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8 Jahre Beziehung / Ehe seit 4 Wochen aus und vorbei

R
Hallo!

Ich bin neu im Forum und möchte erst einmal alle grüßen. Habe vor der Anmeldung bereits Einiges gelessen, auch die Tipps, wie man mit dem Verlassen werden fertig werden kann, aber jede Geschichte ist anders und ich würde meine gerne einmal loswerden.

In einem anderen Forum wurde ich vor einiger Zeit ziemlich dumm angemacht, dass meinen Beiträgen aufgrund von fehlenden Absätzen oder mißverständlichen Formulierungen nicht gut zu folgen wäre. Falls dies hier auch so ist, bitte ich dies zu entschuldigen, aber meine momentane emotionale Lage hindert mich daran, den höchsten Stellenwert meiner Beiträge auf Grammatik und Schreibstil zu verwenden.

Hier meine Geschichte:
Ich bin 34 und seit knapp 8 Jahren mit meiner Frau zusammen. Geheiratet haben wir Mitte 2006. Meine Frau ist meine erste wirkliche große Liebe, ich habe mir vorher immer Zeit gelassen, mich fest zu binden. Erst sie war diejenige, bei der ich mir 100% sicher war und leider auch immer noch bin. Ich bin leider der felsenfesten Überzeugung, dass es die große und wahre Liebe nur einmal im Leben gibt und ich sie mit ihr gefunden habe.

Die letzen zwei Jahre unseres Lebens waren sehr turbulent. 2009 sind wir von unserer damaligen Wohnung in Moers nach Bochum ins Haus meiner Eltern gezogen (ca. 50 km Entfernung). Dies hat Ihrer Mutter von Anfang an nicht gepasst. Diese hat seitdem auf sie oder uns eingeredet, dass sei ein Fehler gewesen. Bochum wäre nicht die Heimat meiner Frau und wir sollen gefälligst wieder zurück in ihre Nähe ziehen. Solche Bemerkungen kamen immer wieder. Noch dieses Jahr Ostern teilte sie uns mit, bei Ihr in der Straße stünde ein Haus zu Verkauf...

Letztes Jahr im April wurde bei meiner Mutter Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt. Im September ist sie dann gestorben. Mein Vater hat sie zuhause bis zum Tod gepflegt. Kurz vorher habe ich von meinem Vater das Haus überschrieben bekommen. Dies hatten wir so vereinbart, damit ich nicht völlig ahnungslos darstehe, falls ihm auch mal etwas passiert. Meine Schwester zahle ich zur Hälfte in Monatsraten aus.

Im Dezember wurde ich dann vom Chef gefragt, ob ich für ein halbes Jahr nach Nürnberg auf eine bessere Stelle gehen würde, um mich dort zu beweisen und anschließend auch hier eine bessere Stelle zu bekommen. Dies habe ich mit meiner Frau und meinem Vater (der sich in der Zeit dann noch mit um das Haus kümmern muss) besprochen. Wir waren uns einig, dass ich diesen Schritt wagen solle, das halbe Jahr geht schnell vorbei (März bis August).

Meine Frau und ich haben für dieses Jahr geplant ein Kind zu bekommen. Wir waren voller Vorfreude bereits mehrmals in Möbelhäusern, um Kinderzimmer anzuschauen. Aus diesem Grund habe ich im Januar auch einen Kombi-Jahreswagen gekauft. Die Finanzierung läuft auf meine Frau und mich. Mit diesem hatte ich im Februar einen Verkehrsunfall - Totalschaden. Dank Versicherung ist jedoch bereits ein neues Auto - auch Kombi - da.

Seit März war ich nun in Nürnberg, nach zwei Wochen fiel mir auf, dass meine Frau sich veränderte. Wenn wir uns am Wochenende trafen, reagierte sie teilweise sehr aggressiv. Ihr Verhalten wechselste dabei von einer Minute auf die andere. Einerseits konnte sie auf einmal nicht mehr genug S. haben, was mich natürlich sehr freute. Dann wurde sie aber von jetzt auf gleich zornig, sagte, ich würde sie einengen, etc.
Bestes Beispiel: Ich frage sie, ob sie im Fernsehen ihre Lieblingsserie geschaut hat. Sie sagt, mit meiner Fragerei würde ich sie in die Ecke drängen.

Eines Freitags, nachdem ich extra früh von Nürnberg nach Hause gefahren bin, damit wir möglichst viel vom Wochenende haben, platze dann der Knoten. Wir haben noch während ich unterwegs war telefoniert uind ich sagte, dass ich mittags zuhause sei. Sie kam jedoch erst abends in unsere gemeinsame Wohnung. Sie habe noch einen Bekannten getroffen und war Kaffee trinken. Als ich dann säuerlich wurde, sagte sie mir, ich solle mal überlegen, woran das liegen könne. Sie sagte, sie hätte gemerkt, sie vermisst mich während der Woche nicht so, wie es eigentlich sein müsste. Sie hätte das Gefühl, sie hätte sich die letzen zwei Jahre nur etwas vorgemacht und an etwas festgehalten, was nicht mehr wäre. BUMM.

Ich habe sie gebeten, mit mir darüber zu reden, sie wollte aber lieber abwarten, ob sich das bei ihr von alleine wieder legen würde. Tat es aber nicht. Dann bat ich sie, dass wir zusammen zu einer Paartherapie gehen, sie wollte nicht.

