Wenn wir aufhören zu reden, wird es still

Darek hat hier einen Thread Eine andere Frau hat mir den Kopf verdreht Er scheint in seine Beziehung der stillere Pol. Schreib ihn doch mal an und höre seine Sicht auf impulsiv und stiller. Vielleicht findet ihr beide Erklärungen für eure Partnerschaften.

Zitat von nalea:

Darek hat hier einen Thread Eine andere Frau hat mir den Kopf verdreht Er scheint in seine Beziehung der stillere Pol. Schreib ihn doch ...

Ich sehe da keinen großen Zusammenhang.
Wo siehst Du da die Verbindung?

@KeepSmile Urlaube planen wir meistens mit den Kindern. Die letzte Paarzeit ist schon länger her, aber meistens bin ich dann diejenige, die dann aktiver was plant oder mal sagt, lass uns mal da und dort hingehen...habe ihn letztes Jahr zum Geburtstag einen Kurzurlaub nach Breslau geschenkt, der steht im Oktober an.
Die Gedanken schriftlich festzuhalten bzw. auch bei Whats App aufzuschreiben, haben wir schon paar mal gemacht und das finde ich auch ganz gut. Da beim Geschriebenen doch nochmal anders formuliert wird.
Einen anderen Mann habe ich nicht.

Zitat von TiefeWurzel:

Mich würde mal interessieren, ob es damit tatsächlich nur mir so geht oder auch andere diese oder ähnliche Probleme kennen? Vielleicht erwarte ich auch einfach zuviel und es ist in gewisser Weise normal das man sich auf dem gemeinsamen Weg einer Beziehung verliert, unterschiedlich entwickelt, es heiße und schwierige Phasen gibt...

ich glaube eher, dass es in den meisten langzeitbeziehungen phasen gibt, in denen das schweigen ziemlich laut ist!

auch bei meinem mann und mir ist das so, wenn jeder gerade in seinem trott steckt, es so vor sich hin läuft, es keine tiefen gibt, dafür aber eben auch keine höhen.

oft liegt das ein stückweit auch daran, dass sich die rollen, die jeder am anfang der beziehung an sich gerissen hat manifestiert haben und man die gar nicht hinterfragt - denn schließlich entwickelt man sich innerlich ja weiter und da kann es durchaus sein, dass einem diese rolle nicht mehr passt.

dass dir das mit dem tod deines vaters so extrem aufgefallen ist, finde ich ziemlich selbsterklärend. du hast nun keinen vater mehr, bist ein stück näher am endgültigen ich bin niemandes kind mehr und das macht was mit der seele.

das ganze würde ich gar nicht so negativ anschauen, sondern als richti große chance, dich mit dir und ihr euch miteinander damit auseinander setzen könnt, wo ihr gerade steht. als eltern, als team, im job und als liebespaar. und wo ihr gemeinsam hinwollt.

habt ihr eigentlich gemeinsame rituale? also, z.b. euch abends, wenn alles erledigt ist, zusammen ein glas irgendwas und über den tag austauschen? wie es jedem von euch geht? was besonderes los war?

@Ella die Frage ist halt auch ob er das überhaupt will. Aber ja, ich möchte natürlich wissen, was er denkt und ihn beschäftigt.

Zitat von Ella:

Kannst du dir vorstellen, ihm einen Raum zu geben, wo er über sich erzählen kann ohne dass du es kommentierst oder sogar als Argument gegen ihn ...

An sich ja vollkommen in Ordnung der Ansatz.
Aber wie ich zumindest die TE verstehe hat sie schon mehrere Versuche gestartet. Wieos soll ich ihn jetzt noch mit samdhandschuhen anfassen? Nach dem Motto och der arme, er leidet ja so sehr darunter dass seine Frau alles organisiert, plant, macht (nachdem sie ihn nach seiner Meinung gefragt hat, gebeten hat etc).
Klar wird man dann irgendwann ein mannsweib und erledigt alles. Wie viel soll mann denn noch reden und bitten. Sie hat schließlich auch Bedürfnisse.

Liebe TE, ich verstehe dich total.... Ich hab das gleiche mit meinen Mann. Und erlich, ich habe auch das so probiert was Ella vorgeschlagen hat. Ohmann ich kann dir gar nicht sagen was für einen Müll er dann geredet hat. Der hat ja Probleme über die würde ich mich freuen.

