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Wir haben es geschafft die Beziehung zu retten

highlow
Guten Abend zusammen
Ich lese hier schon eine Weile mit und wollte mich selbst eigentlich nicht äussern, da ich unsere Trennung nicht aufgrund einer Affäre stattgefunden hat. Trotzdem finde ich mich in vielen von Euren Aussagen wieder, erkenne meine Ängste oder auch meine Baustellen.
Hier ganz kurz meine Geschichte, damit ihr ein Bild habt, von was ich rede.
Vor zwei Jahren ist mein Partner ausgezogen. Gründe gab es zu diesem Zeitpunkt viele. Meinerseits kann ich sagen, dass ich wohl in einer Art Erschöpfungsdepression gelandet war und mir von nichts und niemandem helfen lassen wollte.
Funktioniert habe ich schon noch, aber auch nicht mehr. Mein Partner hatte so seine eigenen Baustellen und mit der Zeit haben wir uns gegenseitig mehr belastet, als geholfen. Er hat sich erhofft, dass wir durch den Auszug jeder wieder zu sich finden könnte und dann vielleicht wieder ein gemeinsamer Weg möglich wäre. Ich war ziemlich enttäuscht, hatte ich mich doch aus meiner Sicht für ihn und die Familie aufgeopfert und nun da es mir nicht gut ging, verliess er mich auch noch. Trotzdem haben wir versucht, unsere Beziehung wieder zu kitten. Leider war ich nicht so konsequent, wie ihr das beschreibt. Ich konnte meinen Weg nicht wirklich finden, habe eher darauf gewartet, dass er nun wieder nach Hause kommt. Welch Wunder, das tat er natürlich nicht. Nach einem Jahr warten, konnte ich nicht mehr. Ich beendete die Beziehung oder was immer es zu diesem Zeitpunkt noch war. Er war enttäuscht über meine Reaktion, meinte nun werfe ich alles weg, aber ich konnte nicht mehr. Es gelang mir nicht aus der Warteschlaufe/Opferrolle zu kommen und etwas für mich zu tun. Einige Monate später kam für mich dann der Supergau. Er hatte sich verliebt und war in einer Beziehung. Das hat mir den Boden unter den Füssen weggezogen und endlich den Kick gegeben, wirklich MEINEN Weg zu suchen. Ich habe angefangen aufzuräumen und hinzuschauen, was den für Steine vor mir liegen. Damit bin ich noch lange nicht fertig, aber ich habe das Gefühl, ich bin wieder geerdet. Mein Partner hat dann relativ rasch gemerkt, dass er nichts anderes möchte und so sind wir uns seit einem halben Jahr wieder am annähern.
Für mich war das ja nicht ein hintergehen, aber es hat auch Spuren hinterlassen. Es geht mir da wie den meisten von Euch, natürlich hätte ich das nicht erleben wollen, aber ohne das Erlebnis würde ich wohl immer noch in meiner Opferrolle verharren und das Leben einfach nur ungerecht finden.

Was ich in unserer Situation so schwierig finde, und ich habe das beim einen oder anderen von Euch auch schon gelesen. Wie gehe ich offen in die Zukunft mit ihm? Wisst ihr was ich meine? Wenn man sich verliebt und eine Beziehung neu aufbaut, ist man voller Zuversicht, verschwendet keinen Gedanken daran, was wenn es nicht funktioniert. Diese uneingeschränkte Zuversicht fehlt mir noch? Wie geht ihr damit um? Braucht es für Euch diese gar nicht mehr? Wenn ja, wie schafft ihr es, die Beziehung von Tag zu Tag zu nehmen?

Was mich auch beschäftigt, bei mir gibt es immer wieder Momente, in denen ich eine Wut auf ihn bekomme. Wie schafft ihr es mit Ungerechtigkeiten, seien sie nun objektiv oder auch nur in Eurer Empfindung vorhanden, umzugehen?

Ich wünsche Euch einen guten Abend und einen erfolgreichen Start in die neue Woche.

