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Woran bin ich eigentlich?

G
Lieber Nichtwisser, zuerst einmal möchte ich mein Bedauern über deinen anstehenden Verlust ausdrücken. Es tut mir sehr leid, dass du so etwas durchleiden musst.

Zitat von Nichtwisser:
Das Dilemma ist, jedem dem ich mich anvertraue, rät mir durch zu halten. Stark zu sein.


Ja, stark musst du bleiben um den Alltag zu bewältigen, aber ansonsten find ich, dass du das Recht auf Abstand hast, dass du nicht durchhalten musst, denn es ist auch dein Kind. Und du hast das Recht, in jeder Form zu trauern.

Ich komme aus einer Großfamilie mit vielen Schwangerschaften, ich weiß, was Schwangere hormonell durchmachen müssen. Deine Freundin scheint extremst darunter zu leiden. Das ist schlimm.

Ich würde, auch wenn deine Freundin sagt, sie kann dich nicht riechen, in der Nähe bleiben. Weißt du, ob diese Aussage metaphorisch gemeint ist oder kann sie es durch die Schwangerschaft nicht? Der Geruchssinn ist in der Schwangerschaft übersensibel.

Wie war denn dein Eindruck? Freute sich deine Freundin über die Schwangerschaft? Habt ihr darüber gestritten?

Kommen jetzt Dinge ans Tageslicht, die sonst nur unter der Decke einer Fernbeziehung schmorten?

Es ist schwer zu sagen, wie es sich entwickeln wird.

Deine Freundin hat die hormonelle Umstellung vor sich und die Verarbeitung des Abbruchs, das wird noch ein Pfund auf alles drauf schlagen.

09.01.2021 11:45 • x 1 #31


N
Hallo, danke erstmal für die vielen Antworten.

Auch wenn einige eher unpassend erscheinen, bewirken sie, dass ich auch etwas differenzierter auf diese Dinge schauen kann.

Nur wenn es um den Egoismus geht, dann verneine ich dies vehement.

Mein Egoismus hat seit der Ss Sendepause.
Ich leide nicht unter fehlendem 6, der auch in dieser Phase dazu gehören sollte, könnte, müsste o. ä.
Ich stelle meine zwischenmenschlichen Bedürfnisse nicht in den Vordergrund oder versuche unbedingt Aufmerksamkeit zu erhaschen.

So sehr ich Ihre Situation verstehe, so sehr ich jede Entscheidung mittrage und bedingungslos unterstütze, auch ich bin traumatisiert und werde es in Zukunft bleiben. Mit oder ohne professionelle Hilfe.

Mir geht es nicht darum hier Mimimi zu machen und nur Trost abzuschöpfen um mein Männerego zu polieren.

Ich bräuchte nur eine Wegbeschreibung, die bei jedem Menschen wohl individuell ist, um aus dieser, meiner Krise, einen Ausweg zu finden.

Ich bin nun mal gerade schwach, nicht in der Lage etwas richtig zu machen.
Fühle mich schuldig machtlos zu sein.
Fühle mich an allem schuldig.
Wenn es ginge, würde ich dies alles durchmachen wollen.
Bestrafe mich schon selbst mit dieser Situation, weil ich denke, dass ich genau DAS verdient habe und noch viel mehr.

Und nun komme ich genau zu dem Punkt, der mich wurmt und wütend macht.
Nicht alle Männer sind emotional kalt.
Ich leide und wenn es dafür einen passenden Begriff geben würde, der das wirklich ausdrückt, was ICH derzeit empfinde und durch mache, dann hätte ich ihn hier niedergeschrieben und definiert.

Als Paar in dieser Ausnahmesituation nicht zu funktionieren erschüttert mich.
Bildlich meine reichende Hand weg zu schlagen und zu beißen und kratzen während diese die Last versucht zu tragen, verletzt mich.
Danach Vorwürfe zu hören und diese zusammen mit halbherzig Entschuldigungen verarbeiten zu dürfen, kann ich nicht mehr richtig sortieren.

Ich finde es legitim zu fragen, ob WIR danach eine reele Chance haben. Nicht dort weitermachen, wo wir aufgehört haben, verstehe ich selbst. Das ist utopisch.
Aber....... Das ist mir alles zu viel Drama in letzter Zeit. Ich meine das nicht abwertend.
Ich darf nicht gehen kann mich nicht etwas zurückziehen ohne dafür verurteilt zu werden.
Kann nicht offen über meine Ängste und Sorgen sprechen, weil dies fehl am Platz ist.
Muss aus dem Fokus verschwinden um danach eventuell, aber nur vielleicht wieder da sein zu dürfen?

