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Woran bin ich eigentlich?

N
Hey liebe Forummitglieder. .

Ich halte mich so kurz und präzise wie möglich.

Ich, m 35, führte eigentlich eine harmonische Beziehung zu meiner Partnerin, 33, zwar etwas räumlich entfernt, aber nicht unüberwindbar.
Seit drei Jahren.

Beide haben wir Kinder aus früher Ehe / Beziehung.
Alles kein Thema, wir fanden, genossen und liebten uns. Wir sprachen sogar, ernst gemeint, vom Zusammenziehen.
Bis zu dem Punkt, als sie schwanger wurde.
Ungeplant, unverhofft, fast unmöglich. .

Von da an ging es in unsere Beziehung steil bergab.
Ich machte ALLES falsch, konnte ihr nichts recht machen. Sie ertrug meinen, sonst so geliebten, Geruch nicht mehr. Nichts ging schnell genug, sie fühlte sich allein gelassen, zweifelte. Hasste sich, sprach davon nicht mehr sie selbst zu sein und fühlte sich fremdgesteuert. Wollte ihr altes Leben zurück.
Stieß mich weg. Keine Liebe, keinen S. keine Nähe mehr.
Ich gab mir ernsthaft Mühe, diese Situation zu verstehen und darauf zu hoffen, dass sich dieser fiese Cocktail aus Hormonen auch wieder reguliert.
Drei Monate hielt ich durch. .

Jetzt muss die Sws (ich spreche mit Absicht distanziert darüber) aus extremen gesundheitlichen und psychologischen Gründen abgebrochen werden.
Ich stehe voll und ganz hinter dieser Entscheidung.
Es fällt mir schwer, sehr schwer.
Zum einen ist es ein Teil von mir, zum Anderen möchte ich das Leben meiner, bis dahin nie erlebten Liebe, aus egoistischen Gründen aufs Spiel setzen.

In den nächsten Tagen steht der Abbruch an.
Ich bin die ganze Zeit über da. Ertrage ihre Stimmungen, lasse mich annörgeln.
Bin überall dabei, sage nicht viel über meine Situation, da, so finde ich, es unangemessen ist und bei einem einmaligen Versuch, Vorwürfe auf mich hinab prasselten.
Also lieber Klappe und funktionieren.
Zurückziehen kann ich mich auch nicht, da ich selbst Kinder und eine damit einhergehende Verantwortung habe und zum anderen, weil es mir dann vorgeworfen wird, ich würde sie nicht unterstützen.

Jetzt einmal zu meiner eigentlichen Frage und meiner Traurigkeit. .
Wie geht es weiter?
Jegliche Versuche darauf eine Antwort zu bekommen, führten zu Streit und der Aussage, dass man das DANN sehen wird.

Ich kann damit nichts anfangen.
Bin leer und ausgebrannt. Fühle mich benutzt für diese Ausnahmesituation und habe das Gefühl, dass ich danach entsorgt werde um dieses traumatische Erlebnis endgültig zu entsorgen.
Habe keine Kraft um danach große Gefühle zu investieren um das Scheitern eigentlich nur zu verzögern.
Das sind meine Gedanken, da ich ja keinerlei Rückmeldung bekomme, ausser dieses, das werden wir dann sehen. .

Ich versuche Achtsam zu sein, versuche zu kommunizieren und nicht allzu viel persönlich zu nehmen, aber nun bin ich over.

Hat jemand vielleicht einen Rat oder gar ähnliche Erfahrungen gemacht?

Für eventuelle Grammatikfehler entschuldige ich mich schon einmal im voraus, zügiges schreiben auf dem Handy. .

08.01.2021 19:56 • x 1 #1


RAINBOW992
Hallo:)
Führt ihr eine Fernbeziehung?
Wenn ja wie oft sieht ihr euch?

08.01.2021 20:04 • #2


A


Woran bin ich eigentlich?

x 3


N
Regelmäßig, geplant jedes Wochenende, darüber hinaus wenn es geht und umsetzbar ist alle zwei/drei Tage..... Kurz.... Eigentlich recht oft

08.01.2021 20:16 • #3


RAINBOW992
1) für mich gibt es keine Begründung, mit einem Menschen so umzugehen, wie sie es mit dir tut.
Wir haben doch alle mal schwangere Frauen kennen gelernt, nicht jede verhält sich so. Das ist absolut nicht legitim.

2) ich glaube dass diese Depressionen in ihr schon vor der ssw schlummerten, und es jetzt halt zum Ausbruch/Vorschein kommt.

3) an deiner Stelle würde ich ein offenes Gespräch mit ihr führen und sie drum bitten, sich mal Gedanken über ihr Verhalten zu machen.

4) Wenn es so weiter gehen würde, würde ich Abstand machen.

