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5 Jahre betrogen und dann sterbenskrank

M
Hallo,
ich (49) wurde von meinem langjährigen Freund (51) seit 5 Jahren mit einer anderen Frau betrogen. Sie haben eine Nebenbeziehung geführt von der niemand wusste. Selbst seine männlichen Freunde nicht.
Ich habe die Dame an seinem Krankenbett im Krankenhaus kennen gelernt. Er hat Krebs. Bei ihm wurde am folgenden Tag (30.10.18) ein Hirntumor entfernt. Die Lebenserwartung beträgt ca. 6 Wochen.
Sie wusste von mir die ganze Zeit und trotzdem hat Sie das Spiel mitgespielt.
Wir haben uns 45 Minuten alleine unterhalten können da er gerade nicht im Zimmer war.
Ich kenne keine Worte, die dieses Gefühl beschreiben können, was ich empfunden habe.
Ich kam alleine mit der Situation nicht klar. Ich konnte nicht mehr schlafen, habe nur noch geweint und dabei bin ich normalerweise eine starke Frau, die alles alleine regelt und im Griff hat. Hier bin ich auf meine Grenzen gestoßen.
Ich befinde mich momentan in der psychologischen Betreuuung denn ich weiß nicht, wie ich mit der Sache umgehen soll.
Ich kann und will ihn nicht mehr sehen, denn ich habe ihm nichts mehr zu sagen aber auf der anderen Seite er wird in ein paar Wochen nicht mehr da sein.
Es ist unbeschreiblich schwer den richtigen Weg in dieser Situation zu finden.
Liebe Grüße an alle Betrogenen und die, die es noch werden sollen - Kopf hoch! Es wird irgendwann besser! Es ist nicht unsere Schuld!
Emily

22.11.2018 23:09 • x 3 #1


Lebensfreude
Hört sich jetzt blöd an, aber Deine Wut wird es Dir erleichtern, von ihm Abschied zu nehmen.

Natürlich tut es weh zu erfahren, dass du 5 Jahre lang betrogen wurdest.

Aber ich denke, im Moment zählt nur, dass er bald sterben wird.
Nutze die letzten Wochen mit ihm. Wenn Du das kannst..

22.11.2018 23:15 • #2


A


5 Jahre betrogen und dann sterbenskrank

x 3


S
Hallo Emily,

das tut mir Leid, dass dich das so aus der Bahn wirft! Hast du der Dame das auch mal so gesagt?
Also, du schreibst, du möchtest bzw kannst und willst ihn nicht mehr sehen.

Ja, er wird sterben und vermutlich vorher auch viele seiner Fähigkeiten sowie wahrscheinlich sein klares Bewusstsein verlieren. (Habe ich mal bei einem Bekannten miterlebt.)

Ich habe vor Jahren auch mal mit jemandem nicht mehr gesprochen, der dann krank wurde und verstarb. Aber das war mir bewusst. Diesem Menschen stand ich jetzt nicht so nah.

Wie lange seid ihr insgesamt zusammen? Hat er Kinder, Familie, die sich um seine Beisetzung kümmern werden? Wissen die auch bescheid über den Betrug und deine Verfassung?

Es sind ja nun schon ca. 22 Tage vergangen seit der Aufdeckung (29.10). Bist du seither nicht mehr bei ihm gewesen? Hast du mit ihm darüber gesprochen? Was hat er zu sagen? Wie geht es ihm mit der Diagnose (ist er eher der Starke oder eher jemand der weint)? Wie geht er mit dir um? Und überhaupt wie geht es ihm, von den 6 Wochen sind ja nun nur noch 2 übrig, oder gelten die 6 Wochen ab jetzt?

Gut, dass du dich an das Forum gewandt hast. Hier wirst du viel Unterstützung und verschiedene Meinungen bekommen.

Ich freue mich von dir zu hören und gebe dir gerne meine weitere Meinung.

LG

22.11.2018 23:27 • x 3 #3


Mia2
Schliess deinen Frieden mit ihm, auch wenn sich das blöd anhört. Du bist verletzt, aber wenn er dann gestorben ist, kannst du besser damit abschließen. Bleibst du vom Krankenbett weg, machst du dir vielleicht später Vorwürfe, dich nicht richtig verabschiedet zu haben.

22.11.2018 23:30 • x 12 #4


Lebensfreude
Zitat von Mia2:
Schliess deinen Frieden mit ihm, auch wenn sich das blöd anhört. Du bist verletzt, aber wenn er dann gestorben ist, kannst du besser damit abschließen. Bleibst du vom Krankenbett weg, machst du dir vielleicht später Vorwürfe, dich nicht richtig verabschiedet zu haben.

ja das sehe ich auch so.

22.11.2018 23:31 • x 3 #5


S
Ich bin sonst ja strinkt gegen Affären und und verurteile bei Beziehungen kaum etwas mehr als dann noch ewig zu lügen.

