230

Wir sind auch nur Menschen!

WillyWichtig
Der moralische Gegenwind ist hier normal.
Sicherlich auch damit muss man leben.
Viele schreiben hier auch Ihren eigenen Frust rein.

Ich selbst habe mit einer Affäre einen riesigen Fehler gemacht, der mir auch im Nachgang die Ehe gekostet hat.
Im Nachgang kann ich nur sagen, dass ich da irgendwie aktiv reingeschlittert bin.
Eine Mischung aus Langeweile, Neugier und auch Frust hat mich da reinrutschen lassen.
Nur einige Wochen.
Ich kann sowas aber nicht!
Langfristig habe ich nicht die Nerven dazu.
Dann habe ich den Fehler gemacht alles meiner Frau offenzulegen.
Auch ein gerne gemachter Rat hier...
Das war falsch !
Damit habe ich mein Problem zu ihrem gemacht und viel verbrannte Erde hinterlassen.

Die Mechanismen hinter einer Affäre sind schon merkwürdig. Ich hatte damals noch nie so ein intensives Gefühl von Zuneigung und die Anziehungskraft war überwältigend.

Mein Fazit:
Eine Affäre stürzt alle zu 95 % ins Unglück.
Bei 5% solls ja angeblich klappen...

Das KANN nicht dauerhaft und gut funktionieren!
Mit jetzt etwas Abstand kann ich bei mir nur von einem riesigen Fehler sprechen.

Machs besser!

Gruß Willy

12.05.2019 13:34 • x 6 #46


Gartenfee17
Zitat von juliet:
als ich jetzt vor 3jahren unfreiwillig die seiten gewechselt habe, musste ich, wie @Kummerkasten007 sehr richtig schreibt, die folgen meines wunsches nach der leichtigkeit des seins am eigenen leib spüren, und das hat mich nachhaltig ernüchtert. ich sehe das als karma an. diese lehre habe ich mit demut und dankbarkeit angenommen.

Ich fürchte auch, dass das ganze Ausmaß des Leids nur nachvollziehen kann, wer es schon am eigenen Leib gespürt hat. Auch ich hatte vor der Trennung keine wirkliche Vorstellung davon, in welchen Abgrund Mensch da fällt. Was mich aber bis heute beinahe mehr mitnimmt als Lug und Betrug, ist die unfassbare Ruecksichtslosigkeit der Verlasser. EP, mit denen sie ihr halbes oder ganzes Leben zugebracht haben, s e h e n Sie am Boden liegen und trampeln auch noch drüber. Das dann im Namen der Liebe.
Jungen Leuten könnte ich nachsehen, dass sie die Folgen ihres Tuns nicht absehen, reifen Menschen keinesfalls.Die haben genug Lebenserfahrung, um zu wissen, dass bei einem s. Abenteuer es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Hormone uebersprudeln. Aber fast allen Affairenfuehrern, ob jung oder alt, ist eins gemein: Sie kreisen nur um sich selbst, und halten ihr eigenes Herzeleid und den inneren Konflikt für ganz einmalig.

Zum Thema Karma gab es kürzlich schon einen Thread. Im religiösen Sinne glaube ich nicht dran, wohl aber dass AP eine große Last mit sich tragen, weil sie eben Schuld auf sich laden. Auch wenn die meisten das strickt von sich weisen. Für die erhoffte Leichtigkeit im Leben ist das eine schwere Hypothek.

12.05.2019 17:01 • x 4 #47


A


Wir sind auch nur Menschen!

x 3


A
Zitat von Gartenfee17:
Ich fürchte auch, dass das ganze Ausmaß des Leids nur nachvollziehen kann, wer es schon am eigenen Leib gespürt hat.


Gutes Wort zum Sonntag.
Das ist eigentlich mit allen Themen im Leben so. Finde ich.

12.05.2019 17:45 • #48


Gartenfee17
Nein, finde ich nicht. Mit etwas Empathie kann man sich in vieles reinversetzen.

12.05.2019 17:50 • x 4 #49


K
@Gartenfee17

die Leichtigkeit im Leben macht es möglich - sich trotz Problemstellungen im Leben Vieles schönzureden. Das macht Affären doch erst richtig spannend - Fremdgehen als DIE Lösung
eigener Probleme anzusehen.

