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Zum zweiten Mal am Boden zuerstört

E
Du kannst jetzt ruhig mal etwas stolz auf dich sein
Ich bin es,unbekannter Weise.In dir steckt sehr viel.
Der Ex war nicht dein Deckel,er war höchstens der Schlüssel zu der Tür,hinter der sich etwas ganz wundervolles versteckt gehalten hat : DU!
Es wird jetzt noch eine Zeit ruckeln,aber nur,weil du in den nächsten Gang schaltest .
Ach ja,so Ratschläge von Freundinnen haben,glaube ich ,ganz viele bekommen.Ablenken,versuchen Spaß zu haben- und dann?Sind die eigenen Anteile wieder da.Man kann ja versuchen zu flüchten,aber man nimmt sich selbst ja immer mit. Warum nicht dann versuchen, die bestmögliche Verbindung zu dem Menschen, der uns garantiert bis ans Lebensende begleiten wird,aufzubauen?
Drück dich

28.12.2018 01:02 • x 2 #46


E
SELBSTLIEBE
ein Gedicht von Charlie Chaplin,
vorgetragen an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1956

Als ich begann mich selbst zu lieben, erkannte ich, dass Schmerz und emotionales Leid nur Warnzeichen dafür sind, dass ich dabei war gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich, das ist Authentizität.

Als ich begann mich selbst zu lieben, habe ich verstanden, wie sehr es jemanden verletzen kann, wenn ich versuche ihm meine Wünsche aufzuzwingen, obwohl ich wusste, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war und die Person nicht bereit dafür war, obgleich ich selbst diese Person war.
Heute nenne ich es Selbstachtung.

Als ich begann mich selbst zu lieben, habe ich aufgehört, nach einem anderen Leben zu verlangen, und konnte sehen, dass alles, was mich umgab, mich einlud zu wachsen.
Heute nenne ich es Reife.

Als ich begann mich selbst zu lieben, habe ich verstanden, dass ich in jeder Lebenslage,  zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und alles geschieht im absolut richtigen Moment. Also konnte ich ruhig sein. Heute nenne ich es Selbstvertrauen.

Als ich begann mich selbst zu lieben, hörte ich auf, mir meine eigene Zeit zu stehlen und ich hörte auf, riesige Projekte für die Zukunft zu entwerfen.  Heute mache ich nur das, was mir Wonne und Freude bereitet; Dinge, die ich liebe und die mein Herz zum Lachen bringen. Und ich tue sie auf meine eigene Art und Weise und in meinem eigenen Rhythmus. Heute nenne ich es Einfachheit.

Als ich begann mich selbst zu lieben, befreite ich mich von allem, was nicht gut für meine Gesundheit ist,  von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem, das mich hinunter zog und weg von mir selbst. Anfangs nannte ich diese Haltung gesunden Egoismus. Heute weiß ich, es ist Selbstliebe.

Als ich begann mich selbst zu lieben, hörte ich auf, zu versuchen immer recht zu haben, und seit dem habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich entdeckt, das ist Bescheidenheit.

Als ich begann mich selbst zu lieben, weigerte ich mich weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um die Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur für den gegenwärtigen Moment, in dem alles geschieht. Heute lebe ich jeden einzelnen Tag, Tag um Tag, und ich nenne es Erfüllung.

Als ich begann mich selbst zu lieben, da erkannte ich, dass mich mein Verstand durcheinanderbringen und krank machen kann. Aber als ich ihn mit meinem Herzen verband, wurde mein Verstand zu einem wertvollen Verbündeten.
Heute nenne ich diese Verbindung Weisheit des Herzens.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten oder irgendwelcher Art Probleme mit uns selbst oder anderen zu fürchten. Sogar Sterne kollidieren und aus ihrem Zusammenprall werden neue Welten geboren.

Heute weiß ich: Das ist das Leben!

