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Wie verhalten, wenn der Partner fremdgegangen ist

Raida
Zitat von SimplyRed:
Was für ein Motiv hat jemand, der sich allen Ernstes im Recht fühlt, so eine Ansage zu machen?


Dieses:
Zitat von Isely:
Man lernt ja auch das schwimmen , bei einem Schwimmer , und nicht beim Nichtschwimmer.

28.02.2020 11:44 • x 1 #526


P
Hallo Zusammen,

ich mische mich auch mal wieder ein

Zitat von Begonie:
Dieser Traum könnte Dir auch sagen, dass es jetzt so lange her ist und es daher an der Zeit ist, innerlich los zu lassen.

Das wär ja mal was. Immerhin bin ich mit dem Gefühl aufgewacht, dass ich mich gewundert habe und nicht heulend oder so. Ist vielleicht doch ein Zeichen, dass jetzt langsam mal gut sein könnte.

Zitat von Begonie:
a Du erkannt hast, dass das oft dann auftritt, wenn Ihr es beide schön hattet, könnte es sich tatsächlich um ein inneres Heimzahlen gehen. So, als ob Du ihm es noch nicht vollumfänglich gönnst, wenn er Spaß und Freude am Leben hat. Du könntest den Spaß auch haben, aber dann drehst Du oft den Spieß um und bestrafst damit ihn, vor allem aber auch Dich selbst, denn das Loch ist tief und schwarz und zieht Dich immer noch weiter runter.

Ja. Ich könnte es nicht besser beschreiben. Und dann im Loch mache ich so zu, dass ich meine, es wäre (mal wieder) Schwäche meinerseits, die Hand anzunehmen, die mir gereicht wird, um mir rauszuhelfen. Und so dreht sich die Spirale....zumindest ist mir das Muster mittlerweile klar! Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung!

Zitat von Begonie:
Also stelle solche Fragen, mit deren Antworten Du auch leben kannst. Wahrheit muss man aushalten können, das ist so.

Zitat von Löwin45:
Nun, oft entspringen diese Fragen auch nur der vermeintlichen und verzweifelten Hoffnung, mit den Infos die Kontrolle über die Situation zurückzuerlangen.
Aber, das ist leider nicht so.

Zitat von Löwin45:
Nun, manche Antworten wirst du dennoch brauchen, aber überlege sehr gut und weise, welche dir wirklich helfen können.


....OT....hey Leute, ich hab das Zitieren aus vielen Beiträgen raus ......

Ja, das war ja auch der Rat in der PaarTherapie. Immer vor der Frage überlegen, ob man erstens mit der Antwort leben kann und ob die Frage überhaupt irgendwas zur Verarbeitung zutut. Wie gesagt, ich versuche das. Es klappt nicht immer, wird aber besser.

Zitat von Begonie:
Würdige doch mal seine Bemühungen! Anstatt sie in Zweifel zu ziehen (das tut er garantiert nur, weil er ein schlechtes Gewissen hat, aber ich weiß es besser und durchschaue es!), bemerke sie und bewerte sie positiv.

Ja, das versuche ich und habe mir vorgenommen, dies auch noch bewusster zu sehen und erst recht ganz bewusst die schleichenden Monster auszublenden/plattzumachen!

Zitat von Begonie:
Dass vieles bei Dir auch in der Kindheit begründet liegt, glaube ich auch. Du hast es nur noch nicht gefunden.

Zitat von Begonie:
Immerhin kennst Du die Monster.

Das stimmt. Ich weiß noch nicht, woher es kommt. Es macht mir aber Angst, da ich merke, dass ich es sogar schon an mein Kind unbewusst weitergegeben habe. Selbst meine Schwester hat ne Klatsche in diese Richtung.

Zitat von Ebony:
Es geht doch meist um S. in Affären.

Wär schön, wenn es in meinem Fall so gewesen wäre, war es aber nicht.

Zitat von Ebony:
Ich schreibe jetzt wie ich das sehe, wenn ich für mich entschieden habe, gut du hattest eine Affäre, du versicherst mir, dass sich das erledigt hat, dann ist damit dieses Thema gegessen.
Beruflich wie privat kreise ich nicht um abgeschlossene Projekte oder Themen, das ist für mich Zeit- und Energieverschwendung.
Auf meiner Tagesordnung erscheint dieses Thema nicht mehr.

Ich finde eine solche Einstellung beneidenswert. Das würde viel Kampf und Krampf ersparen, wenn es so funktionieren würde.
Ich habe immer gedacht, dass das, was damals mein erster Freund mit mir abgezogen hat, DAS lasse ich nie wieder mit mir machen. Tja, und jetzt ist es eben so, wie es ist....

Zitat von SimplyRed:
Wie hat Dein Mann sich eigentlich verhalten, wenn Du ihn verletzt oder enttäuscht hast? Zieht er dann eigentlich auch ins Gästezimmer? Hast Du ihm danach eigentlich auch Nächtelang zugehört, hat er geweint, getobt oder gesagt, daß er jetzt nicht mehr den Arbeitssklaven spielt, der das Geld nach Hause bringt? Hat er sich zurück gezogen oder hat er seinen Ehering vom Finger gezogen?

Hat er eigentlich jemals mit Dir ausgemacht, daß Du ihn um Verzeihung bitten solltest?