Deinen Post habe ich sehr aufmerksam gelesen und du sprichst Dinge an, die im Grunde jedem
unter die Haut gehen, der offen und ehrlich mit dem Nachgang seiner Affäre umzugehen gedenkt.
DAS ist allerdings nur sehr selten der Fall - liest man im Forum quer, fällt das deutlich auf. Es gibt
Threads, da kräuseln sich einem die Nackenhaare, wie im Nachgang mit dem AKTEIVEN Einbringen
in eine Affäre umgegangen wird. Denn - alle beteiligten AP bringen sich aktiv ein. Kein einziger AP
wird zu einer Affäre gezwungen.....und von geschlittert zu lesen - NIEMALS werde ich das jemandem zugestehen, in eine Affäre geschlittert zu sein. Eine Affäre erstreckt sich über Wochen oder Monate oder gar Jahre. Wer nach ein paar Wochen immer noch von geschlittert redet, liefert
sich selbst nur ein Alibi, nicht aktiv beteiligt gewesen zu sein. Wer angetrunken einen ONS hatte - der mag geschlittert sein, aber nicht jemand, der über Wochen und Monate aktiv zu einer Affäre beiträgt....so neblig ist es nicht über so lange Zeiträume.

Wer letztlich fremd geht - das spielt keine Rolle. Betrug und Lüge geht damit einher. Und... dann gibt es noch die andere Seite - die Geliebten. Auch die machen, werden nicht gedrängt, nicht gezwungen. Auch das gehört in einen Nachgang einer Affäre, um sich der eigenen Verantwortungen, dem eigenen Zutun, zu besinnen.
Dass Affären Schläge ins Gesicht der EP sind....das können nur Betrogene nachvollziehen. Und je offener die Informationen dazu sind, um sie besser ist zu erkennen, was Betrüger/innen mit ihren EP anzurichten in der Lage sind.

Und ja.... Betrüger/innen wie Geliebte kreisen nur um sich selbst - NICHT um den AP, mit dem betrogen wird. Die hier immer wieder beschriebenen Gründe, warum fremdgegangen wurde, warum sich Geliebte an Betrüger/innen schmeißen...das ist ein kümmern NUR um sich selbst,
um die Befriedigung ausschließlich eigener Interessen.

Karma zu bemühen - eine neumodische Erklärung für irgendwas. Nur...was soll denn erklärt werden? Handlungen haben Auswirkungen, die etwas mit Menschen machen - aber auch etwas AUS Menschen machen....Ursache-Wirkungs-Prinzip. Daraus kann Frau/Mann etwas machen - oder lässt die Wirkung/en über sich ergehen!

Noch eines - wer selbst etwas zu spüren bekommen hat, geht anders damit um, als jemand, der
nur vom hören-sagen etwas zugetragen bekommt. Happiges Beispiel - kein Arzt kann nachvollziehen, wie sich z. B. eine von ihm diagnostizierte Erkrankung tatsächlich auf den Patient auswirkt. Kein Arzt kann nachvollziehen, mit einer von IHM verordneten Therapie klarzukommen. Da nutzt auch alle entgegengebrachte Empathie nix.

Wie sich betrogen-worden-sein anfühlt - ich kann das als ehem. AM nicht einschätzen.
Wie sich Betrüger/innen fühlen, - auch das kann ich nicht einschätzen.
Wie sich ein ehem. AM NACH einer langjährigen Affäre - das kann ich sehr wohl einschätzen.

12.05.2019 18:20 • x 3 #50


Wurstmopped
...meine Erfahrungen haben mir gezeigt, ich will mit keinem Menschen mehr meine kostbare Lebenszeit vergeuden, der nicht aufrichtig und mit offenen Visier durch das Leben geht.
Da habe ich eine klare Antwort, wer mich betrügt, ist raus und bekommt keine 2te Chance. Klare Kante, da wissen alle wo sie dran sind.

