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Zwischen Wunsch und Wut

Hola15
Zitat von Libra82:
Danke Hola15 für deine Aufklärung! Ja, das hab ich wohl nicht verstanden. Ja, das ist schwer zu ertragen... Und ja, da nimmt er wieder die ...

Und ja, Ohnmacht ist ein schlimmes Gefühl!
Und ich kann mir vorstellen, dass einen manchmal sogar der Wunsch, in einer Re - Inszenierung die Ohnmacht zu überwinden, in einer Beziehung halten kann.

30.04.2022 22:23 • x 1 #436


Libra82
Zitat von Hola15:
Magst du mir vllt. nochmal zusammenfassen was für dich an der Trennung so schlimm ist ?! Was hält dich? Was sind deine Befürchtungen welche ...


Liebe Hola15,

Deine Frage hat mich irgendwie erschlagen und trifft es somit auf den Punkt!
Ich habe es nicht gesehen und nicht erkannt, aber hinter meinem Trennungswunsch steht nicht wirklich der Wunsch ihn zu verlieren und die Beziehung aufzugeben sondern ich habe es synonym gebraucht für hör endlich auf! - hör auf mich so zu behandeln

Massives Abgrenzungsproblem... Auch das kann ich gerade besser verstehen. Ich hab meine Grenzen ihm gegenüber nie richtig vertreten können. Er sie immer wieder untergraben und wenn es nicht mehr zu ertragen war, kam mein unbeholfenes Stopp ohne das Ende wirklich zu denken

Ja, was ist da gestern in mir los gewesen, als ich deine Frage gelesen habe? Vordergründig natürlich die Gedanken um unseren Sohn, der verdient hat, dass seine Eltern es ernsthaft versuchen hinzubekommen. Gestern Abend durfte ich wieder beobachten wie die Geschwister voller Glück ein Phantasiespiel mit ihm aufbauten. Ich werde das alles erschweren und selbst nicht mehr so erleben dürfen. Ich werde ihm zumuten müssen, dass er alle vermisst, inklusive Haus und Kindergarten, liebgewonnener Alltag und Freunde. Das alles nehme ich auch ihm und er wird deutlich emotional reagieren und ich habe wirklich Angst davor ihn gerade dabei eben nicht gut begleiten zu können, da ich mir selbst nicht genug geben kann gegen die Wut, Trauer, Enttäuschung, Verzweiflung und ja.... Ohnmacht. Mir dreht sich dabei wirklich der Magen um!

Ich hatte so häufig so herzzerreißende Situationen mit ihm durchgemacht. Ich hab es immer irgendwie geschafft ihm den Halt zu geben,den er brauchte. Er liebt es mit mir im Krankenhaus zu sein! Er hat keine Angst davor und weiß, was kommt. Er weiß, dass die Ärzte ihm helfen, der Schlauch im Kopf wichtig ist und es ihm sehr sehr sehr schlecht geht, wenn wir das nicht tun.
Mir fehlt es tatsächlich an Ideen ihn genauso durch die Trennung begleiten zu können.

Aber das ist tatsächlich nur die Spitze des Eisbergs...
Darunter liegt etwas ganz anderes und das war mir tatsächlich bis zu deiner Frage nur semi bewusst....

Ich kann den Gedanken nur ganz ganz ganz schwer und mit sehr viel Leid zulassen, dass er wirklich nicht der Mann ist, den ich dachte kennen zu lernen. Es war für mich der Inbegriff aller Liebe, ich habe nicht fassen können, dass es so einen Menschen für mich gibt. In meinen schönsten Träumen, hätte ich so einen Menschen mir nicht vorstellen können. Mit einem Schlag hat er all meine Bedürfnisse erweckt, alle Zweifel weg gefegt, mir Sicherheit gegeben und ich wusste, dass ist der Mann, mit dem ich mir alles vorstellen kann. So ist es, wenn ich die Liebe zurück bekomme, die ich auch in mir trage und bereit bin zu geben.

Aber ich wollte immer Familie. Ich wollte die Liebe in mir nie nur auf eine Person richten. Ich dachte so sehr, dass wir 'gleich' fühlen, dass ich das wohl übersehen hatte. Da auch er seine Kinder um sich halten wollte und litt, weil er sie nicht hatte, dachte ich : ja, der Mann trägt so viel Liebe in sich, auch er will es teilen. Aber hier war schon der Haken, er wollte nie teilen, er wollte es alles für sich!