Ich habe mich ganz sicher auch nicht immer korrekt in unserer Ehe verhalten. Auch mein Rückzug bei bestimmten Problemen in der Vergangenheit hat ihn sicher ein Stück weit verletzt. Ich bin mir auch sicher, dass dies zur Entstehung dieser Affäre beigetragen hat. Weiß ich jetzt, weil ich so viel über meinen Beitrag zum Ganzen nachgedacht habe. Und ich bin fest entschlossen, dieses Verhalten zu ändern und es ist auch schon auf einem guten Weg. Trotzdem ist es eine ganz andere Nummer. Ich habe dabei aber NIE unsere Ehe in Frage gestellt. Ich bin noch NIE vorher ins Gästezimmer gezogen oder habe auch nur daran gedacht meinen Ehering abzulegen. Ich bin NIE fremdgegangen! ER hat unsere Ehe in Frage gestellt. Das war der Auslöser.

Zitat von Leonhard:
Das Verzeihen -oder sogar das Vergeben- hat mir geholfen mit der Vergangenheit besser abschließen zu können und um an der Zukunft arbeiten zu können. Leider lautet das Motto Vergeben und nicht vergessen statt umgekehrt. Das Thema...nein, die Affäre werden wir jedoch wohl nie vergessen, sondern wir werden mit ihr umzugehen lernen müssen

Zitat von Leonhard:
Es wird jedoch immer weniger schlimm, daran erinnert zu werden, die Rückschläge seltener. Die Affäre nach dem Verzeihen einfach so vom Tisch zu nehmen geht nicht, denke ich. Ja, es ist mühsam und zeitraubend...eine Trennung wäre vielleicht der leichtere Weg geworden.

Zitat von Löwin45:
Selbst wenn es zum Schluss auf eine Trennung hinaus laufen würde, bräuchte man sich nie vorzuwerfen, es nicht versucht zu haben.
Das ist auch wichtig!

Das Verzeihen......ich muss sagen, dass ich ganz lange überhaupt gar nicht wusste, wie ich das anstellen soll und was passieren muss. Die letzten paar Tage, meine letzte Therapiestunde aber auch der Austausch hier hat mich zu der Einsicht gebracht, dass ich nicht auf meinen Mann warten kann, sondern dass ich hier aktiv werden muss. Seitdem ich mir das vorgenommen habe, d.h. für mich innerlich die Entscheidung getroffen habe (ok, ist erst zwei Tage her, aber immerhin), fühle ich mich eigentlich ganz gut und auf dem richtigen Weg. Irgendwie so, als hätte ich das Ruder wieder in die Hand genommen. Ich kann das Boot nun steuern und muss mich nicht mehr komplett passiv von den Wellen hin und her werfen lassen. Ob ich ankomme.....keine Ahnung, aber ein Versuch ist es wert!

Zitat von Ebony:
Dann alles gute für dich Pampelmuse, du erfährst hier wohl etliche Hilfestellungen, von Usern wie Isely, die hinreichend Erfahrung mit Betrug hat, was sie selbst fast an jeder Stelle beteuert.

Dankeschön. Trotzdem fand ich deine Sichtweise eigentlich auch gar nicht so verkehrt. Sie ist nur leider so für mich mich nicht zu realisieren.

Zitat von Trust_him:
Bei mir war es schon Monate beendet, bevor ich davon erfuhr. Er hat Sie inzwischen seit etwa einem Jahr nicht mehr gesehen. Sie spielt für ihn keine Rolle mehr. Das hilft. Dennoch vergeht kein Tag, an dem ich nicht daran denke, was in den Jahren der Affäre war. Also sicher bin ich nur, was seine und meine Liebe heute betrifft. Der Rest muss sich noch zeigen.

Das ist ja aber schon mal eine gute Grundlage, wenn ihr Euch über Eure Liebe sicher seid. Ich hoffe, ich komme da mit meinem Vertrauen auch irgendwann noch hin.

Zitat von Trust_him:
Wir haben uns überlegt, dass wir uns neue Ringe kaufen, wenn wir das erste Jahr nach dem D-day überstanden haben.

Das finde ich eine total schöne Idee. Oder zusätzliche Ringe, damit man das davor nicht vergisst? Aber das tut man ja eh nicht!
Mein Ehering hat so ein klitzekleines Steinchen. Der Plan damals bei unserer Hochzeit war, bei Meilensteinen unserer Ehe immer mal ein Steinchen hinzuzufügen. Sowas könnte ich mir für mich/uns gut vorstellen oder noch eine Datumsgravur innen oder so......da sind wir aber noch weeeeeeeeeiiit entfernt.

Zitat von Trust_him:
Aber ist es nicht eben dass, was man hier sucht? Ich treibe mich hier rum, weil ich zwar eine Entscheidung getroffen habe, die aber so gar nicht meiner Natur entspricht oder dem was ich immer dachte, wie ich reagieren würde. Ich kämpfe quasi gegen mich selbst... Mein Herz gegen meinen Kopf. Ich suche hier tatsächlich Unterstützung, damit mein Herz über meinen Kopf siegt. Weil ich es schaffen will, die Monster zu vertreiben.

Ja, Unterstützung, Denkanstöße.....auch manchmal Kopf zurechtrücken!

Zitat von Ebony:
Die Schlußfolgerung demnach ist, in diesem Thread sollte kein User schreiben, der nicht, zumindest 1 mal, betrogen wurde.
Bitte an zukünftige Texter, nur dann etwas schreiben, wenn ihr betrogen wurdet.