28.12.2018 07:12 • x 3 #47


A


Zum zweiten Mal am Boden zuerstört

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F
Oh, was für ein wunderwunderschönes und wahres Gedicht. Ich kann nur nochmals danke sagen @EchtJetzt Auch das möchte ich mir unbedingt ausdrucken und am besten täglich durchlesen.
Ich merke grad, dass es mir morgens jeweils schlechter geht als abends. Ich komme über die freien Tage nur schwer aus dem Bett und die Gedanken schweifen halt doch wieder zu Ex und nun auch grad dazu, warum ich nicht schon viel früher angefangen habe, gut auf mich zu schauen. Sowas wie Reue wohl....
Schönes, was mich heute erwartet ist jedoch: Ich zwinge mich jetzt aufzustehen und einen Spaziergang am nahen Fluss zu machen. Am späteren Nachmittag darf ich bereits den ersten Termin bei der empfohlenen Hypnotherapeutin wahrnehmen. Ich bin sehr gespannt.

28.12.2018 10:47 • x 1 #48


E
Es ist doch normal,dass du dich in einem Auf und Ab befindest, nimm es an,es wird besser. Und auch zum Thema,warum habe ich nicht früher angefangen, auf mich zu achten: Weil du es nicht besser wusstest, weil es eher für dich normal ist,nicht auf dich zu schauen.Aber jetzt fängst du an und es ist doch toll,dass es beginnt,oder?Du hättest auch so weiter machen können.
Und du achtest auch schon auf schöne Dinge,die dich erwarten, dass ist so unglaublich wichtig.
Viel Erfolg heute!

28.12.2018 16:41 • x 3 #49


F
Es war wirklich ein guter Tag. Nachdem der Morgen ja bescheiden angefangen hatte, habe ich mir das Gedicht von Chaplin ausgedruckt und bin damit nach draussen an ein ruhiges Plätzchen am Fluss gesessen. Als ich es mir nochmals in Ruhe durchgelesen hatte, hab ich Rotz und Wasser geheult, es hat mich richtig durchgeschüttelt. War irgendwie sehr befreiend. Der Kloss, der mir seit Tagen (sinds wohl eher Jahre?) in der Brustgegend hockt, ist jetzt auf alle Fälle kleiner geworden. Das Kennenlerngespräch mit der Hypnotherapeutin war auch gut. Sie macht einen sehr kompetenten und professionellen Eindruck und darum werde ich das nun mal ausprobieren. Auch hier gilt: Nützts nix, schadets (hoffentlich) nix.

28.12.2018 20:50 • #50


E
Deine Art zu schreiben berührt mich, vielleicht weil es mich zum Teil an mich selbst erinnert?
Es freut mich sehr, dass du den Kloss etwas aufweichen konntest und etwas Entlastung gefunden hast.Fühl dich nochmal gedrückt. Ich habe dieses Gedicht sogar eingerahmt
Und wie du gemerkt hast: Selbst ein Tag ,der so beginnt ,kann ganz anders enden.

28.12.2018 21:17 • #51


F
Zitat von EchtJetzt:
vielleicht weil es mich zum Teil an mich selbst erinnert?

Echt jetzt? ( das find ich grad sehr lustig...) Weil ich dich als sehr gefasst und bei dir angekommen wahrnehme. Du hast eine sehr empathische Art zu schreiben, bist konkret und dabei doch nie verletzend. Da kann ich mir gar nicht vorstellen, dass du evtl. mal in einem ähnlichen Zustand warst.
Das mit dem Einrahmen des Gedichts finde ich übrigens eine gute Idee. Ich würde es zuerst auf Maximalgrösse vergrössern und dann über's Bett hängen, da müsste sowieso schon längst mal was Neues hin.
Ja, es ist schön, dass der Tag so geendet hat. Jetzt werde ich mir nochmals ein wenig was von Betz anhören und dann versuchen zu schlafen.
Ab morgen bin ich für einige Tage in Brüssel. Habe ganz spontan beschlossen, meine Mutter über Silvester dahin einzuladen. Sie hat mir so fest durch dieses schwierige Jahr geholfen. Ich freue mich riesig darauf, wenigstens für einige Tage von hier wegzukommen, von dieser Stadt, in der mich immer noch viel zu viel an ihn erinnert. Vor einem Jahr war alles noch superschön, wir waren glücklich und verliebt. Na ja, so ist wohl das Leben. Er hat übermorgen Geburtstag, davor habe ich etwas Angst. Umso besser, dass ich dann weit weg sein werde.
Ich wünsche v.a. dir, liebe @EchtJetzt , aber auch allen anderen nur das Allerbeste fürs neue Jahr. Ich melde mich bestimmt wieder hier, wenn ich zurück bin.

