Zwischen loslassen und Neustart

Hey meine Lieben,

ich wollte euch ein Update geben, wie das ganze ausgegangen ist.

Ich hab im Juli viel geschrieben für mich. Besonders darüber, was ich will und brauche und habe Grenzen definiert, die mir wichtig sind. Zuverlässigkeit war da ganz groß. So habe ich - wie von euch empfohlen - den Juli genutzt.

Er kam wieder und es lief gleich am ersten Tag unzuverlässig. Wir hatten gesagt, dass wir uns sehen, wenn er wiederkommt. Wir sahen uns auch...kurz. Dann informierte er mich, dass er nach Hause muss, weil sein Papa Geburtstag hat.
Ist ja alles kein Problem...hätte man halt vorher sagen müssen.

Dank meiner zuvor festgelegten Grenzen lief es dann die nächsten 2 WOchen wahnsinnig konfliktuös ab, was uns beide belastete. Mir haben sie gezeigt, dass er noch nicht mal die Mindestanforderungen erfüllen kann, die ich brauche, um zufrieden zu sein in einer Beziehung. Er versteht die Punkte auch einfach nicht.

Ich beendete es also Mitte August. Seitdem ist Funkstille. Interessanterweise sind nun 2 Sachen passiert:

1) Er hat sich mit meinen Freunden getroffen (aus dem erweiterten Freundeskreis) und hat da mit einem Typen, der mich daten wollte, den ich aber nicht daten wollte, zusammen getrunken und darüber sinniert, dass meine Ansprüche an Männer einfach zu hoch seien.
Außerdem wurde mir erzählt, dass er seinen Job verloren hat. Nein, nicht wegen Corona, sondern weil er die betrieblichen Vorgaben lächerlich fand und sich dagegen aufgelehnt hat. Tja, wenn die Wut seinen Weg sucht....
Ich kämpfe sowieso bei Trennungen immer mit einem diffusen und ungerechtfertigten Verantwortungsgefühl, dass seitdem wieder lauter ist, obwohl es mir insgesamt schon wieder ganz gut geht.

2) Ich hab ziemlich fix jemanden kennen gelernt, der sich sehr bemüht. Ist mir absolut zu schnell, ich kann das so nicht. Hab ich ihm auch mitgeteilt. Bin nicht der Typ für Spielchen. Mir gibt es ein gutes Gefühl, dass wenn ich weiter loslasse, es ganz schnell gehen kann... Was mit dem Neuen wird, mal sehen, wenn mein Herzchen wieder völlig frei ist. Durch die neuen Infos ist es wieder aufgewühlt.

Corona und der Lockdown und der Regen macht mir zu schaffen wie jedem....ich danke euch für eure liebe Begleitung und eure guten Tipps und ich hoffe, dass ihr gut durch den Novemver kommt!

Zitat von Jane_1:

Neigt er zu so einem Denken, immer sind die anderen schuld an seiner Misere?

Ja. Ich denke, dass das sein Selbstwert nicht mitmachen würde, die Perspektive zu wechseln. Sein Ego schützt ihn da. Ihm gelingt da nicht der Perspektivwechsel oder wiegelt hat ab kann doch wohl so schlimm nicht sein...

Deswegen war das Gespräch ja so besonders als ich diesen Thread hier eröffnete. Er hat zum ersten Mal so richtig die Perspektive gewechselt, weil er mich nicht verlieren wollte. Er hat auch ein paar Dinge verändert damals...es langt halt trotzdem nicht.

Zitat von Jane_1:

Wieso fühlst du dich verantwortlich, wenn er seinen Job verliert?

Nicht dafür. Das ist schon sein Ding...es ist mehr dieses... Der Arme! Es wird ihm nicht gut gehen! Er lässt doch niemand an sich ran, wenn es ihm nicht gut geht. Wenn er dann schon mit meinen Freunden redet, dann fühlt er sich allein...

So halt.
Ich kenne das von anderen Trennungen. Das ist meine Baustelle. Meine fragwürdige Erziehung sozusagen.

Zitat von Jane_1:

Das ist NULL deine Baustelle.

Das sage ich mir auch und dass ich nicht dafür da bin, für ihn da zu sein, während er es noch nicht mal schafft, eine ordentliche Verabredung zustande zu bringen.

Zuerst hab ich mich gefreut, dass es ihn so beschäftigt mit mir und fand es unreif, wie sieüber mich reden mit den überzogenen Ansprüchen. Mittlerweile merke ich, wie sehr mir diese Infos einfach nicht gut tun, weil sie mich aufwühlen.

Zitat von T4U:

Kann weg

Ja, das kanns. Hab am Wochenende richtig ordentlich sauber gemacht und hab noch ein paar Sachen von ihm gefunden. Das geht nun per Post zurück.

Zitat von Jane_1:

Und vielleicht das nächste Mal, wenn deine Freund von ihm erzählen abblocken und sagen, dass du dazu erstmal nichts hören möchtest. (wenn du das schaffst; ich bin ein zu neugieriger Mensch und kann das nicht )

Leider geht es mir so auch
Das Gute ist der Lockdown. So haben wir minimale Begegnungsfläche. Jetzt kann er auch nicht mehr mit meinen Freunden abhängen.

Zitat von Jane_1:

Das ist Mitgefühl und spricht für dich.
Versuch mal, es einfach so stehen zu lassen ohne die Verantwortung zu fühlen.
Du darfst ja ruhig Mitgefühl haben aber bitte ohne das Gefühl, an seinem Leid etwas ändern zu müssen.

Dein Kommentar hat mich sehr bewegt. So habe ich es noch nicht gesehen und so kann das Gefühl stehen, ohne dass ich mich dafür schlecht fühle.
Den Handlungsimpuls zu unterdrücken, fällt mir trotzdem nicht leicht. Beispielsweise habe ich überlegt, zu seinen Sachen einen Brief zu legen, dass es mir leid tut wegen seines Jobs. Aber das wäre ja nur das falsche Zeichen. ALso hab ichs mir gekniffen.

Ich weiß, ich könnte die Dinge wegschmeißen, aber dafür bin ich nciht der Typ. Es sind seine Sachen und ich will nicht, dass er sie sich abholen kommt.

Zitat von Zweizelgänger:

Is ja total langweilig..

Ich mags, wenn du Scherze machst

Zitat von T4U:

Du kannst da ja nix für und ändern kannste es auch nicht. Und wenn trägt er dafür die Verantwortung - somit alles nicht deine Brause

Und das darf ich mir immer und immer und immer wieder sagen, wenn die Gedanken kommen, bis sie eben nicht mehr kommen...

Danke