Das finde ich nicht...... Ich habe nicht das Recht zu entscheiden ob ich das Kind möchte.
Ich habe nicht das Recht über Leben und Tod zu entscheiden.
Ich habe nicht das Recht über einen fremden Körper zu herrschen.
Aber ich habe das Recht mich nicht zu verlieren und unbewusst dafür verantwortlich gemacht zu werden.

Es klingt alles sehr nach Abschied auf Raten.

09.01.2021 13:37 • x 5 #32


A


Woran bin ich eigentlich?

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tina1955
Mit Hätte, Wenn und Aber kommst Du aber nicht weiter.
Ich habe auch alles ausführlich gelesen und kann es überhaupt nicht nachvollziehen, wie sich Deine Frau nach ihrer gesundheitlichen Prognose und den erlebten Krankheiten überhaupt in diese Situation bringen konnte.
Wie Kinder entstehen wisst ihr beide und es gibt diverse Möglichkeiten auch bei kranken Frauen, eine Schwangerschaft zu verhindern.
Trotzdem ist es nun mal passiert, die Schwangerschaft muss abgebrochen werden, was aber Deiner Frau noch lange nicht das Recht gibt, dermaßen verachtend mit Dir umzugehen.
Ihr wird im Vorfeld garantiert sehr deutlich klar gemacht worden sein, was eine Schwangerschaft für Risiken für sie mit sich bringt.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Sie ist das Risiko trotzdem eingegangen und so traurig es ist, mit den Konsequenzen muss sie leben. Sie hat R. o. u. le. tte. gespielt und ist jetzt in der Verantwortung zu handeln. Das würde ich ihr tatsächlich mit aller Deutlichkeit auch mal vor Augen halten.
Dir bleibt nur, sie bei dem Eingriff zu begleiten, danach für sie da sein.
Sollte sich ihr Verhalten Dir gegenüber nicht in angemessener Zeit ändern, dann sollte man sich trennen. Nieman hat das Recht einem anderen das Leben derart schwer zu machen, dass einer der Partner leidet.

Ich habe lange überlegt, ob ich hier auch antworte und meine Meinung dazu äußere, aber ich musste es jetzt einfach tun.
Ich habe selbst Jahre lang in einer Frauenklinik gearbeitet und bin da vielleicht abgeklärter.

Alles Gute für Dich und Deine Partnerin.

09.01.2021 14:01 • x 8 #33


Wasabix
Nun, spätestens seit der Sws geht es,zwangsläufig nur noch um sie.
Das ist nachvollziehbar.
Nichtsdestotrotz hast du, da pflichte ich dir absolut bei, das Recht, ja die Pflicht, auch noch, mit deinen Bedürfnissen, gesehen und gehört, wahrgenommen zu werden!
Natürlich!

Seh ich das falsch, oder ist diese problematische SwS mit dem nun folgenden Abbruch, nun die Spitze vom Eisberg?

Wenn ja, würde ich, in deiner Situation, momentan alles,aber auch alles tun, aktiv in den Selbstschutz zu gehen.
Auch du bist nur ein Mensch.
Kannst du dein Engagement für sie zurück fahren?
Sie hat es schwer, ohne Frage.
Aber, dich gibt es auch noch, und gottseidank siehst du das auch.

Über die Fortsetzung eurer Beziehung kann doch gar nicht jetzt entschieden werden. Wie siehst du das?

Du musst dich erstmal klären und schützen. Und sie sich ebenfalls.

Wie gesagt, Rückzug in einem vertretbaren Maße, meine Idee dazu.
Sie sollte vielleicht so schnell wie möglich, psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.
Du evtl auch, unabhängig voneinander?

Du wirkst erschöpft und wirklich fertig. Wen wunderts?

Sprich mit ihr, sie wird es überleben. Sorry, das soll nicht kalt klingen.