28.12.2018 23:22 • x 1 #52


E
Glaub mir,es gab Zeiten,da sah es ganz anders bei mir aus.Ich musste mich da auch durchkämpfen und jetzt habe ich mehr Lebensqualität als zuvor! Du wirst da auch noch hinkommen!Du machst es einem aber auch nicht schwer, sich in dich reinzuversetzen ,weil du die Dinge so nachvollziehbar beschreiben kannst.Und ich habe dir nur Sachen empfohlen die mir auch geholfen haben.
Die Idee mit deiner Mum finde ich toll!Ein Tapetenwechsel ist in so einer Situation nie verkehrt,mit Abstand sieht einiges Anders raus.
Vertrau auf dich ,du bringst dich und all deine Anteile ans Ziel!
Und wer weiß, wo du nächstes Jahr um diese Zeit stehst und was du alles in der Zeit erlebt und erreicht hast!
Fühl dich feste gedrückt und pass auf dich auf

28.12.2018 23:44 • #53


Kamikazeherz85
Zitat von EchtJetzt:
Deine Art zu schreiben berührt mich, vielleicht weil es mich zum Teil an mich selbst erinnert?
Es freut mich sehr, dass du den Kloss etwas aufweichen konntest und etwas Entlastung gefunden hast.Fühl dich nochmal gedrückt. Ich habe dieses Gedicht sogar eingerahmt
Und wie du gemerkt hast: Selbst ein Tag ,der so beginnt ,kann ganz anders enden.


Geht mir auch so, ich finde euer beider Art zu schreiben auch sehr berührend.

29.12.2018 16:25 • x 2 #54


E
Zitat von Kamikazeherz85:

Geht mir auch so, ich finde euer beider Art zu schreiben auch sehr berührend.


Vielen Dank
Ist ja auch nicht immer so

29.12.2018 16:55 • #55


F
Nach einigen Tagen wertvoll genutzter Forumspause habe ich grad das Bedürfnis, mir einfach wieder mal alles von der Seele zu schreiben. Verwirrende Tage waren es, die letzten paar. Weg zu sein aus der gewohnten Stadt hat sehr gut getan, darum bin ich sehr froh. Trotzdem haben mich auch in der Ferne meine Gefühle immer wieder eingeholt, denn ja, man nimmt sich ja immer selber mit. An seinem Geburtstag am 30. bin ich in Tränen ausgebrochen, immer noch die grosse Trauer darum, jemand gutes vertrieben zu haben. Am 31. um 24:00 Uhr, als die Feuerwerke zu knallen anfingen, wir im Hotel im 24. Stock, wunderbare Aussicht und ich wieder tieftraurig und in einem Tränenmeer gefangen. Selbstmitleidige Gedanken wie: Warum die anderen und ich nicht? Was mach ich bloss falsch im Leben? Warum warum warum? Es war so anstrengend und führte zu nichts. Meine Mutter tat mir so leid, sie war völlig überfordert und wusste nicht, was sie mit mir machen sollte. Dazwischen immer mal wieder Gedanken wie: Ich MUSS wissen, mit wem er jetzt zusammen ist (bitte sagt mir nicht, dass mich das nichts mehr angeht, ich weiss es ja...). Wie kann es sein, dass ich schon verschiedenste Therapien gemacht habe, mich reflektiere, an mir arbeite und ich doch immer wieder am selben Punkt lande?! Das will mir nicht in den Schädel und es macht mich irgendwie ohnmächtig. Ich hab mir viel vorgenommen fürs neue Jahr, ich möchte auf keinen Fall aufgeben, aber es ist schon hart, echt hart.
Jetzt bin ich wieder hier, in der gewohnten Stadt, und möchte am liebsten gleich wieder weg. Aber bringen tut's ja nix.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein wunderbares neues Jahr. Möge es viel besser und bereichernder werden als das vergangene.

Ach, und danke übrigens @Kamikazeherz85 für dein schönes Kompliment Wie geht es dir denn?

02.01.2019 23:16 • x 1 #56


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