Mir ist letztens eingefallen, dass er am Anfang sagte, dass die Kinder sich nun auf mich freuen, statt auf ihn, ich hätte ihm da was genommen. Und sein großer Wunsch, ich solle ihn nicht vergessen, wenn ich ein Kind bekomme. Ich war gar nicht fähig zu denken, was er da eigentlich braucht und verlangt. Zu sehr habe ich geglaubt, dass er wie ich, teilen kann. Das er glücklich sein wird, weil wir glücklich sind, wenn die Kinder glücklich sind.

Aber nein, er war nie glücklich, er wollte nie teilen. Er wollte die Nummer 1 sein. Und egal wie zärtlich ich mich um ihn bemühte, ich war nicht fähig meine Liebende Aufmerksamkeit nur auf ihn zu richten und das hat den Kampf entfacht. Da er gespürt hat, dass der Kleine und alles was er braucht von mir immer an erster Stelle steht, fing er an um das zu konkurrieren und mich zu bestrafen, wenn ich ihn 'verlieren' ließ. Mich hat das wirklich so abgestoßen, dass ich immer weniger seine Nähe wollte und damit immer mehr das inszeniert habe, was er am wenigsten wollte : ich habe mich ihm immer mehr entzogen

Was passiert nun, wenn ich es ganz tue? Ich gebe meinen Traum von Liebe auf! Ich war lange in immer frustrierenden Beziehungen. Jede für sich hatte einen Entwicklungsschritt begleitet, immer war mir recht schnell klar: Nein, so ist es nicht das, was ich als Liebe bezeichne, hier möchte ich nicht teilen, hier ist nicht genug!... Und jetzt muss ich einsehen, dass der einzige Mensch, bei dem ich sicher war, absolut nicht der Mensch ist!
Lieber will ich krank sein, auch wenn es sich krank anhört.... Der Gedanke zerstört nämlich wirklich meine tiefste Hoffnung.

Alles andere, die Sorge um die finanzielle Belastung. Um das Wohl des Kleinen, wenn ich nun auch noch beginne mein Arbeitspensum zu steigern. Der riesen Kraftakt der ein Umzug kostet: renovieren, Möbel besorgen, aufbauen.... Eigentlich kein Geld haben, keine Zeit.... Nebenbei alles organisieren mit der Freiberuflichkeit. Die Unsicherheit, ob ich die neuen beruflichen Aufgaben erfüllen kann...
Mein Leben steht gerade überall auf unsicheren Boden und es fällt mir ernsthaft schwer mein Kind auf den Arm zu nehmen und darüber zu laufen!

Deshalb sagte ich, der Zeitpunkt ist mies....

Aber um ehrlich zu sein, zeigt mir auch der Zeitpunkt, dass es leider so ist.
Ich hatte IMMER eine riesen mehrfache Belastung. Nur in den Zeiten wo es eine relative Ruhe gab, hab ich die Konflikte zwischen uns intensiv genug gespürt, dass mir klar wurde, dass ich gehen muss, es nicht mehr ertrage. Ansonsten hab ich mich hinter den Belastungen, der Arbeit, versteckt. Die Schuld dahin verschoben.... Wenn ich nicht so viel Stress hätte, wenn wir nicht so viel Stress hätten, dann wäre es alles anders!
Ich war von März bis Oktober nicht arbeiten und trieb die Prüfung nur als Gedanke vor mir her. Es war die Zeit wo ich nur um die Gesundheit vom Kleinen besorgt war und es war trotzdem nicht die Zeit für uns als Paar, sondern der Beginn des unübersehbaren Kriegszustands
Und jetzt, wieder seit Ende März, hab ich die Prüfung geschafft. Es hätte verdient die leichteste Zeit zu sein. Kein Druck, gesundheitlich ist der Kleine nicht 'besser' aufzustellen. Ich kann nix mehr tun, als die Termine wahrzunehmen und auf mein Gefühl zu trauen. Und was ist mit unserer Partnerschaft? Hatte der Kriegszustand je aufgehört, oder hab ich es nur nicht mehr geschafft mitzuspielen, weil ich abgelenkt war, weil ich kraftlos war?

Fetzen von Erinnerungen an Konflikten tauchen auf! Aber ich war ja eh an meinem Schreibtisch und unberührbar.

