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Zum zweiten Mal am Boden zuerstört

Kamikazeherz85
Wie geht es dir jetzt, liebe Fontana?
Ich war gestern Abend zum ersten Mal seit langer Zeit wieder richtig glücklich. Ich war auf einem Konzert, das traditionell jedes Jahr an Weihnachten in meiner Stammkneipe stattfindet. Und das war ein unglaublich schönes Gefühl, in das ich mich richtig habe reinfallen lassen. Mein Exfreund war auch da, es war mir egal. Mir war auch klar, dass das alles nur eine Momentaufnahme ist und dass ich am nächsten Tag wahrscheinlich wieder in meinem Tief bin - so ist es nun auch. Aber ich weiß jetzt, dass ich tatsächlich in manchen Momenten wieder glücklich sein KANN. Das ist gut. Und da wirst auch du irgendwann wieder hinkommen.
Du hast gefragt, wer gesagt hat, dass es nach acht Wochen doch langsam besser werden müsste - ich sage das. Weil es ja auch immer so schön heißt, Zeit heilt alle Wunden. Aber vielleicht ist es auch normal, dass man einen Schritt vorgeht und dann wieder zwei zurück.
Schön, dass du eine Freundin zu Besuch hattest. Ich selbst habe gar nicht unbedingt ein Problem damit, allein zu sein. Aber mir fehlt die körperliche Nähe, einfach die Umarmungen meines Expartners.

27.12.2018 14:27 • x 1 #31


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Ich kenne solche Nächte.Es wird besser! Träume sind Teil der Verarbeitung und so schlimm sie sind, es hat mir zum Teil geholfen, sie als Teil des Prozesses zu sehen.Du bist in Bewegung. Vielleicht nicht in dem gewünschten Tempo,aber es arbeitet.Du kannst auf gewisse Dinge Einfluss nehmen,also bist du nicht machtlos.Sei jetzt besonders gut zu dir und nicht so streng.

27.12.2018 14:41 • x 2 #32


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Zum zweiten Mal am Boden zuerstört

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Zitat von Kamikazeherz85:
Wie geht es dir jetzt, liebe Fontana? Ich war gestern Abend zum ersten Mal seit langer Zeit wieder richtig glücklich. Ich war auf einem Konzert, das traditionell jedes Jahr an Weihnachten in meiner Stammkneipe stattfindet. Und das war ein unglaublich schönes Gefühl, in das ich mich richtig habe reinfallen lassen. Mein Exfreund war auch da, es war mir egal. Mir war auch klar, dass das alles nur eine Momentaufnahme ist und dass ich am nächsten Tag wahrscheinlich wieder in meinem Tief bin - so ist es nun auch. Aber ich weiß jetzt, dass ich tatsä...


Und auch du bist in Bewegung, bestimmt wäre vor drei oder vier Wochen so ein Abend nicht so möglich gewesen.

27.12.2018 14:51 • x 3 #33


F
Zitat von Kamikazeherz85:
Wie geht es dir jetzt, liebe Fontana? Ich war gestern Abend zum ersten Mal seit langer Zeit wieder richtig glücklich. Ich war auf einem Konzert, das traditionell jedes Jahr an Weihnachten in meiner Stammkneipe stattfindet. Und das war ein unglaublich schönes Gefühl, in das ich mich richtig habe reinfallen lassen. Mein Exfreund war auch da, es war mir egal. Mir war auch klar, dass das alles nur eine Momentaufnahme ist und dass ich am nächsten Tag wahrscheinlich wieder in meinem Tief bin - so ist es nun auch. Aber ich weiß jetzt, dass ich tatsä...


Danke für deine Nachfrage @Kamikazeherz85 . Ich fühle mich heute einfach nur taub und kann es irgendwie einmal mehr nicht fassen. Was mich heute auch traurig gemacht hat: Eine Freundin von mir hat sich vor zwei Monaten getrennt. Heute habe ich erfahren, dass sie seit zwei Wochen bereits in einer neuen Beziehung und mega glücklich ist. Sie hatte ein Tinder-Date und gleich hat es geklappt. Es ist gemein, dass ich neidisch bin, ich weiss. Ich verstehe einfach nicht, warum es bei gewissen Leuten so simpel zu funktionieren scheint und es sich bei mir eher wie ein Kampf anfühlt. Die Männer, die mich interessieren, wollen mich irgendwie nie, auf jeden Fall nicht längerfristig. Woran mag das denn liegen? Ich werde mich nun wieder in Therapie begeben, weil ich merke, dass ich da alleine nicht mehr weiterkomme. Die Hoffnung, dass dadurch noch etwas ändern wird, ist grad eher klein. Und es nervt mich, weil ich eigentlich gar nicht so negativ sein möchte
Hey, es freut mich riesig für dich, dass du gestern so einen tollen Abend hattest. Das hast du sowas von verdient schön, dass du es v.a. trotz (oder gerade wegen ) der Anwesenheit deines Ex so geniessen konntest. Das zeigt doch wirklich, dass du in deiner Verarbeitung schon weiter gekommen bist. Es geht also vorwärts, mit Minischritten zwar, aber wenigstens vorwärts. Ich hoffe, das du heute, wo es dir wieder nicht so toll geht, doch noch vom gestrigen Abend zehren kannst. Sei auch ein wenig stolz auf dich.

