10 Jahre, 3 Kinder - und nun ist Ende?

Zunächst einmal ein gepflegtes Hallo in die Runde, ich (29) bin neu hier.

Leider nicht grundlos, denn meine Noch-Ehefrau (29) hat vor nunmehr knapp zwei Wochen die Trennung ausgesprochen. Bis dato lebten wir gemeinsam in der Wohnung, zu uns gehören auch drei Kinder (9, 7, 4).

Ich habe schon Wochen zuvor gespürt, dass es nicht mehr ganz rund lief. Dies hat auch mit einer riesigen Baustelle bei mir zu tun, da ich spielsüchtig bin/war, sie dies herausfand und ich diesbezüglich mittlerweile therapiert werde. Und dennoch traf es mich wie aus heiterem Himmel. Ihre Begründung: fehlende Liebe, fehlende Wertschätzung, mangelnder Respekt und durch die finanzielle Schieflage eine ungewisse Zukunft.

Trotz ihrer Entscheidung handhabte sie es in den ersten Tagen so, dass wir weiterhin gemeinsam lebten, nur quasi ohne Berührungspunkte. Sie ging mir praktisch in Gänze aus dem Weg, ich war nur noch für die Kinder und unseren Hund da. Doch diese gefühlte Kälte und Distanz zwischen uns schmerzte, ich habe es jeden Tag kaum mehr aushalten können. So fasste ich am vergangenen Donnerstag einen Entschluss: ich muss diese Wohnung verlassen, sofort. Natürlich auch mit dem Hintergedanken, dass ihr dadurch ja vielleicht klar wird, was ihr mit mir fehlt. Das dadurch fällige Gespräch mit den Kindern war die Hölle.

Abends habe ich schließlich provisorisch eine Tasche gepackt und bin seitdem bei meinen Eltern untergekommen.

Anzeichen von Vermissen kann ich bei ihr leider bis dato überhaupt nicht feststellen. Sie wirkt abgeklärt, fast schon zu cool, und mir gegenüber unheimlich knapp und kalt. Sie hat mich bei WhatsApp und Instagram geblockt und kommuniziert nur per Telefonat. Um, wie sie sagte, Romane und Nachrichten meinerseits vorzubeugen. Ich habe ihr dennoch ein, zwei SMS geschrieben in denen ich ihr sagte dass ich sie vermisse und dass es mir leid tut, doch diese blieben unbeantwortet.

Seit der Trennung fasste sie urplötzlich den Entschluss, das Wohnzimmer renovieren zu müssen. Ist das blanker Aktionismus? Flieht sie dadurch vor der Situation? Ich weiss es nicht. Ich versuche jeden ihrer Schritte zu interpretieren. Weil ich sie schmerzlich vermisse und immernoch über alles liebe.

Leider hatte sie es in der Vergangenheit nicht ganz so 100%ig genommen mit der Treue. Das war krass für mich, aber sie landete wieder bei mir. Auch damals war ihr Grund fehlende Liebe. Ich hätte sie dadurch in die Arme eines anderen getrieben, da sie dort nach der Aufmerksamkeit gesucht habe. Die Angst, die mich nun ständig begleitet: hat sie einen neuen? Liebt sie mich vielleicht tatsächlich nicht mehr? Kann sie mich so schnell vergessen und abhaken? Ich habe keine Ahnung.

Wir sind seit 10 1/2 Jahren ein paar, davon über 4 Jahre verheiratet.

Was ich allerdings interessant finde: sie bittet mich trotz räumlicher Distanz jeden Tag darum, zu ihr zu kommen. Um für die Kinder da zu sein, und sogar um beim Umbau des Wohnzimmers zu unterstützen.

Für mich ist das alles aktuell hart zu ertragen. Denn ich vermisse sie wahnsinnig. Was kann ich nur tun?

Heyho.

Wirklich tun, kannst du da nichts. Wenn sie die Trennung will, will sie die. Aber da können dir andere bestimmt bessere Tipps geben, ich bin eher der Typ, der sowas für beendet sieht. Mir ging es allerdings vor ca 4 Jahren ziemlich genau, wie dir.

