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5 Jahre betrogen und dann sterbenskrank

M
Welche Persönlichkeitsstörung er auch hat, (Soziopath, Psychopath oder Narzisst) ist es schwer mit 100%er Sicherheit zu sagen. Alles beruht auf meinen Erfahrungen mit ihm und deutet wie ich bereits geschrieben habe, dass er ein Soziopath ist. Eines ist aber 100% sicher ich habe schon nach ein paar Tagen unserer Beziehung festgestellt, dass er anders ist. Da wollte ich diese Bekanntschaft beenden denn er wollte immer weg und unterwegs sein was ich nicht konnte. Damals waren die Kinder noch klein. Einfach mal zu Hause zu sitzen ist zu langweilig. Ständig muss er Action haben. Als ich ihm dann gesagt habe, dass ich seinen Lebensstil weder zeitlich noch finanziell teilen kann, war sein Kommentar was nicht passt, wird passend gemacht. Damit hat er die Tür bei mir geöffnet weil kaum jemand wollte für eine alleinerziehende Frau mit zwei kleinen Kindern etwas passend machen. Und so fing unsere Beziehung an.

Dieses Anderssein hat mich in der Zeit sehr oft viele Nerven und auch Tränen gekostet. Seine Denkweise und Verhalten waren in unzähligen Fällen ganz anders als meine. Gerne hätte ich ihn verändert, aber es heißt auch, dass mein jemanden nicht verändern kann sondern akzeptieren muss, wie die Person ist. Es hat lange gedauert aber ich habe ihn so akzeptiert wie er ist.

Als sein Bruder z.B. ein Baby bekommen hat und die Familie sich getroffen hat, was meint ihr wer da gefehlt hat? Natürlich er. Das ist nichts für ihn, da hat er keine Lust zu Ich habe ihm mehrfach ausdrücklich gesagt, dass das nicht normal ist und er unbedingt dort hingehen soll, es ist doch sein eigener Bruder Es war nichts zu machen. So war/ist er, sehr speziell. Solche Situationen auszudiskutieren war unmöglich. Ich solle ihn damit in Ruhe lassen.

Über seine Gefühle für mich wollte er auch nie reden. Wenn er nichts für mich empfinden würde, würde er mich nicht jeden Tag mehrfach anrufen und mit mir seine Zeit verbringen. Dass müsste reichen...

Wie er in seiner Kindheit war, kann ich nicht genau sagen. Was ich weiß ist, dass er mehrfach die Schule wechseln musste und erst die dritte Ausbildung zu Ende gebracht hat. Genau das Gegenteil von mir denn ich war immer die Beste oder unter den Besten in der Klasse. Solche Typen wie er, die nur Probleme in der Schule machen, gingen mir damals sehr auf die Nerven und ich habe sie gemieden.
Als diese offenbar chaotische Teenager-Zeit vorbei war, besuchte er dann die Abendschule und beendete so sein Studium. Natürlich klappte es nie mit einem Chef. Bereits mit Mitte 20 hat er sich selbständig gemacht.

Was ich gut an ihm fand ist seine selbstsichere Ausstrahlung denn so gut wie nichts konnte bei ihm irgendwelche Sorgenfalten auf der Stirn machen. Für ihn war alles immer gut und wenn nicht, dann wird es sein. Selbst in dieser Situation sagte er mir vor einigen Wochen, dass alles gut wird. (da wusste ich noch nichts von dem Betrug)
Auch in anderen beängstigenden und teilweise lebensgefährlichen Situationen hat er sich nie aus der Ruhe bringen lassen. (Übrigens das Fehlen von der Angst ist auch eine Eigenschaft von Soziopathen/Psychopathen). Und ich, ich habe das nicht als Gefühlskälte empfunden sondern völlig falsch als Stärke und Mut. Das bewunderte ich an ihm und ja, das sind die Eigenschaften, die ich selbst auch besitze aber dennoch manchmal vor Sorgen nicht schlafen kann. Wie auch jeder normaler Mensch. Er hat solche Probleme nicht. Das hat mich fasziniert.

Vielleicht ist das mein kleiner Spiegel von dem hier die Rede ist. Alle anderen Eigenschaften von ihm haben mit mir und meinen inneren Einstellungen gar nichts zu tun.