Da meine Frau nicht mit mir über unsere Eheprobleme sprechen wollte, habe ich mich einer Arbeitskollegin anvertraut, mit der ich sehr gut zurecht komme. Ich musste mit jemanden über die Situation reden. Diese Kollegin schickte mir an einem Freitag eine SMS und wünschte uns (also meiner Frau und mir) ein schönes Wochenende. Nichts Böses ahnend habe ich diese SMS meiner Frau gezeigt. Seit dem unterstellt mir meine Frau eine Affäre bzw. Seitensprung.

Im April bekam ich dann durch den Streß eine Gürtelrose. Der Arzt sagte zu mir, ich müsste schleunigst etwas in meinem Leben tun, oder ich werde sehr ernsthaft krank.

Ich habe daraufhin mit meiner Frau gesprochen, dass ich nun nich nur emotional, sondern auch körperlich nicht mehr kann und habe sie noch einmal gefragt, ob sie einer Paartherapie zustimmt. Sie sagte nein.
Daraufhin flogen telefonisch so die Fetzen, dass seit dem die Beziehung beendet ist.

Ich leide sehr unter der Trennung, da ich mir meiner grenzenlosen Liebe zu meiner Frau seit Beginn der Beziehung bis heute sicher bin. Ich habe in den letzen 4 Wochern 15 kg abgenommen, heule jeden Tag (ja das geht auch als Mann) und hoffe, dass sie endlich zur Vernunft kommt. Auch wenn mir alle sagen, es ist vorbei. Ich verstehe nicht, wie die Liebe von ihrer Seite einfach so verschwinden kann. Sie sagt, dass sei seit zwei Jahren ein schleichender Prozess gewesen. Aber niemand kann mir erzählen, dass der Partner so etwas zwei Jahre lang nicht merkt. Wir haben uns nicht auseinandergelebt, wie man so oft hört. Unsere Freizeit haben wir immer zusammen verbracht (vielleicht sogar zu viel), der S. funktionierte und wurde nicht weniger mit den Jahren, sondern mehr. Wir hatten - zumindest dachte ich dies - gemeinsame Pläne (Kind, Urlaube, Freizeitgestaltung, etc.) die beide wollten. Wie kann das einfach alles nicht mehr stimmen?

Seit Anfang dieser Woche bin ich krank geschrieben, da ich am letzten Wochenende starken Durchfall und Erbrechen bekommen habe. Der Durchfall ist gott sei Dank wieder weg, seit dem der Arzt mir Tabletten verschrieben hat. Essen kann ich jedoch leider trotzdem so gut wie nicht. Mir ist ständig speiübel, vor allem morgens, wenn ich mir ein trockenes Brötchen oder ein paar Nudeln reinzwänge, dann nur unter Würgen. Schlafen tue ich max. 3 bis 4 Stunden pro Nacht, bin hundemüde, meine Glieder schmerzen, ich habe momentan zu nichts mehr die Kraft.


Momentan wohnt meine Frau noch in unserer gemeinsamen Wohnung. Sie zieht am 25.06. aus. Ich habe keine Ahnung, was mich mehr fertig macht. Die jetztige Situation, wo sie abends irgendwann nach Hause kommt und ich dort sitze und mir immer Sorgen mache, wo sie ist und ob was passiert ist, oder wenn sie ganz weg ist und ich gar nicht mehr weiss, was sie tut.

Jeder erzählt mir, ich muss mich mit dem Ende abfinden, aber mein Herz sucht immer noch nach Strohalmen mit Hoffnung. Ablenkung fällt mir schwer, zumal ich keinen Freundeskreis habe, auf den ich zurückgreifen kann. Weggehen um auf andere Gedanken zu kommen scheidet also aus. Außerdem wurde letze Woche bei meinem Vater ein Schatten auf der Lunge festgestellt, kann sein, dass er nun auch noch Krebs hat...

Ich danke allen, die sich die Zeit genommen haben, den bestimmt recht langen Beitrag zu lesen und mir vielleicht ein paar Tipps zu geben.

10.06.2011 07:28 • #1


A
Hallo rainer,
willkommen im Forum, auch wenn du sicherlich nicht freiwillig hier gelandet bist. Zuerst mal möchte ich dir sagen, dass du dich für deinen Beitrag nicht entschuldigen musst. Jeder hat hier seine eigenen Probleme und schreibt so, wie es ihm gerade zumute ist. Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid, ich hoffe für deinen Vater nur das Beste. Ich denke auch, dass deine Frau sich schon vor längerer Zeit von dir entfernt hat und das durch eure Wochenendbeziehung wohl richtig gemerkt hat. Du schreibst ja selbst, dass einige Reaktionen von ihr manchmal komisch waren und sie auch nicht bereit war, mit dir über die Probleme zu reden bzw. eine Paartherapie zu machen. Ich kenne das alles von meinem Ex. Bei uns war das auch ein schleichender Prozess. Es gab so viele Anzeichen, aber ich konnte sie damals ncht einordnen . Nun weiß ich aber, dass die Abnabelung meines Ex schon vor langer Zeit begonnen hat. Auch er hat nicht mit mir gesprochen, Paartherapie kam schon gar nicht in Frage. Und du wirst hier in vielen Beiträgen lesen, dass eine Beziehung, an der nur einer arbeitet, meist zum Scheitern verurteilt ist.
Was kann ich dir raten? Zuerst musst du wirklich deine Tränen raus lassen. Aber bitte bleibe nicht auf ewig in dieser Trauer stecken. Du merkst ja selbst, welche gesundheitlichen Probleme du hast. Wenn du zu sehr leidest, solltest du dir professionelle Gesprächspartner suchen. Ich habe irgendwann meine Trauer in Wut auf das Verhalten meines Ex umgewandelt. Und von da an ging es mir besser. Ich bin immer noch stinksauer auf ihn, aber ich will ihn nun um keinen Preis zurück. Das wird für dich noch ein langer Weg sein bis dahin, aber glaube mir, es ist ein Licht am Ende des Tunnels. Schreib hier fleißig weiter, es sind immer Menschen da, die dir zur Seite stehen. Vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit, dass du unter Menschen gehst, wie wäre es mit Sport treiben?
Lass dich mal umarmen und wie gesagt, glaube mir, es wird wieder besser!
Ganz liebe Grüße!