12.05.2019 21:18 • x 2 #51


Gartenfee17
Zitat von kuddel7591:
Noch eines - wer selbst etwas zu spüren bekommen hat, geht anders damit um, als jemand, der
nur vom hören-sagen etwas zugetragen bekommt. Happiges Beispiel - kein Arzt kann nachvollziehen, wie sich z. B. eine von ihm diagnostizierte Erkrankung tatsächlich auf den Patient auswirkt. Kein Arzt kann nachvollziehen, mit einer von IHM verordneten Therapie klarzukommen. Da nutzt auch alle entgegengebrachte Empathie nix.

Finde deinen Beitrag richtig, aber an diesem Punkt gehe ich nicht mit. Ich hatte mal eine sehr empathische Hausärztin, hat leider frühzeitig die Praxis aufgegeben, und auch während der Krankheitsjahre des NM habe ich einige sehr einfuehlsame Aerzte kennengelernt. Andere waren wie die Axt im Walde, sollte professionelle Distanz darstellen.

Ich selbst habe mit dem NM unglaublich mitgelitten, obwohl selbst nie am Herzen oder Hirn operiert. Vielleicht mehr als er, weil er an die schlimmsten Erlebnisse keine Erinnerung mehr hat (abgespalten). Aber auch weniger Dramatisches kann ein Mensch ohne praktische Erfahrung mitfühlen. Ich muss mir kein Bein brechen, um den Schmerz nachempfinden zu können. Auch im Seelischen reicht die Frage Wie würde es mir damit gehen?, um sich in andere hineinzuversetzen. Meine Oma nannte das Herzensbildung. Wer sich in einen nahestehenden Menschen wie einen LP nicht mehr versetzt, will das nicht - Egotrip.

12.05.2019 21:23 • #52


A
Zitat von Gartenfee17:
Auch im Seelischen reicht die Frage Wie würde es mir damit gehen?, um sich in andere hineinzuversetzen.


Diese Aussage von Dir zeigt, dass Du noch nicht mal in der Lage bist Dir vorzustellen, dass ein anderer Mensch in der gleichen Situation etwas vollkommen anderes empfinden könnte als Du. Jeder bringt doch seine individuelle Geschichte, Vorerfahrungen und Resilienz mit, jeder hat vollkommen andere Werte, Glaubenssätze, Ideale. All das steuert das Empfinden und die Gefühle.

Selbst wenn ich schon oft unterschiedliche Arten von Kopfschmerzen hatte würde ich niemals behaupten, mir vorstellen zu können, wie sich jemand anderes fühlt, der Kopfschmerzen hat! Geschweige denn irgendeine Art von seelischem Erleben.

Von sich selbst aus zu gehen finde ich eine sehr egozentrische Weltsicht.

12.05.2019 22:09 • x 2 #53


W
Zitat von Gartenfee17:
Auch im Seelischen reicht die Frage Wie würde es mir damit gehen?



Nein, der Widerspruch ist offensichtlich.
Wie es DIR damit ginge magst du vielleicht beantworten können, okay.
Wie es FÜR jemand anderen ist, da bietet dir die Beschäftigung mit einer (trivialen) Frage noch nicht einmal eine Näherung.

12.05.2019 22:32 • x 2 #54


A
Zitat von williams:
Wie es DIR damit ginge magst du vielleicht beantworten können, okay.


Ich finde, nicht mal das trifft zu.
In meinem Leben habe ich mir jedenfalls schon sehr sehr oft Dinge gaaaanz anders vorgestellt, bevor ich sie dann tatsächlich erlebt habe:
Geburt meiner Kinder, Leben mit Kindern, wenn die Kinder ausziehen, das erste mal selber verlassen werden und nicht verlassen, Tod der Eltern, schwer und unheilbar krank werden - um nur ein paar zu nennen. Nichts davon habe ich mir auch nur annähernd vorher so vorgestellt.

Zitat von Gartenfee17:
Ich muss mir kein Bein brechen, um den Schmerz nachempfinden zu können.


Oh ja. Gutes Beispiel: mein Handgelenks-Bruch vor 2 Jahren - NIE hätte ich mir vorstellen können, dass das so dramatisch, dauerhaft so (!) schmerzhaft und langwierig (mehrere Operationen) werden könnte.

