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Zwischen leere, hoffnung, selbbstzweifel und abschied

Klee86
Lieber Pugsley,

ist bestimmt gut abzuwarten bis du stabiler bist.

Was die Kontaksperre angeht: Da scheiden sich die Geister. Ich habe in diesem Forum so oft gelesen, dass die KS das To-Do non-plus-ultra sein soll, wobei ich selber das so nicht sagen kann. Nicht für mich. Ich habe mich auch in der heissen Phase nach Trennungen gemeldet und ich würde es immer wieder machen, wenn es für mein Bauchgefühl das richtige ist. Den Partner dadurch zurückbekommen habe ich natürlich nicht.

Manchen hilft es sogar in lockerem Kontakt zu bleiben, da der plötzliche Abbruch zu schmerzhaft wäre.

Ich befinde mich derzeit in einer Trennung, dritte Woche.
Meine Beziehungen sind kaputt gegangen weil das Leben sich einmischte. Meine erste große Liebe ist weggezogen, ich bin hinterhergezogen aber es passte nicht mehr, wir waren zu unterschiedlich und wollten Unterschiedliches. Einvernehmliche Trennung.

Die zweite Beziehung war eine Fernbeziehung. Diese wurde seinerseits beendet weil er eine Freundin bei sich 'an seiner Seite' wollte.
Ich glaube das ich über diese nicht richtig hinweggekommen bin. Das 'Wie' der Trennung hat mich zutiefst verletzt.

Dann eine sehr kurze Beziehung und die aktuell zebrochene, wieder längere. Wieder: Zukunftspläne passen nicht.

Ich kann nur sagen, es kommt nie so wie man wollte und geplant hat.

19.01.2014 18:15 • x 1 #16


G
Hey Pugsley

auch ich bin im September verlassen worden und ich habe mit meinem Verhalten einen dicken Anteil daran.
Ich fühlte mich auch wie sterben, so leer, alles war so sinnlos.
Ich glaube ich liebe ihn heute noch und seit Silvester weine ich nicht mehr.
Ja, hätte ich mich in manchen Situationen anders verhalten......Ja aber weisst du, das habe ich nicht.
Denn im Augenblick der Situation empfand ich das als richtig.
Wir passten auch nicht zusammen. Er machte acht mal in zwei Jahren mit mir schluss. Ich starb jedesmal.
Aber er war wie er ist und ich auch. Klar alle sagten sei froh dass du ihn los bist.
Ich sehe ihn jeden Tag auf Arbeit und ich wünschte mir manchmal die Zeit zurück. Es ist echt hart. Sowas habe ich in meinem Leben noch nie erlebt. Fühlte mich so einsam.
Habe dies Jahr jemand neues kennengelernt. Will jetzt alles richtig machen. Aber ich habe tierische Angst doch vieles falsch zu machen.
Riesen Verlustängste kommen auf und auch der Gedanke, der Ex war doch eigentlich klasse.
Es ist alles Mist. Der Schmerz dauert halt und es gibt wohl keine vorgegebene Zeit.
Aber irgendwann wirst du etwas wütend auf ihn und du denkst, du A..loch hast mir so weh getan. Ich habe das nicht nötig und du hast mich nicht verdient, ich kann es besser haben. Und wenn du da erst mal bist, ist die Hälfte schon überstanden.
Irgendwo da draussen und vielleicht gar nicht so weit weg, ist jemand der sich lieben wird so wie du bist, ohne dir weh zu tun.
Also sei froh das du deinen Ex los bist und Platz ist für den der schon sooo lange nach dir sucht.

19.01.2014 18:18 • x 1 #17


A


Zwischen leere, hoffnung, selbbstzweifel und abschied

x 3


Klee86
Hat derjenige der sich trennt eigentlich auch Trauerphasen?

Laut Literatur ja, sogar die gleichen wie der der verlassen wurde, nur zeitlich vorgeschoben, d.h. noch während die Beziehung läuft.

Laut der Erfahrung die ich in 2 einvernehmlichen Trennungen gesammelt habe: Ebenfalls ja, fängt aber beim dem, der sich aktiv mit der Trennung beschäftigt schon in der Beziehung an. Zudem kommen noch die Zweifel ob das die richtige Entscheidung ist, man traut den eigenen Gefühlen und Entscheidungen nicht.