11.06.2017 22:02 • x 1 #316


A
Hallo @highlow ! Herzlich Willkommen!
Ja, du hast gut mitgelesen! Und es stimmt, zumindestens bei mir, dass das Thema Wut und Zukunft eine Rolle spielt.
Ich habe keine Lösung. Ich habe auch noch nicht selber einen Umgang damit gefunden, der mich zufrieden stellt.
Das Thema Wut ist bei mir eher speziell. Ich wusste früher gar nicht, dass ich so wütend sein kann. Ich habe mir gar nicht erlaubt wütend zu sein. Das hatte aber auch das Ergebnis, dass ich meine Bedürfnisse oft untergraben habe und diese nicht durchgesetzt habe. Ich habe da nicht unbedingt eine Unzufriedenheit bemerkt. So war ich eben. Gelte als sehr kompromiss- und anpassungsfähig. Habe darüber ja auch Anerkennung bekommen. Deshalb habe ich keinen Umgang mit Wut gelernt... Erst nach der Affäre meines Mannes brach diese hervor und ich hatte nicht wirklich die Möglichkeit mich zu regulieren. Das war für mich sehr schlimm, wie man sich vielleicht vorstellen kann. Erst in der Therapie habe ich mir die Erlaubnis gegeben wütend zu sein. Ich bin dadurch nicht ein ewig tosender Vulkan geworden, achte aber mehr auf Standfestigkeit. Das wiederum gefällt mir gut! Aber es gibt immer noch Situationen, da explodiere ich, wie ein Dampfkessel. Aber im Moment erlaube ich es mir.
Mit dem Thema Zukunft in der Beziehung bin ich nach wie vor vorsichtig. Da wurde mein Bild von Liebe einfach zu sehr enttäuscht....
Aber von keine gemeinsame Zukunft haben bin ich jetzt bei Ich plane das nächste Jahr. Mehr geht aber noch nicht.

11.06.2017 22:21 • x 1 #317


A


Wir haben es geschafft die Beziehung zu retten

x 3


D
@highlow, danke für Deinen Beitrag. Du sprichst einen, wie ich finde, sehr wichtigen Aspekt an jenseits des Betruges, der mitunter bei einer Affäre überlagert wird. Ich habe mir auch vorgestellt, mein Mann hätte es korrekt gemacht. Also erst trennen und dann irgendwann eine andere. Ich habe für mich entdeckt, dass ich das keineswegs besser gefunden hätte. Im Gegenteil, ich hätte nicht sauer/ wütend auf ihn sein können. In Deinem Fall hast Du auch noch die Beziehung beendet. Also quasi doppelt Pech für Dich, bist auch noch selber Schuld. Aber ich schätze so einfach ist es nicht. Es gibt ein Zusammengehörigkeitsverständnis, dass jenseits einer Trennung da ist, denn die vermeintliche Trennung ist nur Teil der bezeihung. Ich hätte dennoch das Gefühl gehabt, das smich mein Mann betrügt, auch wenn ich mich getrennt hätte. Und genau da steckt der Wurm drin.
Jenseits des Betruges (Lügens) hatte ich das Gefühl, mein Mann sei aus der Kurve geflogen. Das band, das uns verbunden hatte, war gerissen und das hat mich zu tiefst verunsichert. Für einen Moment hielten wir uns nicht an den Händen. Etwas kitschig ausgedrückt, aber so fühlte es sich an. Nun sind wir wieder verbunden und ich teste das Band. Wie belastbar ist es? Davor ging ich davon aus, nichts könne es je zum reißen bringen. Heute weiß ich, auch das stärkste Band kann ausleiern und reißen.

Man kann es aber auch so sehen, es gibt etwas, was uns so stark zusammen hält, dass selbst so was uns nicht auseinander bringt. Unsere tiefe Verbundenheit ist so stark, dass auch ein betrug oder andere Person uns nicht trennen kann. Ist das Band überhaupt gerissen? Vielleicht doch nicht.