12.05.2019 22:40 • x 2 #55


Y
@Gartenfee17

Zitat:
Aber fast allen Affairenfuehrern, ob jung oder alt, ist eins gemein: Sie kreisen nur um sich selbst, und halten ihr eigenes Herzeleid und den inneren Konflikt für ganz einmalig.

es ist einmalig, auch wenn es meistens wiederkehrende Muster und Themen gibt, wie in allen anderen Beziehungen auch.
Sonst würde auch Ratgeberlektüre nicht funktionieren, ob zum Thema Ehe, Affaire, was auch immer.

Zitat:
Zum Thema Karma gab es kürzlich schon einen Thread. Im religiösen Sinne glaube ich nicht dran, wohl aber dass AP eine große Last mit sich tragen, weil sie eben Schuld auf sich laden. Auch wenn die meisten das strickt von sich weisen. Für die erhoffte Leichtigkeit im Leben ist das eine schwere Hypothek.


kommt drauf an, mit welchen Menschen man sich umgibt. Zur Hypothek wird`s je engstirniger das Umfeld.

Und übrigens müssten dann massenweise Menschen mit schlechtem Karma herum rennen.

12.05.2019 23:07 • x 1 #56


W
Zitat von arjuni:
Ich finde, nicht mal das trifft zu.
In meinem Leben habe ich mir jedenfalls schon sehr sehr oft Dinge gaaaanz anders vorgestellt, bevor ich sie dann tatsächlich erlebt habe:
Geburt meiner Kinder, Leben mit Kindern, wenn die Kinder ausziehen, das erste mal selber verlassen werden und nicht verlassen, Tod der Eltern, schwer und unheilbar krank werden - um nur ein paar zu nennen. Nichts davon habe ich mir auch nur annähernd vorher so vorgestellt


Du hast natürlich Recht damit, dass sich die eigene Vorstellung und das Erleben bei Eintritt eines Ereignisses qualitativ unterscheiden.
Wenn das schon der Fall ist, dann ist das Hineinversetzen wollen in jemand anderen bestenfalls eine gute Absicht.

12.05.2019 23:11 • x 1 #57


Gartenfee17
Zitat von arjuni:
Ich finde, nicht mal das trifft zu.
In meinem Leben habe ich mir jedenfalls schon sehr sehr oft Dinge gaaaanz anders vorgestellt, bevor ich sie dann tatsächlich erlebt habe:
Geburt meiner Kinder, Leben mit Kindern, wenn die Kinder ausziehen, das erste mal selber verlassen werden und nicht verlassen, Tod der Eltern, schwer und unheilbar krank werden - um nur ein paar zu nennen. Nichts davon habe ich mir auch nur annähernd vorher so vorgestellt.

Genau das sind alles einschneidende Erlebnisse, die Menschen praegen. Die Gefühle morgen individuell sein, aber selten äußerst konträr. Freude beim Tod, Lust bei der Geburt werden nicht oft vorkommen. Gerade Foren wie dieses zeigen ja, dass vergleichbare Ereignisse eben weitgehend gleich erlebt werden, bis hin zu den körperlichen Reaktionen auf Verlust. Genau diese Erkenntnis wird dann als tröstlich erlebt. Mitgefühl ist eine Grundlage für Menschlichkeit.

12.05.2019 23:48 • #58


A
Zitat von Gartenfee17:
Mitgefühl ist eine Grundlage für Menschlichkeit.


Hä? Was hat das denn mit Mitgefühl zu tun? Das ist was völlig anderes. Du wirfst hier alles wild durcheinander.

13.05.2019 00:21 • x 1 #59


Gartenfee17
Ich werfe durcheinander, um was es in meinem Post ging? Ich hatte ueber Empathiefaehigkeit geschrieben und über die Fähigkeit bzw. Bereitschaft, sich in das Leid anderer, insbesondere des langjährigen Lebenspartners, hineinzuversetzen. Darauf kam u. A. diese deine Antwort. Ich habe das so verstanden, dass es nicht möglich ist, sich etwas vorzustellen, was man nicht selbst erlebt hat. Das sehe ich anders, ein Mindestmaß an eigenen Erfahrungen vorausgesetzt.

13.05.2019 00:58 • x 3 #60


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag