Zitat von Tara76: Lauch trifft es
Dass er mich ins Bett kriegen will, glaub ich nie und nimmer. Ist er nicht der Typ zu.
Bin gespannt.
Also dieser abwertende Begriff, mit dem du ihn betitelst, zeigt mir das da noch sehr viel Wut auf ihn hast. Daran solltest du vielleicht auch noch arbeiten. Wut oder vielleicht sogar Hass sind im Grunde genommen nur andere, ins Gegenteil verkehrte Emotionen, die dich an ihn binden. Um mich innerlich wirklich von meinem AM zu lösen, musste ich ihm verzeihen. Schon alleine deshalb, weil ich mich mit jeder Abwertung von ihm im Grunde selbst abgewertet habe. Schließlich habe ich diesen Lauch ja mal sehr geliebt, verstehst du?
Heute erkläre ich mir das ganze so, dass wir einfach damals beide sehr bedürftig waren. Ich war völlig unzufrieden mit mir selbst und meinem Leben. Meine Ehe war das Papier nicht mehr wert, auf dem sie geschrieben stand. Ich befand mich kurz vor den Wechseljahren und hatte trotzdem, was Männer und Liebe betrifft, noch nicht viel erlebt. Mein Mann und ich hatten uns sehr jung kennen gelernt. Ich war also in Liebesdingen im Grunde trotz meines Alters völlig naiv. Deshalb übersah ich alle red flags, von denen ich nichtmal wusste, das es sie gibt. Vor mir sah ich damals auch nicht viel lebenswerte Zukunft. Die erschien mir eher grau und wenig freudvoll. Unsere Kinder waren in der Pubertät, mein Mann in seinen Männerwechseljahren und ich eben kurz vor der Menopause. Was sollte da noch kommen?
Tja und der AM hatte auch so einige Problemchen. So stark und männlich er mir damals erschien, er war im Grunde genommen ein sehr unsicherer und konfliktscheuer Mensch. Daher wohl auch sein Ghosting, das er mit mir praktizierte. Er hatte einfach keinen Bock auf meine Wut und meine Tränen. Und da eine Affäre sich ja im rechtsfreien Raum abspielt, dachte er, er könnte mich mit einer Whatsappnachricht entsorgen. Da hatte er sich allerdings gründlich verrechnet aber .
auf mein Stalking, das ich dann betrieb, bin ich auch nicht gerade stolz.
Auf jeden Fall waren wir beide damals so ziemlich neben der Spur. Er hat nur genommen, was ich ihm allzu gerne angeboten habe. Heute weiß ich, dass ich meine Bedürfnisse anders befriedigen kann. Entweder indem ich sie einfordere bei den Menschen, die dafür zuständig sind oder indem ich sie mir selbst erfülle. Diese innere Stärke musste ich aber erstmal finden. Dafür war die Therapie, die ich begonnen habe, als ich völlig am Boden zerstört war, Gold wert. Ohne das wäre ich heute nicht mehr am Leben. Und unsere Ehe wäre auf jeden Fall Geschichte und ganz bestimmt nicht so glücklich, wie sie es heute wieder ist.