Für mich war es wichtig tief in dieses Gefühl der Verunsicherung zu gehen und mich dem zu stellen. Und was sagt es über mich aus? Ist habe mich selber geschimpft, denn da war auch viel Ignoranz auf meiner Seite. Wie kann man davon ausgehen, dass ein Mensch egal wie immer zu einem steht? Und will ich das überhaupt? Mein Mann soll selbstständig und unabhängig sein. Aber irgendwie dann doch nicht, Soll er denn so abhängig von mir sein, dass ich tun und lassen kann ohne dass er reagiert? Ich habe einen aufs en Deckel bekommen und das zu recht., Ignoranz, Arroganz, Dummheit? Auf jeden Fall von allem etwas.

Mein Mann war tatsächlich von mir abhängig. Dafür musste ich nichts tun. Aber ich wollte es nicht. Ich habe seine Unabhängigkeit selber gefördert und das recht massiv. Entweder oder. Ich wollte, dass er unabhängig ist, aber doch nicht so . Ich habe also bekommen, was ich wollte, einen unabhängigen Mann auf Augenhöhe. Da muss ich mich erst daran gewöhnen. Bzw. Ich merkte, dass auch ich von ihm abhängig bin. Ich war letztlich von seiner Abhängigkeit abhängig. Eine tolle symbiose.

Ich habe mich lange damit beschäftigt und vor allem damit, wie ich auch ohne ihn leben könnte. Heute bekenne ich mich innerlich dazu, dass ich ihn brauche, ihn liebe und nicht ohne ihn sein kann. ja, es gibt für mich eine gesunde Abhängigkeit von ihm aus Liebe und das ist gesund. ich wertschätze ihn und unsere Beziehung viel mehr. Das macht mich zu einer besseren Partnerin.
Mir hat es viel gebracht mich dazu zu bekennen und die Verunsicherung auszuhalten. So habe ich mich anders damit beschäftigt, was uns zusammen hält. Außerdem bin ich nun viel mehr Handelnde. Ich habe zum einen überhaupt die Möglichkeit was zu tun, denn mein Mann liebt mich ja und will mich, und zum anderen kann ich etwas tun, z.B. Mehr auf ihn eingehen, seine Bedürfnisse beachten, etc.

Mein Plan ist, dass ich bis an mein Lebensende mit meinem Mann zusammen bleiben will. Und egal welche Hürden kommen, ich will sie mit ihm zusammen meistern. Das ist mein Plan vom Glück. Ich kann verlieren, ja, da ist immer das mir nun bekannte Risiko, dass ich ihn verlieren kann. Aber so ist das nun mal. Das Risiko gehe ich bewußt ein, Ich nehme es an.

