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Zwischen Wunsch und Wut

Kummerkasten007
Zitat von Libra82:
Aber dem stelle ich mich und er darf wo anders übernachten und schläft so oft er es schafft im eigenen zimmer

Das war doch aber in Bezug auf das Kind, mit dem schaffen, nicht auf den EM.

17.09.2021 17:44 • #91


Libra82
Zitat von Kummerkasten007:
Das war doch aber in Bezug auf das Kind, mit dem schaffen, nicht auf den EM.

Oh sorry den Kontext hatte ich verloren.
Kleinkinder wollen manchmal nicht allein schlafen, haben Angst und brauchen mehr Nähe. Dann erzwing ich das nicht
Und wenn er bei Oma schlafen mag, dann bereite ich alles so, dass er dort alles hat und es ihm möglich leicht fällt.

17.09.2021 17:56 • #92


A


Zwischen Wunsch und Wut

x 3


E
Liebe Libra82,

Jetzt melde ich mich zu Wort, weil ich ähnlich ticke wie Du bezüglich Reflektieren und Rationalisieren. Dein Partner dagegen scheint mir ein Gefühlsmensch zu sein mit ausgeprägten kindlichen Anteilen. Eine schwierige Kombination.

Von der Beschreibung her seit ihr ziemlich festgefahren und die Konflikte haben tiefe Spuren hinterlassen. Das wird nicht einfach zu ändern sein. Aber du scheinst mir sehr willig dazu.... Vielleicht helfen dir meine Überlegungen.

Als erstes, du kannst meiner Meinung nach nicht alleine die Situation retten. Du schreibst, du hast bereits vieles aufgefangen und ich glaube dir das. Menschen wie wir übernehmen voll die Verantwortung für die Qualität der Beziehung und tun alles, was sie können, damit alles gut ist. Nicht aus Güte, sondern auch weil es einfacher ist . Aber alles hat Grenzen und du scheinst mir an einer Grenze angekommen zu sein. Das ist voll ok, versuche ein wenig Verständnis und Empathie für dich zu fühlen.

Was mir helfen würde wäre die Erkenntnis, dass ich all das tat, weil ich es wollte und auch konnte, aus freiem Willen heraus. Also der Partner schuldet mir nichts, sonst kommt schnell der Gedanke Ich habe so viel getan, jetzt ist er dran. Das ist kontraproduktiv und zerstörerisch. Nutze deinen scharfen Verstand, um bestmöglich mit deinen Emotionen umzugehen. Das ist sehr heilsam meiner Erfahrung nach. Was mir auch hilft ist, zwei Schritte zurück zu treten und mich der Sache zu widmen. Es ist eine völlig andere Betrachtung, als Menschen zufrieden zu stellen.

Du darfst überfordert sein. Alles, was du spürst darf da sein. ALLES. Aber um diese Beziehung zu retten braucht es mehr als Vernunft. Wenn man an die Grenzen des Verstandes angelangt ist, sollte man fühlen - wie so weise jemand hier bereits Khali Gibran zitierte.

Kannst damit was anfangen?
Liebe Grüße, Gabriella

17.09.2021 18:41 • x 3 #93


C
Zitat von Libra82:
Ich habe ein anderes Verständnis davon, was geschehen kann, wenn es uns gelingt wirklich einander zuzuhören und zu verstehen.... Und ja so ein Gespräch fehlt


Wie kommst du drauf, dass dein Mann so ein Gespräch führen kann, mit dir oder mit anderen?
Er schreibt Listen, woran du schuld bist, verhält sich unfassbar rücksichtslos und ist letztlich nur auf seine narzisstische Zufuhr bedacht.
Aber du hältst an deinem Traum von gelingender Kommunikation fest.
Ich halte das für ein bisschen wahnhaft, und ich kenne es selber gut.

17.09.2021 18:45 • x 1 #94


Libra82
Liebe Gabriella,
Danke für deine Worte!
Zitat von Ella:
Erkenntnis, dass ich all das tat, weil ich es wollte und auch konnte, aus freiem Willen heraus. Also der Partner schuldet mir nichts, sonst kommt schnell der Gedanke Ich habe so viel getan, jetzt ist er dran.

Ich bin froh, dass du diese Gedanken formuliert, so kann ich mich prüfen. Ich bin da an einem anderen Punkt und versuche ihn zu greifen.... Alles was ich tat, tat ich aus freien Stücken, es waren meine Entscheidungen. Ich will für nix eine Gegenleistung und reagiere stark darauf, dass er jedoch so mit mir umgeht, quasi Rechnungen für seine Hilfestellungen ausstellt. ich habe so viel für dich getan und das ist der Dank!

