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Wie verhalten, wenn der Partner fremdgegangen ist

Z
Zum Glück darf ja jeder selbst entscheiden, wie er sich da durchmanovriert.

Und ich glaube es ist wichtig, dass man Phasen durchläuft.
Wie bei einem kleinen Tod, bei einem Anschied.

Und vor diesen Phasen sollte man sich meiner Meinung nach auch bei Trennug nicht verschließen.

01.03.2020 09:46 • x 2 #631


StillerLeser
Sehe in anders: wenn jemand mit einem Bulldozer das Vertrauen und die Liebe eines anderen niedermäht, muss er solche Maßnahmen aushalten, wenn es der Aufarbeitung und Beseitigung der Folgen eines Tuns dienlich ist.
Oft will der Betrogene das vermutlich auch gar nicht einsetzen, aber zu sehen, dass die grundsätzliche Bereitschaft des Betrügers da ist, ist ein guter Anfang für einen Neustart und hilft beim Aufbau des neuen Vertrauens.

01.03.2020 09:50 • x 5 #632


A


Wie verhalten, wenn der Partner fremdgegangen ist

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E
Eine Beziehung beruht auf Liebe, Freiwilligkeit, es bedarf keiner KONTROLLE.
Wenn mir der Partner (er hatte eine Affäre), versichert, ich habe einen Fehler gemacht, aber du bist der wichtigste Mensch für mich bitte verzeih mir.
Wenn auch ich im Grunde meines Herzens ihn liebe, dann sage ich ja....
RICHTIG JA, d.h., ich vertraue ihm, ich glaube an ihn, an uns, ich brauche keine Beweise, er muss mir jetzt nicht jeden 2. Tag langatmig erklären.......Ich liebe dich und und und. Ich gehe ihm entgegen, reiche ihm die Hand und dadurch machen wir es uns einander leichter.
Mobiltelefon überwachen, e-mails checken,
Beweisführung.....unglaublich, so jemand ist selbst derart verunsichert, dass er keinen Fuß mehr auf dem Boden hat.

01.03.2020 10:04 • x 1 #633


C
Zitat von SimplyRed:
Ich meinte die Stelle, die seine Erwartungen betraf. Du hast geschrieben, er wollte Dir verzeihen, aber konnte nicht wirklich begreifen, daß Du nicht grundlos ausgebrochen bist. Daß Du erstickt wärest, wenn Du es nicht beendet hättest.


Anders als hier vielfach beschrieben, hat mein ExEM mir wirklich verziehen. Er legte keinen Wert auf große Erklärungen und hat mich auch nicht kontrolliert. Es war nur einfach so, dass ich ein mega schlechtes Gewissen hatte und das auch nicht einfach ablegen konnte. Ich bin eigentlich keine verantwortungslose Person. Ich habe ihn nicht leichtfertig einfach mal just for fun betrogen. Ich war ernsthaft in den AM verliebt und wollte einen Warmwechsel. Da hab ich alles dran gesetzt und viel riskiert. Letztlich hab ich alles verloren.

Mein ExEM und ich sind grundverschieden. Er ist ein sehr ruhiger, beständiger Charakter und ich bin eher quirrlig und lebhaft. Lange Jahre habe ich diese Seite an mir unterdrückt. Ich habe sie meinen Kindern und der Ehe untergeordnet und bin dabei fast eingegangen wie ein Primel. Als ich den AM traf, ist es mit Macht aus mir heraus gebrochen. Ich hatte Morgenluft in der Nase und habe einen Ausbruchsversuch gestartet, der sich gewaschen hat. Dabei blieb kein Stein auf dem anderen. Als mir dann klar wurde, das das ganze eine Luftnummer war, weil der AM sich schon längst mit einer anderen Frau in einer Beziehungsanbahnung befand, riss es mir den Boden unter den Füßen weg. Zunächst ging ich reumütig zurück ins traute Heim und redete mir ein, wir könnten es gemeinsam schaffen. Mein Mann wollte das auch unbedingt. Daran ließ er keinen Zweifel. Ihn leiden zu sehen, zerriss mir das Herz. Ich konnte mich selbst nicht mehr im Spiegel ansehen, weil ich ihm das angetan hatte.