28.11.2018 16:36 • x 3 #61


S
Liebe Emily....möglicherweise wird er dich mit großen Kinderaugen ansehen und fragen: Warum kann man denn nicht beides haben?... Wenn man dann für sich selbst mal hinterfragt, wieso man eigentlich monogam ist oder auch ob man es toleriert hätte, hätte er einen gefragt - und die Antwort darauf ja lauten würde - hätte man schon mal die Exklusivität rausgenommen, mit diesem freiheitlichen Denken. Wenn derjenige sagt, ja, ich habe seit Jahren eine andere. Deshalb will ich dir diesen Mist jetzt nicht mehr zumuten. Ich habe es nicht verdient, dass du dich kümmerst und um mich trauerst. Ich liebe dich und mute dir keine Last mehr zu. Aber du fehlst mir. Ich bitte dich mir zu verzeihen. Dann wäre sicher auch ein Verzeihen möglich. Aber nichts zu sagen, dir im Grunde alles zu verwehren, ist genau das Gegenteil. Die Situation hier sieht eher danach aus, dass er denkt, okay, und ist der Ruf erstmal ruiniert lebt´s sich völlig ungeniert. Ich glaube, er wird eine Vorsorge treffen/getroffen haben und ich glaube nicht, dass du nachher für Beerdigung usw. zuständig sein wirst. Er hat bereits Fakten geschaffen - sie steht ihm scheinbar näher als du. Nämlich am Krankenbett.
Aber mal was ganz anderes: und wenn SIE lügt? Wenn Sie sich Chancen auf das Erbe ausrechnet? Wie vertraut waren die beiden denn als du sie eingeladen hattest? Ich finde es sehr merkwürdig, dass überhaupt nichts von ihr in seiner Wohnung war. Und behaupten kann die Dame viel. Ich verstehe nicht, wieso er meint auf sie angewiesen zu sein... belatschert sie ihn? Das allein zeigt schon, wie viel Verwirrung dieser Mann stiftet, indem er schweigt. Es kommt so vieles in Betracht....eigentlich kannst du dir nur eine Version aussuchen, die am wenigsten weh tut. Und sollte es nochmal zu einem Zusammentreffen kommen zu Dritt, ist es sicher absolut legitim, das Thema auf ihre Beziehung zu lenken. Ohne Aggression. Da kann er nicht mehr lügen. Und du wirst die Wahrheit wissen.

29.11.2018 20:56 • x 1 #62


A


5 Jahre betrogen und dann sterbenskrank

x 3


M
Zitat von Mia2:
Schliess deinen Frieden mit ihm, auch wenn sich das blöd anhört.

das hört sich nicht blöd an, aber es klingt naiv. Verzeihen benötigt Zeit. Verstehen ebenso. Wut, Fassungslosigkeit, Trauer, das Gefühl der Boden bricht unter einem Zusammen.All das einfach so vergessen und Frieden finden?
Sie wird in ein paar Wochen alleine sein und muss den Betrug, die Lügen und das Sterben ertragen. Es bleibt nur die AF. Frieden finden, ist in dieser kurzen Zeit kaum möglich.

Liebe TE

Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, dass Du das durchstehst. Verbiete dir nicht das Gefühl der Wut oder das der Ohnmacht. Du darfst wütend sein. Du darfst ihn ignorieren und du darfst auch zu ihm sprechen und ihm sagen, wie sehr er dich verletzt hat. Ob er es nun versteht oder nicht.
Vor ca. 2 Wochen ist ein Mensch aus meinem Leben verstorben, auf den ich wütend war. Ich durfte ihn nach seinem Tot noch einmal sehen. Das ist jetzt ca. eine Woche her. Ich dachte, dass ich mich zusammenreißen müsste, dass ich jetzt in Liebe von ihm abschied nehmen müsste. Ich blieb 1,5h bei ihm. Ich liebte ihn und ich war wütend. Mit diesem Gefühl bin ich hinterblieben worden. Dieses Gefühl, ging auch nicht nach dem Tot weg.

Du hast nochmal die Chance deinen Worten Gehör zu schaffen. Du kannst aber auch warten bis es vorbei ist. Du schuldest ihm nichts. Das einzige was Du überhaupt jemanden Schuldest, ist das Gefühl auf dich acht zu geben. Mach nicht, was andere von Dir verlangen. Es ist deine und nur deine Situation.


All deine Fragen wird er dir nicht beantworten können. Ob er nun lebt oder stirbt. Versuche Abstand zur AF zu nehmen, sie könnte es alles nur schlimmer machen. Warte, bis du ein klein wenig mehr Kraft hast. Dann kannst Du dich mit ihr auseinandersetzen.

Du darfst momentan alles fühlen und kein einziges Gefühl davon ist falsch.

Zitat von Mondlicht897:
Was soll man den Kindern sagen...?

nichts. Der Betrug ist für sie nicht von Bedeutung. es sind Teenager. Er stirbt. Das ist das einzige, was zählt. Damit haben sie genug zu verarbeiten.

