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Wie verhalten, wenn der Partner fremdgegangen ist

E
Es macht keinen Sinn im Nachhinein über die Sinnhaftigkeit, eine Ehe fortbestehen zu lassen, in dem Wissen, dass die Frau ihr mehr als negativ gegenübersteht, zu diskutieren.

Schuld sehe ich insofern, dass eine Sache, hier die Ehe, für mich gescheitert ist und ich genau weiß, eine Neuauflage kommt nicht in Frage.
Dass ich es dann nicht schaffe, die daraus resultierenden Konsequenzen, sprich, raus, Ärmel hoch, jetzt oder nie, zu sagen.
Einem anderen Menschen, Lasten aufbürde, für die ich selbst verantwortlich bin, ihm 3 Jahre Lebenszeit stehle.
Im Vorfeld war die Ehe schon gescheitert, weil du diesen Typen als Sprungbrett für ein neues Leben benutzen wolltest, anstatt dich von deinem Mann sauber zu trennen und auf geht's jetzt beginnt eine neue Zeit für mich zu sagen und zwar ALLEIN.
Nein, nicht aus Eigeninitiative heraus, sauber abwickeln, es muss eine andere Hose sein, an die man sich als Frau wieder rantakkert, das ist für mich überhaupt nicht nachzuvollziehen.
Ist es denn wirklich nicht möglich als Single den Herausforderungen im Leben zu begegnen?

Zitat von Wurstmopped:
Bingo ....einem Menschen Lebenzeit zu stehlen nur weil man keine Verantwortung tragen will?
Maximal egoistisch.


Also, da muss ich dir recht geben

02.03.2020 13:38 • x 1 #646


B
Letztendlich geht es im Leben immer um Ausgleich. Wenn sich hier ein Gleichgewicht zwischen dem bösen Täter und dem armen, Nichts ahnenden Opfer einstellt, kann es gut weiter gehen.
Bleibt einer von beiden in einer Haltung stecken, kann kein Ausgleich stattfinden.

Als ich seinerzeit nach dem Affärenende so wütend war, war ich bei einem Therapeuten. Seine Haltung zu mir war so was von neutral, dass mir das unglaublich weiter half. Es gab kein Mitleid mit mir (das hatte ich selbst schon zu Genüge), es gab keine Bestätigung (ja, bei DER Ehe ist das ja auch kein Wunder!) und es gab keine Verurteilung (so was darf man nicht tun!).
Und diese völlig unemotionale Haltung tat mir damals unheimlich gut und ich begann zu begreifen, dass alles, was passiert, letztendlich eine Folge von Gleichgewicht ist. Ungleichgewicht führt immer zu einem Ende weil keiner damit ewig weiter leben kann.

Monate später erkannte ich, wie sehr der AM und ich mich geschunden hatten. Nicht nur ich hatte gelitten, auch er hat sich mit mir entsetzlich schwer getan, so dass er letztendlich gehen musste.
Und als ich das erkannte, gab es kein schuldig und unschuldig mehr. Das Scheitern war zu gleichen Teilen verschuldet und die Frage nach Opfer und Täter erübrigte sich. Das wirkte sich entspannend auf mein Innenleben aus und damit auch auf meine Ehe. Mein EM war mir um eine Nasenlänge voraus, denn er hatte schon sehr bald verstanden, dass auch er einen Anteil an meiner Affäre, die ich als Ausweg betrachtete, hatte.

Und genau diese Haltung wiederum, dass er mich eben nicht verurteilte und ständig Rache üben musste durch Nachfragen und blödsinnigen Bestätigungen, ermöglichte es mir, in er Ehe zu bleiben.

Wir stehen heute viel besser da als vor ein paar Jahren. Ich hätte das niemals geglaubt, sondern stand innerlich vor dem Aus.
Aber ich denke, wenn beide damit umgehen können, kann es gelingen.

Der Therapeut fragte mich damals:Haben Sie noch Achtung vor Ihrem Ehemann?
Diese Frage konnte ich sofort beantworten: Oh ja, ich achte ihn außerordentlich trotz seiner Defizite.
Er meinte damals, dass das die Basis einer Beziehung ist. Gegenseitige Achtung und nicht gegenseitige Verurteilung.

Begonie

05.03.2020 17:49 • x 7 #647


A


Wie verhalten, wenn der Partner fremdgegangen ist

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P
Dann gebe ich hier auch mal ein Update. 6 Monate, Projekt gescheitert. Trennung gestern. Er kommt aufgrund fehlender Gefühle nicht aus seiner Passivität. Ist sich trotzdem nicht 100% sicher, ob das das Richtige ist.
Wohl besser, wenn ich meine Hoffnung hier begrabe. Ich fürchte mich davor, aber es gibt wohl keinen anderen Weg.
Tieftraurige Grüße
P.Muse

11.03.2020 15:08 • x 3 #648


Löwin45
Liebe Pampelmuse
Das tut mir unendlich leid.
Jetzt hast du so lange gegrübelt, optimiert, gekämpft...
Aber alleine hättest du es niemals schaffen können.