Nein, jeder darf gerne beitragen. Ich nehme mir raus, was passt oder passen könnte. Dazu ist doch ein Forum da, oder? Stress untereinander hier möchte ich eigentlich nicht!

Zitat von Isely:
Das ist genau das, was einen auffrisst. Jeden Tag aufs Neue, vor allem ständig die gleichen Gedanken.
Hast du es mal versucht mit dem verschieben? Sortiert verschieben?

Die Gedanken daran auf später zu legen?

Zitat von Sohnemann:
Ein konkreter Rat schlag:
Geistestraining, Meditation.
Dass die Gedanken nicht einfach machen können was sie wollen.

Dagegen, dass ein Gedanke hoch kommt können wir nichts tun.
Aber dagegen, dass der dann weiter gesponnen und zu eine Fantasie ausgebaut wird schon.


Wie verschiebt man denn auf später? Das muss ich mir mal ganz bewusst vornehmen! Geistestraining, Meditation......damit hatte ich früher nichts am Hut. Ich höre jetzt ab und zu Podcasts in diese Richtung. Dankeschön @Emba Das beruhigt schon mal, wenn man so komplett aufgewühlt ist. Damit bin ich in der vergangenen Tagen auch immer ganz gut eingeschlafen. Durchschlafen ist leider ein Problem. Meine Nacht ist in der Regel zw. 3 und 4 vorbei. Entsprechend zombiehaft bin ich am nächsten Morgen......Vielleicht wird es jetzt besser, wenn ich das Ruder in der Hand habe!

So, puh....das war wieder viel. Aber ich kann jetzt zitieren
Liebe Grüße an alle
P.Muse

28.02.2020 11:53 • x 8 #527


A


Wie verhalten, wenn der Partner fremdgegangen ist

x 3


I
Danke für dein Post ,
Das mit den neuen Ringen kaufen , hatte ich überlesen , haben wir übrigens auch gemacht.
Die passen jetzt auch besser, meiner war eh zu locker.

28.02.2020 12:00 • #528


E
Ja @Raida das habe ich mitbekommen. Ein ziemlich starkes Stück, @Pampelmuse mit einem Nichtschwimmer zu vergleichen. Sie ist nicht unfähig zu leben, zu entscheiden und zu lieben. Das muss man ihr ebenso wenig beibringen wie ein Lehrer einem Berater gleichzusetzen ist.

... Zumal die Bewertung, was für einen TE hilfreich ist und was nicht, wohl kaum einem anderen zusteht, als ihm selbst.

Hui... Keine 12 Uhr und schon alles so durcheinander....

Zitat:
ER hat unsere Ehe in Frage gestellt. Das war der Auslöser.


Warum sollte er denn eine Ehe in Frage stellen, wenn er nicht glücklicher sein könnte?

Kannst Du mir das erklären?

Du weißt bis heute nicht einmal, wie er sich wirklich gefühlt hat die letzten 5 - 10 Jahre. Aber Du sagst, Dein Schmerz sei der bedeutungsvollere?

Ich drehe das jetzt mal um, was nicht bedeutet, daß ich Dir diesen Vorwurf mache... Genauso gut könnte man sagen, warum hast Du nichts gemerkt, nicht wie es ihm ging, nicht wie ernst die Lage war, nicht das er in Gedanken woanders war, nicht daß er Dir etwas vormacht, Dich anders anfässt, Dich anders ansieht... Von Sechs rede ich erst gar nicht.

Verstehst Du, was ich damit sagen möchte? So zu denken ist destruktiv, ein Fass ohne Boden.

Wehre Dich gegen solche Gedanken, sprich mit Deinem Mann. Sag ihm, es sei genug um Dich gegangen, Du willst jetzt alles wissen, was er Dir irgendwann einfach nicht mehr gesagt hat. Alles. Und dann hörst Du ihm zu. Solange es dauert.

Versuche eine Woche lang ein Experiment. Es geht nur noch um ihn, egal was. Was gegessen wird, wie er sich fühlt, was er gerne machen würde, was ihn ankotzt, was ihn verletzt hat, was er sich gewünscht hat, egal was.

Es wird sich ungewohnt anfühlen und nach der einen Woche, könnte es sogar sein, daß sich Dein Empfinden verändert hat.

Liebe Grüße
Simply

28.02.2020 12:28 • x 2 #529


S
Es ist ja schon ein unterschied, ob man zu den 1 Million Bundestrainern gehört die Mit Chips und B. vom Fernseher hocken und meckern.
Oder ob man als NichtSportler einen TrainerSchein erworben hat.

Und außerdem macht auch der Ton die Musik.

28.02.2020 12:42 • x 1 #530


E
Zitat von Sohnemann:
Und außerdem macht auch der Ton die Musik.



Selbstverständlich, da bin ich vollkommen Deiner Meinung.

Zurück zum Punkt:

Ein Unrecht bleibt auch lächelnd zugefügt noch Unrecht!

Das siehst Du doch genau so?

Das ist dann geklärt, danke für die Aufklärung.

Simply

28.02.2020 13:06 • #531


I
Zitat von Sohnemann:
Es ist ja schon ein unterschied, ob man zu den 1 Million Bundestrainern gehört die Mit Chips und B. vom Fernseher hocken und meckern.
Oder ob man als NichtSportler einen TrainerSchein erworben hat.

Und außerdem macht auch der Ton die Musik.


Aber ich schrieb ja nicht von einem vom Fach.
Dann hätte ich ja Bademeister geschrieben.