19.01.2014 18:20 • x 1 #18


H
Hallo,

ich habe deinen Thread gelesen und mich selber in deinen Zeilen wiederfinden können. Ich bin zwar keine 2meter und/oder tätowiert.
Aber ansonsten sind die Umstände der Beziehung und der Trennung fast identisch. (Allerdings waren es nur 5 statt 10 Jahre)

Meine Ex hat sich vor rund 3 Wochen von mir getrennt, die ersten Tage war ich auch in einem Loch. Allerdings hilft die Erkenntniss das man sich nicht gut getan hat sehr um darüber hinweg zukommen. Warte einfach noch ein bisschen bis der Verstand sich endgültig gegen das Herz behauptet oder zumindest auf Augenhöhe agiert.

Such dir Dinge die du immer tun wolltest, aber nicht gingen weil die Beziehung es verhindert hat. Single sein kann auch Vorteile haben, die absolute Freiheit das zutun was man möchte ohne irgendwem Rechenschaft abzulegen ist etwas befreiendes und wunderbares.

Vermissen tue ich Sie trotzdem jeden Tag, aber ich blicke mehr mit einem lachenden und weinenden Auge auf unsere Zeit. Dankbar für das was wir zusammen erlebt haben aber auch gespannt darauf was die Zukunft noch bereithält. Denn letztlich führt eine feste Bindung das Leben auch immer ein wenig in vorgefertigte Bahnen Haus, Hof, Kind und Hypothek.

Damit möchte ich nicht sagen das es langweilig ist eine Familie zu gründen, aber es ist schön zu wissen das noch ein paar Abenteuer und neue Erfahrungen auf einen warten, bis es soweit ist. Die Welt ist einfach zu schön um seine Zeit nur im eigenen Garten zu verbringen.

Keine Ahnung ob das hilft, aber für mich macht es die Trennung zumindest akzeptabel. Auch wenn ich eine gewisse grundlegende Traurigkeit noch nicht aus meinem Alltag verbannen kann. (Déjà Vu's sind der Feind)

Alles gute auf deinem weiteren Weg.

P.S.: Ich bin davon überzeugt das der 'Verlasser' auch eine schwere Zeit hat wenn die Gefühle noch da sind, aber ob das wirklich Trost spendet weiß ich nicht. Letztlich liebt man diesen Menschen, also warum sollte man sich an seinem Leid erfreuen. Neue Partner werden kommen und gehen, das ist so. Ob das nun eine Woche oder ein Jahr nach dem Ende der eigenen Beziehung ist macht keinen Unterschied mehr, imo. (Miterleben möchte ich es allerdings auch nicht)

19.01.2014 18:36 • #19


G
Danke für eure Antworten

Es tut gut mit euch zu schreiben und sich auszutauschen.
Wirklich, vielen Dank.

Und: was ich wirklich hilfreiches aus euren Posts herausgelesen habe ist:
1: Man muss die Trennung aktzeptieren
2: Es ist ein Prozess. Das schlimmste wird irgendwann vorbei sein. Es gibt ein Danach

Das tut gut.
Es tut mir sehr leid, dass ihr alle das, was ich gerade durchmache, auch durchmachen musstet und gerade durchmacht.
Das tut mir leid und ich wünsche jedem einzelnen,dass es bald besser wird.

@h2o: Ja, das Wissen darum, dass die Beziehung an sich keine gute war, hilft tatsächlich. Und der Hinweis, dass der Verstand über das Herz siegen muss ist ein wichtiger. Darauf werde ich mich konzentrieren wenn es mir schlecht geht.

Vermutlich ist es etwas gutes, dass man sich und ihm tun kann, die Trennung durchzuziehen, wenn sie nicht gut war. Denn das gibt jedem von uns die Chance künftig glücklicher zu sein.
Wobei grad beim schreiben dieses Satzes schon wieder das Teufelchen sagte: Glücklicher? Ohne ihn? Laber nich...

19.01.2014 18:57 • #20


G
@klee: ich hoffe wirklich du findest bald den einen, mit dem du sehr sehr lange zusammen sein wirst

19.01.2014 19:37 • #21


Klee86
Lieber Pugsley, vielen Dank für die Wünsche

Aber bei mir ist es so wie bei vielen die hier im Forum sind: Ich suche nicht aktiv, bin dabei das Erlebte zu verarbeiten und mit mir selbst und alleine ins Reine zu kommen. Sonst wäre auch die kommende Beziehung zum Scheitern verurteilt.

Das Glück muss aus einem selbst heraus kommen.

19.01.2014 19:47 • #22


G
Ich habe mir einen Zettel aufgehängt, auf dem steht:

DER VERSTAND MUSS ÜBER DAS HERZ SIEGEN!