12.06.2017 07:49 • x 3 #318


highlow
@angel
Mit dem Thema Wut sprichst Du mir aus der Seele. Ich weiss zwar das ich wütend sein kann, aber irgendwie bringe ich es oft fertig mir selbst das Thema das mich nervt dermassen Kleinzureden, dass ich dann nichts tue oder sage. Irgendwann kumulieren sich diese Themen und die Wut bricht heraus wie ein Vulkanausbruch. Das ist mir früher gar nicht aufgefallen oder ich hielt das für normal. Als ich mich näher damit befasst habe, ist mir aufgefallen, dass ich wohl jemand bin, die gelernt hat ein braves Mädchen zu sein, sonst mag man sie ja nicht. Da wohl mein Inneres gar nicht so brav sein möchte, überlief das Fass regelmässig. Versteh mich nicht falsch, ich finde es nicht gut, alles zu schlucken. Aber mit meinen Ausbrüchen und der Menge an Vorwürfen habe ich erreicht, dass mein Partner nicht mehr zugehört hat. War wohl zu viel aufs mal. Mit der Wut habe ich mittlerweile Fortschritte gemacht. Ich spreche gleich an, was mir nicht gefällt. Das fällt mir nicht immer leicht, aber ich habe doch das Gefühl, ich erreiche ihn so und wir können über das anstehende Thema reden.
Wie gesagt, der Blick in die Zukunft fällt auch mir noch schwer. Ich weiss, dass ich gerne mit ihm zusammen sein möchte, aber das hängt ja dann nicht nur von mir ab.
Wo ich auch noch auf wackeligen Beinen stehe ist meinem Weg treu zu bleiben. Ich habe immer noch Angst, dass ich in mein altes Verhaltensmuster zurück falle @ Dummda, da wäre sie dann auch bei mir wieder die Abhängigkeit. Das ist mir sehr stark aufgefallen, wie viel ich von meinem Partner abhängig gemacht habe. Mit einem Partner der im Schichtbetrieb arbeitet, bedarf es schon einigen Absprachen, aber rückblickend sehe ich, dass ich da völlig aus dem Ruder gelaufen bin. Heute seh ich das entspannter. Ich plane viel mehr so, wie es auch für mich angenehm ist. Wie ich festgestellt habe, ergibt sich daraus für keinen von uns ein Nachteil.
Weisst Du Dummda, ich konnte auf meinen Partner wütend sein und konnte ihm das auch sagen. Ich glaube die Gefühle waren ähnlich wie bei einer Affäre. Ich war verletzt und wütend, dass ich scheinbar so leicht ersetzbar war obwohl ich ja seine grosse Liebe war. Ich habe ihn als Nicht bei sich und ziemlich unreflektiert erlebt in dieser Zeit. Im Nachhinein glaube ich, dass er sich die Beziehung einfach auch schön geredet hat. Er hat mir gesagt, dass er die Frau wohl gern hat (immer noch) aber nicht wie ein Partnerin, sondern wie eine Kollegin mit der man ein Hobby teilt. Das Band von dem du redest, Dummda, das kenne ich. So habe ich mich auch gefühlt. Von der Trennung hatte ich mir erhofft, dieses Band zu durchschneiden, aus der halbherzigen Beziehung oder Nichtbeziehung auszubrechen. Meine Gefühle waren immer da, seine wohl auch. Aber es war als ob wir auf zwei verschiedenen Wellenlängen versuchten zu kommunizieren. Wir hatten lange eine Verbindung, welche auch nonverbal sehr gut funktionierte. Jetzt verstanden wir uns nicht mal, wenn wir miteinander redeten. Ich kann heute für ich auch nur sagen, diese Trennung, seine Beziehung haben mir die Augen geöffnet. Egal wie sehr ich jemanden liebe, ich sollte mich mindestens genauso lieben. Ich habe erkannt, dass mich kein Partner glücklich macht, wenn ich nicht selber glücklich und zufrieden mit mir bin (okay, dies ist vielleicht in der akuten Verliebtheits-Phase ausser Kraft gesetzt). Diese Erkenntnis hat ziemlich viel Druck aus der Beziehung genommen. Sie zu leben, so nehme ich auch aus Euren Aussagen, erfordert manchmal Strenge mit sich selbst und dann aber auch wieder Nachsicht. Es ist Arbeit... so empfinde ich es. Ich kann erkennen, dass die Arbeit belohnt wird. Ich kann erkennen, dass sich mein Leben dadurch wesentlich verschönert hat. Ja, jetzt kommt das Aber, ich habe noch nicht das Gefühl, dass ich, wie soll ich das beschreiben, da bin, wo ich hin könnte. Ich habe immer noch Angst, die Beziehung könnte nicht klappen. Davon möchte ich weg. Ich möchte da noch mehr bei mir ankommen. Wie geht ihr mit dieser Angst um? Habt ihr diese überhaupt?
Ich wünsche Euch einen schönen Abend.

12.06.2017 21:43 • x 2 #319


D
Ich kenne diese Angst und die muss man wohl aushalten. Die Angst sehe ich nicht unbedingt negativ. Eigentlich ist es doch normal, dass man Angst hat etwas kostbares zu verlieren. Also bemühen wir uns mehr. Aber wenn diese Bemühungen erfolgreich sind, dann spüren wir auch, dass wir handlungsfähig sind. Wir können die Qualiät unserer Beziehung steuern.
Aber ich musste aus dieser tiefen Verunsicherung raus kommen. Das hat lange gedauert. Wichtig war für mich zu spüren, wie sehr mich mein Mann liebt.
Letztlich müssen wir uns mit unseren Abgründen auseinandersetzen und die führen zu unserer inneren Sicherheit/ Stabilität

12.06.2017 21:53 • x 1 #320


A
Ich habe natürlich noch Angst, dass es nicht klappen könnte und ich habe auch keine Angst mehr. Ich weiß nun, ich könnte weiter machen. Ich habe mich schon mal aus einem Loch herausgekämpft und werde es wieder schaffen. Das weiß ich nun.