Die meisten User suchen sich systematisch , ähnlich gelagerte Fälle heraus.
Psychologisch nachvollziehbar , das war auch mein bestreben damals.

Deswegen ist hier niemand gleich Profi, in Sachen Betrug.

Ich wollte hier eigentlich auf OT verzichten.


Ich denke nach wie vor , der Anfang ist gemacht bei der TE.
Rom ist auch nicht an einen Tag erbaut worden.

Stepp by Stepp

28.02.2020 13:10 • x 2 #532


B
Zitat von Isely:
Stepp by Stepp

Genauso sehe ich das auch. Es geht nur ein Schritt nach dem Anderen und es gibt keine Abkürzungen.

Destruktive Gedanken kenne ich auch zur Genüge. Ich hatte sie gegenüber dem AM, über den ich keinerlei Kontrolle mehr hatte. Wir waren ja getrennt, hatten aber noch Kontakt, aber wir haben uns nie mehr privat gesprochen.
Ich war nach der Heulphase so wütend, dass ich mir schöne Dinge vorstellte. Ich würde die Bremsen seines Autos manipulieren, er würde nichts ahnend los fahren und dann....! Noch besser sollte er verunglücken auf der Fahrt zu seiner Neuen und dann im Rollstuhl sitzen! Und noch besser, er sollte sterben. Ich würde natürlich nicht zur Beerdigung gehen, sondern später an seinem Grab stehen und sagen, siehst Du wohl, ich lebe noch, Du A....

Ich war so böse, dass ich mich heute dafür schäme. Natürlich ist er nicht verunglückt und auch nicht gestorben.

Ich habe mir dann oft darüber Gedanken gemacht, woher diese immense Wut kam. Immer wieder kam sie und da verstehe ich jetzt auch Deine wiederkehrenden Verhaltensmuster, Dich in destruktive Gedanken zu begeben. Was auch komisch war, ich fühlte Wut auf ihn, aber dann fühlte ich auch regelmäßig Wut auf meine Mutter. Das gab mir unheimlich zu denken. Meine Mutter ist bereits 1992 gestorben, aber tief in mir drin ist da offenbar etwas immer noch nicht aufgearbeitet. Manchmal dachte ich mir, dass meine Wut auf den AM womöglich gar nicht ihm gegolten hat ... Jedenfalls nur zum Teil.

Aufgrund dieses Karussells fand ich ja dann zufällig über einen Freund den Therapeuten, mit dem ich sprach. Ich erzählte viel, natürlich auch von der Affäre, aber nicht nur. Ich erzählte, dass ich wiederkehrende Beziehungsmuster erkenne, wenn ich zurück schaue, die natürlich immer negativ waren.
Er sagte dann eben, dass wir so lange Dinge, die im Unterbewusstsein abgelegt, aber nicht verarbeitet sind, wiederholen, bis wir uns diesen endlich stellen, sie zulassen und auf die bewusste Ebene holen.
Im Grund genommen sprachen wir dann gar nicht viel über den AM und ich merkte, dass er eigentlich gar nicht wichtig war. Er war eine Möglichkeit für mich, meine unreifen Beziehungsmuster an ihm auszuleben und dabei gründlich zu leiden.

Er war nicht so wichtig, er war im Grund genommen ein Werkzeug meines Unterbewusstseins, das mich immer wieder darauf hinwies, dass ich Dinge mit mir rumschleppe, die ich nicht sehe oder nicht sehen will.

Er erklärte mir das damals so:
Die Seele leidet, denn da gibt es vlt. uralte Verletzungen der Zurückweisung, der Ablehnung, des Abkanzelns durch einen oder mehrere Elternteile. Da ist es besonders spürbar, da das ja unsere engsten Bezugspersonen sind. Kind wird traurig, weinerlich oder auch rebellisch. Das ist eine Typfrage. Da es damit nicht umgehen kann, stellt es sich selbst in Frage. Wäre ich anders, dann würden mich meine Eltern richtig und konstant lieben. Aber ich bin ja nicht gut genug, es liegt an mir.
Damit kann man auf Dauer nicht leben. Der Mensch greift zu einem Trick. Er verdrängt das und schiebt es weg und dann liegt es im Unterbewusstsein und schlummert vor sich hin. Aber es ist da und es arbeitet.

Und es kommt von Zeit zu Zeit auf die Oberfläche und äußert sich dann z.B. in wiederkehrenden Beziehungsmustern, denn was wir in der Kindheit gelebt haben, leben wir später auf der Beziehungsebene aus.
Wenn man das bei sich sieht, dann ist es wichtig, sich damit auseinander zu setzen. Nicht es bloß wieder zu verdrängen und zu warten, dass es nicht mehr weh tut, sondern sich zu fragen, warum eigentlich komme ich immer wieder in Beziehungen, in denen ich unheimlich stark liebe (zumindest hielt ich es dafür, aber sicher bin ich mir nicht) und dann doch zurück gewiesen und ins Abseits gestellt werde?

Mir ist das heute schon klar. Ich suchte unbewusst einen Partner, mit dem ich all diese schlimmen Dinge nachleben konnte, bzw. musste. Anfangs war das nicht spürbar, denn da war der Himmel voller Geigen, aber mit zunehmender Dauer der Affäre lebten der AM und ich unsere gesammelten Defizite aneinander aus.
Die Zurückweisung, die ich manchmal als Kind fühlte, lebte ich in Beziehungen nach. Das ist wirklich schrecklich und daran sieht man auch, wie fremdgesteuert man eigentlich lebt. Nicht umsonst hatte mich mein Unterbewusstsein zielgerichtet zum AM geführt.

