Hallo liebes Forum, ich muss mich leider wieder melden.
Vielleicht erinnern sich noch ein paar an mich. Ich habe im Laufe der letzten 2 Jahre immer mal wieder hier nach Rat bzgl. meiner Beziehung mit On/Off-Dynamik gesucht. Zuletzt Anfang des Jahres. Tatsächlich kam meine Partnerin damals nach zwei Monaten Trennung und begonnener Therapie wieder auf mich zu, in dem Wunsch, die Beziehung nochmal zu versuchen. Damals war ich sehr klar und habe ihr gesagt, dass ich das nur kann, wenn sie meine Zukunftspläne teilt (ganz spießiges Familienleben) und ich als ihr Partner auch endlich Priorität in ihrem Leben habe.
Nachdem wir uns ein paar Wochen gedatet haben und sie sich über meine Bedingungen klar werden konnte und mir glaubhaft versicherte, dass sie sich das mit mir auch wünsche, waren wir wieder ein Paar. Im Juli sind wir dann auch zusammengezogen und alles schien in Ordnung und beruhigend normal.
Seit knapp einem Monat hat sie mir gegenüber allerdings ihre Zweifel geäußert. Angefangen hat es damit, dass sie überlege, wieder in Therapie zu gehen, weil sie merke, dass sie erneut Gedanken habe, nicht zu wissen, was sie wolle, meine Liebe nicht verdient zu haben, etc. Vor allem ging es aber darum, dass mein Kinderwunsch sie unter Druck setze und sie nicht wisse, ob sie auch einen habe, bzw. glaubt, dass dieser sich mit dem Richtigen einstellen würde. Als wir wieder aus dem Urlaub kamen war es dann ihr Anliegen, dass ich zu viel DA sei und sie seit wir zusammen wohnen gar keinen Freiraum mehr habe. Hier hat sie allerdings einen Punkt, da ich es bisher wirklich ein bisschen versäumt habe, mir hier (bin vor 3 jahren umgezogen) einen eigenen Freundeskreis aufzubauen und deswegen tatsächlich immer zu Hause war. Wieder eine Woche später hat sie mir gebeichtet, dass sie nicht weiß, ob es für sie für eine Partnerschaft reicht, wir vielleicht bessere Freunde wären oder alles anders wäre, wenn wir uns unter anderen Umständen kennegelernt hätten (sie ist Kollegin und ist damals von ihrer 10-jährigen Beziehung direkt zu mir gewechselt). Auch Nähe konnte sie mir in den letzten 4 Wochen von heute auf morgen keine mehr geben.
Gestern Abend dann das klärende Gespräch. Nachdem sie immer wieder floskelhaft gesagt hat, dass ich doch nicht glücklich sein könne usw. habe ich ihr klar gesagt, dass ich an die Beziehung glaube und sie meine Entscheidung kennt, ich ihr ihre aber nicht abnehmen könne. Daraufhin hat sie dann endlich ausgesprochen, was mir eh schon klar war, dass sie das nicht mehr könne. Sie habe keine partnerschaftlichen Gefühle mehr für mich, glaubt eher ich sei eine Zwischenlösung aber nicht der Eine. Wir würden uns als Paar nicht weiterentwickeln, sie sei sowieso die falsche für mich und ich wüsste wahrscheinlich gar nicht, wie schön eine echte Beziehung sei, wenn ich so an ihr festhalte. Also vieles mit ihrem niedrigen Selbstwert und schwierigem Bindungsverhalten begründet. Nun sind Gefühle nicht verhandelbar, deswegen will ich mir darüber auch keine Gedanken mehr machen, auch wenn ich begründete Zweifel habe, dass es tatsächlich daran liegt, dass es aus ist.
Nun da die Trennung ausgesprochen ist, bin ich natürlich vollkommen am Ende. Zum einen die Wut über sie, die in Kauf genommen hat, mir ein drittes Mal das Herz zu brechen und gleichzeitig gar keine Bereitschaft zeigt, an der Beziehung zu arbeiten. Andererseits die Frage, ob ich ihr vielleicht zu viel Druck gemacht habe und es selbst verbockt habe. Ich habe es zum dritten Mal nicht geschafft, dass sie sich nicht entliebt.
Ich weiß nun nicht, wie es weitergehen soll. Ich habe im Grunde meinen ganzen Hausstand aufgegeben/verkauft, als ich zu ihr gezogen bin. Die praktischen Sorgen, die ich grade habe sind: Wie sollen wir weitermachen? Ich spiele aktuell sogar mit dem Gedanken, dass wir einfach erstmal zusammen wohnen bleiben. Und seien es nur ein paar Monate. Das hätte finanzielle Vorteile und ermöglicht vielleicht auch eine sanftere Trennung. An ein erneutes Comeback glaube ich nicht mehr, das ist klar.
Ein zweiter Gedanke, der mich gerade umtreibt ist das Gefühl der Perspektivlosigkeit. Ich bin 32M und hab das Gefühl, der Zug ist abgefahren. Ich möchte eine Familie, ein kleines Haus und eine Frau, die mich liebt. Nur wie soll das noch passieren? Ich habe meine Freundin genau so kennengelernt, wie ich es mir immer ausgemalt habe. Kennenlernen, Freunde werden, ineinander verlieben. war wohl zu kitschig für die Realität.
Kann jemand ähnliche Erfahrungen mit mir teilen und mir vielleicht ein bisschen Mut machen?
Edit: Bitte keine Häme von wegen, ich hätte es besser wissen müssen. Mir war das Risiko bewusst und ich wollte, dass es funktioniert. Hätte ich es nie versucht würde ich mir das heute wohl nicht verzeihen.
22.09.2025 09:39 •
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