10.06.2011 07:56 • x 1 #2


A


8 Jahre Beziehung / Ehe seit 4 Wochen aus und vorbei

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Hangover
Moin Rainer,
tja, was soll ich sagen, ausser: Willkommen im Club!

Deine Geschichte, so individuell sie auch ist in ihren Facetten (Tod der Mutter z.B.), ist eine der vielen, die wir Verlassenen kennen.
Irgendwann wurden wir von unserer Wolke geschubst und fanden uns im freien Fall wieder. Da, wo Du im Augenblick bist und hoffst, dass Du wieder an Bord des Fliegers kommst.
Wie im richtigen Leben ist das eine Variante, die klappen kann, es meist aber nicht tut.

Nun stehst Du da, schaust auf die Scherben Deiner Partnerschaft und glaubst, daran zu zerbrechen.
Kann ich wirklich gut nachvollziehen, es ging mir bis vor kurzem exakt genauso.
Auch ich habe abgenommen (zum Glück nicht 15kg, sonst wäre ich in jeden 2.Gulli gerutscht), habe elendig lange und ausgiebigst geheult und gedacht, ich würde daran krepieren seelisch.

Du fragst, wieso das alles zerbrochen ist, obwohl Ihr beiden doch so viel zusammen gemacht habt, Euch eben nicht auseinander gelebt hattet.
Vergleiche hinken meist, aber ich habe quasi dasselbe Problem (gehabt). Ich wurde von heute auf morgen verlassen, auch nach knapp 8 Jahren und auch aus (für mich! -- mind the difference!) heiterem Himmel.

Die Frage, wie sich ein Mensch so schnell entlieben kann, obwohl doch alles so toll und harmonisch zuvor war, drängt sich dann natürlich auf.
Wahrscheinlich ist auch Deine Ex ein Mensch, der nicht so selbstreflektiert ist, wie es sein darf. Sie wird einfach ihre internen Signale missachtet haben, sie aufgrund der Staatsräson vernachlässigt haben.

Und irgendwann kocht der Pott halt über, irgendein Ereignis sorgt dafür, dass der Kessel platzt. So war es bei mir, und so klingt es ein wenig auch bei Dir.

Das ist das, was war. Wie geht's jetzt weiter?

Natürlich kann ich nicht beurteilen, ob Ihr wieder zueinander finden könnt. Allerdings deutet nix in Deinen Ausführungen darauf hin. Sie wirkt so, als ob sie die Trennung vollzogen, die berühmte innere Kündigung für sich ausgesprochen habe.
Das ist dann Dein Startschuß für das große Drama mit dem Thema 'Wie lasse ich los und krepiere nicht an der Krise'.

Pragmatisch gesprochen ist jetzt Deine Aufgabe, sie loszulassen, Dich auf Dich zu konzentrieren und nach vorne zu schauen. Leicht gesagt, schwer gemacht.
Aber eben doch machbar!
Ich bin vor 3 Monaten verlassen worden und hab mittlerweile wieder begrenzt Spaß am Leben und am Alltag. Es tut immer noch oft und tief weh, aber laaange nicht mehr so wie in den ersten Wochen.

Mein Weg, der Dir vielleicht helfen kann:
Sofortige räumliche Trennung (kommt bei Euch am 25.06.) und Kontaktsperre. Das fühlt sich anfangs böse an, denn jede Faser will zum Expartner, ihm erklären, dass die Trennung falsch ist, dass man zusammenbleiben muss, dass man den Menschen liebt, etc.
Alles richtig aus Sicht des Verlassenen. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass der Verlasser das völlig anders sieht und das Bombardement als störend und bedrängend empfindet. Es bringt Dich also in den seltensten Fällen zurück in die Beziehung.

Lenk Dich ab, mach Sport, sprich mit Menschen (wieso hast Du keinen Freundeskreis?), schaff Dir zuhause eine Atmosphäre, die DEINE ist. Also: Bilder von Ihr weg, Erinnerungen in den Keller, etc.
Es wird wehtun, weil es schmerzhaft bewusst macht, was zuende gegangen ist, aber es ist notwendig, wenn Du nicht mehr leiden willst, als nötig (was dicke reichen wird!).

Ich habe dann versucht, aktiv loszulassen, indem ich mir immer und immer wieder erzählt habe, dass ich die Trennung akzeptiere und loslasse. Es dauert, und gerade anfangs hört sich der Satz unglaublich falsch an, aber nach einer Weile konnte ich damit meine tiefsten Löcher abfedern. Die Gedanken bestimmen die Gefühle. Beeinfluss die Gedanken, dann hast Du auch die Gefühle besser im Griff.
Es wird noch lange wehtun, der Weg ist nicht leicht, sondern fies und schmerzhaft.
Aber Du wirst ihn gehen müssen, es gibt nun einmal keine Abkürzung. Herzschmerz muss durchlebt werden, damit man danach wieder bereit für eine neue Beziehung ist. Und die wird kommen, auch wenn Du jetzt aufschreien und vehement verneinen wirst. Normal....