Sag ihr vielleicht klar,dass du nicht mehr kannst, am Rande deiner Möglichkeiten stehst und dich nun zurückziehen musst.
Wie und in welchem Maße genau, kann ich nicht beurteilen.
Wenn ihr da einen Weg findet, wo sie auch begreift, dass jetzt grad Schicht im Schacht ist bei dir, fängt sie viean, nachzudenken.
Wenns einem selbst schlecht geht,hat man trotzdem kein Recht, andere bis zur Neigezu treten bzw auszuschöpfen.
Ob ihr die Beziehung retten könnt....da wage ich kein Einschätzung

09.01.2021 14:17 • x 2 #34


N
Na ja, dann muss ich wohl oder übel in den verfaulten sauren Apfel beißen müssen.

Es gibt Phasen, da möchte sie mich verstehen und bedauert dies auch und versteht meinen Wunsch etwas Ruhe zu brauchen. Im selben Atemzug werde ich dafür aber verurteilt, weil sie sich dann allein gelassen fühlt.

Unsere Beziehung hatte vor dieser Krise nie solche Täler.
Es lief gut. Ängste hatte sie da natürlich auch schon. Verlustängste, die Angst davor, sich nach längerer Zeit zu entfernen.
Dies schlägt sich jetzt wohl mit dem 20fachen nieder.

Und klar ist mir auch, nicht alles auf die Waage legen zu müssen, wie das mit dem Geruch usw.....
Aber dies so zu artikulieren, dass es mich bewusst mehrmals verletzt halte ich nicht aus. Trotz Aufforderung und Erklärung meinerseits, dass das unpassend ist usw usw......

Ich bin über jeden Kommentar dankbar, denn das lässt mich wirklich anders auf diese Sache blicken.

Also nochmal kurz - vor der Ss war alles gut bei uns, erst seit dieser ging es bergab.... Mit dem miteinander, mit dem zwischenmenschlichem, mit einer Partnerschaft auf Augenhöhe.
Und diese Ausnahmesituation ist die Krönung dessen.

Ich möchte mein Möglichstes tun um sie zu unterstützen und zu helfen, sie formuliert es ja auch, was sie von mir erwartet.
Aber der Ton und die Art, kurze Zeit später und meine Ohnmacht dies kommentarlos zu ertragen um mich nicht aufzuspielen oder egoistisch werden zu lassen zehrt.

Ausnahmesituation.

Prof. Hilfe bekommt sie aktuell, ich müsste auch bei gemeinnützigen Institutionen warten und mit der Lage dort draußen, Lockdown Light, hard oder Medium, bin ich auch auf Warteschleife gelegt.

Ein Telefonat habe ich bereits geführt, mit keiner Erkenntnis. Ausser die, dass dies eine Ausnahmesituation sei und ich abwarten müsse.

Ich kann aber nicht mehr!
Wenn ich den Weg einschlage, der sich mir die ganze Zeit über öffnet, dann weiß ich, dass ich diesen bereuen werde, wenn ich warte und schaue, was die Zeit bringt, dann bin ich irgendwann reif oder ich trage meine negativen Gedanken und die Gefühle die ich gerade habe mit in den Neuanfang....

Ein teuflischer Kreis für mich

09.01.2021 15:03 • x 2 #35


N
Je mehr ich in mich gehe und darüber nachdenke, desto gewisser wird mir die Lage.

Ich habe das starke Gefühl, dass versucht wird, mir die Entscheidung in den Mund zu legen, die Beziehung zu beenden.
Dinge die getan oder gesagt werden dienen nur den Zweck mir diese Entscheidung aufzuerlegen.
Sie dienen dem Zweck, mich solange zu halten, bis das alles überwunden ist um nicht allein zu sein und um derjenige zu sein, der das Ende herbei geführt hat, weil ich dann der bin, der sich nicht davon erholen kann.

Ein Familienleben sieht für mich anders aus.
Jeder, auch unsere Kinder, gehen mit uns diesen Weg.
Meine sind etwas älter und verstehen die Umstände, zwar nur zum Teil, aber sie trösten mich.... Das ist irgendwie nicht richtig.
Ihr Kind dient als Mittel zum Zweck, sie versteckt sich dahinter, hebt es hervor.... Tut viel zuviel um etwas zu kompensieren - verständlich - drängt mich (uns) aber aus dem bisher gemeinsamen Leben.

Ich gebe ihnen Raum, nehme ich mir aber meinen, ist das unverständlich.

Ergo..... Es werden Situationen geschaffen, die mich auf eine Ende drängen sollen.

Es gab in der letzten Zeit keine ich liebe Dich's mehr..... Vielleicht verständlich.... Bei Textnachrichten wenig Herzen oder Smileys (wenn die Stimmung etwas besser war) - Teeniequatsch, ich weiß!