Auch viele Erinnerungen an wirklich haltenden Momenten. Ich bin an vielen Dingen verzweifelt und er führte mich bei den Korrekturen meiner Facharbeiten mit geduldiger Hand durch. Hätte er sich mir gegenüber so verhalten wie ich es tat, ich hätte ihm nicht weiter geholfen. Ich keifte, wollte die gut gemeinten Ratschläge nicht, weil mir die Zeit zu knapp war, diese noch einzuarbeiten... Ich war schrecklich! Und er ertrug das alles und blieb an meiner Seite.

Und ja, dann beginnt wieder die Idealisierung. Hat er es nicht auch verdient, dass ich ihn mit seinen hässlichen Seiten ertrage? Ich ihn trotzdem Liebe. Ich auch seine Bedürfnisse aushalte?

Und zack bin ich wieder in der Schlaufe, weil ich das Wort Trennung gar nicht richtig fühlen kann, weil es unerträglich ist den Traum nicht mehr zu träumen. Weil es mir alles umdreht an was ich geglaubt habe, weil es so unendlich schmerzhaft ist, es nicht zu können. Ihm nicht zu sein, was er braucht, weil sein Einfordern sich irgendwie anfühlt, als müsste ich dafür noch mehr von mir über Bord werfen.....

Ich Dreh mich weiter, weil ich Angst habe am Boden liegen zu bleiben, dabei hab ich doch jetzt einen Sohn! Ich darf da gar nicht liegen!
Und ja, genau da war ich schon im Oktober und genau da wurde der Henker zum Retter...

01.05.2022 06:55 • x 4 #437


A


Zwischen Wunsch und Wut

x 3


Acht
Zitat von Hola15:
Und das Gefühl/ das Bedürfnis wenn ich Schuld bin und mich infolge ändern kann bzw. wenn ich den Schlüssel zu dem Problem finde, dann wird alles wieder gut ist im Grunde eine Strategie diese Ohnmacht nicht spüren zu müssen/ nicht akzeptieren zu müssen, dass es so ist wie es ist und das du nichts ändern kannst.

@Libra82 - du erinnerst mich wirklich irgendwie an mich selbst. Weisste, ich hatte vor ein paar Jahren von einem renommierten, in drei Länder praktizierenden Psychoanalytiker, der auch noch Vorstand eines internationalen, interdisziplinären Wissenschaftsverbandes ist, ein unglaublich großes und unerwartetes Kompliment zu meinen analytischen Fähigkeiten bekommen; - genau diese Fähigkeiten haben mir allerdings in einer ähnlichen Situation wie der deinen, das Genick gebrochen, denn ich bin mit diesen meinen Fähigkeiten nicht wertschätzend umgegangen, sondern habe sie zum einen wie Hola hier so treffend schreibt, als Strategie in der beschriebenen Art und Weise für mich selbst genutzt und zum anderen habe ich überhaupt nicht verstanden, dass man seine Fähigkeiten nur solchen Menschen zur Verfügung stellt, die diese auch wirklich wertschätzen können.

Du wirfst deine Perlen, deine Stärke, die du unzweifelhaft hast, permanent einer Sau vor die Füße, in der Hoffnung, dass sie sich doch noch verwandelt.

01.05.2022 07:06 • x 3 #438


Acht
Zitat von Libra82:
Ich Dreh mich weiter, weil ich Angst habe am Boden liegen zu bleiben, dabei hab ich doch jetzt einen Sohn! Ich darf da gar nicht liegen!
Und ja, genau da war ich schon im Oktober und genau da wurde der Henker zum Retter...

Die Energie, die darauf verwendest, die Beziehung zu kitten, hast du für die Fürsorge und das Auffangen eures Sohnes dann über. Da ist sie auch besser investiert, investiert klingt blöd, besser aufgehoben

01.05.2022 07:12 • x 3 #439


Libra82
Zitat von Acht:
@Libra82 - du erinnerst mich wirklich irgendwie an mich selbst. Weisste, ich hatte vor ein paar Jahren von einem renommierten, in drei Länder ...

Ich gratuliere dir, dass du es geschafft hast Frieden zu finden mit deinen Ansprüchen und Akzeptanz der Begrenzung deiner Fähigkeiten.

Da ich es nur sehe bisher und dann huiii weiter drehe.... Hoffe ich, dass ich hier genug mitschneide, um mich irgendwie zu stoppen und nicht ganz so tief falle.