Für mich sieht es also so aus, als hätte Dein Umfeld recht mit der Aussage, es sei vorbei und Du solltest Dich mit dem Ende abfinden.

10.06.2011 08:36 • x 4 #3


R
Vielen Dank für die Antworten.

Tja, das mit dem Ablenken ist so ne Sache. Habe mich ja vor vier Wochen direkt bei McFit angemeldet, hat auch anfangs ganz gut geholfen. Diese Woche war ich aber noch nicht da. Da ich momentan auf aufgrund meiner völligen Übermüdung und der wenigen Nahrungsaufnahme eh schwankend durch die Gegend laufe, habe ich die Befürchtung, dass ich beim Sport momentan einfach stumpf umkippen werde.

Habe auch überlegt, ob ich mich für nächste Woche noch krank schreiben lasse, um irgendwie Schlaf, essen und so etwas ähnliches wie innere Ruhe nachzuholen. Bin aber momentan eher der Meinung, dass mich Arbeit vielleicht zumindest tagsüber eher ablenkt, als zuhause zu sein. Muss halt nur bis Montag irgendwie so fit sein, dass ich die 500 km nach Nürnberg mit dem Auto schaffe.

Der Mist ist, die Zweitwohnung, die ich dort angemietet habe stinkt mir auch zum Himmel. Erst mal ist da seit letzter Woche ein Wasserschaden, da eine Sanitärfirma beim Anbringen einer neuen Armatur einen Riss ins Rohr macht hat, andererseits kotzt mich die Wohnung als solches an.

Die Wohnung habe ich damals extra so gewählt, dass sie am Wochenende auch groß genug für zwei ist, damit meine Frau und ich dort auch ein vernünftiges Ehebett haben (...), Küche, etc.. Dafür habe ich in Kauf genommen, dass ich jeden Monat noch 200,- draufzahle, die ich mir hätte irgendwo hinstecken können, hätte ich vorher gewusst, dass ich das alles nicht mehr brauchen werde.

Habe auch schon darüber nachgedacht, dass halbe Jahr jetzt abzubrechen, um zumindest wieder in meinem gewohnten zuhause zu sein. Habe aber Angst, dass ich mir das in meinem Leben nie verzeihen könnte, da ich mir u. U. meine ganze berufliche Zukunft damit versaue. Auch wenn ich das Geld jetzt nicht mehr wie geplant für ein Kind brauche, schaden kann es bestimmt nicht.

Mit den Freunden ist so ne Sache. Ich hatte vor meiner Beziehung einen recht großen Freundes- bzw. Bekanntenkreis. Dieser hatte sich aber seit dem auf Null reduziert, da es meinen damaligen Freunden zu weit war, am Wochenende auch mal 50 km zu meiner Frau und mir zu fahren, anstatt dass wir jede Woche zu denen kurven. Nach einem halben Jahr ist dann der Kontakt zu allen meines ehemaligen Bekanntenkreises gänzlich abgebrochen. Jetzt im Hauruckverfahren neue Bekanntschaften zu schließen scheidet aus, da ich a nicht der Typ Mensch bin, der schnell neue Kontakte knüpfen kann und b werde ich eh nur von meinen Problemen berichten, was jede neue Bekanntschaft dazu treiben wird, möglichst schnell Land zu gewinnen.

Ich habe ja sogar der Dame von der Sparkasse eine Stunde lang von meiner Trennung erzählt. Wobei ich sagen muss, dass ich die schon sehr nett und hübsch finde...

Was mir momentan leider am meisten fehlt, ist die körperliche Nähe und Zuneigung. Ich meinen keinen S., wobei auch der nach 4 Wochen mal wieder nicht schlecht wäre. Ich konnte mir bislang in meinem Leben nicht vorstellen mit jemanden ins Bett zu springen, den ich nicht liebe und glaube nicht, dass sich das ändern wird.

Ich bin leider ein Mensch, der sehr viel körperliche Nähe und Streicheleinheiten benötigt. Ich schlafe sehr schlecht alleine (war auch während meiner gesamten Beziehung so, wenn ich mal eine Woche auf Dienstreise war, oder so) und kann auch sehr schlecht alleine abschalten. Für mich war die Welt abends nach der Arbeit schon immer in Ordnung, wenn meine Frau auf der Couch neben mir lag. Mehr brauchte ich nie, um zu wissen, wo mein zuhause ist und wo ich hingehöre. Streicheleinheiten konnten für mich nie lang genug sein.

Jemanden für's Bett findet man vielleicht recht schnell, um sich abzulenken, aber jemanden der Nähe vermittelt leider nicht.

10.06.2011 10:07 • #4


N
Zitat von rainer_a:
Ich verstehe nicht, wie die Liebe von ihrer Seite einfach so verschwinden kann. Sie sagt, dass sei seit zwei Jahren ein schleichender Prozess gewesen. Aber niemand kann mir erzählen, dass der Partner so etwas zwei Jahre lang nicht merkt. Wir haben uns nicht auseinandergelebt, wie man so oft hört. Unsere Freizeit haben wir immer zusammen verbracht (vielleicht sogar zu viel), der S. funktionierte und wurde nicht weniger mit den Jahren, sondern mehr. Wir hatten - zumindest dachte ich dies - gemeinsame Pläne (Kind, Urlaube, Freizeitgestaltung, etc.) die beide wollten. Wie kann das einfach alles nicht mehr stimmen?