12.06.2017 22:27 • x 2 #321


Z
Solche Zukunftsängste habe ich nicht mehr.
Ich kann mich auf mich verlassen, auf meine Stärken bauen und habe so viel Vertrauen in mich, dass mir auch eine Zukunft ohne ihn keine Angst mehr macht!
Angst kann lähmen, verharren, oft für eine im Fluss bleibende Partnerschaft hinderlich.
Ich würde es bei mir eher als Sorge bezeichnen oder als Wachsamkeit/ Achtsamkeit sehen!

12.06.2017 22:54 • x 3 #322


K
Interessante Ansätze!
Zum Thema Manipulation: ich glaube jeder(r) von und manipuliert manchmal bewusst oder unbewusst sein Umfeld. Ich habe mich nie von meinem Mann manipuliert gefühlt aber rückblickend haben wir uns durch die Situation manipulieren lassen.
Zum Thema Angst: ich würde sagen ich habe keine Angst vor der Zukunft. Ich bin grundsätzlich ein sehr pragmatischer und positiv denkender Mensch, irgendwie geht es immer weiter. Ich habe aber gelernt, dass es fatal sein kann sich zu sicher zu fühlen. Ich denke ich bin achtsamer geworden. Ich habe eher bedenken, dass wir uns erneut in irgendwelchen Fehlinterpretationen verlieren könnten. Die Unbekümmertheit von früher ist weg. Und Pläne mache ich zumindest im Moment auch keine mehr. Ich nehme es wie es kommt. Ich weiß nicht ob die Affäre meines Mannes dafür verantwortlich ist aber sie hat sicher Anteil daran. Für ihn ist es schmerzhaft, wenn ich im sage darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken aber er muss es akzeptieren.

13.06.2017 03:18 • x 3 #323


highlow
Liebe Zugaste
Ich denke Du beschreibst es genau richtig. Vertauen in sich und seine Fähigkeiten. Ich persönlich glaube nicht dass das Vertrauen die Angst wegzaubert. So soll es aus meiner Sicht auch gar nicht sein. Ich bin sicher, dass die Angst einfach auh ein Teil vom Mensvhsein ist. Sie hat ja durchaus ihre Berechtigung. Wenn sie jedoch, wie lange Zeit bei dazu führt, dass man Handlungsunfähig wird, ist es nicht mehr gesund. Die Starre konnte ich für mich aufbrechen, mein Leben hab ich wieder in der Hand. Auch hab ich in der Zeit der Trennung festgestellt, ich kann viel mehr, als ich glaube, ich bin stärker als ich gedacht habe und hab mehr Freude als mir bewusst war. Wenn man den Prozess, erst startet (damit meine ich das Aufräumen bei sich) fühlt es sich wie eine Lawine an. Ich sehe heute schon viele Bereiche meines Lebens in einem anderen Licht.

13.06.2017 23:04 • x 3 #324


Z
Wegzaubern sicherlich nicht, das stimmt @highlow.
Aber ich kann diese Angst/ Sorge anders nutzen und erlebe sie nicht mehr als lähmend und klein machend/ fühlend!

Aber Thema Wut war auch bei mir lange heikel und es gibt auch jetzt Momente, wo ich so wütend werde, und ich gar nicht sagen kann, warum. Und ich brauche dann auch echt lange von diesem Erregungszustand runter zu kommen. Nervig...