Ja, du siehst es ganz sicher richtig.
Wenn er sich seiner Gefühle für dich nicht mehr sicher ist, kann er auch nicht mit dir einen neuen Weg beschreiten.
Dazu gehört Aktivität und nicht Passivität.
Dazu gehört Motivation, die aus der noch vorhandenen Liebe entsteht.
Fehlt sie, fehlt auch die Motivation. Das bedeutet, letztendlich passives Abwarten.

Trotzdem könnte ich momentan deinen Mann nicht verurteilen - wenn es tatsächlich ehrlich ist, was er sagt.
Er war sich vermutlich auch nicht sicher und hoffte darauf, dass es sich ändert.
Vermutlich ist er selbst verwirrt und zieht einfach ein Fazit aus seiner eigenen Reaktion und seiner Haltung der letzten Monate.

Naja, sofern es nicht doch noch dieses Dreieck gibt....
Spielt denn vielleicht doch seine AF noch eine Rolle bei dieser Entscheidung?

11.03.2020 15:51 • x 3 #649


P
Liebe Löwin,
Sie haben keinen Kontakt. Glaub ich ihm. Er sagt, es hätte nichts miteinander zu tun. Sie wäre aber eine Option für ihn gewesen, wenn er nicht mit mir wäre (so seine Worte vom Freitag). Vielleicht bändeln die jetzt wieder an, würde mich jetzt auch nicht mehr wundern, nur nochmal wahnsinnig verletzen.
Trennung muss jetzt sein, obwohl es bei ihm nicht so sicher klingt. Entweder er schnallt es endlich, oder es war def. der richtige Weg. Hoffnung hab ich leider, aber die sollte ich wohl besser aufgeben.
P.Muse

11.03.2020 15:59 • x 2 #650


S
Liebe Pampelmus,

ich schließe mich Löwin an. Ich kann Dich ebenfalls gut verstehen und wenn eins nicht geht, dann den Weg in die Beziehung 2.0 alleine gehen! Und wenn ich einen Satz immer wieder gesagt habe dann: Ich kämpfe nicht allein!

Ich drück Dich!

11.03.2020 16:24 • x 3 #651


Löwin45
Liebe Pampelmuse
Zitat von Pampelmuse:
Dann gebe ich hier auch mal ein Update. 6 Monate, Projekt gescheitert.

Sei nicht so streng mit dir.
Du hast es versucht.
Und...
Du wirst dir nie vorwerfen müssen, dass du nicht alles gegeben hast.
Es geht einfach nicht alleine.

Pass gut auf dich auf.
Konzentriere dich jetzt nur noch auf dich und dein Wohl.
Dein Mann hat deine Aufmerksamkeit, Anteilnahme... verwirkt.
Die hatte er jetzt lange genug.
Das ist jetzt vorbei, und das sollte er jetzt auch spüren.
Damit meine ich keinen Rosenkrieg - ganz sicher nicht - aber eben auch nicht mehr betüdeln und umsorgen.

11.03.2020 16:50 • x 6 #652


P
Hab vorhin noch ein paar Klamotten aus dem Haus geholt, so dass ich bis Montag bei meiner Schwester bleiben kann. Kind bleibt im Haus bei ihm, bin aber verschwunden, bevor er kam. Sind morgen Nachmittag wieder verabredet.
Habe ihm Zettel auf den Tisch gelegt, er möge sich schnellstmöglich eine andere Bleibe suchen und sich schon mal Gedanken dazu machen, wie er sich das denn so mit de Kinderbetreuung am Wochenende oder in der Woche vorstellt. Will bei meiner Therpeutin mal fragen, ob eine Kur/Reha möglich wäre. Kann mir gerade gar nicht vorstellen, alleine (mit Kind) in dem Haus wohnen zu müssen.

11.03.2020 18:46 • x 2 #653


E
Liebe Pampelmuse,

fühl dich gedrückt! Es ist schade, dass der Versuch eines Neuanfangs gescheitert ist. Vielleicht hilft dir aber das Wissen, dass du es versucht hast. Noch ist das sicherlich kein Trost, aber in ein paar Monaten vielleicht. Du hast jetzt die Chance, etwas Gutes mit der Zeit aus dem ganzen zu machen. Nimm dir diese Zeit und du wirst sehen, es wird alles gut, auch wenn sich jetzt alles einfach nur beschi**** anfühlt.

Ich finde es eine gute Idee, dass du eine Kur beantragen möchtest, damit du rauskommst und mal etwas anderes sehen kannst.

