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Wir sind auch nur Menschen!

G
Gartenfee
Wenn du empathisch bist, dann wirst du dich zum Beispiel auch in das lLeid eines Menschen besonders, wenn es sich um deinen langjährigen Lebenspartner handelt - einfühlen können, der ambivalent, verzweifelt und zerrissen zwischen zwei Frauen steht. Eine davon bist du, eine davon ist die andere.

Oder gilt das Prinzip Einfühlung dann nicht?

13.05.2019 05:13 • x 1 #61


S
Mir geht genauso, wie dir,, Gegenliebe, obwohl ich bin nur fremdverliebt
Und er ist sehr geizig , eifersüchtig, angebildet, stur, S. und so weiter

Und trotzdem bin in ihn verliebt, bis zum beiden Ohren

13.05.2019 08:30 • #62


A


Wir sind auch nur Menschen!

x 3


K
Zitat von Gartenfee17:
Finde deinen Beitrag richtig, aber an diesem Punkt gehe ich nicht mit. Ich hatte mal eine sehr empathische Hausärztin, hat leider frühzeitig die Praxis aufgegeben, und auch während der Krankheitsjahre des NM habe ich einige sehr einfuehlsame Aerzte kennengelernt. Andere waren wie die Axt im Walde, sollte professionelle Distanz darstellen.

Ich selbst habe mit dem NM unglaublich mitgelitten, obwohl selbst nie am Herzen oder Hirn operiert. Vielleicht mehr als er, weil er an die schlimmsten Erlebnisse keine Erinnerung mehr hat (abgespalten). Aber auch weniger Dramatisches kann ein Mensch ohne praktische Erfahrung mitfühlen. Ich muss mir kein Bein brechen, um den Schmerz nachempfinden zu können. Auch im Seelischen reicht die Frage Wie würde es mir damit gehen?, um sich in andere hineinzuversetzen. Meine Oma nannte das Herzensbildung. Wer sich in einen nahestehenden Menschen wie einen LP nicht mehr versetzt, will das nicht - Egotrip.


@Gartenfee17

die Distanz waren zu MÜSSEN, ist Ärzten eine Art Pflicht - sonst können sie ihren Beruf nicht ausüben. Das weiß ich aus Gesprächen mit Ärzten, die mich viele Jahre schon betreuen. Diese
Ärzt/innen kümmern und bemühen sich rührend um mich - unter allen Aspekten der Wahrung der
Distanz mir als Patient gegenüber.

Was du beschreibst im Umgang mit nahestehenden Menschen - das Kleingedruckte, was nur der
Betroffene empfinden kann, KANN ein nahestehender Mensch einfach nicht nachempfinden. Die Gedankengänge sind vollkommen andere. Und Empathie - kein/e Ärzt/in kann sich in einen Patient hineinversetzen - um den Begriff Empathie mal ein bisschen zu entschärfen.

Mit diesen Themen beschäftige ich mich seit 2 Jahrzehnten, war auch viele Jahre Teil meiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Daher weiß ich ja, dass z. B. Angehörige ab und an MEHR mitmachen, als die Betroffenen selbst.
Den von dir erwähnten Beinbruch - auch den kann niemand nachempfinden...bestenfalls mitfühlen, was mit einem Beinbruch einhergehen KÖNNTE.
Männer-Grippe - Männer LEIDEN exorbitant!? Ist das wirklich so oder nur vorgespielt? Frauen stecken das locker weg, wenn sie eine Grippe erwischt? Mitfühlen...oder nachempfinden?

Nachempfinden geht nicht...und das extreme Beispiel bei einer Krebserkrankung erläuterte ein Prof. einer großen onkologischen Klinik, der Tausende onkologische Diagnosen gestellt hat. Als er selbst betroffen war, haute es ihm die Beine weg - nach über 40 Jahren Arbeit mit onkologischen Patienten.

Was die Betroffenheit in Sachen Affäre betrifft - das habe ich bereits beschrieben. Als ehem. AM weiß ich, was Sache ist....kann aber nicht mitreden, wenn sich Betrogene zu ihrer Gefühlen äußern und auch nicht, wie Betrüger/innen ticken, dass sie betrügen und belügen (wollen/müssen).

Mythos Empathie....in jemand einfühlen können! Es gibt Bereiche, wo das möglich ist.
Es gibt Bereiche, bei denen es NICHT möglich ist.
Beispiel - wer vor Operationen steht, hat ein besonderes Empfinden im Umgang damit.
Da kann niemand einfühlen, der noch nie vor einer OP stand.