Und manche Dinge finde ich einfach rückblickend echt abgefahren.
Ich habe an die 12kg abgenommen und oft, als ich mich richtig schlecht gefühlt habe, haben Bekannte mir Komplimente gemacht und wollten wissen, wie ich das geschafft habe... Habe ich aber nicht verrraten, dass es mit Diät und Ernährungsumstellung wenig zu tun hat!

Habt ihr noch Sachen, die euch triggern? Wie geht ihr damit um?
Ich habe gemerkt, dass ich total allergisch auf emotionale WA reagiere. Zum einen, weil mir bekannt ist, weil die AF sie mir weitergeleitet hat, was mein EP ihr geschickt hat und ich finde, dass solche Gefühlsduseleien in einer Affäre einen ganz anderen Stellenwert haben, als in einer langjährigen Partnerschaft und ich finde Gefühle soll man zeigen und leben und nicht via Handy übergeben. Sieht er anders.... schwierig

15.06.2017 09:39 • x 1 #325


A
Auch ich habe ordentlich abgenommen! Das war eh mal dran. Ich werde natürlich auch drauf angesprochen und erzähle auch nicht die Wahrheit! Aber das ist das einzig gute an der Affäre! Finde ich gar nicht schlecht.
Das mit den WA- Nachrichten kenne ich auch. Aber da ging es mir mehr um sie bekommt nette Nachrichten und ich erhalte Nachrichten wie -die Milch ist alle, kannst du welche kaufen! Ich habe mich anfangs geweigert in diesen Kontakt mit ihm zu gehen. Das ist aber mittlerweile gegessen.
Mich triggert es, wenn irgendetwas nicht möglich ist, da schießt dann sofort der Gedanke in meinem Kopf , dass bei ihr aber alles möglich war- was realistisch betrachtet aber völliger Quatsch ist...
Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich bin wie die Frau im MärchenDer Fischer und sin Fru Kann ich auch irgendwann mal genug kriegen?

15.06.2017 12:36 • x 3 #326


highlow
Guten Abend zusammen
Heute fühle ich mich einfach nur müde, nach einem anstrengenden Tag.
Zum Thema WA habe ich eben auch die Einstellung praktisch, wenn mal was mitgeteilt werden muss, aber ungeeignet für Liebesschwüre. In der Zeit, als wir getrennt waren, hat mir dieses Medium aber regelmässig den Rest gegeben. Ich konnte sehen, wann er online war und mein erster Gedanke war, jetzt hat er ihr wieder geschrieben. Eine technisch begabtere Freundin hat mir dann gezeigt, dass ich diese Anzeige ausblenden kann. Das hat für mich schon etwas Entspannung gegeben. Und wisst ihr was, kaum unterdrückt kam seine Anfrage schon, ob ich das jetzt gelöscht habe.
Es gibt auch bei mir viele Themen, die immer wieder mal aufkeimen. Er hat immer noch Kontakt zu seiner Ex. Beide sind begeisterte Fotografen und lieben Mittelalter-Festivals. Er hat mir von Anfang an gesagt, dass er diese Hobbys weiterhin mit ihr teilen will. Ihr könnt Euch vorstellen, dass es jeweils schwierig für mich ist, wenn er mit ihr unterwegs ist. Es kommt zum Glück nur all zwei-drei Monate vor, aber wirklich unbeschwert bin ich an diesen Tagen nicht. Es ist nicht, dass ich ihm misstraue, aber na ja, toll ist es nicht. Ich wollte die Dame dann mal kennenlernen, aber sie will nicht. Scheinbar ist sie sehr introvertiert. Das haben mir seine Eltern erzählt, die sie auch einige Male gesehen haben und sich wunderten, wie die beiden zusammen passen (mein Partner ist sehr extrovertiert). Ehrlich gesagt, wäre ich froh, wenn sie bald mal jemand trifft und dann keine Lust mehr auf diese gemeinsamen Hobbys hat. Meinem Partner habe ich meine Gefühlslage offen gelegt. Er versteht und tröstet mich immer damit, dass da absolut nichts laufe. Glaub ich ihm schon, aber meine Fantasie kennt diese Grenzen nicht. Ich weiss aber auch, dass ein Verbot meinerseits ihn wahrscheinlich davon abhalten würden, aber innerlich würde er diese gemeinsamen Hobbys mit ihr ja trotzdem vermissen. Für mich wäre es schlimmer, wenn er dann mal heimlich abmachen würde. Dann lieber wie jetzt, mit offenen Karten und ich weiss woran ich bin.
Ihr habt geschrieben, Eure Bekannten und Freunde hätten Euch teilweise zum Gewichtsverlust Komplimente gemacht. Habt ihr die Affärensituation überhaupt nicht kommuniziert? Oder einfach Euren engsten Freunden? Ich musste drum so viel reden, dass alle in meinem näheren Umfeld mitgekriegt haben, dass er ne Neue hat. Bei mir sind die Komplimente anders rum. Ich war in meinen schlimmsten Zeiten nur noch Haut und Knochen und habe erst jetzt wieder etwas weiblichere Formen.
Ich wünsche Euch einen sommerlichen Feierabend