29.11.2018 21:29 • x 3 #63


Gretel
Zitat von Mira_:


nichts. Der Betrug ist für sie nicht von Bedeutung. es sind Teenager. Er stirbt. Das ist das einzige, was zählt. Damit haben sie genug zu verarbeiten.



Zitat von Mondlicht897:
Was soll man den Kindern sagen...?

Mein erster Gedanke war, ich erzähle ihnen nichts. Nicht weil ich ihn schützen möchte sondern weil ich ihre junge, noch unschuldige Seele mit so einer Katastrophe nicht konfrontieren möchte. Das habe ich ihm auch in meiner E-Mail geschrieben.
Leider ist die Idee nicht ganz so einfach umsetzbar. Sie haben ihn in ihrer frühen Kindheit kennen gelernt mit 5 und 7 Jahren. Er war ein fester Teil in ihrem jungen Leben. Deswegen haben sie mich immer wieder gefragt wann wir ihn besuchen werden... Schwierige Lage... Denn wenn ich es nicht mache, bin ich in ihren Augen wohl kein guter Mensch denn sie werden sich fragen, wie kann Mama so etwas tun und ihn nicht besuchen.. (?) Es gab keine gute, nachvollziehbare Geschichte, die ich ihnen hätte erzählen können. So klein sind sie nicht mehr (14 +16) Nach dem Gespräch mit meiner Beraterin entschied ich mich, mit den offenen Karten zu spielen. Sie hat mir das auch empfohlen. Die Kinder sollen lernen mit den Gefühlen offen umzugehen und sie werden dann auch mein Verhalten besser verstehen können. So tat ich es. Beide wurden still. Erst haben sie sich gegenseitig erschrocken angeschaut und danach hat mein Sohn die ganze Zeit den Boden angestarrt und meine Tochter schaute mich ihren großen Augen voller Tränen an. Sie wollten sich Zeit nehmen, um zu entscheiden, ob sie ihn noch mal besuchen möchten. Am nächsten Tag bekam ich die Antwort Nein. Sie wollen ihn in Erinnerung behalten wie er früher war.
Für mich persönlich war das erleichternd, denn sie verstehen jetzt besser wie es mir geht und können mit meinen wechselnden Stimmungen (die ich so gerne ablegen möchte) besser umgehen.

29.11.2018 22:25 • x 1 #64


M
och Gretel, falscher Thread für sowas!

29.11.2018 22:35 • x 2 #65


Gretel
Zitat von Mira_:
och Gretel, falscher Thread für sowas!


Ich finde aber, gerade in diesem Thread sollte man genau lesen, was sie schrieb...

29.11.2018 22:49 • x 2 #66


Gemini
Das ist eine sehr schwierige Situation. In ein paar Wochen ist er tot und momentan wird es ihm deshalb sicher schon schlecht genug gehen.
Die Frage ist halt, ob man für den Betrug nochmal zusätzlich Rache braucht und ihm deshalb kurz vor dem Tod den Rücken zudreht. Das wäre für ihn sicher eine große Strafe.
Ich glaube aber, früher oder später würde man das bereuhen. Er ist dann nämlich für immer weg und es gibt keine Chance, nochmal etwas zu klären, zu sagen oder sich zu versöhnen. Irgendwann bliebe nur noch ein schlechtes Gewissen. Wenn er kein ganz schlechter Mensch war, würde ich ihn deshalb nicht die letzten Wochen allein lassen und das eigene Gewissen rein halten.