Gleichzeitig war ich zutiefst verletzt von der Unehrlichkeit des AM. Er hatte mich als Übergangsfrau benutzt und mir nicht gesagt, dass ich genau das für ihn war. Er machte mir Hoffnung auf eine Beziehung. Wir planten schon Urlaube zusammen. Wollten gemeinsam aufs Land ziehen, einen Hund anschaffen und uns mit unserem Beruf selbstständig machen. Er schien mir ein neues Leben zu Füßen zu legen. Dabei waren alles das nur Lügen. Im Hintergrund lief längst etwas anderes.

Heute verstehe ich sein Verhalten. Er hatte eine furchtbare Trennung unter dramatischen Umständen hinter sich. Er war ein höchst labiler Charakter der in dieser Situation verzweifelt nach Halt suchte. Und nach Selbstbestätigung. Dafür war ich perfekt, denn ich betete ihn an. Dies schlug dann nach der Affäre in unglaubliche Wut um. Ich habe ihn über Monate gestalkt und es ihm und seiner neuen sehr schwer gemacht. Das bekam dann natürlich auch mein Mann wieder mit. Es gab einige sehr dramatische Zusammenstöße mit der neuen Frau, der heutigen Partnerin meines ExAM.

Was da abging kann ich heute nicht mehr verstehen. Ich bin völlig durchgedreht. Na ja, meine Ehe überlebte das alles letztlich nicht. Trotz wirklich erheblicher Mühen meines Mannes. ICh konnte nicht wieder zurück in den Normalzustand. heute sind wir getrennt lebend aber nicht geschieden. Wir sind beste Freunde und werden sogar zusammen in Urlaub fahren dieses Jahr. Nur den Alltag können wir nicht mehr teilen. Das ist vorbei!

01.03.2020 11:39 • x 2 #634


C
Unsere Affäre hat mindestens 4 Menschen verletzt und bis an die Grenze der Belastbarkeit getrieben. Dennoch bereue ich sie nicht. Sie war der Notausgang aus einer unerträglichen Starrheit, die mich früher oder später zu Tode gelangweilt hätte. Leider habe ich das erst danach wahrgenommen und verstanden. Die Suche nach der Schuld hat mich viel zu lange umgetrieben. Schuld ist ein plakativer Begriff und zu nichts nutze.

01.03.2020 13:45 • x 2 #635


E
Zitat von Cornie:
Die Suche nach der Schuld hat mich viel zu lange umgetrieben. Schuld ist ein plakativer Begriff und zu nichts nutze.


Danke liebe @Cornie für diesen Satz und daß Du Deine Erfahrung mit uns geteilt hast.

Simply

01.03.2020 14:09 • x 1 #636


E
Es geht nicht um Schuld cornie, da hast du vollkommen Recht.
Aber, im Bewußtsein, dass der Fortbestand der Ehe eigentlich Unsinn war, dafür noch einmal 3 Jahre verplempert zu haben, deinen Mann hinzuhalten, Lebenszeit zu stehlen, diesen Typen zu stalken, das ist für mich nicht in Ordnung.
Man kann einfach keinen Menschen in die Pflicht nehmen, zu lieben, das ist für mich nicht nachvollziehbar.

01.03.2020 14:28 • x 1 #637


E
Zitat von Ebony:

Wenn man nicht in der Lage ist, etwas mehr zu differenzieren, Wörter wie Leid, doppelt negativ log und betrog benutzt, dann sollte man sich trennen.
Hier sieht man schon an der Wortwahl, dass der Betrüger in die Ecke gedrängt, angezählt und nur ein schmaler Grad besteht zum Abschuß.