Aber in diesem Fall finde ich das verhalten der Affäre schon wirklich gruselig diese Bombe in den letzten paar Tagen die er hat noch umbedingt platzen lassen zu müssen.

War das dann die letzte Möglichkeit am Ende doch noch die Einzige für ihn zu werden weil sie die TE sonst nie vertrieben bekommen hätte(bei ihm)? Unfassbar...

22.11.2018 23:50 • x 4 #6


Lebensfreude
vielleicht war das ja so gar nicht gewollt und geplant gewesen

22.11.2018 23:52 • #7


U
Zitat von Mondlicht897:
Es ist unbeschreiblich schwer den richtigen Weg in dieser Situation zu finden.


Immer wenn man hier im Forum meinst, man hätte schon alle Abgründe gelesen, kommt eine neue Geschichte dazu.
Fühl' Dich gedrückt, ich wünsche Dir alles gute.

23.11.2018 00:25 • x 16 #8


Vegetari
Was für ein Drama!
Hat er denn wenigstens gesagt , warum er solange geschwiegen hat ?
Meist können die nicht anders , weil die dann beide lieben .
Gut , dass Du psych. Hilfe hast.
Ich würde trotzdem ihn besuchen , wenn Du Dich immer dann in paar Minuten etwas stärker fühlst.

Fühl' Dich gedrückt !

Viel Kraft!

23.11.2018 00:35 • x 3 #9


M
Vielen lieben Dank für eure Nachrichten,
ich kämpfe noch mit mir selbst. Ein Teil von mir sagt ja, ich soll ihn besuchen und der andere schreit Nein.
Morgen habe ich meinen nächsten Psycho-Termin. Ich hätte nie gedacht, dass ich so was in meinem Leben erleben werde...
Zur Info - er hat versucht mich vom Krankenhaus fern zu halten. Er meinte, er möchte niemanden bei sich haben, wenn es ihm nicht gut geht... Dennoch wollte ich ihn besuchen und so bin ich einfach dahin gefahren.(ca. 100km) Man sagt, die Lügen haben kurze Beine. Das kann ich bestätigen...
Liebe Grüße
Emily

23.11.2018 01:19 • x 1 #10


M
Also wollte er lieber die andere sehen?
Bei fünf Jahren weiß man doch gar nicht mehr, was Erst und was Zweitbeziehung ist.

Schließe deinen Frieden mit ihm. Nimm Abschied und begleite ihn. Wenn gewünscht.

Aufräumen mit dir kannst du nach seinem Tod

23.11.2018 06:38 • x 1 #11


K
Es tut mir unheimlich leid für Dich. Diese Situation muss wirklich eine Katastrophe sein. Die jeweils einzelne Entwicklung wäre wohl schlimm genug, aber beide zusammen sind kaum vorstellbar. Da weißt Du vermutlich gar nicht, was Du zuerst denken und fühlen sollst.

Wollte er Dich die ganze verbleibende Zeit vom Krankenhaus fern halten?

Ich denke, das war dann auch eine Entscheidung von ihm.

Es gibt ja leider nicht nur die Varianten, dorthin zu fahren oder nicht, sondern auch die Frage, welches der richtige Zeitpunkt für einen weiteren Besuch wäre.

Vielleicht gibt es die Möglichkeit, über einen Brief zu sagen, was Du noch zu sagen hast. Oder erstmal nur für Dich vorzusortieren, ob Du überhaupt etwas sagen willst und was das Wichtigste davon ist.

Fühlst Du Dich in der Pflicht, Dich um alles zu kümmern, was danach kommt, oder gibt es Kinder oder andere Verwandte?

23.11.2018 07:25 • x 3 #12


D
Verzeihen ist ja gut. Aber manchmal geht es nicht. Vor allem nicht, wenn man mit der Petson nicht reden kann und diese keine Reue zeigt. Man darf auch wütend sein und jemanden eben nicht verzeihen. Geh hin und sag ihm was Du denkst und fühlst. Du hast ein Recht darauf das zu tun, was für Dich gut ist.

23.11.2018 08:09 • x 6 #13


L
Die sind die Eckdaten? Wieso 100 km? Wohnt ihr nicht zusammen? War das eine Fernbeziehung?
Wer kümmert sich um alles? Du? Sie? Kinder? .
Was sagt er denn dazu?
Ich würde ihm verzeihen. Mehr bleibt nicht zu tun .

23.11.2018 08:13 • #14


unbel-Leberwurst
Zitat von Lug:
Was sagt er denn dazu?
Ich würde ihm verzeihen. Mehr bleibt nicht zu tun .


Sagen wir mal so:
Man sollte ihm vielleicht die Chance geben, um Verzeihung zu bitten.

Hat er denn schon versucht, Dich zu erreichen?

23.11.2018 14:25 • x 2 #15


A


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