Vllt hilft mir das Wissen um deinen Weg da raus?
Danke für Deine Worte

01.05.2022 07:16 • #440


Tee-Freundin
Fehler

01.05.2022 07:25 • #441


Acht
Zitat von Libra82:
vielleicht hilft mir das Wissen um deinen Weg da raus?

Ich hab den Absprung nicht selbstständig geschafft, indem ich meinen Wahrnehmungen Vertrauen und Wertschätzung geschenkt habe. Demnach ist mein beschrittener Weg absolut nicht zu empfehlen!
Ohne den selbstständig initiierten Abstand gehst du unter mit solchen Menschen.
Vielleicht hilft dir der Fokus auf euren Sohn, der Blick in seine Augen, wenn er die Stimmung daheim mitbekommt, deine Beine in die Hand zu nehmen und schneller wegzurennen. Das ist verlorene Zeit, die niemals wiederkommen wird.

01.05.2022 07:27 • x 2 #442


Libra82
Zitat von Acht:
Ich hab den Absprung nicht selbstständig geschafft, indem ich meinen Wahrnehmungen Vertrauen und Wertschätzung geschenkt habe. Demnach ist mein beschrittener Weg absolut nicht zu empfehlen!

Das tut mir leid!
Ich lese aber auch Dankbarkeit heraus, denn es konnte damit trotzdem beendet werden.

Zitat von Acht:
Vielleicht hilft dir der Fokus auf euren Sohn, der Blick in seine Augen, wenn er die Stimmung daheim mitbekommt, deine Beine in die Hand zu nehmen und schneller wegzurennen. Das ist verlorene Zeit, die niemals wiederkommen wird.

Danke für den Fokus! Ja, das ist der Grund warum ich alles gebe die Konflikte zu begrenzen in Zeiten, wo der Kleine aus der Schusslinie kommt

Zitat von Tee-Freundin:
Fehler

Tee-Freundin, ich stehe auf einem fetten Schlauch

01.05.2022 07:34 • #443


Acht
Ich habe keine Kinder, aber die Verantwortung für meine Hündin. Sie war mal nachts in der Klinik mit Verdacht auf Magendrehung. Am nächsten Mittag rief mich mein damaliger Freund an, ob wieder alles okay sei, kurz nachdem ich ja sagte und auflegte, fiel sie um und konnte sich nicht mehr bewegen. Ich rief ihn nochmal an, hab die Situation geschildert und ihn gefragt, ob er mir bitte helfen könne, sie zum Auto zu tragen. Daraufhin hielt er mir einen Vortrag am Handy und beschimpfte mich, dass sie sich ausschließlich in meiner Verantwortung befindet, während ich am Boden hockte, sie nur noch die Augen bewegen konnte, ich sie streichelte und völlig verzweifelt war, weil ich nicht wusste, wie ich sie mit ihren 40 Kilo zum Auto und damit zur nächsten Klinik bringen sollte. Aber er hat sie ja nach Außen hin so geliebt.
Im Nachgang ist das völlig irre, dass ich diesem Menschen überhaupt irgendeinen Spielraum in meinem Leben eingeräumt habe.
In solchen Situationen braucht man keinen Menschen, der dir noch zusätzlich Kraft raubt. Mir tut es heute unsagbar leid, dass ich die kostbare gemeinsame Zeit mit ihr, mit so schlechten Erlebnissen gefüllt habe.

01.05.2022 07:50 • x 3 #444


Acht
Zitat von Libra82:
Ich lese aber auch Dankbarkeit heraus, denn es konnte damit trotzdem beendet werden.

Dankbar bin ich überhaupt nicht, sondern erschüttert darüber, dass ich es nicht selbst rigoros beendet habe, sondern viel zu kraftlos dafür war. Ich gehe heute davon aus, dass diese Kraftlosigkeit beim anderen durch Dauerbeschuss herzustellen, Teil dieses perfiden Mechanismus ist, um immer selbst die Kontrolle halten zu können.

Das ist aus dem Ukrainekonflikt-Thread und passt auch hier gut.
Zitat von H-Moll:
Appeasement funktioniert nicht aus einer Position der Schwäche, sondern der Stärke. Zugeständnisse aus Schwäche heraus oder aus Nichtstunwollen befördern den Grössenwahnsinn eines Aggressors

Ich hoffe wirklich, du kriegst die Wende für euch zwei hin. Versuche mal zu visualisieren, wie dein Leben allein mit deinem Kind, in eurer neuen Wohnung aussehen könnte

01.05.2022 07:55 • x 3 #445


Tee-Freundin
Hallo @Libra82,

hab' da mal ein paar Sachen von Dir rausgegriffen.
Zitat von Libra82:
Manchmal finde ich es erschreckend, dass ich auch narzisstische Züge habe.