Löwin, diese pathetischen Hinweise, Demut, Hochmut, also, das ist für mich vollkommen unangebracht.
Es geht nicht um Opfer und Täter.
Der Partner hat einen Fehler gemacht, kann ich damit leben, ja oder nein.
Wenn ja, dann muss es möglich sein zur Normalität zurückzukehren, zeitnah, diese erhobenen Zeigefinger...... für mich sinnfrei.
Natürlich gibt es Menschen, die mit diesem Fehler nicht leben können, dann trennt man sich, Pech und Schwefel zu rufen? Was soll das bringen, damit disqualifiziert man sich selbst.
Als Erwachsener bin ich in der Lage eine Trennung zu händeln.
Emotional, finanziell, leicht ist es nicht, aber immer besser, als Jahre damit zuzubringen einen Karren, der sich unweigerlich festgefahren hat, mit Gewalt aus dem Mist zu ziehen.


Ich bin ja bei Euch ( Simply, Du), wenn es darum geht, dass es im Nachgang einer Affäre nicht um Schuld und Sühne gehen sollte sondern um Verantwortung.
Jeder Partner ist für sein Handeln oder Nicht-Handeln innerhalb der Beziehung verantwortlich. Und ich stimme zu, dass aus der Metaebene betrachtet eine Wertung über die Verwerflichkeit schwierig ist. Andererseits ist man (ich) unfassbar verletzt worden- weil ich nicht im Traum daran dachte, dass es meiner Frau möglich war, sich so weit zu entfernen, dass sie in zwei Parallelwelten leben konnte. Dies lässt sich nicht wegdefinieren.

Aber jetzt kommt glaube ich der entscheidende Trick: Die Verletzung ist das eine- dass muss ich verzeihen, weil ich sonst die Beziehung nicht weiterführen oder erneuern kann. (Und natürlich für meinen eigenen Seelenfrieden)
Aber das andere ist, dass auch der andere mir etwas verzeihen muss und vertrauen muss, dass wir uns aufeinander einlassen können und er auch er selbst sein darf und eben nicht ständig auf der Hut, schon wieder etwas falsch gemacht zu haben.

Das hat mich unfassbare Mühen gekostet, dies zu verstehen. Aber wenn man es einmal verstanden hat, dann ist es eigentlich so logisch und einsichtig, dass alle anderen Thesen hier wie kleingeistiges Geschwätz rüber kommen.
(Und zum Thema von Pampelmuse- da wollte sie wissen, ob er der AF die drei magischen Worte sagte, seine Antwort:möglicherweise.
Für mich war das absolut ehrlich. Er möchte es nicht ausschließen, aber für ihn hat es keine Bedeutung mehr- sonst wüsste er es genau.)

Aber andererseits kann es niemals mehr in die zurück in die Normalität gehen- denn da haben Mechanismen gewirkt, die eben zur Außenbeziehung geführt haben.
Vielleicht sehe ich aber auch Normalität anders konnotiert.

01.03.2020 15:17 • x 1 #638


E
Zitat von LarsWilhelm:
Aber das andere ist, dass auch der andere mir etwas verzeihen muss und vertrauen muss, dass wir uns aufeinander einlassen können und er auch er selbst sein darf und eben nicht ständig auf der Hut, schon wieder etwas falsch gemacht zu haben.


Eben, genau richtig, es braucht keine Kontrolle, kein checken der E-Mails, entweder vertraut man, dann reicht man dem anderen die Hand, bewegt sich aufeinander zu, oder eben nicht.
Es geht um Freiwilligkeit, niemals würde ich Forderungen stellen, du mußt den Arbeitsplatz wechseln, du darfst nicht so viel allein weggehen usw.
Was soll das sein? Wenn es dem Betrüger ernst ist, wird er alles versuchen, sich einbringen (ohne Druck), eben weil ihm die Beziehung wichtig ist, (er liebt), damit der Betrogene erkennt, bitte laß mich wieder zu dir.
Wenn er nicht möchte, nutzen auch alle Kontrollen nichts, dann trennt man sich.
Das ist verlorene Lebenszeit.

01.03.2020 15:41 • x 1 #639


Z
Nein, ich empfinde diese Orientierungsphase nicht als verlorene Lebenszeit.
Und auch jeder muss für sich entscheiden, wieviel Kontrolle wichtig ist und wieviel Kontrolle man akzeptiert. Und ja das Sicherheitsbedürfnis ist sehr unterschiedlich und individuell.