Nur, wer sich erinnern kann und auch bereit ist, sich diesen Verletzungen zu stellen und sie auch zuzulassen, hat letztendlich eine Chance sich davon zu lösen und in ein besseres Leben zu finden. Mein AM hat es da schlechter, denn er hatte so gut wie keine Erinnerungen an seine Kindheit. Aus Bruchstücken über die verkorkste Beziehung zu seinem Vater konnte ich manches nachvollziehen, was er mit sich rumschleppt und auch blind nachlebt. Wie er heute da steht, weiß ich nicht. Spielt auch keine Rolle mehr für mich, denn es ist sein Leben, das ich damals richten wollte. Wie naiv ich doch war! Begonie, die große Heilerin bringt ihren armen gebeutelten AM schon in die richtige Spur. AM gesund, Mission erfüllt, Begonie glücklich mit AM!

Diese alten Verletzungen tun wirklich weh. Das kleine Kind kam wieder zum Vorschein, das weinte und traurig war. Und genau darum geht es ja. Wir haben alle ein kleines Kind in uns, das nach Liebe strebt. Wie das später ausgelebt wird, ist Typsache.
Ich wurde eher schüchtern und ein wenig verzagt und manchmal auch mutlos, andere Kinder werden rebellisch und tyrannisch.
Und dieses kleine Kind in sich anzunehmen, wo wir doch immer stark sein wollen, ist gar nicht so einfach. Aber es ist wichtig, dass es wahrgenommen wird und dass man sich darum kümmert. Wenn man das zulässt, ist der Weg zu einer Besserung frei und man selbst kann auch freier werden, weil man nicht mehr so stark und ohnmächtig von den Monstern gelenkt wird. Ich rede oft in Gedanken mit den Monstern, die jetzt sogar streichle, weil sie ein Teil von mir sind und ich rede mit dem kleinen Mädchen in mir, das verzweifelt nach Muttis und Vatis Liebe suchte.
Seither fühle ich mich besser mit mir, irgendwie angekommener und das wirkt sich auch positiv auf meine Ehe aus.

Keine Frage, dass ich eine gute Schülerin war! Das war damals meine Rettung, die Schule. Endlich weg aus dem permanenten häuslichen Dunstkreis. Ich liebte die Schule, denn sie war wie eine Befreiung aber auch meine Spielwiese, mich zu bestätigen und obendrein ein hervorragendes Mittel, Anerkennung und Wohlwollen daheim zu ernten. Für meine Sucht nach Liebe lernte ich.

Es gibt Affären in denen es nur um S... geht. Bei mir war es nicht so.

Forsche ruhig weiter, liebe P-Muse. Es wird nicht umsonst sein, auch wenn es Dich oft quält. Step by step, dann geht es weiter.

Eines möchte ich noch sagen: Betrug am Ehepartner tut weh, weil ein Partner jegliche Kontrolle über den anderen Part verloren hat. Die Traurigkeit und Mutlosigkeit haben - so denke ich - viel damit zu tun, dass man die Kontrolle verloren hat. Kontrollverlust führt zu Machtverlust. Machtverlust frustriert . Man ist enttäuscht, weil man sich im Partner und seiner Verlässlichkeit getäuscht hat. Das ist völlig normal.
Aber es ist sehr wichtig, irgendwann da raus zu finden, denn man läuft Gefahr, in eine Opferrolle zu rutschen. Man fühlt sich ja auch als Opfer, aber das darf sich nicht manifestieren.
Ein Opfer hat es nämlich auch leicht. Es ist ja Opfer, es kann nichts dafür, dass es übel hintergangen wurde. Und es braucht auch nichts zu tun. Denn ein Opfer leidet. Und damit ist der Fall erledigt. Opferrolle bedeutete Handlungsunfähigkeit und mangelnde Selbstgestaltungsmöglichkeit. Denn ein leidendes Opfer lebt sozusagen aus sich. Das Leiden wird zum Lebensinhalt. Es gibt viele Menschen, die so leben und glauben, alles Übel kommt aus der bösen Umwelt.

Da ist der EM, der nicht ist, wie man ihn haben will, denn er hat so zu sein, wie ich es mir vorstelle. Das an sich ist ja schon eine Frechheit, sich das anzumaßen. Da ist die blöde Verwandschaft, mit dem man im Clinch liegt und da sind die bösartigen Kollegen, die einem nur Schlechtes wollen.
Daraus muss man sich befreien. Das geht aber nur, wenn man die Opferrolle ablegt und sich sagt, dass man, auch wenn man leidet, eigenverantwortlich leben kann. Ein Opfer gestaltet nicht, denn es leidet und bleibt passiv.
Ein Mensch, der sich von der Opferrolle verabschiedet, weiß, dass er für sich etwas bewegen kann. Und damit geht es jedem sofort besser, denn es bedeutet, dass jeder auch die Kontrolle über sein Leben übernehmen kann.

Ich allein bin dafür verantwortích, wie ich lebe, wie ich mich fühle und wie ich meiner Umwelt gegenüber trete. Ob es jetzt der EM oder die Verkäuferin in der Bäckerei oder der Chef st, ich habe es in der Hand. Wenn man das begriffen hat, erreicht man auch wieder mehr Macht. Das meine ich nicht im negativen Sinn, also in negativer und destruktiver Macht. Macht bedeutet auch, dass ich gestaltend eingreifen kann.