Seit Anfang dieser Woche bin ich krank geschrieben, da ich am letzten Wochenende starken Durchfall und Erbrechen bekommen habe. Der Durchfall ist gott sei Dank wieder weg, seit dem der Arzt mir Tabletten verschrieben hat. Essen kann ich jedoch leider trotzdem so gut wie nicht. Mir ist ständig speiübel, vor allem morgens, wenn ich mir ein trockenes Brötchen oder ein paar Nudeln reinzwänge, dann nur unter Würgen. Schlafen tue ich max. 3 bis 4 Stunden pro Nacht, bin hundemüde, meine Glieder schmerzen, ich habe momentan zu nichts mehr die Kraft..


Hallo Rainer

zunächst einmal

Ich war zwar nur 3,5 Jahre zusammen und nicht verheiratet aber einiges hört sich bei mir ganz ähnlich an. Wobei ich aber nicht bemerkt habe das sie meine EX verändert, das hab ich erst in den letzten Tagen unserer Beziehung gemerkt. Ich frag mich auch oft wie ein Mensch über längere Zeit sich so entfernen kann und man sieht es nicht. Ich habs echt nicht gesehen das macht mich immer noch sehr traurig. Bei mir ist es jetzt scho 4 Monate her, wobei ich die ersten 2 Monate in einem hoch war mit vielen Aufgaben und der schock ist bei mir erst später gekommen. Habe auch schon abgenommen und die Sympthome die du schreibst habe ich genauso. manchmal denk ich mir aber das ich immer noch zuwenig dagegen ankämpfe und mich eher gehen lasse. Diese elende Überlkeit habe ich auch und die macht mich echt fertig, zudem schlafe ich immer bis 5 Uhr (aber genau bis 5) das belastet schon sehr. Also wenns dir hilft du hast diese Sachen nicht allein (a schwacher Trost). Ich habe jetzt seit 2 Monaten nicht mit ihr gesprochen, vor 3 Wochen die letzte SMS. Kontaktsperre ist sicher gut, nur mir geht's net unbedingt viel besser dadurch. Ich bin jetzt auch in Therapie, aber mit ein paar mal ist das halt nicht gegessen. Ich wünsch dir jedenfalls alles gute und viel Kraft in dieser sehr mühsamen Situation! es wird sicher besser

10.06.2011 10:09 • x 1 #5


Hangover
Zitat:
Vielen Dank für die Antworten.


You're welcome.

Zitat:
Tja, das mit dem Ablenken ist so ne Sache. Habe mich ja vor vier Wochen direkt bei McFit angemeldet, hat auch anfangs ganz gut geholfen. Diese Woche war ich aber noch nicht da. Da ich momentan auf aufgrund meiner völligen Übermüdung und der wenigen Nahrungsaufnahme eh schwankend durch die Gegend laufe, habe ich die Befürchtung, dass ich beim Sport momentan einfach stumpf umkippen werde.


Ok, dem ersten Reflex in Richtung Sport bist Du nachgegangen. Das ist gut. Die Übermüdung wird erstmal bleiben, zum Essen musst Du Dich im Zweifelsfall zwingen.
Bleib dran, was den Sport betrifft, denn der hat neben der Ablenkung auch noch einen anderen, hilfreichen Effekt:
Im Augenblick befindest Du Dich in einer existentiellen Krise, all die körperlichen Symptome sind Signale Deines Körpers, die Dir Gefahr vermitteln. Das ist ein Programm, das abläuft, und durch das Du durch musst. Hilft nix, ist so.
Da der Körper derzeit eimerweise Adrenalin ausschüttet (- Antwort auf die 'Gefahr'), Dir aber gleichzeitig die Endorphine (- Glück) verweigert, ist es hilfreich, sich viel zu bewegen und den Körper zur Peoduktion von Endorphinen zu 'zwingen'. Das geht entweder über Dro., oder eben über viiiiiel Sport. Was da sinnvoller ist, kannst Du Dir selber beantworten.

Zitat:
Habe auch überlegt, ob ich mich für nächste Woche noch krank schreiben lasse, um irgendwie Schlaf, essen und so etwas ähnliches wie innere Ruhe nachzuholen. Bin aber momentan eher der Meinung, dass mich Arbeit vielleicht zumindest tagsüber eher ablenkt, als zuhause zu sein. Muss halt nur bis Montag irgendwie so fit sein, dass ich die 500 km nach Nürnberg mit dem Auto schaffe.

Der Mist ist, die Zweitwohnung, die ich dort angemietet habe stinkt mir auch zum Himmel. Erst mal ist da seit letzter Woche ein Wasserschaden, da eine Sanitärfirma beim Anbringen einer neuen Armatur einen Riss ins Rohr macht hat, andererseits kotzt mich die Wohnung als solches an.

Die Wohnung habe ich damals extra so gewählt, dass sie am Wochenende auch groß genug für zwei ist, damit meine Frau und ich dort auch ein vernünftiges Ehebett haben (...), Küche, etc.. Dafür habe ich in Kauf genommen, dass ich jeden Monat noch 200,- draufzahle, die ich mir hätte irgendwo hinstecken können, hätte ich vorher gewusst, dass ich das alles nicht mehr brauchen werde.


Wenn Du irgendwie in der Lage bist zu arbeiten, mach es. Ist eine Ablenkung, die zum Teil(!) verhindern kann, dass Dich die Frage nach dem 'warum' innerlich zerfrisst.

Die Wohnung ist doch erstmal schei., rainer. Ob sie zu groß, zu hell, zu weit oben, whatever, ist, spielt keine Rolle. Sie ist da, und sie ist nicht EURE Wohnung. Ausserdem brauchst Du sie in Nürnberg. Punkt.
Über das Geld würde ich mir keine allzu großen Gedanken machen, das ist vergossene Milch.