Aber es ist dieses unterschwellige, welches ich da die ganze Zeit rieche.

Ich soll da sein, funktionieren, aber bitte nicht persönlich werden oder gar vermitteln, dass ich auch Gefühle habe und etwas brauche.
Ich soll begleiten, verstehen und helfen, was danach ist, wird man dann sehen.... O-Ton..... Ob wir uns dann wieder finden und ob wir uns und wie wir uns danach annähern.
Ob wir danach wieder vertrauen.

Ich seh schon...... Ende

09.01.2021 16:16 • x 2 #36


Y
Zitat von Nichtwisser:
Je mehr ich in mich gehe und darüber nachdenke, desto gewisser wird mir die Lage. Ich habe das starke Gefühl, dass versucht wird, mir die Entscheidung in den Mund zu legen, die Beziehung zu beenden. Dinge die getan oder gesagt werden dienen nur den Zweck mir diese Entscheidung aufzuerlegen. Sie dienen dem Zweck, mich solange zu halten, bis das alles überwunden ist um nicht allein zu sein und um derjenige zu sein, der das Ende herbei geführt hat, weil ich dann der bin, der sich nicht davon erholen kann. Ein Familienleben sieht für mich anders ...


Das Kind zu Grabe zu tragen ist euer gemeinsames Schicksal und ja, wahrscheinlich das Ende vom Weg.
Du musst, auch in einer funktionierenden Partnerschaft, lernen Duch abzugrenzen.
Die wenigen Tage bis dorthin... beiß in den sauren Apfel und lass nicht zu, dass Du (noch mehr) beschmutzt wirst, indem sie Dir vor Gott und der Welt unterstellen kann, Du warst und bist der Hintern in der Situation sie ausschließlich die Arme.

Ich kann und mag Dir nichts weiter schreiben, da ich 1000 Gründe für ihr Verhalten finden könnte - sie tut mir trotzdem unfassbar leid.

Und Du mein Lieber, fühl Dich einfach unbekannterweise von mir gedrückt.

09.01.2021 17:13 • x 2 #37


Heffalump
Zitat von Nichtwisser:
Aber ich habe das Recht mich nicht zu verlieren und unbewusst dafür verantwortlich gemacht zu werden.

Es klingt alles sehr nach Abschied auf Raten.

Möglich. Abwarten.

Blöde Antwort, ich weiß, aber genauso wird es laufen - weil ihr 2 da Hauptakteure seid.

Zitat von Nichtwisser:
dass dies eine Ausnahmesituation sei und ich abwarten müsse.

Ich kann aber nicht mehr!

Du kannst dir Zeit für Dich nehmen, auch, wenn du bei ihr bist. Mach dir eine gute Tasse Tee. trink langsam und lass in dieser Zeit keine Vorwürfe zu, darfst dich verweigern und auch blockieren. Mach ihr klar, du bist da, vor Ort, aber auch zu deinen Bedingungen!

Zitat von Nichtwisser:
Meine sind etwas älter und verstehen die Umstände, zwar nur zum Teil, aber sie trösten mich.... Das ist irgendwie nicht richtig.

Doch, warum nicht? Auch sie verlieren ein Halbgeschwisterchen. Sehen Dich leiden und trösten Dich. Das ist Familie in Reinkultur.

Zitat von Nichtwisser:
Ich soll da sein, funktionieren, aber bitte nicht persönlich werden oder gar vermitteln, dass ich auch Gefühle habe und etwas brauche.

Ich weiß nicht, wie der Vater des ersten Kindes mit der Situation umging, noch weißt du es wahrscheinlich. Aber sie fühlte sich wohl ziemlich allein.
Und bekam wohl ein Päckchen, das sie bis heute nie bewältigt hat. Daher wohl auch dieses Verhalten (meine Interpretation).

Da können locker 1000 Gründe mit rein spielen, warum sie dir eine Verantwortung in die Hand drückt, die nur zu zweit (besser zu dritt mit fachlicher Hilfe) zu bewältigen ist.
Statt das ihr zwei Euch gegenseitig stützt, darfst du euer beider Leid scheinbar alleine stemmen - das ist weder fair noch gerecht.

Ja, sie erlebt den Abbruch hautnah und in sich, aber es ist euer beider Kind, deswegen möchte ich als Partner bei sein und auch trauern dürfen, es ist auch dein Kind.