27.12.2018 15:47 • x 1 #34


F
Zitat von EchtJetzt:
Ich kenne solche Nächte.Es wird besser! Träume sind Teil der Verarbeitung und so schlimm sie sind, es hat mir zum Teil geholfen, sie als Teil des Prozesses zu sehen.Du bist in Bewegung. Vielleicht nicht in dem gewünschten Tempo,aber es arbeitet.Du kannst auf gewisse Dinge Einfluss nehmen,also bist du nicht machtlos.Sei jetzt besonders gut zu dir und nicht so streng.


Einmal mehr hast du recht, liebe @EchtJetzt . Ich merke, dass ich grad wahnsinnig ungeduldig mit mir selbst bin. Weil ich glaube, diese schlechten Gefühle nicht aushalten zu können, weil ich endlich will, dass es mir besser geht, weil ich nicht mehr um jemanden trauern möchte, der sich keinen Deut mehr um mich schert. Ich wünschte manchmal, auch etwas oberflächlicher zu sein und nicht so tief empfinden zu müssen. Ich habe das Gefühl, das würde einiges vereinfachen.
Aber ich werde versuchen, gut zu mir zu sein. Betz ist mir dabei schon eine grosse Hilfe, herzlichen Dank nochmals für den Tipp.

27.12.2018 16:03 • x 2 #35


E
Zitat von fontana:

Einmal mehr hast du recht, liebe @EchtJetzt . Ich merke, dass ich grad wahnsinnig ungeduldig mit mir selbst bin. Weil ich glaube, diese schlechten Gefühle nicht aushalten zu können, weil ich endlich will, dass es mir besser geht, weil ich nicht mehr um jemanden trauern möchte, der sich keinen Deut mehr um mich schert. Ich wünschte manchmal, auch etwas oberflächlicher zu sein und nicht so tief empfinden zu müssen. Ich habe das Gefühl, das würde einiges vereinfachen.
Aber ich werde versuchen, gut zu mir zu sein. Betz ist mir dabei schon eine grosse Hilfe, herzlichen Dank nochmals für den Tipp.



Wenn du dir selbst jetzt eine Chance gibst und dich in Geduld übst ( hatte ich schwer mit zu kämpfen und jetzt zahlt sich diese Übung auch in anderen Lebensbereichen aus;) ) ,wirst du merken, dass sich auch etwas zu Beziehungen zu Anderen verändert,weil du einen anderen Zugang zu dir selbst erlangt hast,mit deinen eigenen Gefühlen einen Umgang findest, weil du sie besser verstehst.Was da so in dir schreit, wird nicht nur von dieser Trennung ausgelöst.Schau dir mal von Betz Ar. an
Du kriegst das Ganze hin,wie Wasser immer einen Weg findet,findest du ihn auch.

27.12.2018 16:38 • #36


F
Diese Frage mag jetzt etwas doof erscheinen, aber wie mach ich das mit dem mich in Geduld mit mir selber üben denn ganz konkret? Funktioniert es, indem ich mir einfach immer wieder sage, dass ich geduldig mit mir sein soll? Wie geht das denn mit dem sich selbst mögen? Ich hab so meine liebe Mühe mit Affirmationen, weil ich das Gefühl habe, dass ich mir selbst nur was vormache, wenn ich mir immer wieder sage, wie lieb ich mich habe, wie toll ich mich finde, usw. Wenn ich es tief in mir drin ja doch nicht recht glaube, wie kann ich das dann angehen, damit sich das mal ändert?

27.12.2018 18:10 • #37


M
Zitat von fontana:
Wenn ich es tief in mir drin ja doch nicht recht glaube, wie kann ich das dann angehen, damit sich das mal ändert?

Pick dir was raus, was du an dir magst und drauf aufbauen. Bsp:
Ich mag meine Augen, ich mag meinen Sinn für Humor, ich mag meine Beine

27.12.2018 18:15 • x 2 #38


E
Auch da fängst du klein an.Ich hab mir immer das Bild meines Kindes vorgestellt, wie es laufen gelernt hat. Ich hab mein Kind ja nicht aus dem Bettchen gerupft und es ist losgelaufen. Vom hilflosen Würmchen bis zum Entdecker, der umher rennt ,hat es ja auch ganz viele kleine Zwischenschritte gebraucht.Und einige Landungen auf dem Hosenboden.
Deine Glaubenssätze, mit denen du dich kleinhälst,sind ja auch irgendwann mal in dir gelandet und haben diese Gefühle erzeugt.Warum sollte es in positivem Sinne nicht auch gehen?Steinchen auf Steinchen setzen

27.12.2018 18:22 • x 1 #39


F
Zitat von mcteapot:
Ich mag meine Augen, ich mag meinen Sinn für Humor, ich mag meine Beine


Und das sag ich mir täglich mantramässig vor dem Spiegel? Nützt das echt was? Na ja, probieren schadet ja nix...