Ich fände es schön, wenn es hier wieder mehr um @Pampelmuse geht.

01.03.2020 17:01 • x 4 #640


S
Das was Cornies Exmann passiert ist, wäre mir nicht passiert.

Ganz einfach, weil sie erst mal ganz raus ist aus der Nummer.

Wenn sie dann mit voller wucht mich wieder will, dann hätte ich das gemerkt.

Mit lauwarmen Blabla kommt man bei mir nicht weit.
Und die zweite Geige ist auch nicht mein Ding

01.03.2020 17:43 • #641


C
Zitat von Ebony:
Es geht nicht um Schuld cornie, da hast du vollkommen Recht.
Aber, im Bewußtsein, dass der Fortbestand der Ehe eigentlich Unsinn war, dafür noch einmal 3 Jahre verplempert zu haben, deinen Mann hinzuhalten, Lebenszeit zu stehlen, diesen Typen zu stalken, das ist für mich nicht in Ordnung.
Man kann einfach keinen Menschen in die Pflicht nehmen, zu lieben, das ist für mich nicht nachvollziehbar.


Natürlich war all das nicht in Ordnung. Aber kennst du das, dass du so voller Schmerzen und Sehnsucht nach Erlösung bist, dass du fast verrückt wirst? Ich war damals und noch lange danach in diesem Zustand. Heute geht's mir endlich wieder wirklich gut. Und trotzdem ich wie ein Elefant im Porzellanladen gewütet habe, ist immerhin noch etwas heile geblieben: Als Eltern und gute Freunde funktionieren wir noch bestens. Wir sind jetzt kurz vor unserer Silberhochzeit, die wir nicht mehr als Paar feiern können. Aber als Familie haben wir überlebt. Dafür bin ich meinem Mann für immer dankbar!

01.03.2020 22:13 • #642


Wurstmopped
Zitat von Ebony:
Es geht nicht um Schuld cornie, da hast du vollkommen Recht.
Aber, im Bewußtsein, dass der Fortbestand der Ehe eigentlich Unsinn war, dafür noch einmal 3 Jahre verplempert zu haben, deinen Mann hinzuhalten, Lebenszeit zu stehlen, diesen Typen zu stalken, das ist für mich nicht in Ordnung.
Man kann einfach keinen Menschen in die Pflicht nehmen, zu lieben, das ist für mich nicht nachvollziehbar.


Bingo ....einem Menschen Lebenzeit zu stehlen nur weil man keine Verantwortung tragen will?
Maximal egoistisch.

02.03.2020 11:03 • #643


C
Zitat von Wurstmopped:
Bingo ....einem Menschen Lebenzeit zu stehlen nur weil man keine Verantwortung tragen will?
Maximal egoistisch.


Ja, so kann man das sehen. Aber es war ja auch seine Entscheidung, mich trotz allem 3 Jahre lang weiterhin an sich binden zu wollen. Er war ebenso wie ich immens bedürftig. Wir mussten beide erst wieder zu uns selbst finden und unsere eigene Stärke reaktivieren. Und Verantwortung für mich selbst zu übernehmen, musste ich erst lernen. Dazu musste ich mich aber auch befreien, auch von ihm und seiner Liebe. Kennt ihr das Lied von Heinz Rudolf Kunze, deine liebe klebt? So war es.

02.03.2020 11:09 • #644


Wurstmopped
Zitat von Cornie:

Ja, so kann man das sehen. Aber es war ja auch seine Entscheidung, mich trotz allem 3 Jahre lang weiterhin an sich binden zu wollen. Er war ebenso wie ich immens bedürftig. Wir mussten beide erst wieder zu uns selbst finden und unsere eigene Stärke reaktivieren.


Hey...euer Leben...klar doch...wenn ihr 2 damit zurecht kommt wie es scheint, super! Kenne ich....

02.03.2020 11:16 • #645


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