Ihr seit einfach verdammt Jung zusammen gekommen und irgendwann bereuhen das viele Menschen, haben Angst etwas verpasst zu haben, und drehen dann durch. Zur Not, gehts auch mal mit dem Kopf durch die Wand. Lass sie los, auch wenns schwer ist. Aber sei bitte für deine Kinder da, die drei brauchen ihren Vater. Ich kann deine Noch-Frau zwar nicht einschätzer, aber meine Ex is damals echt ziemlich steil gegangen. Wenn du verstehst was ich meine.

Glaub mir, ich bin aus dem selben Grund hier gelandet wie du. Ich verspreche dir in 2-3 Jahren gehts dir wieder besser..

Wünsche dir echt viel Kraft und alles gute Keule

Zitat von Helmi91:

, und sogar um beim Umbau des Wohnzimmers zu unterstützen.

Tust Du das?

Zitat von unbel Leberwurst:

Tust Du das?

Ich denke es wird mit das dümmste sein was man tun kann, aber alles andere wäre gelogen. Daher: ja, ich habe ihr sogar in den letzten Tagen teilweise geholfen.

Irgendwo will man immer hoffen und sich einreden, dass sie einen dann vielleicht doch wieder toll findet.

Zitat von Helmi91:

dass sie einen dann vielleicht doch wieder toll findet.

Während Du gleichzeitig willst, dass sie Dich irgendwie vermisst...
Merkste selber, oder?

War ihre Untreue vor Deiner Spielsucht?

Zitat von unbel Leberwurst:

Während Du gleichzeitig willst, dass sie Dich irgendwie vermisst... Merkste selber, oder? War ihre Untreue vor Deiner Spielsucht?

Ich sag ja, dumm isses. Keine Frage. Aber ich besitze irgendwie nicht den Ar*** in der Hose, um auch mal nein zu sagen und sie auflaufen zu lassen.

Ja, das war noch davor.

Zitat von Helmi91:

Ich sag ja, dumm isses. Keine Frage. Aber ich besitze irgendwie nicht den Ar*** in der Hose, um auch mal nein zu sagen und sie auflaufen zu lassen. Ja, das war noch davor.

Also meine dringende Empfehlung wäre, das einzustellen. Beende die Dummheit.
Dich gibt es ganz oder gar nicht und dann auch nicht als Handwerker.

Gab es damals Gründe, dass sie sich ungeliebt fühlen musste?
Wie habt ihr das aufgeabeitet?

Hallo Helmi,

ich steig mal direkt unverblümt ins Thema ein: du machst dich sowohl jetzt als auch in der Vergangenheit leider maximal unattraktiv für deine Frau. In ihren Augen bist du derjenige, der ihren Betrug einfach so akzeptiert hat, ohne Konsequenzen zu ziehen - und NEIN, Helmi, es ist kein sie nimmt es mit der Treue nicht so 100%ig genau. Du verharmlost und beschönigst ihren Betrug ! Und nimmst sie danach ohne mit der Wimper zu zucken wieder zurück. Sie schnippt mit dem Finger und du kommst mit eingezogenem Schw... angerannt, wann immer sie das möchte. Wer bist du, dass du für sie als kostenloser Handwerker zur Verfügung stehst ? Dass du trotz Trennung jederzeit für sie ansprechbar und abrufbar bist ? Sie weiß doch, dass du derjenige bist, der IMMER als zweite Wahl parat stehen würde, falls ihr Solo-Leben dann doch nicht so läuft wie sie es sich vorgestellt hat.

Damit musst du aufhören und zwar sofort ! Du steigerst deine Attraktivität nur durch eine gewisse Distanz, durch Nicht-Erreichbarkeit, Nicht-Abrufbarkeit und keine Zeit . Sie muss in Bezug auf dich als Partner eine Unsicherheit spüren... sich fragen: was macht er ohne mich? Wieso hat er plötzlich keine Zeit ? Wieso ist er auf einmal so distanziert ? Sei freundlich und gelassen aber lebe dein Leben ohne sie. Gespräche nur noch über die Kinder, Termine nur noch, um Kinder zu sehen/abzuholen etc. Sie muss spüren, was es heißt, dich als Partner-Fels in der Brandung NICHT mehr sicher zu haben. Sag ihr, dass du leider keine Zeit mehr für die Renovierungsarbeiten hast. Nicht pampig oder beleidigt, sondern freundlich , aber bestimmt. Wenn sie fragt warum, kein beleidigtess das geht dich gar nichts an, sondern ganz gelassen ach du, ich muss mal bisschen was für mich machen- keine weiteren Erklärungen !