Vielleicht halten sich manche hier noch zu stark in der Opferrolle auf. Verlasst diese Position. Das ist dann auch der Perspektivwechsel, den Simply gefordert hat. Ihr könnt mehr für Euch tun, als Ihr gaubt.

Begonie

28.02.2020 14:06 • x 8 #533


P
Zitat von SimplyRed:
Ich drehe das jetzt mal um, was nicht bedeutet, daß ich Dir diesen Vorwurf mache... Genauso gut könnte man sagen, warum hast Du nichts gemerkt, nicht wie es ihm ging, nicht wie ernst die Lage war, nicht das er in Gedanken woanders war, nicht daß er Dir etwas vormacht, Dich anders anfässt, Dich anders ansieht... Von Sechs rede ich erst gar nicht.

Verstehst Du, was ich damit sagen möchte? So zu denken ist destruktiv, ein Fass ohne Boden.

Zitat von SimplyRed:
Versuche eine Woche lang ein Experiment. Es geht nur noch um ihn, egal was. Was gegessen wird, wie er sich fühlt, was er gerne machen würde, was ihn ankotzt, was ihn verletzt hat, was er sich gewünscht hat, egal was.


Ich habe das sehr wohl gemerkt. Ich habe das SEHR WOHL gemerkt! Nur habe ich IM TRAUM nicht daran gedacht, dass er fremdverliebt sein könnte. Ich habe es auf Arbeitsstress, Beziehungsphase, irgendwas geschoben. Und ja, ich habe nicht das richtige getan. Anstelle ihn zu greifen und anfangen wirklich zu reden, habe ich mich traurig zurückgezogen. Ich habe nicht behauptet, dass vor dem Knall alles rosarot bei uns war. Ich habe all die typischen Verhaltensweisen gesehen, die hier in fast jedem Affärenstrang aufgezählt werden. Ich habe einfach nicht die richtigen Schlüsse gezogen.
Und auch ja, auch mein Interesse und meine Aufmerksamkeit ihm gegenüber waren nicht so, wie es eigentlich hätte sein sollen oder sogar müssen, um eine Beziehung erfolgreich am Laufen zu halten. Das ist mir jetzt bewusst, vorher leider nicht. (Von daher hat es vielleicht auch etwas Gutes). Ja und es gab ein paar Probleme, die wahrscheinlich erst ermöglicht haben, dass er sich für eine Affäre geöffnet hat. Das weiß ich, das ist meine Baustelle. Darum mache ich eine Therapie.

Was meinst Du denn, was ich jetzt tue? Auch wenn das hier vielleicht manchmal so rüberkommt, als wäre ich nur das arme kleine Opfer, welches darauf wartet, dass der böse Ehemann sich entschuldigt. Ich denke sehr wohl, dass ich meine Anteile an der Sache erkenne. Und ich bin fest entschlossen, meine Baustellen irgendwann geschlossen zu bekommen. Und ja, ich bin wieder aufmerksam, ich habe Interesse, frage ihn, was der denkt und fühlt, wie der Tag war, höre wieder aufmerksam zu, koche Dinge, die er mag. Das tue ich bereits jetzt und auch nicht erst seit gestern, sondern seitdem klar ist dass wir unsere Ehe weiterführen wollen. Und das mache ich gerne, ohne mich dazu verbiegen zu müssen. Es kommt aus mir, nicht weil ich es als Hausaufgabe sehe. Warum - Weil ich ihn liebe und wieder an seinen Gefühlen teilhaben möchte. Ist das destruktiv?
Es ist eben nur manchmal schwierig, da mein Mann eben sein Herz NICHT auf der Zunge trägt und dazu neigt, unangenehme Dinge zu verdrängen. Das macht es wirklich schwer. Und nebenbei kämpfe ich eben mit meinen Baustellen Selbstwert und - ja - destruktivem Verhalten bzw. Verhaltensmustern. Es ist gerade ein Kampf an vielen Fronten. Falls wie das total Opferlamm rübergekommen sein sollte - so ist es nicht! Aber ich habe eben auch schwache Momente!

Zitat von Begonie:
Forsche ruhig weiter, liebe P-Muse. Es wird nicht umsonst sein, auch wenn es Dich oft quält. Step by step, dann geht es weiter.

Dankeschön. Ja, ich mache das. Die Therapie hat mir schon viel bewusst gemacht und ich hoffe, da geht es weiter. Das sind Dinge, die ich mehr oder weniger bewusst/unbewusst mein ganzes Leben mit mir rumschleppe und nie war ich entschlossener als jetzt (also seit dem Knall), die Dinge grundsätzlich anzugehen. Rückfälle oder auch mal vom Weg abkommen, gehört wahrscheinlich zum Weg dazu.

Zitat von Begonie:
Ein Opfer hat es nämlich auch leicht. Es ist ja Opfer, es kann nichts dafür, dass es übel hintergangen wurde. Und es braucht auch nichts zu tun. Denn ein Opfer leidet. Und damit ist der Fall erledigt. Opferrolle bedeutete Handlungsunfähigkeit und mangelnde Selbstgestaltungsmöglichkeit. Denn ein leidendes Opfer lebt sozusagen aus sich. Das Leiden wird zum Lebensinhalt. Es gibt viele Menschen, die so leben und glauben, alles Übel kommt aus der bösen Umwelt.