Was ich jedoch bei mir feststelle, dass ich ein Muster von uns durchbreche, jedoch wahrscheinlich zu hart. Ich habe immer eingelenkt, hab mich für meine Anteile entschuldigt, ihn in seinem Schmerz angenommen und versucht ihm zu geben, was er braucht. Denn er hat ja recht, ich befriedige sein Bedürfnis nach Nähe nur noch wenig, Paarzeit ging unter und ich hab oft genug nix dafür getan
Das Problem dahinter ist jedoch, dass er nach diesen 'Klärungen' ganz selbstverständlich mich bei Wort genommen hat, mir in jedem Moment sagte, was ich wie wann tun soll, damit er zufrieden ist und noch klarer zeigte, was ihn stört z. B. Wenn ich dem Zwerg Aufmerksamkeit schenke, obwohl er doch gerade was von mir wünscht. Es ist mir bislang nicht möglich gewesen ihm da klar zu machen, dass ich das nicht gemeint habe mit meiner Entschuldigung und was er verlangt mir nicht möglich ist und mich sogar von ihm wegtreibt. Meine Wut, Enttäuschung und Ablehnung ist sicher für ihn erkennbar, nur meine Worte erreichen ihn nicht

Zitat von Ella:
Nutze deinen scharfen Verstand, um bestmöglich mit deinen Emotionen umzugehen.
daher versuche ich auch in diesem Forum mich und die Situation zu verstehen.


Zitat von Ella:
Was mir auch hilft ist, zwei Schritte zurück zu treten und mich der Sache zu widmen.
hast du da ein gutes Handlungsbeispiel für mich?

18.09.2021 00:15 • #95


Libra82
Zitat von Carlaa:
Wie kommst du drauf, dass dein Mann so ein Gespräch führen kann, mit dir oder mit anderen? Er schreibt Listen, woran du schuld bist, verhält sich ...

wahnhaft passt vielleicht oder hoffnungslos romantisch....
Ich weiß nicht recht, es passt ja zu meinem Beruf, dass ich durchaus bei allen Entwicklungsfähigkeiten sehe und er definitiv möchte, dass ich bleibe. Und wenn sein Hauptmotiv zunächst darin liegt, dass ich endlich wieder sehe, was ein toller Mann er ist...
Er ist ein toller Mann, hat viele Eigenschaften, die ich in anderen Partnerschaften vermisst habe. Wenn wir kein Kind hätten würde ich seinen Erwartungen voll entsprechen.
Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre, denn er hat mich zur Mutter seines Kindes gemacht und das ich diese Rolle liebe UND ihn, dass scheint bisher nur schwer für ihn zusammen zu passen.

Ich habe die Hoffnung, dass ein Paartherapeut es schafft, dass er sich verstanden fühlt und dann gefahrlos auch meine Position verstehen lernt, sich einfühlen kann ohne sich abgewertet und allein zu fühlen.
Die Liste ist glaube eher Ausdruck seiner Angst, dass er nicht als Opfer gesehen wird, sondern ich. Ihm ist nicht klar, dass ein guter Therapeut nicht wertet und nicht eine Seite einnimmt und den anderen bekämpft.
Ich merke, dass er durchaus versucht mich zu verstehen, aber ee fragt Menschen, die ihn bestärken und meine Perspektive nicht kennen. Daher seine Sätze kein Wunder.... Alle haben Recht...

Ich hoffe, dass ein Therapeut mir hilft meine Gefühle so zu äußern, dass er sich nicht entwertet fühlt aber mir trotzdem zuhört wenn ich sage, dass ich damit nicht umgehen kann.

Ich will wissen, ob er mich auch noch wollen würde, wenn er mich erst jetzt kennenlernen würde. Ich die Mutter dieses fantastischen Jungen, die manchmal verzweifelt besorgt ist und runter geholt werden muss von der Sorge, einfach gehalten werden will und ihn gern auch neben all den Schauplätzen gern wieder 'Daten' mag, mit all den innigen Momenten! Aber nunmal nicht 24 std an 365 Tagen, denn dazu reicht meine Energie nicht und unser Leben ist leider seit Jahren viel zu voll. Wenn er dazu 'ja' sagen kann und will und wir in der Therapie wieder zu schätzen lernen was wir miteinander sind und was für ein pures Glück wir mit dem Kleinen haben,.... Dann haben wir eine Chance

Und ich sehe, dass er unter meinen Zurückweisungen leidet und trotzdem auch nach Wegen sucht die uns halten.... Jetzt nicht wieder falsch verstehen, ich agiere nicht meine Wut aus oder lasse ihn absichtlich leiden sondern ich spiele mein Gefühl nicht mehr runter und zeige meine Grenzen. Leider wohl zu spät...

