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Wie wichtig sind Euch platonische Freundschaften?

M
Zitat von Blanca:
, allerdings wären solche Freunde für mich besonders gute Bekannte, mehr nicht. Wobei ich das nicht daran festmache, ob ich nachts anrufen oder Details aus meiner Beziehung bereden kann, da ich beides eh nicht wollen würde. Bei mir sind es eher so Dinge wie besuchen die mich im Krankheitsfall auch mal im Spital? oder so - ähnlich wie bei Elfie also,

Interessant, wie unterschiedlich das ist!
Für mich ist genau das auch etwas Entscheidendes, ob man sich im Notfall auch nachts anrufen könnte und ob man über alles reden kann, sich verstanden und angenommen fühlt.
Während ich auf Besuche im KH gut verzichten kann. Das finde ich eher anstrengend für alle Beteiligten.

07.09.2022 17:04 • x 1 #31


MissGeschick
Wie definiert ihr denn "füreinander da sein"? Und wovon wart ihr enttäuscht?

Ich erwarte irgendwie nicht so viel von meinen Freunden. Als ich mein Baby verloren habe, kam noch während der Untersuchung eine meiner besten Freundinnen, hat sich wortlos neben uns gesetzt und meine Hand nicht mehr losgelassen. Eine andere Freundin sagte mir, sie kann darüber nicht gut reden, weil ihr das zu weh tut und hat sich eine Zeit etwas zurück gezogen. Lieb hab ich beide wie zuvor. Ich geh immer davon aus, dass jeder tut was er eben kann. Und wenn jemand da nicht besonders fürsorglich oder emphatisch ist, dann vermutlich weil dieser Mensch selber nicht viel Fürsorge/Empathie erlebt hat. Ich bin wegen sowas aber nicht böse. Ich kann gut für jemanden da sein, nach einem Trauma. Aber andere können das nicht. Die kann ich dafür anrufen, wenn ich ein Dach reparieren muss oder eins überm Kopf braucht. Freundschaft ist doch nicht nur, die Bedürfnisse des andern zu erfüllen. Oder seht ihr das anders?

07.09.2022 17:23 • x 3 #32


A


Wie wichtig sind Euch platonische Freundschaften?

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Milly85
Zitat von Isely:
Erstere wurde nämlich selbst betrogen, mit einer anderen besten Freundin und ihrem eigenen Mann.,


Ist das bitter. Auch deine Erfahrung mit Freundin Nummer 2. wie abartig.

verstehe, dass du jetzt auch keine Lust mehr auf sowas hast……

Gelegenheit macht Diebe sagt man ja so schön… trifft sicher auf viele zu, und die meisten haben nicht mal ne Ahnung davon.

07.09.2022 18:10 • x 1 #33


M
@missgeschick
Ich gebe dir in allem recht!

Das Gleiche gilt für mich im Grunde übrigens auch für Liebesbeziehungen. Aber das ist schon eine große Herausforderung. Grade das mit dem die Bedürfnisse des anderen erfüllen.

In Freundschaften füreinander da sein heißt für mich in erster Linie, Anteil zu nehmen an seinen tiefen Gefühlen und Gedanken. Das kann so verschiedene Facetten haben.
In erster Linie vielleicht ... sein zu können, wie man wirklich ist. Die Maske fallen lassen und sich so verstanden und angenommen fühlen.
Ich hab mal von meiner besten Freundin eine Postkarte bekommen. Ein Cartoon. Zwei Schafe in einem Wolfskostüm. Das eine hatte den Wolfskopf unterm Arm und sagte: Bei dir kann ich sein wie ich bin!

Aber es gibt mir einfach ein Gefühl von Dankbarkeit dafür, dass es meine Freunde gibt. Ein Gefühl von Zuhause.

07.09.2022 18:46 • #34


MissGeschick
Zitat von Meerlöwin:
In erster Linie vielleicht ... sein zu können, wie man wirklich ist

Das triffts ziemlich. Ich genieße das total, dass es Menschen gibt die einfach meine komplette Geschichte kennen. Und wo ich keine Sekunde kontrollieren muss was ich sage oder wie. Und genau die Art Freundin versuche ich auch zu sein.

Zitat von Meerlöwin:
Aber es gibt mir einfach ein Gefühl von Dankbarkeit dafür, dass es meine Freunde gibt. Ein Gefühl von Zuhause

Genau so sollte das mE auch sein.