Du hast so Recht. Das meinte ich, als ich vorhin schrieb, ich habe das Gefühl, dass ich gerade wieder das Ruder in die Hand nehme. Unsicher - noch, aber fest entschlossen! Vielen Dank für die tiefen Einblicke in Deine Gefühls- und Monsterwelt! Das ermutigt mich sehr!


Noch etwas - ich möchte hier keinen Kleinkrieg. Ich freue mich über jeden ernstgemeinten Beitrag, möchte aber nicht, dass ihr Euch untereinander hier ankäst! Und ich möchte nicht, dass Teilnehmer, die mir bis hierher so gut geholfen haben aufgrund dieser Angriffe aussteigen. Falls ihr irgendetwas untereinander auszutragen habt, dann bitte per PN oder einfach auch mal zurückhalten!

Vielen Dank Euch
P.Muse

28.02.2020 14:55 • x 6 #534


I
Zitat von Pampelmuse:
Ich habe das sehr wohl gemerkt. Ich habe das SEHR WOHL gemerkt! Nur habe ich IM TRAUM nicht daran gedacht, dass er fremdverliebt sein könnte. Ich habe es auf Arbeitsstress, Beziehungsphase, irgendwas geschoben.



Das spielt auch nur noch eine untergeordnete Rolle.
Er hätte sagen können was Sache ist.

Ich hab es auch gemerkt , von Anfang an und ich wusste sehr wohl das auf jedenfall Kontakt bestand und das hinter mir was lief.
Hat mir auch nichts genutzt.

Wenn abgestritten und nicht geantwortet wird , wahrheitsgemäss ? Was dann ?

Ist Geschichte.

Es geht ja ums jetzt, um sich zu orientieren , ja natürlich auch raus aus der Opferhaltung.
Anteile sehen warum es zur Affäre kam, und nicht warum du sie selbst nicht hast kommen sehen.
Das war seine Entscheidung.
Es war auch seine Entscheidung nicht ehrlich zu sein.

So jetzt steht alles auf Anfang , für euch beide , er sollte genauso Biss zeigen wie du, und wenn einer mal schlapp macht, dann muss der andere eben mehr ran.
Das ist ein Auf und Ab...
Das wird sich aber einpendeln, gibt auch mal Stillstand, ja sicher tut es das.

Wie gesagt Stepp by Stepp.

28.02.2020 15:30 • x 1 #535


E
Oh man, genau deswegen habe ich geschrieben, daß man das genauso gut sagen könnte, aber ich das nicht vorwerfe damit. Das war ein Beispiel, um den Mechanismus solcher Gedanken hervor zu heben und warum sie nicht weiter bringen.

Was ist mit ihm? Wann war für ihn der Auslöser? So ist das zu verstehen, abstrakt und nicht persönlich.

Mal im Ernst jetzt, woher sollte jemand Fremdes denn wissen was Du wann gemerkt hast und was nicht. Ist doch klar, daß es abstrakt ist, zudem steht es da...

28.02.2020 15:50 • x 1 #536


B
Du hast so Recht. Das meinte ich, als ich vorhin schrieb, ich habe das Gefühl, dass ich gerade wieder das Ruder in die Hand nehme. Unsicher - noch, aber fest entschlossen! Vielen Dank für die tiefen Einblicke in Deine Gefühls- und Monsterwelt! Das ermutigt mich sehr!

Ich spreche gerne in Bildern. Dann stelle ich mir Dinge vor. Muster, die mir nicht gut tun, sind kleine Monster. Irgendwie plüschig, aber sehr boshaft.Aber ich kann ihre Macht brechen und jetzt sind sie oft ganz zutraulich, weil auch das Monstersein sehr anstrengend ist. Damit verlieren Monster auch ihren Schrecken.

Meine Trauer um meinen AM sah ich auch. Ich hatte ein Bild von ihm. Er war groß und schlank, hatte dunkle Haare und war immer gut angezogen, so ähnlich wie einer aus einem Beerdigungsinstitut. Sein Gesicht kenne ich nicht. Aber er saß oft neben mir, wenn ich in die Arbeit fuhr oder heulend im Kino saß. Statt dem Mann saß der Kummer neben mir. Mit der Zeit wurde es besser, der Kummer blieb immer länger weg. Aber er kam wieder und dann sagte Ich: Bist Du schon wieder da! Was willst Du hier, gehe doch wieder, ich will Dich nicht.
Der Kummer aber lächelte und sagte: Jetzt ist meine Zeit und wenn ich nicht mehr nötig bin, bleibe ich wieder weg.

Solche Vorstellungen halfen mir ungemein das besser auszuhalten.

Zitat von Begonie:
Noch etwas - ich möchte hier keinen Kleinkrieg. Ich freue mich über jeden ernstgemeinten Beitrag, möchte aber nicht, dass ihr Euch untereinander hier ankäst! Und ich möchte nicht, dass Teilnehmer, die mir bis hierher so gut geholfen haben aufgrund dieser Angriffe aussteigen. Falls ihr irgendetwas untereinander auszutragen habt, dann bitte per PN oder einfach auch mal zurückhalten!

Da ist jetzt eine P-Muse, die das Ruder in die Hand nimmt. Wow, gefällt mir! Auf andere Lebensbereiche übertragen lernst Du auch, wieder Kontrolle über Dich und Dein Leben zu übernehmen. Du schaffst das, ganz sicher. Rückschläge gehören dazu, aber sie vergehen auch wieder.