Muss es nicht sein.
JEDER hat solche Züge.
Lässt man sich nicht von ihnen beherrschen, ist das nicht schlimm.
Zitat von Libra82:
Ich war ja wirklich oft ablehnend, abweisend, nicht präsent und hab wirklich kein offenes Ohr mehr für ihn gehabt..

Und das ist nicht etwa normal im Alltag?
Wenn alles stressig und nervig, anstrengend, kräftezehrend ist und man in 5 Töpfen gleichzeitig rühren muss und nebenbei noch arbeiten gehen und Kind beaufsichtigen.
Zitat von Libra82:
auch ich ertrage die schuld nicht und hab es gelernt viel zu geben, damit andere nett zu mir sein wollen....

Ahaaa!
Problem hierbei:
1. Nur weil Du XYZ tust, muss der andere nicht nett werden.
Wer weiß, was Du nicht noch alles nur um des lieben Friedens willen machst.
Könnt ja noch viel mehr gehen.
2. Gilt diese These auch für andere?
Die geben viel und dann biste automatisch nett zu ihnen?
3. Es gibt Grundtugenden wie Pünktlichkeit, Höflichkeit... und auch grunsätzliche Verhaltensweisen, die man in der Gesellschaft vorraussetzt, um miteinander leben zu können.
Diese Dinge kann man erwarten und verlangen.
Wie z.B. einen respektvollen Umgang, Ehrlichkeit, Recht auf Unversehrtheit...
Da muss man nicht extra was für tun, damit man die verdient hat.

Auch Du nicht.
Sie stehen einem zu.

Zitat von Libra82:
Er warf mir wieder vor, dass ich nie für ihn da bin und wie schlimm er unter der Trennung von den Großen leide, was ich jedoch nie verstehen werde und ich ihn nie unterstützt hätte.

Nörgel, nörgel, nörgel.
Die Welt ist SO böse und immer sind ALLE anderen schuld und er hat damit ja gar nichts zu tun und sowieso und überhaupt.
Natürlich wird mit Übertreibungen und Verallgemeinerungen gearbeitet.

Ich höre da ein quengelndes Kind rummosern, was 0 Bock auf Verantwortung noch Zuständigkeit hat.
Verhält sich ein erwachsener Mann so, hat er für mich die gleiche Anziehungskraft, wie besagtes Kind.
Zitat von Libra82:
Und zack will ich wieder los und die Wiedergutmachung leisten, damit man mich nicht mehr fertig macht, weil dann hab ich es ja endlich nicht mehr verdient....

Ahaaaa!

Auch ein interessanter Satz.
So bleibst Du sehr schön in der Wiedergutmachungsschleife gefangen.
Nur geht es hier nicht um's Verdienen.

Keiner hat ein Recht Dich fertigzumachen.
Schon gar keiner, der Dich angeblich liebt.
Und verdient hast Du es auch nicht.

Gefährten und Partner unterstützen sich nämlich idealerweise grunsätzlich.
Will auch keiner eine Reisebegleitung haben, die einem das Essen klaut o. einen gefährdet.
Da reist man lieber alleine.
Ich zumindest.
Zitat von Libra82:
Er hat bis zum Ende eher geglaubt, dass ich das alles nicht so ernst meine, es einfach weiter läuft, ich nun einsehe, dass er alles für mich gibt und ich ihn nicht kritisieren und beleidigen darf und endlich anfange ihm die Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, die er sich wünscht und immer gewünscht hat.

Ja.
Falsch gedacht.
Sein Sozialverhalten scheint an sehr große Bedingungen geknüpft zu sein.
Hätte ich keinen Bock drauf.
Er ist scheinbar immer der Fordernde.
Erst wenn DU tust, dann mache ICH auch...
Und es wird am besten ALLES haarklein in meinen großen Buch des Gebens und Nehmens vermerkt, oder wie?!

Kritikfreies Zusammenleben?
Ha Ha Ha!
Dann darf er keine Menschen als Umgang haben.
Zitat von Libra82:
Lange ging es auch darum, dass er es mit allen Menschen immer nur gut meint. Immer hilfsbereit ist und alle ihn so schlecht behandeln. das kommt unter dem Strich raus.