Letztendlich müssen wir auch an uns selbst denken. Wir sind keine tanksäulen, die immer wieder jemanden kostenlose Energie verleihen.

08.01.2021 20:20 • x 3 #4


mafa
Zitat von Nichtwisser:
Geruch nicht mehr


Das sehe ich leider ziemlich schlechte Karten bei dir. Ich weiß nicht ob es sich hier noch lohnt zu investieren. Wenn sie dich nicht mehr riechen kann, was meiner Erfahrung nach bei Frauen ein sehr wichtiges Kriterium ist, der Geruch, ist es eigentlich auch durch

08.01.2021 20:21 • x 4 #5


N
Und genau deswegen hadere ich.....

Vorher war alles super und nun ist alles Mist.

Und diese Depression ?! scheint ja, lt ihrer Begründung in ihrer Vergangenheit zu liegen.

Es gibt Tage, da entschuldigt sie sich, dann gibt es welche, in denen wir reden und gemeinsam lachen und etwas kuscheln uns drücken und zu Verabschiedung küssen. Nicht kurz küssen, sondern ihrerseits lang und innig..... Was mir etwas Hoffnung macht.
Auch gemeinsame Erinnerung in Form von Bildern oder Ähnlichem existiert noch in ihrem Haushalt.

Nur sind diese Momente selten und der Frust und die Wut ihrerseits dominiert unser Zusammensein.

Ich fühle mich meisten schlecht in ihrer Gegenwart und möchte immerzu weg.

Das kann ich aber nicht, weil ich, das klingt so nach Teenie, ich diese Liebe, die mal war, nicht missen möchte

08.01.2021 20:28 • #6


N
Das Dilemma ist, jedem dem ich mich anvertraue, rät mir durch zu halten. Stark zu sein. Da zu sein und zu funktionieren. Denn das sei jetzt sehr wichtig, auch für die Zukunft..... Wenn ich doch ein wenig optimistischer wäre.
Mir fehlt der Optimismus. Soviel lässt mich zweifeln, vieles hoffen und einiges Anderes kann ich nicht deuten.
Ich fühle mich benutzt, beschmutzt, schuldig, dennoch bin ich sauer über diese GANZE Situation. Möchte Klarheit, die mir aber verwehrt wird, weil etwas anderes wichtiger ist und der Fokus nun mal nicht auf mir liegt.
Der Fokus lag ausserdem nie bei mir.....

Es zerreißt mich

08.01.2021 20:41 • x 2 #7


tina1955
Willst Du ernsthaft mit dieser Frau zusammen bleiben, von der Du Dich benutzt und beschmutzt fühlst?

Warst Du eigentlich bei den Untersuchungen und Gesprächen beim Arzt dabei?

08.01.2021 20:48 • x 1 #8


N
Ich war, mit einer Ausnahme, überall dabei....

Ich fühle mich derzeit benutzt, nicht gehört, nicht gesehen..... Nicht vorher, noch nie bei ihr.
Erst in, erst seit dieser Ausnahmesituation hat sich unsere Partnerschaft verloren

08.01.2021 20:58 • x 1 #9


RAINBOW992
Du solltest keine Entscheidungen treffen, wenn du emotional bist.
Sortiere dich erstmal. Das braucht Zeit.
Und dann kannst du nochmal ein Gespräch mit ihr suchen....
Die Welt geht nicht unter....
Sie ist noch da, alles gut.
Ich finde hier ist auch bisschen Zeit und Geduld gefragt.

08.01.2021 21:04 • x 2 #10


Sevi
Während der Schwangerschaft passiert es immer mal wieder dass Frauen den Partner nicht mehr riechen können.
Liegt an den veränderten Hormonen, sollte sich danach aber wieder einpendeln.

Habt ihr keine Psychologische Unterstützung?
Der Abbruch scheint ja nicht wirklich gewollt zu sein, eher gesundheitlich und psychisch notwendig.
Bekommt man denn da keine Hilfe?

Ich finde, du bist kein Mülleimer, für ihre Befindlichkeiten.
Du bist auch ein Mensch mit Gefühlen und immerhin ist es ja auch dein Kind.
Auch wenn du das aus Schutz anders formulierst, was ich total verstehen kann.
Aber sie ist nicht die Einzige die hier leidet.
Finde das ehrlich gesagt extrem egoistisch.

Wieso fühlst du dich eigentlich schuldig?
Gibst du dir die Schuld sie geschwängert zu haben?
Oder was steckt dahinter?

Ich wünsche dir , euch, ganz viel Kraft in den kommenden Tagen.
Tu dir was Gutes , verlier dich nicht aus den Augen.
Du bist genauso wichtig in dem Ganzen!