07.09.2022 19:30 • x 1 #35


MissGeschick
Zitat von Meerlöwin:
Das Gleiche gilt für mich im Grunde übrigens auch für Liebesbeziehungen


Ja. Ich versuche das auch. Aber in meinen Beziehungen gelingt mir das nur bedingt. Einfach weil ich bei meinem Partner noch (?) nicht diese absolute Sicherheit und dieses komplette Vertrauen habe, wie man es nach einem ganzen Leben mit seinen Freunden einfach irgendwann hat. Die sind tatsächlich so wie Familie für mich. Die gehen nicht weg. Mein Partner muss das noch ein Stück weit "beweisen". Wobei er das natürlich nicht muss. Es ist meine Aufgabe diese Unsicherheiten zu bewältigen. Aber nach 30 Jahren sind wir da vielleicht auch

07.09.2022 19:34 • #36


C
Zitat von Blanca:
Habt Ihr schon mal mit einem engen Freund (m/w) gebrochen - oder umgekehrt?
Wie ging es Euch emotional damit - damals und heute?


Ich hatte eine beste Freundin und einen besten Freund, beide um die 16 Jahre. Wir entwickelten uns auseinander, daher waren wir mit der Zeit nicht mehr kompatibel. Beide habe ich vor zwei Wochen am selben Tag getrennt von einander getroffen, was ziemlich eigenartig war (nach Jahren!), vor allem weil mein damals bester Freund in einem anderen Bundesland lebt.

Keine Trennung wie von denen verfolgt mich derart lange, auch wenn es einfach nicht mehr funktioniert und meine beste Freundin mich auch wieder sehen will. Wir werden uns auch wieder treffen, wie wir das all die Jahre in Jahresabständen immer wieder getan haben, um festzustellen, dass das was wir hatten nicht wieder sein wird. Stillschweigend und ohne Vorwürfe.

Zitat von Blanca:
Wie schaut es bei Euch aus, sind enge Freundschaften für Euch überhaupt noch ein Wert, oder meint Ihr sie nicht zu brauchen?


Glaube ich mittlerweile nicht mehr…sie zu brauchen. Ich weiß zwar nicht wie es wäre keine zu haben, aber für mich sind sie mittlerweile ein reiner Unterhaltungsfaktor. Natürlich bin für sie da, wenn Hilfe benötigt wird und habe immer ein offenes Ohr, ich spüre jedoch nicht das was ich damals mit den beiden hatte, mein Herz wurde in dieser Hinsicht offensichtlich nur einmalig vergeben. Zum Glück trage ich diese Bürde nicht in Beziehungen.

07.09.2022 20:11 • x 1 #37


MissGeschick
Zitat von Clara_:
Ich hatte eine beste Freundin und einen besten Freund, beide um die 16 Jahre. Wir entwickelten uns auseinander, daher waren wir mit der Zeit nicht ...

Das klingt irgendwie sehr aufgeräumt, aber auch sehr sehr traurig. Ich wünsche dir, dass du iwann nochmal eine schöne, innige und loyale Freundschaft erlebst.

07.09.2022 20:20 • x 1 #38


aquarius2
@missgeschick

Ich habe eine Freundin, die war mit 39 schwanger, beim Ultraschall kam raus, dass Kind könnte behindert sein. Ich bin mit ihr zur Untersuchung gegangen. Später kam raus Trisomie x. ! Ich habe das Thema gegoogelt und bin dann zu ihr und habe sie gesehen, wie sie mit sich gerungen hat.
Da habe ich zu ihr gesagt, bitte geh in dich und überlege, was du wirklich willst und das machst du dann, denn du bist es, die für den Rest ihres Lebens mit dieser Entscheidung leben musst. Sie bekam das Kind, es lebte keine 24 Stunden.

07.09.2022 20:25 • x 1 #39


C
Zitat von MissGeschick:
Das klingt irgendwie sehr aufgeräumt, aber auch sehr sehr traurig. Ich wünsche dir, dass du iwann nochmal eine schöne, innige und loyale ...


Ich glaube eine derartige innige Freundschaft erlebt man mMn nur in jungen Jahren. Meine Freunde sind auch echt toll, mit dem Großteil bin ich sogar länger befreundet, innig und loyal sind sie auch und ich bin auch sicher, dass sie das von mir meinen, nur kann ich das von mir nicht behaupten. Wobei ich natürlich nichts machen würde was ihnen schadet! Irgendwas ist damals kaputtgegangen.

07.09.2022 20:29 • x 1 #40


A


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