Jaja.
Ich kann auch wen verprügeln und es gut meinen.
Wird der Betroffene etwas anders sehen.
Gut gemeint ist nicht gut gemacht noch richtig.
Zitat von Libra82:
Die Betreuung von unserem Sohn war immer mein Problem, wenn er ihn genommen hat, dann aus Gefälligkeit und mit Betonung, so lang es geht und eigentlich zu viel

Toll. *Ironie*
Völlig angemessen.
Schließlich hast Du deinen Jungen ja auch alleine bei E-Bay bestellt oder?
Dein Partner hat gar nichts mit seiner Existenz zu tun.
Oh, warte, doch, so als Vater...
Also ist sein Kind eigentlich eine Zumutung?
Nett.
Dann sollte man ihn von dieser unangenehmen Last befreien.
Zitat von Libra82:
Das er mich jetzt in der krankheitsphase so behandelt hat ist logisch, denn ich habe mich nicht ausreichend nach ihm erkundigt als er die Woche vorher auf der Baustelle war. (wohl bemerkt, ich habe ihm täglich informiert, dass ich essen für ihn bereit stelle, oder wenn es mal nicht geklappt hat)

Aufrechnen, fordern, verlangen und Rücksichtslosigkeit mit Müll rechtfertigen, aber selbst nichts geben können.

Kann weg!

Zitat von Libra82:
Ich denke, dass ich mich jetzt nicht verstanden fühle, weil es suggeriert als hätte ich nicht alles versucht und als sei mir die Entscheidung leicht gefallen....
Zumal ich noch immer schwanke und absolut nicht weiß, ob es die richtige Entscheidung ist.
Ob ich nicht doch noch irgendwas tun, ändern kann
Wie ich es verhindern kann, dass die Familie nicht zerbricht. Nicht jeder unter der Trennung leiden muss...
Ich bin absolut zerrissen, renne hier schon wochenlang heulend rum und das Einzige, was dir durch den Kopf gegangen ist, ist :du hast mich dumme Sau genannt und geschubst, ich mach nichts mehr für euch! und ja, euch denn nach dem Kleinen und was er braucht hast du dich ebenfalls nicht erkundigt....
Du hast dir in den letzten Wochen viele Gedanken gemacht

Du, dein Partner ist ja auch empathielos.
Und nein, der versteht Dich nicht.
Sich mal auf Dich und deine Sicht einlassen kann ich auch nicht erkennen.

Wo siehst Du für DICH eine Familie?
Und ein Vater, der nichts mehr für sein Kind tut, wegen Ärger über die Mutter?
Äh, hallo, geht's noch?!
Zitat von Libra82:
Die Sprüche kamen: keiner kann uns helfen, wenn wir nicht selbst es schaffen. Was will der Looser uns denn sagen? Und später... Ich habe eine Liste geschrieben von Dingen, die du gesagt und gemacht hast. Die unterschreibst du mir, bevor ich mit dir da hingehe....

Zeigt auch mal wieder, dass er von Anfang an seine Sicht durchsetzen will.
Zitat von Libra82:
Heute hat er viel viel Nähe zu mir gesucht und ich dachte zum einen bin ich im falschen Film und zum anderen hab ich es kaum ausgehalten weil der Kleine und er abwechselnd forderten, dass ich gefälligst nur ihn beachten soll.... Wie Geschwister!

Klasse.
Du hast 2 statt ein Kind im Haus.
War ein bisschen anders geplant.
Ja, Du bist im falschen Film.

Zeit, dass Du das änderst.

Zitat von Libra82:
Ich hab gemerkt, dass hat keinen Sinn!


Richtig.

Zitat von Libra82:
Und ich traue weder meiner Wahrnehmung noch meinen Gefühlen.

Tue das bitte, vertraue Dir.
Wenn ich so lese, was der Typ sich erlaubt, verstehe ich nicht, warum Du ihn nicht schon längst mit 'nem Bügelbrett aus dem Haus gejagt hast (oder selbst in's Hotel gezogen bist).
Zitat von Libra82:
es gibt keinen Grund sich zu trennen. Nur schlagen und betrügen sind Gründe. Alles andere bekommt man hin. Dass ich immer alles hinwerfe ist grausam

Ach so.
Aber beleidigen, Diebstahl, Verleugnung, Misshandlung, Einsperren, abwerten, seelisch verletzen oder ignorieren sind alles keine Trennungsgründe?
Wo lebt der denn?