Meine Ex ist mit mir noch schön im Januar für 4 Wochen auf die übliche 4-Wochen Reise gegangen, die dieses Jahr schei. war. Futsch. Nicht zu ändern. 2 Wochen nach der Rückkehr war sie weg...

Wenn Du einigermassen in der Lage bist, wieder zu funktionieren, kannst Du die Bude immer noch abstoßen und räumst damit ein wenig auf in Deinem Leben.

Zitat:
Habe auch schon darüber nachgedacht, dass halbe Jahr jetzt abzubrechen, um zumindest wieder in meinem gewohnten zuhause zu sein. Habe aber Angst, dass ich mir das in meinem Leben nie verzeihen könnte, da ich mir u. U. meine ganze berufliche Zukunft damit versaue. Auch wenn ich das Geld jetzt nicht mehr wie geplant für ein Kind brauche, schaden kann es bestimmt nicht.


*beep*.
Triff keine weitreichenden Entscheidungen unter dem Einfluss des unmittelbaren Verlustes. Du denkst nicht klar im Augenblick.
Warte ab! Dieser Job kann noch ganz wichtig werden für Dich!

Zitat:
Mit den Freunden ist so ne Sache. Ich hatte vor meiner Beziehung einen recht großen Freundes- bzw. Bekanntenkreis. Dieser hatte sich aber seit dem auf Null reduziert, da es meinen damaligen Freunden zu weit war, am Wochenende auch mal 50 km zu meiner Frau und mir zu fahren, anstatt dass wir jede Woche zu denen kurven. Nach einem halben Jahr ist dann der Kontakt zu allen meines ehemaligen Bekanntenkreises gänzlich abgebrochen. Jetzt im Hauruckverfahren neue Bekanntschaften zu schließen scheidet aus, da ich a nicht der Typ Mensch bin, der schnell neue Kontakte knüpfen kann und b werde ich eh nur von meinen Problemen berichten, was jede neue Bekanntschaft dazu treiben wird, möglichst schnell Land zu gewinnen.


Hm, das ist bitter.
Freunde verliert man übrigens nicht, indem man wegzieht oder sich bindet. Echte Freundschaften halten sowas mit einem lächelnden Ar. aus.
Aber das hilft Dir nicht weiter, ich weiß.
Schau mal, ob Du nicht doch alte Freunde oder Bekannte aktivieren kannst. Oft spielt sich bei uns im Kopf das Szenario ab, die Sache sei erledigt. Ich habe (zu meinem eh intakten Umfeld) nach meiner Trennung 2 alte Freunde kontaktiert, die ich 21 und 26 Jahre (!) nicht gesehen und gesprochen hatte.
Beide Begegnungen waren klasse und haben mir sehr gut getan! Just do it!

Zitat:
Was mir momentan leider am meisten fehlt, ist die körperliche Nähe und Zuneigung. Ich meinen keinen S., wobei auch der nach 4 Wochen mal wieder nicht schlecht wäre. Ich konnte mir bislang in meinem Leben nicht vorstellen mit jemanden ins Bett zu springen, den ich nicht liebe und glaube nicht, dass sich das ändern wird.

Ich bin leider ein Mensch, der sehr viel körperliche Nähe und Streicheleinheiten benötigt. Ich schlafe sehr schlecht alleine (war auch während meiner gesamten Beziehung so, wenn ich mal eine Woche auf Dienstreise war, oder so) und kann auch sehr schlecht alleine abschalten. Für mich war die Welt abends nach der Arbeit schon immer in Ordnung, wenn meine Frau auf der Couch neben mir lag. Mehr brauchte ich nie, um zu wissen, wo mein zuhause ist und wo ich hingehöre. Streicheleinheiten konnten für mich nie lang genug sein.


Der Verlust findet immer auf mehreren Ebenen statt. Du verlierst den Freund, den Menschen, der mit Dir die Wohnung und den Alltag teilte, und Du verlierst u.a. auch den Status als Liebhaber. Alles tut auf seine Art höllisch weh.
Fehlende Zärtlichkeit ist schlimm, das gemeinsame Ankuscheln und die Vertrautheit, die wie weggeblasen sind, hinterlassen eine Sehnsucht und Leere, die droht, einen auszuhöhlen.
Aber sie droht nur! Glaub mir: es wird besser, auch wenn es dauert, und der Weg entsetzlich schmerzhaft ist.
Ich will Dir nix vormachen: Es kann lange dauern, bis Du wieder vernünftig pennen und essen kannst. Aber wenn Du das weißt und den Weg bewusst(!) gehst, kannst Du heil und gesund aus der Sache herauskommen und wie Phoenix aus der Asche auferstehen.
Und wirst stärker sein als je zuvor.
Mich wird diese Krise nicht killen, habe ich beschlossen. Ich werde daraus lernen und mein Leben weiterleben im Bewusstsein, was ich alles wegstecken kann, ohne daran zu scheitern.

Zitat:
Jemanden für's Bett findet man vielleicht recht schnell, um sich abzulenken, aber jemanden der Nähe vermittelt leider nicht.


Wenn Du nicht zuviel erwartest: *beep* hilft!
Du wirst schon merken, wenn es wieder geht.

W.Churchhill:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man hingefallen ist.