Das stimmt vollkommen.
Sie macht es leider clever und kommt oft über die Kinderschiene.
Immerhin habe ich ihr gestern Abend in einem Telefonat voller Emotionen klar gemacht, dass ich nicht an Freundschaft interessiert bin und dass es mich nur in GANZ oder GAR NICHT gibt.

Sie hat das Telefonat schließlich wütend beendet und mich umgehend bei WhatsApp erneut blockiert.

Ich muss zugeben in Gedanken sehr bei ihr zu sein, da ich ja insgeheim eine Zukunft mit ihr will. Daher beschleicht mich auch immer die Angst, etwas falsch zu machen.

Zitat von Helmi91:

Sie hat das Telefonat schließlich wütend beendet und mich umgehend bei WhatsApp erneut blockiert.

Spannend.
Sie trennt sich und ist nun wütend, weil Du das durchziehst?
Mit welcher Berechtigung darf sie denn wütend sein?
Oder ärgert sie sich nun, weil der Gratishandwerker wegfällt?

Vermutlich. Zumindest weiss sie ja wie ich ursprünglich ticke. Sie weiss dass ich im Grunde ein sehr harmoniebedürftiger Mensch bin. Allerdings kann sie damit augenscheinlich nur schwer umgehen, wenn ich dann irgendwann mal aus der Haut fahre und Grenzen setze.

Es ist so seltsam zu beschreiben: einerseits tat es weh und hat mich während des Nachtdienstes gedanklich die ganze Zeit beschäftigt, da ich diese Frau immernoch liebe. Andererseits war es ein gutes Gefühl, endlich auch mal contra gegeben zu haben.

Zitat von unbel Leberwurst:

Gab es damals Gründe, dass sie sich ungeliebt fühlen musste? Wie habt ihr das aufgeabeitet?

Magst Du da mal was zu sagen?

Zitat von unbel Leberwurst:

Magst Du da mal was zu sagen?

Sorry.

Nach meinem Empfinden gab es da keine konkreten Gründe für. Zumindest sehe ich es so. Ich war ihr stets treu, habe mir in der Richtung nie etwas vorwerfen müssen. Und sie wusste immer haargenau, dass ich sie eben sehr liebe. Klar, ich arbeite als Beamter im Schichtdienst und bin dadurch nicht rund um die Uhr verfügbar, aber naja...

Einzig die Spielsucht, die mich jahrelang begleitete und erst seit einiger Zeit therapiert wird, war natürlich meinerseits ein riesiges Problem, da wir dadurch finanziell vor die Zerreissprobe gestellt wurden.

Aufgearbeitet wurde es mit Gesprächen. Die fielen insgesamt aber eher rar aus. Ich war anfänglich sehr wütend als ich es herausfand, ihr tat es leid, sie kroch mir hinterher. Und als ich mich nach ein paar wenigen Tagen wieder beruhigte, fing sie an damit zu argumentieren, dass sie sich fehlende Aufmerksamkeit woanders gesucht habe.

Zitat von Helmi91:

Aufgearbeitet wurde es mit Gesprächen. Die fielen insgesamt aber eher rar aus. Ich war anfänglich sehr wütend als ich es herausfand, ihr tat es leid, sie kroch mir hinterher. Und als ich mich nach ein paar wenigen Tagen wieder beruhigte, fing sie an damit zu argumentieren, dass sie sich fehlende Aufmerksamkeit woanders gesucht habe

Nun, Deine Arbeitszeiten kann man wohl nur schwerlich als Vernachlässigung auslegen.
Hat sie sich denn im Vorfeld deutlich bei Dir beklagt, dass ihr Aufmerksamkeit fehlt?
Habt ihr danach etwas verändert?

Nein, das hat sie nicht. Es gab die üblichen Streitereien, die einfach auch dazugehören. Wirklich weltbewegendes aber nicht.
Geöffnet hat sie sich mir immer erst dann, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen war.

Und eigene Fehler einzusehen zählt absolut nicht zu ihren Stärken.