18.09.2021 00:40 • #96


Heffalump
Zitat von Libra82:
ie manchmal verzweifelt besorgt ist und runter geholt werden muss von der Sorge, einfach gehalten werden will

Das ist nicht mein Eindruck von dir.

Du hast viel Stärke in die Beziehung eingebracht und nimmst deinem Mann teils seine eigene Form von Stärke. Hat a bissl was von Kastration.
Angenommen er hält Dich, wie einst, wie ein Liebender und dann quietscht Söhnchen, du mutierst und dann hält Dich kein Liebender, sondern ein Klammeraffe. Obwohl es immer noch - nur eine Umarmung ist.

Wir neigen dazu, unseres zu übertragen, von uns ausgehend, auf den Partner, der gar nicht mehr in seiner Individualität wahrgenommen wird. Er hat zu tun, wie Du es vormachst. Wenn er dies nicht will oder kann, dann wird er auf Herz und Nieren geprüft, um in dieser Prüfung logischerweise zu versagen. Denn er ist ja nicht Du.

Er soll sich genauso freuen, wenn Söhnchen quietscht. Dabei wollte er in diesem Moment nur seine Frau halten, sie einatmen, die Frau von einst im Arm halten. Diesen besonderen Moment nur genießen. Seine Frau im Arm, sonst nichts.

Du, nimmst die Umarmung an, aber lässt Dich nicht darauf ein. Stößt ihn zurück, weil dein Sohn gerade so herzig quietscht.
Wie kann man Stärke umarmen? Gar nicht. Weil dein Partner nicht auf deiner Höhe agiert, du nimmst ihn so nicht mehr wahr.
Und du lässt dich nur noch wenig auf ihn ein.

Und, einfach gestrickte Menschen, agieren aus dem Bauch heraus. Du agierst jedoch viel aus dem Verstand heraus. Euer Ying-Yang kaputt.
Er war schon immer so, dir fiel es nie so auf - erst jetzt, wo du in eurer Beziehung das Steuer übernommen hast, weil es muss ja Einer tun.
Er kann nur, was Gott ihm gegeben hat, seine Werkzeuge dir zu wenig ausgefeilt, nicht genug weiterentwickelt, Du auf einem höherem technischem Grad.

Wollte ich austeilen, würde ich sagen, du hast dich selbst auf ein Podest gestellt und blickst nun fast verächtlich zu ihm hinab. Vermutlich wirst du nun sagen, das dies so nicht stimmt und ich nicht Alles aus eurer Beziehung weiß, was ich aber nicht muss.
Aus meinem Bauch heraus, bist du diejenige, die immer ein Haar in der Suppe finden wird. Dir es gar nicht mehr möglich ist, die Welt mit seinen Augen zusehen. Wenn er sagt, der Himmel ist blau, wirst du ihn verbessern und alle Blautöne angeben, die du vermeintlich siehst.
Statt ihm beizupflichten, ja der Himmel ist heute herrlich blau.

18.09.2021 05:24 • x 8 #97


Heffalump
Zitat von Libra82:
Eine entspannte Mutter die sorgenfrei Urlaub ohne Kind macht, werde ich jedoch nicht aus mir machen können

Wenn sie klein sind, gibt man ihnen Halt und ein gutes Wurzelwerk, wenn sie groß sind, sollte man Ihnen Flügel geben.

Und das mit den Flügeln übe ich auch noch täglich

18.09.2021 05:30 • x 1 #98


Heffalump
Zitat von Libra82:
Was kannst du verstehen?



Das er dich rügt, für deine Gefühle zum Kind. Weil der gefühlte Anteil für ihn summa summarum immer weniger wird. Du alles in dein Kind investierst. Er darf nur noch Dinge, die Väter zu leisten haben, als Mann wird er kaum wahrgenommen, außer der Müll muss runter.

Prognose?
Neigt er zur Untreue, dann wird er den Anteil, den du ihm verwehrst, anderweitig decken.

18.09.2021 05:47 • x 1 #99


B
Zitat von Libra82:
Ich habe die Hoffnung, dass ein Paartherapeut es schafft, dass er sich verstanden fühlt und dann gefahrlos auch meine Position verstehen lernt, sich einfühlen kann ohne sich abgewertet und allein zu fühlen.