Und das würde ich Ihr so vermitteln, das sie es auch begreift.

09.01.2021 17:31 • x 2 #38


JessesMädchen
Ich lese unfassbar viel Verzweiflung raus:bei Dir und bei ihr.
Leider ist die Annahme, dass man diesen Weg zu Zweit gehen kann, falsch.
Sie muss ihn gehen. Sie muss es körperlich und seelisch durchstehen. Mehr als Du jemals erfahren wirst oder auch nur nachvollziehen kannst. Ich bin bestimmt keine Esoterikerin, aber ich glaube, dass ihr unbewusst am Anfang der Schwangerschaft schon klar war, wie das Ende sein wird. So war es bei mir-und es stimmte. Jede Vorahnung war richtig.
Dementsprechend wird ihr die Partnerschaft jetzt völlig egal sein.
Ihr destruktives Verhalten könnte Verzweiflung sein. Das wird noch anhalten. Wenn das Kind nicht mehr da ist, beginnt irgendwann die Heilung.
Signalisiere, dass Du für sie da bist, aber überfrachte sie nicht. Warte darauf, dass sie Deine Hand nimmt - sonst wird das nichts.
Alles Liebe und Gute-es tut mir unendlich leid, dass Ihr da jetzt durch müsst.

09.01.2021 17:40 • #39


Heffalump
Zitat von JessesMädchen:
So war es bei mir

und deswegen ist es bei ihr auch so ... immer dieses Übertragen von X

09.01.2021 17:48 • x 1 #40


N
Hach ja........

Danke euch allen aufrichtig für eure Mühen.....

Ich geh erstmal spazieren und lass die Gedanken zurück

09.01.2021 17:51 • x 1 #41


JessesMädchen
..deswegen schrieb ich ja: ich glaube. Ich schrieb nicht, dass ich weiß, dass es bei ihr genauso ist.

09.01.2021 17:51 • x 1 #42


G
Ich bin ganz offen und sage, wäre ich an deiner Stelle, ich würde diese Beziehung beenden.

Hormonelle Schwankungen und Angst um die Gesundheit hin oder her! All das sind Erklärungen, aber dürfen NIE Entschuldigungen sein. Den Schmerz und die wut dermaßen am Partner auszuleben zeugt, für mich wohlgemerkt, von einer unrund laufenden Persönlichkeit.
Es gibt keiner Schwangeren das Recht, sich so verletzend gegenüber dem Partner zu benehmen.

Ich würde gehen. Ich würde den Eingriff noch abwarten, sie nach Hause bringen und mich verabschieden. Es werden doch Familienmitglieder und/oder Freunde vorhanden sein, die nach ihr schauen können.

Das ist eine harte Tour, ich weiß, aber zum Sandsack muss sich keine Mensch degradieren lassen.

So viel Anstand muss anerzogen und vorhanden sein.

09.01.2021 18:08 • #43


N
Keine Familie mehr ihrerseits, Freunde so nicht mehr vorhanden, wie es wohl früher war..... Der Kreis existiert so nicht mehr..... Und wenn sie mit denen redet, dann nur aus ihrer Perspektive, dass merke ich, weil ich diese Blicke derer mehr als lesen kann. Vorwurfsvoll und ohne Achtung

09.01.2021 18:14 • #44


N
Mein derzeitiger Stand....

Bin seit Montag die ganze Zeit bei ihr.
Eigentlich dachte ich, ich sei etwas gestärkt, auch durch spontane professionelle Hilfe um mit mir klar zu kommen.
Dennoch wurde ich gleich wieder Tränenreich empfangen, da sie mit dem Vater ihres Kindes aneinander geraten ist.
Aus meiner Sicht sehr unpassend, aber was geht mich das an.....?!

Ich hatte eh den Eindruck, dass dieser Mensch, in letzter Zeit häufiger genannt, erinnert oder präsent war....

Nun, nachdem ich also relativ schnell wieder runtergezogen wurde, dämpfte sich sich schnell mein Gefühl der Stärke.
Zack, unwohl..... Sie redet lieber mehr mit ihren Freunden, Bekannten oder sonstigen per Telefon als mit mir, direkt gegenüber sitzend.

Es sind genau diese Situationen, die mich sprachlos machen.
Genau diese, die mir die Frage aufdrängen, was ich hier eigentlich mache?!
- meinen Mann stehen, Verantwortung zeigen, unterstützen....?