Weiß euer Kind schon von der Trennung und wie alt ist es nochmal?
Ich fand es anfangs auch schwer, mit meinem Kind unsere Wohnung alleine zu bewohnen. Kurz nach Ex' Auszug habe ich angefangen, die Wohnung umzugestalten. Alle Fotos von ihm und besondere Dinge von ihm in eine Kiste gepackt und in den Keller gestellt. Auch habe ich andere Deko und Möbel angeschafft, um meine persönliche Note reinzubringen.

Lass es dir bei deiner Schwester gut gehen.

11.03.2020 19:13 • x 1 #654


fengaraki
Liebe pampelmuse!

Das tut mir unendlich leid für dich. Alles Grübeln, Reflektieren, Krämpfen umsonst. Aber dennoch, du hast es versucht und musst dir nie vorwerfen lassen, es nicht wenigstens versucht zu haben. Wie heißt es: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Stell dir vor, er wäre weiter in seiner Passivität und Lethargie geblieben? Wärst du dann wieder glücklich geworden und auch mit dir ins Reine gekommen?

Sei stark und guck nach vorne! Und gib nicht klein bei, es war seine freie Entscheidung.

11.03.2020 19:29 • x 1 #655


M
Das tut mir leid für dich,
aber ihr habt es wenigstens versucht! Ich erfuhr ja erst nach der Trennung von den Affären meiner Ex( und somit auch den wahren Grund meines Gefühls nur noch alleine an der Ehe zu arbeiten).

Habe in einem anderen Thread gerade gesehen, dass du dir wünscht er überlegt es sich noch einmal. Aber du musst dir glaube ich dann erstmal die selber die Frage beantworten, ob du wirklich fähig bist, ihm die Affäre zu verzeihen.
Ich für meinen Teil hätte gerne den wahren Grund gewusst und es (ihren Willen vorrausgesetzt) versucht, aber ich glaube ihr wirklich wieder zu 100% Vertrauen (hätte einen Arm darauf verwettet, dass sie das nicht macht) könnte ich leider nicht mehr

12.03.2020 09:19 • x 1 #656


I
Es tut mir ebenfalls sehr leid.

Stimmt er war schon passiv in der ganzen Angelegenheit. Da kam nicht so viel , als das man hätte immer wieder Kraft zum kämpfen raus ziehen können. Die aber braucht es.

Er hat sich wohl Gefühlsmässig zu sehr distanziert , die Gefahr besteht natürlich immer.

Ich wünsche dir nun viel Kraft um die TRENNUNG zu überstehen.
Und hey.... du hast es wenigstens versucht, dass muss du dir nicht vorwerfen lassen.

12.03.2020 09:39 • x 3 #657


P
Zitat von muss_weiter:
Aber du musst dir glaube ich dann erstmal die selber die Frage beantworten, ob du wirklich fähig bist, ihm die Affäre zu verzeihen.

Ich glaube schon, dass ich das könnte. Kurz bevor es jetzt in dieser Entwicklung gipfelte, hatte ich innerlich für mich einen Riesenschritt bzgl. Erkenntnis über das Verzeihen gemacht. Da hätte ich weitergemacht....jetzt im Moment wird aber eher alles von Hoffnungslosigkeit und Fassungslosigkeit überfahren.
Ich bin nicht wütend, ich werfe auch nicht vor, bin nicht mal in einem Selbstwertloch. Ich weiß, dass ich die Trennung jetzt durchziehen muss, hoffe aber trotzdem, dass ihm klar wird, was er an mir/uns hatte. Ich würde es mir wirklich wünschen. Und wenn es ihm nicht klar wird, dann ist es sowieso der richtige Weg.
Macht mich nur eben unfassbar traurig!

12.03.2020 09:46 • x 3 #658


I
Ich stelle es mir extrem schwierig vor, wenn der Partner es nur versuchen will, die Affäre hätte ihm unter gesunden Umständen zeigen müssen, dass ist nicht mein Weg.
Umkehr, mit allem was da zu gehört.
Es ist nicht Aufgabe des Betrogenen , den anderen davon zu überzeugen, wieder in die Beziehung zurückzukehren, und einen gemeinsamen ehrlichen Start hinzulegen.

Aber was nützt nun, hätte , sollte... auch nichts.

Leider.

12.03.2020 09:52 • x 5 #659


M
Zitat von Pampelmuse:
bin nicht mal in einem Selbstwertloch

sehr gut, ...da stecke ich offengestanden noch ein wenig drin.

Zitat von Pampelmuse:
Ich weiß, dass ich die Trennung jetzt durchziehen muss, hoffe aber trotzdem, dass ihm klar wird, was er an mir/uns hatte. Ich würde es mir wirklich wünschen. Und wenn es ihm nicht klar wird, dann ist es sowieso der richtige Weg.
Macht mich nur eben unfassbar traurig!

wünsche dir alle Kraft der Welt dafür, und das du traurig und geschockt bist ist das normalste was es gibt. Es wird halt das ganze Leben auf den Kopf gestellt

12.03.2020 09:55 • x 2 #660


A


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