Mitgefühl....mit jemandem mitfühlen! Das trifft es eher. Da die Bereiche anders dimensioniert
und trifft eher das, worum es letztlich geht. Aber selbst Ärzt/innen ist das Mitgefühl schon eine
Stufe zu viel - auch wenn diese den Anschein erwecken, mitzufühlen. Sie tun ALLES, um auf den
Patient einzugehen, diesen zu beruhigen - professionell, auch wenn sie menschlich wirken.
Ich hatte viele Ärtz/innen, die genau SO auf mich wirkten, ebenso viele Therapeut/innen, die so
auf mich wirkten.

Dass du mit deinem NM in dessen schwieriger Phase mitgegangen bist - Mitgefühl. Das finde ich
GUT. Das gab ihm eine relative Sicherheit....und dir auch.

Ich kenne z. B. kein Mitleid - ich will und werde nie mehr mit leiden. Mit zu leiden hilft niemanden!

Was ich habe - Mitgefühl (ich fühle mit)....und damit können große Klippen überwunden werden, um mit den jeweiligen Umständen irgendwie zurecht zu kommen.

Das alles sind nur Worte - aber mit immenser Bedeutung. Das Buch Secret von Rhonda Byrne wurde mit nahegelegt, als es mir selbst am dreckigsten ging.

13.05.2019 09:11 • x 1 #63


K
@ Gartenfee17

Nachtrag:

so richtig ins Eingemachte gehend, weil eigenes Erleben - Krebsdiagnose, Chemo, Immuntherapien.
So richtig ins Eingemachte gehend - gleiche Diagnose, KEINE Chemo, aber Hormontherapien.

Das klingt identisch - klingt aber auch nur so. Die jeweiligen Umstände sprechen aber andere Sprachen. Noch differenzierter wird es, wenn erst mal über die jeweiligen Inhalte des Empfindens gesprochen wird.

Und ja - ich wiederhole mich - Empathie ist ein oftmals missbrauchter Begriff, weil die tatsächlichen Inhalte NIEMALS 1 : 1 nachempfunden werden können - jeder Jeck ist/reagiert anders. Auch die Profis im med. Bereich können das NICHT nachempfinden. Das macht doch den Sektor erst so kompliziert.

Die Profis sind die Gelehrten - die Betroffenen sind die Erfahrenen. Sie haben erfahren müssen, was es tatsächlich bedeutet, eine Diagnose gestellt bekommen zu haben. Die Gelehrten/Studierten können das nicht. Nur vom hören/sagen etwas zur Kenntnis gebracht zu bekommen, reicht nicht aus...auch nicht bei den Gelehrten!

Wenn DU dir zutraust, das Empfinden aufzubringen, was Andere tatsächlich spüren/fühlen - dann hast du eine Fähigkeit, die DIR dann unbenommen bleibt. Einen Armbruch, einen Beinbruch, eine heftige OP, den Umgang mit Diagnosen, Umgang mit Therapien - da werden sich die Geister sehr rasch scheiden - sei dir sicher! Nein...ich will dir nichts absprechen.

Im Jan. 2005 lernte ich eine Frau im Rahmen eines Seminars kennen. Sie stellte sich vor... u. A. gab sie an, sehr empathisch zu sein. Bis heute treffe ich diese Frau bei Seminaren - da ist nichts Empathisches an der Frau...eher kalt wie Hundeschnauze und damit genau das Gegenteil von dem, was sie vorgab zu sein.
Themen der Seminare waren genau das, worüber AUCH im Forum geschrieben wird. Im Rahmen der Seminare verhält sich die Frau wie.... kalt wie Hundeschnauze. Empathie zu haben/zu zeigen, ist mehr, als nur von Empathie zu reden. Empathie wird doch dann eher gelebt - und Mimik und Gestik, Sprache und auch Körpersprache zeigen das. Nix davon bei DER Frau. Eine noch kältere Schulter habe ich selten erlebt. Wohlbemerkt - die Frau hat ein Szenario an Krebs hinter sich, was mir allen Respekt abverlangt - nur ihr Reden ist ein vollkommen anderes, als das, was sie Anderen Glauben machen will.

@geraldina

dass Empathie ihre Grenzen hat - wie Sympathie auch - ist normal. Dass das jeweils an Personen festgemacht wird, und NICHT an gleichen Situationen 2 Menschen betreffend...logo. Einem Mensch wohlgesonnener zu sein, als einem anderen, IST nun mal so - auch wenn beide Menschen gleiches Leid zu tragen haben.

@arjuni

dass du die Situation um Empathie und nachempfinden/nachfühlen aufklamüsert hast - z. B. an deinem Armbruch - fand ich gut. Diese tatsächlichen Erlebnisse/Erfahrungen zu beschreiben, wird einigen helfen, über ihre Einfühlsamkeit gründlich nachzudenken...hoffentlich!