Ich dachte mit Partner soll schöner sein, als ohne.

Nicht schlechter.

Zitat von Libra82:
meine Beispiele bilde ich mir nur ein. So ist er nicht. Ist alles nur in meinem Kopf. Ich bin überfordert und lasse es an ihm aus, mit ihm hat es gar nichts zu tun

Ja, überfodert bist Du.
Kein Wunder.

Ja, das Fehlverhalten einem selbst Probleme verursacht, ist auch normal.
Muss er mal drauf kommen, bei sich.

Dir einbilden tust Du zum Glück nichts.
Es ist, wie es ist und er ist, wie er ist.
Zeit daraus Konsequenzen zu ziehen.
Zitat von Libra82:
Ich merke, dass ich schon ewig versuche wie ein Schatten zu sein, nicht aufzufallen. Ich koche, putze, spiele mit dem Kleinen oder mit allen Kindern und bring ihn ins Bett, danach versuche ich abzutauchen

Na, das klingt doch mal nach einer Traumbeziehung! *Sarkasmus*
Und das hast Du dir NICHT dein Leben lang erträumt?!
Komisch.
Zitat von Libra82:
Mal ehrlich, als ich hier 4 Tage mit Schüttelfrost und Schwindel mich um den Kleinen gekümmert habe, konnte er nur Salate für sich kaufen. Was soll ich von seinen 'Gesten' jetzt halten?

Du sollst sie für genau das halten, was sie sind:
Wertlos.

Glaube doch mal einfach, dass er so ist, wie er es Dir zeigt.
Wie gesagt, wie er es zeigt, nicht, wie er sagt.
Zitat von Libra82:
Ich hoffe jedoch immer, dass es doch nicht stimmt, er doch recht hat, ich die kranke bin, denn ich kann mich ändern

Du hoffst, für ein nicht fortführenswertes, Dich unglücklich machendes Zusammenleben, dass Du die Klatsche hast?

Man sollte nur das zu retten versuchen, was einer Rettung auch wert ist.
Was man für sich selbst, in deinem Falle, will für die Zukunft.

Willst Du, dass alles so bleibt wie seit 10 Monaten?
Ist das ein Leben?
Zitat von Libra82:
Die Wohnung fühlt sich ... nur deshalb so gut an, weil ... dort alles für mich... wäre, auf das ich IMMER zurück greifen kann und mich endlich aus dem Gefängnisgefühl und dem Gefühl ausgeliefert zu sein, holt.

Du beschreibst hier dein Gefühl und deine Wahrnehmung deiner Partnerschaft und deines jetzigen... Heims.
Beide sind für Dich real.
Agiere auf dieser Grundlage.
Zitat von Libra82:
Allerdings hört sich die Wohnung an wie genau das, was eigentlich fehlt und ich muss sie sehen

Dann solltest Du das auch!

So ein Angebot kommt nicht wieder.
Greif' zu.

Du hast ein Recht darauf frei, glücklich und unversehrt zu leben.

01.05.2022 08:35 • x 5 #446


Libra82
Zitat von Acht:
Sie war mal nachts in der Klinik mit Verdacht auf Magendrehung.

mir fehlen da die Worte und ich fühlte deinen Schmerz!

Zitat von Acht:
Im Nachgang ist das völlig irre, dass ich diesem Menschen überhaupt irgendeinen Spielraum in meinem Leben eingeräumt habe.

... auch hier nur Schlucken

Zitat von Acht:
Dankbar bin ich überhaupt nicht, sondern erschüttert darüber, dass ich es nicht selbst rigoros beendet habe, sondern viel zu kraftlos dafür war
.
tiefes Verständnis! Da brauch es viel Liebe und Halt von aufrichtigen Menschen, um überhaupt zu überwinden

