Wer muss den ersten Schritt (zurück) machen?

@HerrZ finde ich zu pauschalisierend und zu einseitig.
Der Ex der TE scheint ja auch (in vollem Bewusstsein) etwas getan zu haben, das sie verletzt hat - wenn er sagte das kannst du mir aber jetzt sicher nicht verzeihen, oder?
Wir wissen doch praktisch gar nichts über die TE und ihre Beziehung.
Wenn ihr Ex schon wusste, dass für sie Trennungsabsicht um Raum stand und er absichtlich etwas tat, um sie zu verletzen, sieht es auch wieder anders aus als wenn sie das aus heiterem Himmel beschlossen hätte, nur um ihn zu ärgern.

Zitat von thegirlnextdoor: finde ich zu pauschalisierend und zu einseitig

Das darfst Du gerne so sehen. Ändert nur nichts an den doch simplen Dynamiken und Auswirkungen einer Trennung. Selbst wenn er sie zur Aussprache der Trennung gebracht hat, ist und bleibt sie die sich Trennende. Und damit sind die Rollen verteilt und besetzt.

Zitat:

Der/die Getrennte, oft zerstört und im Schmerz, soll sich jetzt hinstellen und sagen, beweisen, dass er/sie doch Mr./Mrs. Right für ein glückliches Leben ist?

Nein ganz und gar nicht. Wenn sich jemand trennt, weil er mit der Person keine Zukunft mehr sieht und will, selbstverständlich nicht. Ich wurde selbst schon verlassen und weiß wie schmerzhaft es ist. Aber ich wurde verlassen, weil ich bin wer ich bin und mein Partner festgestellt hat, dass er MICH nicht mehr als Partnerin möchte.

Wäre mir damals allerdings gesagt worden, dass er mich zwar liebt, aber mit meiner Unehrlichkeit nicht mehr leben kann. Oder kein Vertrauen mehr da ist, weil ich fremdgegangen bin. Dann ja, dann läge es an mir an seine Tür zu klopfen und zu beteuern, dass ich es besser machen möchte und werde (solange das der Wahrheit entspricht).

Zu meiner Verteidigung nochmal kurz und knapp Ich habe mich getrennt, weil ich nicht mit einem Mann zusammensein möchte, der mich belügt, mich wissentlich verletzt und grundsätzlich wenig Ambitionen zeigt die Beziehung zu pflegen. Dabei bleibt es. Gestern und morgen. Und dennoch hatte ich die leise Hoffnung, dass er es einsieht und mir sagt, dass er es ändern möchte. Das kann aber nur von ihm kommen. Die Worte kann ich ihm nicht in den Mund legen.

Zitat von sorellina: Wäre mir damals allerdings gesagt worden, dass er mich zwar liebt, aber mit meiner Unehrlichkeit nicht mehr leben kann. Oder kein Vertrauen mehr da ist, weil ich fremdgegangen bin. Dann ja, dann läge es an mir an seine Tür zu klopfen und zu beteuern, dass ich es besser machen möchte und werde (solange das der Wahrheit entspricht).

Aber das ist ein wichtiger Punkt. Wenn dich jemand wegen Unehrlichkeit verlässt und du stehst vor deiner Tür. Wer garantiert ihm dass du die Wahrheit sprichst, wenn du sagst du änderst dich.

In Zweifel geht das Spiel dann wieder los und die Chance dass wieder gelogen wird sehe ich nicht bei50:50 eher höher

Zitat von sorellina: Was soll ich sagen? Doch?

Warum nicht?
Und was bitte ist daran so lustig, dass Du einen Smiley setzt?

Zitat von sorellina: Und doch denke ich, von ihm hätte so viel mehr kommen müssen. Es war einfach zu halbherzig.

Was hätte er den noch tun sollen?
Betteln, wie ein Wurm?

Zitat von sorellina: Muss ich das Gespräch suchen? Muss ich sagen ich hätte gewollt dass du um mich kämpfst?

Müssen tust Du gar nix.