15.06.2017 21:26 • #327


juliet
hallo, ihr lieben
ich hatte auch sehr abgenommen - habe das aber immer offen kommuniziert. mir haben die leute eher gesagt, ich sähe nicht gut aus....
inzwischen hab ich's auch ohnehin wieder drauf - seufz.
zur angst:
ich kann sagen, dass ich massivste lebensängste hatte!
ich denke, es lag daran, dass mir alles, was mir sicherheit, geborgenheit, heimat u sicherer hafen war, von einer sekunde zur anderen ohne vorwarnung genommen wurde.
ich musste das in totaler passivität erleben.
das hat mich in extremste verlustängste geführt, holla!
heute- wir sind seit über einem jahr wieder zusammen - habe ich diese ängste vor der zukunft nicht mehr.
also ich sehe es realistisch - ich WÜNSCHE mir die lange strecke mit ihm, aber mir ist bewusst, es kann auch anders kommen.
aus meiner jetzigen sicherheit heraus fühle ich mich sehr stark u vertrauensvoll, dass ich auch allein leben könnte. ich bin ohnehin eigentlich eine starke persönlichkeit.

aber das ist nur eine fiktive vorstellung.
solange ich das aktiv gestalten könnte, ok--- aber wenn für mich entschieden wird--- grauenhaft.
ohnmacht war das für mich schlimmste erleben.....

15.06.2017 22:11 • x 3 #328


highlow
Liebe Juliet
Diese massiven Lebensängste kommen mir bekannt vor.
Erzähl doch mal, wie hast Du diese überwunden?
Ich persönlich bin an einem Punkt, wo ich weiss, dass ich immer wieder einen Schritt auf mich zugehen muss.
Die Geborgenheit, Sicherheit und Liebe, die ich suche, möchte ich mir selber geben. Die Liebe meines Partners nehme ich
gern als i-Tüpfelchen oben drauf. Aber nie mehr möchte ich mich von der Liebe eines Menschen abhängig machen.

15.06.2017 23:14 • x 1 #329


D
@highlow das mit dem Hobby und der Frau ist natürlich ätzend. Klar, ich würde mir von meinem Mann wünschen, dass er die Frau nicht mehr sieht. Aber will man ihn beim Hobby einschränken? Echt sau blöd. Aber versuch es mal anders zu sehen: wie geht es wohl der Frau dabei? Sie sieht ihn und weiß, dass er nicht zu haben ist, denn er will bei dir sein. Jedes Mal wenn die sich treffen wegen des Hobbys, spürt sie das. Jedes Treffen ist eine Absage an sie. Sie leidet auch und ihr ist ja kein Vorwurf zu machen, denn er war ungebunden. Das ist jetzt nur ein Vorschlag, versuch dein eigenes hilfreiches Bild zu finden.
Mein Mann hätte ja auch fast nich mal ein Projekt da gemacht, wo er die AF kennen gelernt hatte. Die hätten sich dann wieder jede Tag gesehen. Das hätte ich durchaus begrüßt.

16.06.2017 06:57 • #330


A


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