Zitat von Acht:
Ich hoffe wirklich, du kriegst die Wende für euch zwei hin. Versuche mal zu visualisieren, wie dein Leben allein mit deinem Kind, in eurer neuen Wohnung aussehen könnte

der Kleine wurde eben wach. hörte seine Geschwister und war plötzlich völlig nervös und überfordert. stammelte vor sich hin, dass er sich jetzt anziehen wolle und ich verstand, heute kann er es nicht allein und es ist wichtig sofort aufzustehen. Also tat ich das und half ihm. Er sagte, dass er im Herzen schmerzen hat, wenn die Geschwister gehen und er will deshalb schnell zu ihnen. Er deutete, dass seine Brust auseinander reißt, immer wenn die beiden gehen. Ich zog ihn an, lächelte und sagte, dass sie ja immer wieder kommen und es dann wieder Zeit zusammen gibt. Dann sagte ich ihm, dass er morgen auch endlich wieder in den Kindergarten kann, weil wir wieder negativ sind und er dann Papa und Geschwistertag hat, weil ich arbeiten muss. Und dann sagte er, dann zerreißt mein Herz wegen dir, weil du weg bist Mama.
Es ist jetzt schon so schwer für ihn sich zu trennen und zu vermissen. Das jedes Mal zu sehen und aufzufangen tut mir im Herzen weh....

01.05.2022 10:19 • x 1 #447


Tee-Freundin
@Libra82

Tut mir Leid für Dich und deinen Kleinen, mit dem Thema Trennung und Abschied nehmen.
Das ist schwer.
Letztlich begleitet einen dieses Thema ein Leben lang.

Ihr beide hattet genug Stress und zu wenig Erholung und Normalität.
Er wird wieder besser drauf sein.
Und das Leben hält für euch noch viel bereit.

01.05.2022 10:50 • x 2 #448


Libra82
Zitat von Tee-Freundin:
@Libra82 Tut mir Leid für Dich und deinen Kleinen, mit dem Thema Trennung und Abschied nehmen. Das ist schwer. Letztlich begleitet einen dieses ...

Ja, es ist leider auch das Thema, dass ich wirklich nicht gut kann.
Ich musste ihn 10 Wochen jede Nacht allein lassen. Ich bin froh, dass ich halbwegs Wege gefunden habe, aber es ist kein gutes Thema für mich

01.05.2022 10:53 • x 1 #449


Hola15
Danke Libra für deine ausführliche Antwort. Leider kann ich gerade nicht differenziert darauf eingehen, weil ich wahnsinnige Kopfschmerzen habe.
Aber es ging ja auch mehr darum, dass du dir selbst nochmal die Fragen stellst;

In deinem Text kommen an vielen Stellen Muster zum Vorschein, vermutlich sehr tiefliegende Muster, die es dir verhindern einfach gut gehen zu können.

Trotzdem. Ich kann es nicht glauben, dass du deinen Sohn etwas Gutes tust wenn du bleibst. Du beschreibst wie du immer versuchst die Konflikte von ihm fernzuhalten. Aber der ist ja nicht doof. Das Argument deinem Kleinen Schaden zuzufügen gilt für mich nicht, da ich überzeugt bin, so nimmt er noch mehr Schaden.
Es gibt keine perfekte Lösung, aber es gibt die Beste der schlechten Lösungen - und das ist gehen.

Ich verstehe auch sehr gut, dass du derzeit sehr kraftlos bist und nicht weißt woher du die Kraft aufbringen sollst. Aber es ist ja die Beziehung die dir diese Kraft gekostet hat. Und das wird sie immer weiter. Kannst du es dir vorstellen Familie und Freunde zu aktivieren um dich zu unterstützen und über "den Berg" zu kommen?

Für mich brauchst du ganz klar Abstand und Zeit um wieder Kraft schöpfen und klarer sehen zu können.

Dagegen steht, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob du deine Ängste und Befürchtungen, die mit der Trennung verbunden sind, deine Muster und ich sag mal hier maladaptive Muster und Glaubenssätze schon so gut (alleine) tragen kannst damit du nicht ins Bodenlose fällst.

Aber ein Verharren ist keine Lösung. Du wirst immer schwächer. Eine Beziehung und seinen Traum von Familie zu verlieren ist eine Sache. Du kannst aber mehr verlieren. Du kannst deine Gesundheit verlieren und du kannst auch deinen hart erarbeiteten Traum deines Berufes verlieren. Du kannst damit deine wirtschaftliche Existenz verlieren. Kämpfe dafür, dass das nicht passiert!

Nimm deinen Jungen und bring ihn in eine sichere und geborgene Atmosphäre. Komme du runter in einem Rahmen der Sicherheit in dem du dich nicht unsichtbar machen musst um vor Angriffen geschützt zu sein.
Nimm dich ernst und sorge für dich. Wenn du dir das selbst nicht wert bist, mach es für deinen Sohn.

01.05.2022 11:11 • x 4 #450


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