Schade, sein Gesprächsversuch war doch eine gute Gelegenheit ihm zu sagen, dass Du es unter bestimmten Voraussetzungen verzeihen könntest. Und ihm diese dann zu nennen.

Die hast Du nun verpasst, um bloss weiter diejenige zu sein, die sich zuerst getrennt hat. Jetzt hat er Euer Ding konsequenterweise abgehakt. Klar kannst Du ihn nochmal kontaktieren, aber dann wirst Du Deine Worte äußerst bedacht wählen müssen.

Deine Entscheidung. Wenn es wirklich wichtig ist, dann gib Euch diese letzte Chance.
In 100 Jahren wird es niemand mehr interessieren, ob nun Du oder er das letzte Wort hatten, was Eure Trennung betraf...

Zitat:

In Zweifel geht das Spiel dann wieder los und die Chance dass wieder gelogen wird sehe ich nicht bei50:50 eher höher

Ich weiß. Und ich glaube er weiß es auch. Vielleicht ist genau das der Grund warum keine Besserungsbeteuerungen kommen.

Was ich nicht genau weiß, ist ob Typ Flunkerer/Notlügner etwas ist, womit ich mich vielleicht doch als eine seiner negativen Eigenschaften abfinden könnte. Was ich allerdings weiß, ist dass ich Entschuldigungen von ihm brauche, wenn ich es versuchen will.

Was sind denn Notlügen für dich?
Ist so ein schöner Begriff, aber könnte nicht einordnen was darunter fällt?!

Zitat von sorellina: Dabei bleibt es. Gestern und morgen. Und dennoch hatte ich die leise Hoffnung, dass er es einsieht und mir sagt, dass er es ändern möchte.

Endlich wirst du konkret, das macht es einfacher, auf dein Anliegen einzugehen. Und hoffentlich führt es auch zu konkrete Meinungen.

Ich fange mal an. Für mich ist Ehrlichkeit wichtig und das nicht so sehr aus Prinzip, sondern weil ich der Ansicht bin, dass Lügen eine Person verhüllen. Wie soll da Intimität entstehen, wenn sich mein Gegenüber sein wahres ich, seine wirkliche Meinungen, Wünsche und Befindlichkeiten nicht zeigt? Damit hätte ich ein Problem.

Nun ist es meiner Erfahrung so, dass Menschen die das Lügen bevorzugen anstatt die Wahrheit zu sagen, es nicht ohne Grund tun. Die Gründe sitzen tief in der Persönlichkeit. Das lügen ist ein Wesenszug. Da helfen Versprechen auf Besserung herzlich wenig. Ist derjenige bereit, ans Eingemachte ran zu gehen, am besten mit Hilfe einer Therapie und tut sich dazu commiten, sehe ich ein Neuanfang oder zumindest eine Vertagung der Trennung für nicht gänzlich sinnlos. Alles andere wäre eh nur leeres Versprechen in meinen Augen.

Du hättest dir gewünscht, dass der Mann mehr investiert. Das ist vermutlich ein Ego-Wunsch. Es sagt nichts über deine Wertigkeit aus, dass er ohne zu murksen die Trennung geschehen ließ, sondern lediglich über seine (mangelnde) Bereitschaft, ein Leben ohne Lügen zu verbringen. So einfach ist das.

Zitat:

Was sind denn Notlügen für dich?

Ist so ein schöner Begriff, aber könnte nicht einordnen was darunter fällt?!

Kleinigkeiten. Um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen. zB Nein, beim Treffen unter alten Freunden gestern Abend war meine Ex Freundin nicht dabei (Doch, war sie)

Unwichtig. Gründe nachvollziehbar. Dennoch eine Lüge.

Zitat von sorellina: Kleinigkeiten. Um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen. zB Nein, beim Treffen unter alten Freunden gestern Abend war meine Ex Freundin nicht dabei (Doch, war sie)

Beziehungen leben von Vertrauen und offener Kommunikation. Daher ist sowas keine Kleinigkeit.

Zitat von sorellina: Unwichtig. Gründe nachvollziehbar. Dennoch eine Lüge.

