Und wieder eine dieser schlaflosen Nächte, in denen ich mir Vorwürfe ohne Ende mache.
Ich weiß, es denken viele, dass einen selbst die Hauptschuld trifft und man die meisten Fehler gemacht hat und meistens wurden auf beiden Seiten Fehler gemacht, aber ich muss mich hier wohl leider als ziemlichen Ar. in unserer Beziehung outen, und es tut mir so unendlich leid und ich verstehe mich selbst nicht.
Er hat mich quasi auf Händen getragen, uns was schönes gekocht, mir leckere Frikadellen in Herzform (!) gebraten, mich in seine riesige Familie gelassen, die mich alle mit offenen Armen aufgenommen und immer für mich da waren.
Irgendwie hab ich das alles immer nur mit Füßen getreten. Naja, nicht immer, aber oft. Hab schöne Unternehmungen einfach abgesagt, weil mir eher danach war auf der Couch zu liegen und youtube zu glotzen.
Wie oft hat er mich gefragt, ob ich Lust habe, mit seinen Freunden zusammen feiern zu gehen, weil sie mich gern öfter gesehen hätten ... ich: nö, geh Du mal alleine, viel Spaß...
Wie sehr er sich nach Sxx mit mir verzehrt hat, und ich nicht wollte. Er wollte Heiraten, ich fand's albern. Zwei Männer ... heiraten.. wozu? Wenn man sich liebt, bleibt man auch ohne amtlichen Zettel zusammen, war mein Standpunkt.
Jetzt würde ich es liebend gern tun bzw. HÄTTE es gern getan im Nachhinein. Jetzt, wo ich verloren habe.
Oft haben wir uns tagelang nicht gesehen, obwohl seine Wohnung nur 5 Minuten von meiner entfernt ist. Für mich war das so okay, aber er hat gelitten. Natürlich hat er gelitten. Warum war ich so?
Manchmal, wenn wir so zusammen waren und ich mal wieder mit anderen Dingen beschäftigt kam von ihm ein trauriges Ich bin auch wichtig und ich bin kaum drauf eingegangen. Jetzt wünschte ich mir, ich hätte das, was ich da gerade machte einfach unterbrochen, ihn mir geschnappt und geküsst und gesagt Du bist das Wichtigste auf der Welt für mich!.. ist er auch.. aber gezeigt habe ich ihm leider wohl nur das Gegenteil. Und ich verstehe es nicht.
Daß er dann nach 9 (!) Jahren irgendwann langsam seine Liebe für mich verliert... meine Güte. Wie groß muss sie gewesen sein, wer macht sowas SO lange mit? Erst jetzt begreife ich, wie wichtig er für mich wirklich ist, was er für mein Leben bedeutet. Jetzt, wo es zu spät ist.Wo keine Gedanken, Worte oder Wünsche mehr was ändern können.
Ich bin so wütend auf mich selbst. Ich hatte das Glück die ganze Zeit vor der Nase baumeln... und hab es nicht ergriffen. Weil... es hing ja sowieso da und wird eh nicht weg gehen, also was soll's. Wie kann man so sein?!
Ich bin so ein egoistischer IDIOT! Liebst Du mich denn noch? hat er mich manchmal gefragt. Natürlich liebe ich Dich, das weißt Du doch habe ich dann in beschwichtigendem Ton gesagt, obwohl ich es aus ganzem Herzen gemeint habe. Könnte ich mich an eine dieser Stellen der Beziehung zurück teleportieren, würde ich mir selbst in den Hintern treten, mich dann vor ihm vor die Knie werfen und ihn fragen, ob er mein Mann werden möchte, wie er sich das immer gewünscht hat.
Er war das Beste, was mir im Leben passiert ist .. und ich habe ihn oft so schlecht behandelt.
Als er noch da war, war es okay für mich, tagelang allein zu sein. Jetzt ist jeder Tag ohne ihn einfach nur die Hölle.
Trotz allem bietet er mir die Freundschaft an, möchte für mich da sein und daß wir weiter in Kontakt bleiben, auch auf die Gefahr hin, daß das Schwierigkeiten mit seinem Neuen geben könnte, er sagt, das wäre ihm egal, ich sei ihm zu wichtig. Und jetzt bin ich verunsichert. Die ersten Tage hatte ich mir selbst einen Zettel geschrieben, den ich immer wieder las, wenn es mir schlecht ging: Die Beziehung ist zwar zu Ende, aber er ist nicht aus Deinem Leben verschwunden, er möchte weiter Kontakt, also reiß' Dich zusammen!. Damit ging es mir einigermassen gut.
Dann hab ich die Recherche im Netz begonnen und dann dröhnte mir halt von überall dieses KONTAKTSPERRE entgegen, was mich völlig verunsicherte und nun hier ja, das ist nur Mitleid... eine Freundschaft kann das eigentlich nicht werden ohne eine lange Kontaktsperre..klappt fast nie.. und mein Liebeskummer steigert sich gerade ins Unermessliche.
Egal was passiert, Du wirst immer mein Schatzi bleiben hat er mir vor ein paar Tagen geschrieben.
Ich weiß, daß ich unendlich viel falsch gemacht habe und ich habe mich auch mit dem Ende der Beziehung abgefunden, weil ich mir selber eingestehen muss, daß ich ihn wohl nach einer Zeit der Versöhnung dann wieder genau so Ar. behandeln würde, wie zuvor, spätestens dann, wenn wieder alles normal wäre. Und das will ich ihm nicht länger zumuten. Ich gönne ihm sein neues Glück von Herzen, er ist so ein guter Mensch und hat es verdient, auch endlich einmal so geachtet und geschätzt zu werden, wie ich es ihm nie geben konnte, obwohl ich es mir im Nachhinein so wünschte, DASS ich es getan hätte.
Es gibt kein Zurück in eine Beziehung mehr. Und es wissen ja auch schon alle, und das ist auch gut so.
Jetzt muss ich zusehen, wie ich mit meinen Selbstvorwürfen fertig werde und mir Gedanken machen, warum ich so ein A. bin. Und aus diesen Fehlern hoffentlich lernen. Ich hätte alles haben können, eine Partnerschaft für's Leben... und ich hab's nur mit Füßen getreten, obwohl ich es mir doch auch gewünscht habe.
Er ist wirklich ein sehr lieber, verständnisvoller und toller Mensch. Und ich würde mir nichts mehr wünschen, als daß es mit einer Freundschaft klappt und ich ihm wenigstens da die Wertschätzung entgegenbringen kann, die er verdient. Um es irgendwie wieder gutzumachen, was ich uns angetan hab.
Wieso geht man so mit jemandem um, den man aus tiefstem Herzen liebt? Jetzt gar nicht mal körperlich, einfach sein Wesen, seine Ansichten, seine...Seele. Warum habe ich unser Glück zerstört? Warum? (
Jetzt liegt neben mir nur noch unser kleines, rotes Knuddelbärchen, der Blubbi, wie er ihn liebevoll benannt hat. Der ist jetzt gerade mein einziger Trost. Ich bin nur am weinen hier. Es tut mir alles so schrecklich leid, wie soll ich mir das jemals verzeihen können, was ich kaputt gemacht habe? Es tut so weh, seine Liebe nicht mehr zu fühlen... :...(
29.07.2019 02:08 •
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