10.06.2011 10:34 • #6


Träumer
Hallo Rainer,
Du hast hier sehr struktuiert und unmißverständlich geschrieben. Rechtschreibfehler hab ich auch keine gefunden, was aber auch an meinen mangelnden Deutschkenntnissen liegen kann

Aber erstmal: Willkommen in der Achterbahn

Allen hier geht's oder ging es ahnlich!
Der Eine mehr, der Andere weniger. Manchem ist es schon gelungen ein Stück Freiheit zu erlangen, andere sind noch, wie Du, in einem tiiiiiiiiefen Loch in dem man kein Licht sieht.
Als ich da unten saß, vor nem halben Jahr (was? so lange ist das schon her?)
dachte ich das war's jetzt, alles aus, das überlebst du nicht.......................

Wie Du siehst, ich lebe noch und Du wirst es auch überleben.
Es ist schwer, unendlich schwer den Aufstieg zu beginnen, aber laß Dir sagen, nach einiger Zeit siehst Du, wenn Du genau hinschaust, ganz weit oben einen Lichtschimmer. Das hilft dann weiter zu klettern.
Okay, ab und zu rutscht man wieder ein paar Meter ab, das ist aber normal.

Laß Dir hier von geübten Kletterern Tips geben wie Du am Besten vorgehst. Hilft sehr.(mal wieder Danke an Alle sagen )

Deine Nebengeschichten (Tod der Mutter etc.) machen es natürlich nicht leichter, hab da ähnliches erlebt und man denkt ALLES hat sich gegen einen verschworen.

zumal ich keinen Freundeskreis habe, auf den ich zurückgreifen kann. Weggehen um auf andere Gedanken zu kommen scheidet also aus

NEIN, scheidet nicht aus!
Mach Dich schick, geh allein aus, halt die Augen offen und Du wirst sehen wie schnell man neue Kontakte bekommt.

Du bist 34, Hallo !, bist im Besten Alter, hast noch viel vor Dir und Karriere scheinst Du ja auch zu machen. Das ist doch Klasse....
Mir ist klar das Du das im Moment nicht siehst, denn ALLES dreht sich nur um Sie.

Rainer, fang an zu klettern, mach Dich frei, gib Sie frei.

Alles Gute und ganz viel Kraft und Selbstvertrauen wünscht Dir

TRÄUMER, der endlich schon den blauen Himmel sieht und sogar langsam Spaß am klettern findet.

10.06.2011 10:52 • x 1 #7


B
Also ich würde es mit dem S. nicht überstürzen, muss jeder selber wissen.
Bei mir ging es nach hinten los und mir ist dabei noch mehr bewusst geworden, dass ich meine ex zurück will. Nicht etwa weil es schlecht war, sondern weil ich dabei nur an meine ex denken konnte. Mir ist da noch mehr bewusst geworden, wie sehr ich sie liebe.

Danach ging es mir also deutlich schlechter als vorher. Gewissensbisse hatte ich zwar keine, aber ich kam mir vor als wenn ich mich selbst betrogen hätte.

Gruß

10.06.2011 11:23 • x 1 #8


sanin
hmmm ein positives hat es doch wie man dich im anderen Forum behandelt hat, so bist du immerhin hier gelandet.

Ich habe mir letztens Hangovers Geschichte angesehen, und möchte sie dir ans Herz legen. Der Thread ist trotz der ganzen Dramatik sehr erfrischend und meiner Meinung nach sher hilfreich.
Bitte hangover es ist dein Thread so stell du den Link hier rein.

Rainer um was geht es dir in erster Linie? Zu verstehen warum sie sich so plötzlich entfremdet hat oder mit dem Verlust umzugehen?

Was mich an deiner Geschichte irritiert ist, deine Frau hat eigentlich keine Anzeichen gegeben, und dich erst dann damit konfrontiert als sie selbst schon abgeschlossen hat. Somit hattest du keine Chance.

So was ähnliches ist einem Freund von mir passiert. Seine Frau erzählte ihm was von Abstand, und zog am nächsten Tag aus. Ohne sein Wissen hat sie sich eine Wohnung gemietet und ihn erst informiert als nichts mehr zu retten war.
Er hat mich dann öfter mal spontan besucht, wenn ihm die Decke auf dem Kopf gefallen ist und hat seine Hobbies neu ausgerichtet.
Die Chance zu wissen warum hat sie ihm nie gegeben.

Mehr kann ich nicht hinzufügen, denn alles was ich dir sagen würde wurde schon geschrieben.

Ich bleibe aber dabei.... lg sanin

10.06.2011 12:31 • #9


Hangover
Dann verlinke ich mal meine Geschichte:
https://www.trennungsschmerzen.de/abstur ... t4799.html

10.06.2011 12:59 • #10


R
Zitat:
Rainer um was geht es dir in erster Linie? Zu verstehen warum sie sich so plötzlich entfremdet hat oder mit dem Verlust umzugehen?


Hm, ich bin auf der Suche nach mehreren Dingen. Wenn man mein Herz fragt immer noch: Wie kann ich die Beziehung retten?. Das der Kopf sagt, vergiss es, ist da leider zeitweise nebensächlich.

Nach dem Grund, warum sie sich so entfremdet hat, bin ich auch seit März auf der Suche. Dabei habe ich schon alles durch: Fehler meinerseits, Dro., ein anderer Mann, Hormonstörungen, falscher Umgang mit Kollegen und Bekannten, etc.
Höchstwahrscheinlich ist es eine Mischung aus mehreren mir eingefallenen oder auch nicht eingefallenen Gründen. Das für ein Trennung immer zwei verantwortlich sind, ist mir klar. Was ich aber nicht verstehen kann und will ist die Tatsache, dass ich um den Erhalt der Ehe kämpfen wollte, bereit war meine Fehler einzugestehen und therapeutische Hilfe in Ansprucnh zu nehmen. Meine Frau jedoch hat leider nicht einmal daran gedacht, für die Beziehung zu kämpfen und das verletzt mich sehr.