Ich finde es nicht unwichtig und kann jetzt nachvollziehen, warum Du Dich getrennt hast. Auch, warum Du Dich so schwer tust, ihm noch eine weitere Chance zu geben.

Sowas ist ein Charakterfehler und da erwachsene Menschen sich meist nicht umerziehen lassen, wird das wohl auch (s)ein Manko bleiben.

Schade.

Zitat von sorellina: Ich habe mich getrennt, weil ich nicht mit einem Mann zusammensein möchte, der mich belügt, mich wissentlich verletzt und grundsätzlich wenig Ambitionen zeigt die Beziehung zu pflegen.

Das ist eine klare Aussage und für mich total verständliche Voraussetzung für eine Beziehung. Mal so im Großen und Ganzen jedenfalls.

Zitat von sorellina: Kleinigkeiten. Um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen. zB Nein, beim Treffen unter alten Freunden gestern Abend war meine Ex Freundin nicht dabei (Doch, war sie)

Kommen wir zu den „Kleinigkeiten“. Wie wäre denn Deine Reaktion gewesen, wenn er gesagt hätte „natürlich ist bei dem Treffen unter alten Freunden auch meine Ex von vor 6 Jahren - und damit vor Deiner Zeit - dabei!“

Hättest Du ihm viel Spaß gewünscht oder ein Fass deshalb aufgemacht?

Ich will jetzt nicht (Not)Lügen schönreden, aber unter gewissen Umständen habe ich ein wenig Verständnis für alternative Wahrheiten Wobei ich selber vermutlich dann eher nicht lügen, sondern mich trennen würde, weil ich auf Eifersuchtsszenen so überhaupt keinen Bock habe.

Vielleicht ist es ein von Dir etwas unglücklich gewähltes Beispiel, aber grundsätzlich fände ich schon interessant zu wissen, in welchen Situationen er zu wenig investiert und sich Dir gegenüber falsch verhalten hat und ob die Ex öfters dabei ein Grund war.

Ansonsten: Wer sich trennt, sollte das nicht leichtfertig oder in manipulativer Absicht machen.

Zitat von VictoriaSiempre:Hättest Du ihm viel Spaß gewünscht oder ein Fass deshalb aufgemacht?

Ja ich hätte ein Faß aufgemacht Und ja, das ist leider Gottes eine meiner schlechten Eigenschaften, mit der er leben muss. Und genau aus diesem Grund definiere ich es auch als Notlüge. Ich weiß warum er sowas und ähnliches macht. Trotzdem hilft es leider nicht gerade beim (Wieder-)Aufbau von Vertrauen. Und fehlendes Vertrauen ist eben auch Grund für die Eifersucht. Ein Teufelskreis....

Zitat von sorellina: a ich hätte ein Faß aufgemacht Und ja, das ist leider Gottes eine meiner schlechten Eigenschaften, mit der er leben muss. Und genau aus diesem Grund definiere ich es auch als Notlüge

Ich finde er sollte nicht lügen und du kein Drama draus machen

Wenn das nicht geht zeigt es schon, dass irgendwo die Kompatibilität fehlt

Zitat von VictoriaSiempre: Wie wäre denn Deine Reaktion gewesen, wenn er gesagt hätte „natürlich ist bei dem Treffen unter alten Freunden auch meine Ex von vor 6 Jahren - und damit vor Deiner Zeit - dabei!“

Zitat von sorellina: Ja ich hätte ein Faß aufgemacht

Ok. - also doch ein etwas anderer Kaffee.

Zitat von sorellina: Und ja, das ist leider Gottes eine meiner schlechten Eigenschaften, mit der er leben muss.

Müssen tut er man gar nix.
Welcher erwachsene Mensch lässt sich denn seinen Freundeskreis vorschreiben?

Warum kannst Du diese Dramaschieberei nicht ablegen?

Notlügen sind und bleiben IMO eine Charakterschwäche seinerseits.
Aber die Dramaschieberei ist doch wohl (D)ein Problem, an dem Du arbeiten solltest.

Denn früher oder später wirst Du es mit einem Next auch wieder haben.