Das kann doch nur funktionieren, wenn du ihn nicht mehr abwertest. Was soll denn ein Paartherapeut ausrichten, wenn du permanent in die Luft gehst und deinem Partner auf unterschiedlichen Wegen klar machst, dass er nicht ok ist? Natürlich erklärst du mit ganzen vielen Worten, warum das so ist. Im Ergebnis bleibt aber immer die Abwertung. Die soll er nicht mehr fühlen? Mehr Ambivalenz geht kaum noch!
Zitat von Heffalump:
du hast dich selbst auf ein Podest gestellt und blickst nun fast verächtlich zu ihm hinab.

Dieses Bild teile ich. Zu Beginn des Threads ist bei mir der Eindruck entstanden, euer Sohn ist schwer krank und bedarf minütlicher Aufmerksamkeit und Betreuung, um ihn am Leben zu erhalten. Das relativierst du erst sehr viel später.
Zitat von Libra82:
Er ist völlig normal und gesund entwickelt und braucht bis auf die Kontrollen und erhöhte Aufmerksamkeit wegen seines Dhunts keine besondere Pflege. Leider ist der Shunt anfällig und das macht es schwer wirklich beruhigt zu sein. Aber wenn man den schlumpf rumspringen sieht, erkennt man, dass Sorge nicht nötig ist.

Ich vermute, dass du gern helikopterst. Mit einem Hang zum Drama, um dir selbst deine Bedürfnisserfüllung erlauben zu können. Spät Mama geworden, mit all den Komplikationen, da stört dein Partner nur, in diesem Tanz mit und um das goldene Kind. Was das mit eurem Sohn macht, wirst du sicher kognitiv wissen. Wenn du auch keine Konsequenzen daraus ziehen wirst. Ich glaube auch nicht mehr, dass diese ganzen Diskussionen hier, der Erkenntnisgewinnung dienen sollen. Sondern allein, dich zu bestärken, dass dein Weg und deine Sichtweisen alternativlos sind und alles gut wird, wenn dein renitenter Partner nur endlich einsehen möge, dass du gar nicht anders agieren kannst.
Deiner Familie alles Gute!

18.09.2021 08:16 • x 9 #100


Libra82
Nun gut, ich habe darum gebeten und habe es bekommen, den Senf ab.
Ich denke auch, eine weitere Diskussion hier wird wenig zielführend sein, nur mein Partner und ich können da etwas bewirken und spüren.

Bei vielen eurer Vermutungem musste ich lachen, manche fühlen sich an, als könnte es wirklich so auch für ihn sein.
Fakt ist, er wollte mich so nicht als Partnerin und ich finde seine Reaktion wenig männlich und anziehend.
Wenn wir dies nicht miteinander verändern können, wird es nix mehr werden

18.09.2021 08:59 • #101


Heffalump
Zitat von Libra82:
ich finde seine Reaktion wenig männlich und anziehend.

Deine Reaktion, auch nicht gerade anziehend und weiblich. Mehr wie die Dame, die mit dem Nudelholz hinter der Tür wartet

18.09.2021 09:01 • x 4 #102


H
Zitat von Libra82:
Nun gut, ich habe darum gebeten und habe es bekommen, den Senf ab. Ich denke auch, eine weitere Diskussion hier wird wenig zielführend sein, nur mein Partner und ich können da etwas bewirken und spüren. Bei vielen eurer Vermutungem musste ich lachen, manche fühlen sich an, als könnte es wirklich so auch für ihn ...

Wieso musst du denn lachen? Ist es wirklich zum Lachen, das du vor den Scherben deiner Partnerschaft stehst?

Spüren, ja, die Bedürfnisse des Mannes wahrnehmen, seine Gefühle respektieren - doch nicht mit Zwang und Kontrollmaßnahmen. Suppe versus Nutellabrot, mehr Machtkampf geht nicht.

18.09.2021 09:09 • x 4 #103


Libra82
Zitat von Heidemarie:
Wieso musst du denn lachen? Ist es wirklich zum Lachen, das du vor den Scherben deiner Partnerschaft stehst

Nein die überzogenen Darstellungen von uns.
Ganz ehrlich, ich leide er leidet die kinder leiden, ich suche nach möglichkeiten, wir alle an den Grenzen und jetzt werden mir hier dinge unterstellt in einer Weise die sehr bezeichnend ist. Ich nehme raus, was geht

18.09.2021 09:29 • x 1 #104


Heffalump
Zitat von Libra82:
Ganz ehrlich, ich leide er leidet die kinder leiden


Das glaub ich dir. Aber nur du kannst all das aufschlüsseln. Nur wie? Wenn es dir möglich ist, lebe ein halbes Jahr allein. Und lass die Zeit dir helfen, darüber klar zu werden, was Du willst

18.09.2021 09:34 • x 1 #105


A


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