Begonie

28.02.2020 16:01 • x 1 #537


P
Zitat von SimplyRed:
Was ist mit ihm? Wann war für ihn der Auslöser? So ist das zu verstehen, abstrakt und nicht persönlich.


Ich glaube, es steht hier mehrfach auf den vergangen 36 Seiten. Er WEIß es nicht. Daran hat nichts geändert und ich habe beschlossen, dies erst einmal ruhen zu lassen und ggf später nochmal nachzuhaken. Wenn ich es wüsste, wäre ich wahrscheinlich weiter.

28.02.2020 16:12 • x 3 #538


T
Zitat von Pampelmuse:

Ich glaube, es steht hier mehrfach auf den vergangen 36 Seiten. Er WEIß es nicht. Daran hat nichts geändert und ich habe beschlossen, dies erst einmal ruhen zu lassen und ggf später nochmal nachzuhaken. Wenn ich es wüsste, wäre ich wahrscheinlich weiter.


Vielleicht sollte man diese Frage nach dem Warum wirklich sein lassen und nicht immer wieder nachbohren.
Er wird sie auch in x Monaten nicht beantworten können.
Für ihn steht im Vordergrund, die Ehe weiter zu führen.
Ob da ständig irgendwelche Fragen in Form von Zweifeln und Rückzug ins Gästezimmer hilfreich sind, bezweifle ich.
Irgendwann kann er vielleicht auch nicht mehr?
Die Betroffenen oder betrogenen Frauen sehen das vielleicht als eine Art Aufarbeitung und meinen, diese Fragen sollten unbedingt beantwortet werden...
Mich hätte es eher noch mehr kaputt gemacht, wenn ich Einzelheiten erfahren hätte. Ich habe jedoch nicht gekämpft und die Ehe beendet.
Aber eines weiß ich gewiss, mein Ex hätte auf keinen Fall so viel Geduld aufgebracht.
Hätte ich an der Ehe damals festhalten wollen, hätte es einen Neustart geben müssen, ohne Fragen nach dem Warum und Weshalb. Und ich bin sicher, jeder von uns kannte die Fehler, die zur Affäre führten, sehr genau.

28.02.2020 16:46 • x 2 #539


B
Zitat von tina1955:
Vielleicht sollte man diese Frage nach dem Warum wirklich sein lassen und nicht immer wieder nachbohren.
Er wird sie auch in x Monaten nicht beantworten können.


Das wird so sein. Er weiß es nicht, weil Männer sich weniger hinterfragen. Und sie denken anders. Was jetzt ist, zählt. Was kommt, zählt. Was war, meine Güte, wen interessiert es?
Er würde wahrscheinlich sagen, ich fand sie halt attraktiv, sie wirkte so selbstbewusst, das sprach mich an, ich fühlte mich wohl in ihrer Gegenwart. Wenn er P-Muse so was sagen würde, wäre das wieder mal eine Runde destruktiver Verhaltensweisen wert.
Frage nur, wenn Du die Antwort auch aushalten kannst.

Zitat von tina1955:
Ob da ständig irgendwelche Fragen in Form von Zweifeln und Rückzug ins Gästezimmer hilfreich sind, bezweifle ich.
Irgendwann kann er vielleicht auch nicht mehr?

Auch das stimmt. Man kann den Partner damit auch vertreiben und dann fragt man sich erst recht, warum es so weit kam, dass er jetzt doch ging. Dabei hatte man selbst einen Anteil dran, den man natürlich nicht sehen will.

Zitat von tina1955:
Aber eines weiß ich gewiss, mein Ex hätte auf keinen Fall so viel Geduld aufgebracht.

Wenn ich in der Rolle der Betrogenen wäre und mein Partner zieht mich regelmäßig wieder mit Fragen an die Vergangenheit runter, würde ich bald abblocken. Ich würde nicht alles erzählen wollen und ich lasse mich auch nicht ständig in die Rolle einer Büßerin stecken. Er ist nicht mein Beichtvater und nicht mein Psychotherapeut.
Mein Mann fragte damals gar nichts. Er wusste ja von der Affäre, irgendwann. Aber er fragte nicht. Dieser Andere blieb gesichts-, namen-., alters- und berufslos. Hätte er es wissen wollen hätte er gefragt.
Und auch hinterher, als die Affäre zu Ende war - keine Fragen. Was hätte es ihm auch gebracht außer schlechten Gefühlen, was mir der Andere gab, er aber nicht?. Oder was so toll an dem AM war?
Wer nichts fragt, will nichts wissen. Und dem dränge ich auch nichts auf.

Mit einem Freund habe ich hinterher mal gesprochen. Er war einer der wenigen, der davon wusste und er hatte mir gleich zu Beginn gesagt, dass ich mich da in etwas verrenne, was nichts werden wird. Ich zeigte ihm dann noch ein Foto vom AM und er sagte: Mit dem willst du glücklich werden. Mädchen, das wird nichts. Der Typ sieht so aus, als würde er mit einer anderen im Bett liegen, wenn Du mal unangemeldet vorbei kommst.

Uff, das saß, aber es half nichts. Schutzgedanken waren die Folge. Der kennt den doch gar nicht, der gönnt mir mein Glück nicht, ist neidisch. Aber er hatte was gesehen, was ich nicht sah. Erst später wurde mir klar, dass er recht gehabt hat.

Begonie

28.02.2020 20:04 • x 1 #540


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