Zitat von mcteapot:
und drauf aufbauen

Zitat von EchtJetzt:
Steinchen auf Steinchen setzen

Wie meint ihr das konkret mit drauf aufbauen und Steinchen auf Steinchen? Von 'Ich mag meine Augen' zu 'Ich liebe mich'? So ungefähr?

27.12.2018 18:51 • x 1 #40


M
Zitat von fontana:
Von 'Ich mag meine Augen' zu 'Ich liebe mich'? So ungefähr?

ja klar
Du hast doch 1000 tolle Dinge an dir, du siehst es nur nicht - betriebsblind

27.12.2018 18:56 • x 1 #41


E
Zitat von mcteapot:
ja klar
Du hast doch 1000 tolle Dinge an dir, du siehst es nur nicht - betriebsblind


Du kannst es ja als Experiment sehen.Dich runterzumachen kennst du,ist dir sehr vertraut.Dich anders zu betrachten ist dir fremd,es fühlt sich komisch an weil ungewohnt.Aus diesem kann aber auch etwas vertrautes werden.
Versuch Sachen aus, du kannst doch nichts verlieren.Du suchst dir Steinchen zusammen, die Therapie ist auch ein Teil davon.Und die helfen dir dabei, deine Gefühle und Emotionen zu verstehen und mit ihnen umzugehen,anstatt im Außen zu suchen.

27.12.2018 19:08 • #42


F
Ja, ihr habt völlig recht. Ich will mir eine Liste anlegen mit Dingen, die ich gut an mir finde. Die drucke ich dann aus und häng sie mir ins Badezimmer Zudem werde ich wieder regelmässig zu meiner Therapeutin gehen, die kennt mich ja schon gut. Evtl. möchte ich auch mal Hypnotherapie ausprobieren, das hatte meine Therapeutin mir mal vorgeschlagen, aber umgesetzt hab ich's nie, weil's (oder ich) mir nicht wichtig genug war. Und dann überlege ich mir, was mir hobbymässiges gefallen könnte. Irgendwas ganz neues, von dem ich noch keine Ahnung habe. Mein Vorsatz fürs neue Jahr: Es soll nun mal einige Monate (oder wie lange es dann eben dauert) nur um mich gehen. Fokus weg von: Ich bin nur mit einer Beziehung wertvoll hin zu: Ich bin auch mit mir selber ganz zufrieden. Das gibt mir grad etwas Auftrieb.

27.12.2018 19:44 • x 3 #43


E
Du bist am Anfang einer Reise,die sehr schmerzhaft begonnen hat und trotzdem sehr spannend und schön werden kann.Ich finde es toll, dass du dir Zeit für dich nimmst

27.12.2018 21:21 • x 1 #44


F
Ich danke dir @EchtJetzt für deine wertvollen und wichtigen Tipps an mich.
Spannend find ich's ja schon, dass ich nun merke, dass die Klatsche, die ich vorgestern von meinem Ex nochmal gekriegt habe, mir grad extrem beim Abschliessen hilft. Zu wissen, dass es definitiv kein Zurück mehr gibt, tut zwar enorm weh, hilft mir aber doch, mich auf Wesentlicheres, nämlich mich, zu besinnen. Eine Freundin hat mir heute gesagt, dass ich mich doch nun ablenken und einfach irgendeinen Typen zum Spass haben treffen soll, das würde mir bestimmt helfen. Aber nein, so war ich nie und werde auch nie so sein. Ich hatte nun fast 10 Monate lang das Gefühl, dass mein Ex der einzig Richtige für mich wäre, dass ich ihn durch mein Verhalten vertrieben hätte, dass irgendwas mit mir nicht stimmen kann, weil Männer mich immer wieder verlassen. Aber vielleicht liegt es ja gar nicht nur an mir. Ich hab wohl die Typen angezogen, die mir das gespiegelt haben, was ich selbst von mir glaube. Solange ich das nicht versuche zu verbessern, wird mir das wohl immer wieder passieren. Schade nur, dass ich 40 werden musste, um das zu checken. Aber besser spät als nie
Ich finde dieses Forum sehr wertvoll und es ist beruhigend zu wissen, dass ich jederzeit hierher kommen kann, um mir meinen Kummer oder meine Freude von der Seele zu schreiben. Heute hatte ich ein ziemliches Hoch, aber ich weiss, dass es in nächster Zeit ein Auf und Ab werden wird. Zu wissen, dass hier immer jemand mitliest und mit Rat und Tat zur Seite steht, tut einfach nur gut...

28.12.2018 00:41 • x 2 #45


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