- Du bist getrennt. Dein Alltag läuft ab jjetzt ohne C.. IS SO!
- C. wird irgendwann einen neuen Freund haben!
- Er hat sich auf eine miese Weise getrennt
- Es war vieles schlecht. Eine Trennung ist okay.
- Mach Pläne für die Zukunft

19.01.2014 20:10 • #23


Klee86
Habe über solche Notizen auch schon nachgedacht, vielleicht etwas auf den großen Spiegel im Flur schreiben?

Dann dachte ich mir: So was wirkt bei mir nicht.
Bei mir haben die Gefühle die Oberhand. Verstand ist ausgeschaltet.

Der einzige Weg: den Gedankenkarussel puste ich mit Prodigy auf Max. Volume weg!

19.01.2014 20:41 • #24


goldbeere
Lieber Pugsley,

ich finde es sehr beeindruckend, wie feinfühlig Du hier Deine Situation beschreibst !
Und sehr nett, dass Du auch Mitgefühl mit uns hier hast, die wir ja alle ähnliches durchmachen ( mussten ).

Es tut mir sehr leid, dass Du gerade in dieser schlimmsten Phase bist - ich kann es Dir sehr gut nachfühlen. Die Gefühle und Gedanken, die Du beschreibst, kenne ich gut. Bei mir ist die Trennung bzw. das Begreifen, dass es endgültig ist, etwas mehr als zwei Monate her.
Es wird besser ! Es ist ein Weg, auf dem es immer mal bessere Tage gibt und dann wieder welche, an denen man denkt: sch..., bin ich jetzt wieder zurück am Start ? Aber es wird insgesamt stetig bergauf gehen ! Du wirst es packen !

Wünsche Dir viel Kraft und alles Gute
Goldbeere

19.01.2014 20:43 • x 1 #25


G
danke, goldbeere. das tut gut zu hören

wenn alles durchgestanden ist, trinken wir mal n kaffee alle zusammen ^^

19.01.2014 22:02 • #26


G
Heute tat es wieder sehr weh.
Ich habe aber nicht geweint.
Doch als ich in die Stadt ging und alles voll grauem Nebel war und ich an das Ohne Dich Gedicht denken musste, wurde ich wieder sehr traurig.

Ansonsten hattte ich heute auch Momente, in denen ich enttäuscht und etwas wütend war, darüber, dass er die Beziehung auf diese unschöne Weise beendet hat, am Telefon, als ich mit Fieber im Bett lag und dann in den Urlaub gefahren ist.
Ich war böse darüber dass er nie gek
ämpft hat, und ich immer hinter ihm hergebettelt habe.

Dann kamen wieder Schmerzen und Eifersucht, weil er vermutlich nen neuen hat.

Es ist ein Auf und Ab heute.

Was sehr schwierig ist, ist dass ich so gut wie gar keinen Appetit habe und kaum etwas esse.
Dadurch ist mir bei der Umschulung so schwindelig, dass ich kaum mehr aufpassen kann und Montag schreiben wir schon eine Klausur.

Ich versuche stattdessen viel zu Trinken...Säfte und sowas, oder mir zwischendurch ein Stück Schokolade reinzuzwingen.
Es will aber alles nicht.
Und seit 4 Nächten in Folge habe ich nicht geschlafen.
Das zehrt zusätzlich an mir.
Ich habe 3 Kilo abgenommen.

Ich versuche mich an den Rat zu halten und den Verstand über die Gefühle triumphieren zu lassen, aber das ist schwieriger als ich dachte

habe Opipramol da.
Wenn ich heute wieder nicht schlafe, werde ich ab Morgen sowas nehmen.

20.01.2014 19:14 • #27


Klee86
Hallo Pugsley,

schön, dass du wieder schreibst

Weniger schön ist, dass du in wenigen Tagen soviel abgenommen hast und dir mittlerweile gar schwindelig ist.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir schreiben, dass deine Leistung dadurch extrem nachlassen wird, nicht nur die körperliche, viel wichtiger: auch die mentale. Mit Hinblick auf die Klausur die demnächst kommt, versuch doch wenigstens 1,2 mal am Tag was zu essen. Egal was.
Ich habe mir schon das ein oder andere Semester durch Liebeskummer durchtrieben, ich hoffe dass es bei dir besser wird!

Konntest du dich durch die Umschulung etwas ablenken?

Vlg

20.01.2014 20:52 • x 1 #28


G
was studierst du denn?

20.01.2014 21:15 • #29


Klee86
Nur soviel: eine Naturwissenschaft, sitze an der Masterarbeit.
Kann mich seit 2 Wochen kein kleines bisschen konzentrieren. Meine Arbeit liegt also auf Eis. Das ist meine Schwäche während der Trennungsphase.
Also ich brauche dringend Konzentrationstipps, dringend, dringend :/

20.01.2014 21:29 • #30


A


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