13.05.2019 15:02 • x 1 #64


6rama9
Zitat von Geraldina:
Gartenfee
Wenn du empathisch bist, dann wirst du dich zum Beispiel auch in das lLeid eines Menschen besonders, wenn es sich um deinen langjährigen Lebenspartner handelt - einfühlen können, der ambivalent, verzweifelt und zerrissen zwischen zwei Frauen steht. Eine davon bist du, eine davon ist die andere.

Oder gilt das Prinzip Einfühlung dann nicht?

Nö, gilt dann nicht, zumindest für mich nicht. Ich kann mich nicht in einen langjährigen Lebenspartner einfühlen, der seine/n egnste/n Vertraute/n im Leben über Monate hinweg belügt und hintergeht. Mein Empathiegefühl hat humanistische Grenzen und ist Menschen und Denkweisen vorbehalten, die selbst ein Mindestmaß an Empathie zeigen. Ich gebe offen zu, dass ich mich auch nicht in U-Bahn Treter und Kinderschänder reindenken kann. Leider auch nicht in empathiearme Betrüger.

Ich habe einfach keine Ahnung, wie ein empathischer Mensch sich in nicht-empathische Handlungsweise einfühlen kann. Das ist für mich ein Paradoxon.

13.05.2019 18:51 • x 8 #65


E-Claire
Schade, daß der TE sich nicht noch einmal geäußert hat.

Wir sind auch nur Menschen?!

Ich hätte gern mal mit dem TE über AUCH diskutiert, weil da ist ne Form von Selbstverurteilung drin, von der ich denke, daß man sie anderen vielleicht nicht anlasten sollte.

Ich hätte zudem gern über NUR diskutiert, denn natürlich machen Menschen, wie alle Fehler, das entbindet uns jedoch nicht davon beständig zu schauen, ob wir nicht vielleicht doch, die eine oder andere Situation anders, womöglich sogar besser lösen können.

Mein Satz wäre egal ob Betrogene/r oder Betrüger, wir sind Menschen.

Das auch und das nur, hm, ich weiß nicht.

13.05.2019 20:28 • x 3 #66


hahawi
Zitat von E-Claire:
Wir sind auch nur Menschen?!

Wenn du davon ausgehst, dass wirklich jedes Wort zuvor abgewogen wurde, ja, da hast Du recht.
Allgemein würde ich aber eher vermuten, dass es nur als bereits oft gehörte Phrase wiedergegeben wurde, ohne wirklich Wort für Wort hinterfragt zu werden.

13.05.2019 20:36 • x 3 #67


E-Claire
Zitat von hahawi:
Wenn du davon ausgehst, dass wirklich jedes Wort zuvor abgewogen wurde, ja, da hast Du recht.
Allgemein würde ich aber eher vermuten, dass es nur als bereits oft gehörte Phrase wiedergegeben wurde, ohne wirklich Wort für Wort hinterfragt zu werden.

Möglich ist das.

Aber dann doch auch vielleicht genau der Punkt.
Du hast sicher recht, aber dann, genau dann gilt es nur und auch zu hinterfragen.

Wir sind Menschen.

Es bedarf mE keines auch und schon gar nicht eines nur.

13.05.2019 21:26 • x 3 #68


K
@

daher ist eine Themenformulierung oft gar nicht so einfach. Eine aus dem Bauch heraus zu
formulieren - mal steckt in der Einfachheit genau das, worauf es ankommt. Mal birgt die
Einfachheit geradezu eine hammerharte Brisanz.

Wir sind auch nur Menschen! Wir sind Menschen! Wir sind nur Menschen!

Das auch grenzt die Menschen aus, um die es geht? Das nur deckt etwas auf - sich zu dem
beschriebenen Makel zu bekennen? Um Entschuldigung bitten? Verständnis/Legitimation zu bekommen? Schuldeingeständnis? Um Vergebung bitten?

Der Duktus des TE - sehr offen! Bei der Themenstellung - keine großartigen Überlegungen... warum auch!? Evtl. wegen Selbstbezichtigung? Evtl. um nur das loszuwerden, worum es ihm geht?

Ein Thema zu zerpflücken, wie das bei dem Thema des Threads geschehen ist - was macht das
dem TE wohl aus? Evtl. ist die (einfache) Themenstellung DURCH die jetzige Form genau das,
worauf es ankommt - denn auch und nur lassen sehr viel Interpretationsspielräume! Ob die wirklich hilfreich sind?

13.05.2019 23:18 • x 1 #69


Wurstmopped
... vergeben und Erlösung.... Sind immer große Themen... Erlösung vor allem!
Darum geht es den meisten Menschen auf der Welt.
Vielleicht betrügen einige viele nur um erlöst werden zu können oder dem nahe zu kommen.