Leider habe ich keinen besseren Vorschlag.
Wir handhaben es zuhause nach unserem großen knall (Mein Thema ist im Affärenforum) so, dass ich mein Zeug mach, ihm den Rest überlasse und gehe. Sei es die Kinder, Haushalt was auch immer. Ich jammer nicht mehr. Ich bin egoistisch geworden (nicht extrem) aber hey, was soll ich sagen, die Bude steht immer noch, kinder leben, scheinbar hat es bei ihm klick gemacht. Er hat anfangs alles nach seiner Art gemacht und heute macht er es so wie ich es gemacht hab.

Dadurch dass wir beide gleich arbeiten, ziehen bei mir die Argumente nicht, vob wegen die Belastung blabla.... Ich bin radikaler geworden und kommunizieren nicht mehr Saft und klartext und Konsequenzen gibt's auch direkt (zb er hat gekocht, eingebranntes im Topf einfach gelassen) hab den sch. Topf weggeschmissen in den Müll. Er war entsetzt, ich bot ihm als Alternative einen Lappen und Putzmittel an, und schon hats klick gemacht

@DieSeherin Das mit den Rollen und der Manifestierung finde ich sehr gut beschrieben. Es hat sich tatsächlich eingefahren und jeder hat seinen Part. In gewisser Weise funktionierte das auch gut, aber ich bin mit der Rolle nicht mehr zufrieden. Merke da in mir schon auch Sehnsüchte nach einem gewissen gehalten werden und nicht immer die Starke und Macherin zu sein. Auf der anderen Seite fällt es mir natürlich auch sehr schwer diese Muster zu verlassen. Ich spüre immer mehr eine gewisse Unzufriedenheit, der ich mich stellen möchte. Und ja, der Verlust bzw. jede Krise ist eine Einladung sich mit seinem Leben auseinander zu setzen und zu prüfen, ob man so weitermachen möchte. Ich hoffe sehr, dass wir diese Chance nutzen. Weil es bei mir so ist, heißt es ja nicht gleichsam, dass mein Partner das auch so sehen und spüren muss.
Gemeinsame Rituale...beim Abendessen unterhalten wir uns. Wie war der Tag, was stand an. Aber da sind natürlich auch die Kinder dabei. Ansonsten ergeben sich schon auch Gespräche abends, die dann eigentlich auch sehr schön sind. Eine gewisse Routine fehlt da leider, weil oftmals auch Medien (Handy, Lesen, TV) sich dazwischenschalten...auch hier liegt es bei uns beiden, da mehr aufeinander zuzugehen und darauf zu verzichten bzw. es einzuschränken.
Welche Rituale habt ihr?

Auch wenn ich nicht auf alle Kommentare/Reaktionen antworte, lieben Dank für jeden einzelnen Beitrag und Sichtweise. Es regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und es hilft total einfach mal alles loszuschreiben...

Zitat von TiefeWurzel:

Welche Rituale habt ihr?

wir nehmen uns jeden nachmittag/abend, wenn wir heimkommen eine stunde zeit zum ratschen, erzählen, meckern, planen... nur wir beide! die olle schwiegermutter hat da noch nix zu suchen (die wohnt bei uns im haus und kommt jeden abend zum essen), die glotze bleibt aus und das handy wird zur seite gelegt. am anfang ist das ein wenig so gewesen, als hätte man ein meeting, bei dem es keine tagesordnung gibt und auch keine themen - aber nach zwei wochen haben wir angefangen, uns total auf diese zeit zu freuen. es ist auch nicht immer irgendwas aktuielles, oder tiefschürfendes... aber wir kommen immer total ins plaudern und alles andere ergibt sich dann von selbst.

@DieSeherin total toll, dass ihr euch die Zeit nehmt und die Schweigermutter aussperrt gestern saßen wir tatsächlich auch zusammen und haben gequatscht. Das sind auch die Momente, wo ich denke es wird...
Auf der anderen Seite sind dann aber auch diese Momente, wo so vieles unausgesprochen und angespannt ist, weil wir uns wahrscheinlich beide nicht so gehört und gesehen fühlen, wie wir es uns wünschen. Ob das wieder zusammenwächst?! Ehrlich, keine Ahnung. Irgendwie möchte ich die Hoffnung nicht aufgeben, dafür liegt mir zuviel an dem was wir haben!