Zur Entspannung und Ablenkung am Abend einen Film, gemeinsam.
Sie legt ihren Kopf auf meine Schulter, hält meine Hand.

Der nächste Tag war vom Start her holprig.
Erst eine Umarmung (selten und schön), dann kippt die Stimmung.
Gereiztheit, Tatendrang, Antriebslosigkeit.
Wir gehen spazieren, genießen das Wetter, doch auch hier..... Ich bin ihr zu ruhig.
Sage nichts, sie fühlt sich unwohl mit dieser Stille.

Okay, kann ich verstehen. Aber meine Gedanken fahren Karussell. Ich denke nicht, wenn doch, dann weiß ich nicht woran genau, ausser, dass ich möchte, dass es so schnell wie nur möglich vorbei ist.
Und diese Formulierung in meinen Kopf, lässt mich zittern..... Abbruch, Abtreibung, hoffentlich bald vorbei.... Pfui.

Auch wenn ich ihr in dem Moment klar mache, ruhig und bemüht besonnen, dass ich mich auch nicht wohl fühle und mir überhaupt nicht nach belanglosen Gesprächen über Bäume, Tiere oder dem Feldweg ist, weil ich dafür nicht die Kraft aufbringen kann, SIE damit abzulenken, damit es IHR gut geht, stoße ich auf Missverständnis und krieg wieder die volle Breitseite.

Das sind dann die Momente, wo ich einfach nur weg will.
Weg, komplett weg.
Noch nie habe ich mich so unwohl in ihrer Gegenwart gefühlt.
Dieses Gefühl schmerzt und frisst mich auf.
Zerissen zwischen Anstand, sich zügeln müssen, Verständnis zeigen, die Schnauze voll haben, mitfühlend sein, Wogen glätten, fürsorglich, trauernd um die Beziehung und die jetzige Situation uvm.....
Nach einer Pause ging es dann wieder, aber ihre Unzufriedenheit mit sich, der Situation und ihrem Körper schüttet sie, auch wenn es ungewollt ist, über mich aus.
ALLES ist verkehrt, der Teppich liegt falsch, das nervt....
Warum steht die Butter hier?
Was ist mit diesem und jenem.... Genervt, genervt, genervt.
Diese Erklärung, dass seien Hormone, kann ich nicht mehr hören.

Der selbe Abend lief dann wieder harmonischer, essen, smalltalk (!), etwas, was ich nur bedingt kuscheln nennen möchte..... - Kopf anlehnen, Hand halten vorm TV.

Berührungen sind nicht möglich.
Zum einen, weil sie das ausstrahlt, zum anderen, weil sie Krieg gegen ihren Körper führt.
Ja, verständlich.....
Auch hier alles falsch..... Das Angebot auf der Couch zu schlafen um Platz zu schaffen..... Falsch.
Das Fenster zu öffnen, damit ihr neben mir nicht so heiß ist.... Falsch.
Ihr essen ans Bett zu bringen, weil ihr schlecht vor Hunger ist.... Falsch.

Ich bin es echt leid.
Mache gerade eine ausgiebige Pause und geh arbeiten.

Ausserdem weiß ich nicht, wie es danach weitergeht.
Ich dachte und habe es so auch von der professionellen Hilfe vermittelt bekommen, danach wird sich alles etwas glätten und richten. Irgendwie. Geduld und Gefühl.

Bla..... Mir ist gerade danach, ihr ALLES was sie mir angetan hat, aufzuzeigen und begreiflich zu machen, was sie damit angerichtet hat.

Ich weiß, es ist absolut verkehrt und falsch das so angehen zu wollen.
Es geht mir auch nur um das Gefühl, die Wut und diese verdammte Ohnmacht.
Nun gut. Morgen ist es dann vorbei mit diesem Umstand, ein paar Tage werde ich sie dann noch hüten und mich dann zurück ziehen um mich selbst wieder zu finden.

Davor fürchte ich mich auch.


Bitte verurteilt mich nicht so sehr, ich musste mich schon beim Schreiben zügeln, auch für mich als Mann ?! ist diese Situation eine absolut harte Erfahrung.
Ich schreibe dies alles auch auf, weil ich das Erlebte irgendwo festhalten muss.
Ich führe keine Tagebuch.

Seid freundlich gegrüßt.

13.01.2021 12:49 • x 1 #45


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