13.05.2019 23:50 • x 1 #70


G
6rama9

Wer weder intellektuell noch emotional in der Lage ist, unsere menschlichen Abgründe und Beweggründe und Gefühle in sich selber zu erkennen
und somit die seiner Mitmenschen nachzuvollziehen
öffnet ideologischer Dummheit und Grausamkeit Tür und Tor. (
Das gilt übrigens auch auf politischer Ebene)

14.05.2019 01:14 • #71


VictoriaSiempre
Dann bin ich leider auch emotional und intellektuell minderbemittelt. Ich kann weder nachvollziehen, wie man jemanden, der einen liebt und vertraut, über längere Zeit belügen kann, noch kann ich mich in die Beweggründe von AfD-Wählern reinversetzen. Dabei habe ich Abgründe genug!

Nachvollziehen kann ich allerdings, dass man sich in einer Situation, in die man sich selber gebracht hat, nicht wohlfühlt. Aber wer soll die ändern, wenn nicht man selbst? Und grade in einer Partnerschaft ist es ja nicht so wie bei einem Meeting mit dem doofen Chef, das man aussitzen kann und wo man weiß, geht vorbei.

Ich hab tatsächlich wenig Bannbreite (da kommt der emotionale Krüppel durch ) für - nicht auch nur - Menschen, die sich in etwas hineinmanövrieren, was auch andere betrifft, und zwar bis ins Mark, und dann nix weiter auf die Reihe bekommen als zu jammern.

Ich gestehe jedem (m/w/d) in einer Affärensituation zu, dass er sich nicht sofort entscheidet. Aber dafür braucht es keine monatelange Lügerei. Ich halte es da mit dem Satz meiner Oma Was Du nicht willst, was man Dir tut....... DAS ist meine Empathie, wenn ich mich frage, ob ich soundsooderso behandelt werden möchte.

14.05.2019 01:38 • x 4 #72


BrokenHeart
Zitat von kuddel7591:
Daher weiß ich ja, dass z. B. Angehörige ab und an MEHR mitmachen, als die Betroffenen selbst.


Diese Aussage kann ich zu 100% unterschreiben.
Ich kenne beide Seiten leider sehr gut und kann es daher auch objektiv beurteilen


Zitat von kuddel7591:
Mitfühlen...oder nachempfinden?

Eine sehr gute Differenzierung .....

Danke dafür

14.05.2019 01:42 • x 2 #73


K
Zitat von BrokenHeart:

Diese Aussage kann ich zu 100% unterschreiben.
Ich kenne beide Seiten leider sehr gut und kann es daher auch objektiv beurteilen



Eine sehr gute Differenzierung .....

Danke dafür


@BrokenHeart

daher ist Differenzierung sooo wichtig, um die Bandbreite (Tiefe in einem Begriff, bzw. weniger davon) zu eruieren. Und ja...durch Differenzierungen werden AUCH Spitzen gekappt, bzw. Täler zugeschüttet, OHNE die Anteilnahme einzuschränken.

Denn ... wer HIER um Forum z. B. keine Empathie empfindet - für was auch immer - wird sofort
ausgegrenzt. Wer kein Mitleid empfindet, gilt als Kotzbrocken. Dass Mitgefühl sehr viel mehr
bedeuten kann, als Empathie oder Mitleid - überhaupt auf die Idee zu kommen, ist schon eine
Herausforderung? Nein.... ist es nicht.

DENN - Gefühle im Umgang mit Beziehungen gelten als Pflicht....Mitgefühl reicht allerdings nicht aus, um Anteilnahme zu zeigen? Und da dem so ist, werden Gefühle und Mitgefühl vielfach als
ad absurdum geführt....wobei es im KERN um...na?... Gefühle geht.

14.05.2019 07:45 • x 1 #74


6rama9
Zitat von Geraldina:
Wer weder intellektuell noch emotional in der Lage ist, unsere menschlichen Abgründe und Beweggründe und Gefühle in sich selber zu erkennen
und somit die seiner Mitmenschen nachzuvollziehen
öffnet ideologischer Dummheit und Grausamkeit Tür und Tor. (
Das gilt übrigens auch auf politischer Ebene)

Ist mir viel zu esoterisch. Außerdem wüsste ich nicht, warum ich aus humanistischen Gründen menschliche Abgründe relativieren sollte. Ich halte das für einen logischen Fehlschluss von dir. Könnte ich dir gern per PN erläutern, wenn du dir die Mindestmühe geben würdest, dich anzumelden. Aber du bist eh morgen wieder weg, insofern wäre der Aufwand umsonst.

14.05.2019 09:30 • #75


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