@Cagy ich musste mir ein bisschen Zeit lassen, um darauf zu antworten. Ich meine zu verstehen, was du schreibst...da wir doch sehr unterschiedlich sind, fällt es mir schwer seine Ansichten, Herangehensweise zu verstehen und wirklich zu akzeptieren. Da ich bestimmte Dinge anders angehe. Andersrum genauso. Vielleicht stülpe ich ihn auch meine Unzufriedenheit über. Wahrscheinlich ist er überwiegend damit zufrieden, wie es ist...und es ist wieder mein Thema mich damit abzufinden, dies anzunehmen oder halt nicht. Danke für deinen Input.

@LiLo90 darf ich dich fragen, was dich in der Beziehung hält?
Für mich liest es sich so, dass du dir vor allem bei Haushalt und Kinderversorgung mehr Unterstützung wünscht.
Da muss ich echt sagen, dass ich mich da überhaupt nicht beschweren kann. Klar, es gibt immer paar Streitereien wegen unliebsamen Aufgaben oder Sachen woran zu denken wären, was rumliegt etc....aber grundlegend bringt sich hier jeder zu gleichen Teilen ein.
Bei unseren Differenzen geht es um tiefere Themen, so wie weiter oben auch sehr gut von Anderen zusammengefasst.

@LiLo90 ich habe jetzt aber auch noch nicht in dein Thema reingelesen, da steht wahrscheinlich auch noch ne menge zu deinen Beziehungsproblemen.

Zitat von TiefeWurzel:

Ich würde mir wünschen, dass er um unsere Beziehung und mich kämpft, wieder aktiv wird, Ideen für gemeinsame Paarzeit hat und mich wieder mehr als Frau und Geliebte sieht.

Der Wunsch ist nachvollziehbar. Ohne jetzt irgendwie werten zu wollen würde ich nur mal ein Paar Gedanken in den Raum werfen.
- Du wünschst dir das er um dich kämpft- in wie fern kämpfst du denn um ihn/euch?
- Du möchtest wieder mehr als Frau und Geliebte gesehen werden - siehst du ihn denn als Mann und Geliebten? Wenn ja....wie zeigst du ihm das?
- Was stellst du dir in der gemeinsamen Paarzeit vor? Wie geht er mit den Vorschlägen um die du machst? Ignoriert er sie? Oder nickt er ab aber am Ende passiert dann doch nichts?

Zitat von TiefeWurzel:

In den letzten Jahren habe ich immer wieder meine Sicht angesprochen, was mich stört, ich mir wünsche.

hm...schwierig...ansprechen was einen stört, was man sich wünscht kann bei unglücklicher Formulierung auch recht schnell wie ein Anforderungskatalog wirken.
Irgendwer hatte den Mediator schon einmal angesprochen. Ich denke das wäre eigentlich keine schlechte Sache. Denn auch er wird Wünsche haben, Dinge die ihn stören usw. Nur scheint er, wie so viele Männer, das mit sich auszumachen. Vielleicht hat er auch das Gefühl das es eh sinnlos ist es anzusprechen. Da wäre ein neutrale Gesprächsraum mit unparteiischem Schiedsrichter nicht schlecht.
Außerdem ist es häufiger weniger ein Problem ob, sondern wie kommuniziert wird. Mal als Extrembeispiel (ich möchte damit nicht andeuten das es bei dir/euch so ist)
Haut mir jemand in in vorwurfsvoller Tonart alle meine Verfehlungen um die Ohren und sagt mir was er/sie (je nachdem um was es halt geht) sich wünscht und was ich jetzt bitte alles anders machen soll. Bin ich auch nicht wirklich sonderliche motiviert zum einen mich der Sache anzunehmen und zum anderen auch meine Sicht der Dinge zu äußern.
Also Gesprächsführung ist sehr wichtig. Vieles braucht Zeit und geht nicht von heute auf morgen. Und nicht alles auf einmal.

Zitat von DieSeherin:

dass dir das mit dem tod deines vaters so extrem aufgefallen ist, finde ich ziemlich selbsterklärend. du hast nun keinen vater mehr, bist ein stück näher am endgültigen ich bin niemandes kind mehr und das macht was mit der seele.

Ich denke das es generell dieser tiefe Einschnitt war. Ich kenne einige Fälle wo z.B. Trennungen immer in einen Zeitraum nach so einem Schicksalsschlag fielen. Vielleicht wird man sich der Endlichkeit des Lebens bewusst und hinterfragt viel.
Will ich so weiter leben wie bisher....usw.