29.11.2018 23:45 • x 1 #67


M
Vielen lieben Dank für eure Nachrichten.
Die Option, dass sie lügt, habe ich auch in Betracht gezogen aber es gab Situationen, die im Nachhinein in die Geschichte passen. Sie ist einmal bei ihm vorbei gekommen. Ich war gerade bei ihm und sah sie durch das Fenster. Er ist ganz schnell nach draußen gerannt und dort gab es eine Diskussion. Leider konnte ich nichts verstehen. Die Erklärung war, dass sie seinen Freund gesucht hat, mit dem sie etwas haben wollte aber er nicht mit ihr. Der Freund hatte ihr gesagt, dass er meinem Ex helfen muss und so ist sie dort hingekommen, um mit ihm zu reden Da er natürlich nicht da war, ist sie dann ganz beleidigt wieder gegangen. Ich war misstrauisch aber es hätte ja auch sein können. Die Geschichte klang nachvollziehbar. Um sich diese Story auszudenken, hat er vielleicht 20 Sekunden gehabt. Sie (die Psychos) können so gut lügen und sie schauen Dich dabei direkt in die Augen Das könnt ihr euch nicht vorstellen
Zum Thema Erbe, ich denke nicht, dass es da etwas zum Erben gibt. Seitdem die Sache mit dem Krebs bekannt ist, hat er nicht mehr gearbeitet und das ist schon ein Jahr her. Die Reserven sind sicherlich in der Zeit geschmolzen. Ich habe nie erfahren wie es ihm finanziell geht. Darüber wollte er nie reden. Das ist mir auch egal. Ich habe meine eigene Existenz.
Ich habe ihn gefragt, wieso sie nicht arbeiten muss. Anscheinend (wenn man das glauben kann) bekommt sie das Geld zum Leben von ihrem Ex-Mann. Das wäre keine Option für mich, man weiß nie wie lange so was gut geht.
Er ist auf sie angewiesen, weil sie für ihn alles macht Haushalt, Kochen, Medikamente besorgen.. Er hat sie genau wie auch mich manipuliert. Er hat ihr Geschichten erzählt, die nicht gestimmt haben. Zum Beispiel, dass er mit mir Schluss machen wird. Das war nie der Fall. Wenn es ein Missverständnis gab, hat er mich immer kontaktiert und versucht, die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Und sie hat offenbar 5 Jahre gehofft. Ich verstehe nicht, dass jemand über so eine lange Zeit so etwas mitmacht.
Eine Diskussion mit ihr wird es nicht geben. Das hätte keinen Sinn.
Die einzige Frage, die ich ihm gerne stellen würde ist warum aber darauf werde ich keine Antwort bekommen. Das weiß ich.
Für euch im Forum - eure Nachrichten sind sehr tiefgründig. Danke euch. Gerne hätte ich solche Freunde auch im wahren Leben.
LG Emily

30.11.2018 18:34 • x 5 #68


Vegetari
Zitat von Mondlicht897:
Eine Diskussion mit ihr wird es nicht geben. Das hätte keinen Sinn.


So sehe ich es auch.

Sie scheint fast hörig zu sein, wenig Selbstwertgefühl zu haben und hat anscheinend keine gute Menschenkenntnis -
Da sie auf so einen Manipulierer immer wieder rein fällt oder reinfallen möchte (vielleicht weil sie selbst nicht die Realität erkennen will ? ) Hat keinenSinn mit ihr zu reden! Sehe Du wenigstens zu , wie Du Dein Feld der Zukunft bestellen willst , er kann sein Leben nicht mehr ordnen, es ist jetzt zu spät für ihn. Versuche , wenn möglich ihn mehr aus der Distanz zu sehen und ggfs distanziert freundlich auf ihn zu wirken

30.11.2018 19:16 • x 2 #69


M
Ein anderes Thema Was tun mit den gemeinsamen Freunden?
Vor etwa 2 Wochen saßen sie da zusammen mit meinem Ex und seiner Affäre... Als ob nichts gewesen wäre. Währenddessen hing ein Foto von uns an der Wand im Wohnzimmer wo wir alle glücklich auf einer Party abgelichtet wurden. Zwei Paare, die mit uns befreundet waren, sitzen also mit ihm und dieser (für sie unbekannten) Frau zusammen. Zur Info - Beide Paare haben sich durch uns kennen gelernt. Meine Freundin erzählte mir danach, dass niemand meinen Namen erwähnt hat. Auch dann nicht wenn sie mit ihm alleine waren.
Für mich fühlte sich das wie ein Verrat an. Erst habe ich es verdrängt aber dieses Gefühl lässt mich nicht mehr los. Hat denn niemand genug Eier in der Hose zu sagen, bei allem Respekt für deine Krankheit aber das was du mit Emily gemacht hast (die auch unsere Freundin ist!) ist ein NO GO.
Ich hätte es in der umgekehrten Situation gemacht.
Es ist wie immer. Wenn eine Beziehung zu Ende geht, sind die Freunde weg. Für den Einen oder den Anderen. Da er krank ist, kann ich in die Röhre gucken. Da hat er bessere Karten.
Ergo, ich entschied mich, hier Abstand zu nehmen. Es ist mir nicht leicht gefallen, denn ich habe sowieso genug zu verarbeiten auch ohne diese zusätzliche Enttäuschung. Vielleicht musste es so sein.
LG Emily

01.12.2018 22:51 • x 1 #70


E
Tja, kann nur sagen, seid ein wenig vorsichtiger was das blinde Vertrauen angeht. Ich weiß leider, wovon ich spreche.

01.12.2018 22:52 • x 2 #71


A


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