08.01.2021 21:07 • x 4 #11


Löwin45
Lieber Nichtwisser
Das klingt ja alles schlimm.
Für deine Freundin ist es schlimm, da sie emotional, psychisch... in einer Ausnahmesituation steckt, die einen Abbruch erforderlich macht.
Das ist sicherlich sehr schwierig.
Aber auch für dich ist es übel.
Zitat von Nichtwisser:
Also lieber Klappe und funktionieren

Zitat von Nichtwisser:
Ich bin die ganze Zeit über da. Ertrage ihre Stimmungen, lasse mich annörgeln.

Zitat von Nichtwisser:
Bin leer und ausgebrannt.

Das klingt nicht nur schlimm für dich, es klingt auch zerstörerisch für eure Beziehung.
Zitat von Nichtwisser:
Fühle mich benutzt für diese Ausnahmesituation und habe das Gefühl, dass ich danach entsorgt werde um dieses traumatische Erlebnis endgültig zu entsorgen.

Dieses Gefühl lässt sich ja nicht wegdiskutieren.
Diese Angst ist da - möglicherweise ja auch berechtigt.
Zitat von Nichtwisser:
Ich machte ALLES falsch, konnte ihr nichts recht machen. Sie ertrug meinen, sonst so geliebten, Geruch nicht mehr. Nichts ging schnell genug, sie fühlte sich allein gelassen, zweifelte.

Auch wenn sicherlich einiges der Unsicherheit und ambivalenter Gefühlslage deiner Freundin geschuldet ist (eine Schwangerschaft und besonders dann, wenn es Probleme gibt, ist einfach eine Ausnahmesituation), ist es dennoch schwierig für dich, um solche Abwertungen wegzustecken.
Naja und diese Äußerungen, die demütigend und beleidigend sind, wirst du auch nicht problemlos verzeihen können. Sie nagen an deinem Selbstbewusstsein.
Das zu ertragen, ist schon harter Tobak.
Mal abgesehen von dem Abbruch, den du nicht einmal in Worte fassen möchtest - obwohl es genau das ist.

Versteh mich nicht falsch, ich möchte hier auf gar keinen Fall dieses Vorgehen bewerten, denn
1. kenne ich die Zusammenhänge nicht und
2. steht es weder mir, noch irgendeinem anderen Außenstehenden zu, ein Urteil zu fällen.

Aber, ich sehe dein Leid. Und auch dein Leid verdient es, gehört zu werden.
Diese Abwertungen ohne Schaden dauerhaft zu ertragen ist kaum möglich.
Irgendwann wird sich dein Selbstbewusstsein melden und zwingt dich dann, dir selbst das Gegenteil (nämlich liebenswert und begehrenswert zu sein) zu beweisen.
Dann bist du weg.
Ist ihr dieses Risiko bewusst?

Vielleicht versuchst du erneut ein ruhiges Gespräch zu führen und erklärst dich (sensiblel und einfühlsam), auch, wenn sie es nicht hören mag.
Du brauchst dir dann später nicht vorzuwerfen, dass du geschwiegen hattest, obwohl du anders dachtest.
Auch deine Nerven liegen blank.

Versuche empathisch zu bleiben, aber achte auch auf dich selbst.

08.01.2021 21:07 • x 3 #12


C
Zitat von Nichtwisser:
Jetzt muss die Sws (ich spreche mit Absicht distanziert darüber) aus extremen gesundheitlichen und psychologischen Gründen abgebrochen werden.


Darf ich fragen wie man das verstehen kann?

Eine Schulfreundin von wollte sich leider zweimal tragisch das Leben nehmen (schwerste Depression), beim zweiten Mal sprang sie auf der Autobahn aus dem Auto in der Hoffnung, dass sie der Lkw dahinter überfährt. Direkt danach hat sie erfahren, dass sie schwanger ist und das hat ihr schlussendlich das Leben gerettet.

Kann es sein, dass es ihr so geht weil sie um alles auf der Welt kein Kind von dir will. Würde auch ihr Verhalten dir gegenüber erklären, das Ende wäre damit allerdings auch besiegelt.

08.01.2021 21:10 • x 2 #13


N
Zitat von Clara_:


Darf ich fragen wie man das verstehen kann?

Die Gefahr, dass einer von beiden dabei großen Schaden nimmt oder gar das Leben verliert, ist riesig.
Keine Ausrede..... Ärztlicher Fakt

09.01.2021 00:39 • x 1 #14


C
Zitat von Nichtwisser:

Darf ich fragen wie man das verstehen kann?

Die Gefahr, dass einer von beiden dabei großen Schaden nimmt oder gar das Leben verliert, ist riesig.
Keine Ausrede..... Ärztlicher Fakt


Das ist natürlich was anderes, daher die Frage.

Kannst du die Diagnose des Arztes genauer erläutern? Warst du vor allem dabei?

09.01.2021 00:47 • #15


A


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