Das sie seit 2 Jahren unentwegt leidet, kann ich auch nicht glauben. Es gab in dieser Zeit auch immer wieder schöne Momente, die uns beiden sehr viel Freude bereitet haben. Wir hatten Zukunftspläne, denen wir voller Vorfreude entgegengesehen haben. Vielleicht haben zweitweise einfach mal die schlechteren Tage überwogen, ich denke aber, dies kommt in jeder Beziehung einmal vor und man muss gemeinsam dagegen kämpfen, dass sie bleiben. Und das sie auch noch im März an manchen Tagen die Nähe zu mir gespürt hat, hat sie selbst gesagt und das habe ich auch gemerkt. Um so unverständlicher für mich, dies nicht mehr zu einem Dauerzustand machen zu wollen.

Wie ich mit dem Verlust umgehen soll, frage ich mich natürlich auch. Ich versuche halt immer noch zu verstehen, wie es dazu kommen konnte, aber es gelingt mir nicht.

Hätte sie einen anderen, hätte ich mir vielleicht sagen können, dass sie ein Riesenarsch ist und sie haße und gut. Hätte ich eine andere gehabt, hätte ich mir sagen können, dass bist Du selbst schuld Junge, jetzt kannst Du die sch... auch ausbaden.

Bei mir herrscht momentan großes Gefühlschaos im Kopf. Immer wieder kommt dieses dumme Hoffen auf, dass es bei ihr Klick macht und sie wieder vor mir steht. Ich fürchte, diese Hoffnung wird auch noch lange bleiben. Ich mache mir jetzt schon Gedanken, ob sie vielleicht, nachdem sie ausgezogen ist nach ein paar Monaten merkt, dass das Leben auch ohne mich kein Ponyhof ist und es nicht nur gute und einfache Zeiten geben kann. Auch wenn alle außer mir diese Hoffnung nicht mehr sehen.

Meine Frau ist leider das, was mir seit den letzten acht Jahren im Leben am Wichtigsten war.

10.06.2011 13:01 • #11


sanin
Um ehrlich zu sein, ein Anderer war mein erster Gedanke. Vor allem da sie dich von Mittag bis Abends versetzt für einen Bekannten.

Erstaunlich ist, dass man scheinbar 2 Jahre leidet aber innerhalb eines Monats plötzlich realisiert, dass man nicht mehr mit dem Partner zusammen sein will.
Rainer, das ist nicht fair dir gegenüber und hört sich nach Trauben sauer reden an.
Nur realisiert sie dabei nicht, dass sie dich auf diese Art demontiert.

Nun stellt sich für dich die Frage in wie weit du mit der Ungewisseheit des Warums leben kannst. Wird sie dir wirklich die Wahrheit sagen, oder musst du dir eine eigene Basteln.
Du hast ein Recht auf den wirklichen Grund zu erfahren, alleine schon deines Selbstwertgefühls wegen.

Ausserdem bin ich der Meinung, dass nicht wirklich immer zwingend 2 Personen dazu gehören. In den meisten Fällen ja, aber nicht immer, manchmal reicht einer, manchmal sind es 3 Personen.
So lange du nicht informiert wirst such dir was aus freie Wahl, darüber nachdenken kannst du viel später auch noch.

und nun zu deinen Freunden. Da gab es eine Zeit, als ihr wirklich gute Freunde gewesen seid. Man verliert sich aus den Augen, aber niemals aus dem Sinn.
Warum nimmst du deinen Mut nicht zusammen und rufst mal den ein oder anderen an. Du kannst jetzt einfach mal hinfahren um sie zu treffen. Einfach so, ein neues gutes Gefühl.

Ich weiss ja nicht wie es bei dir mit Verpflichtung für Familie und Kinder ist, aber gibt es eine Möglichkeit bis zu ihrem Ausszug auch die Wochenenden in Nürnberg zu bleiben? In deinem Fall würde ich dir tatsächlich zu einem absoluten Kontakt-aus raten.

Du bist noch so jung, also versuch auszugehen. Anfangs wird es ein bisschen komisch und verloren sein, aber wenn du immer zum gleichen Ort gehst werden dir Leute und Örtlichkeit immer vertrauter. Du wirst sehen, dass du bald Anschluss findest.

10.06.2011 13:55 • #12


sanin
Um ehrlich zu sein, ein Anderer war mein erster Gedanke. Vor allem da sie dich von Mittag bis Abends versetzt für einen Bekannten.

Erstaunlich ist, dass man scheinbar 2 Jahre leidet aber innerhalb eines Monats plötzlich realisiert, dass man nicht mehr mit dem Partner zusammen sein will.
Rainer, das ist nicht fair dir gegenüber und hört sich nach Trauben sauer reden an.
Nur realisiert sie dabei nicht, dass sie dich auf diese Art demontiert.

Nun stellt sich für dich die Frage in wie weit du mit der Ungewisseheit des Warums leben kannst. Wird sie dir wirklich die Wahrheit sagen, oder musst du dir eine eigene Basteln.
Du hast ein Recht auf den wirklichen Grund zu erfahren, alleine schon deines Selbstwertgefühls wegen.

Ausserdem bin ich der Meinung, dass nicht wirklich immer zwingend 2 Personen dazu gehören. In den meisten Fällen ja, aber nicht immer, manchmal reicht einer, manchmal sind es 3 Personen.
So lange du nicht informiert wirst such dir was aus freie Wahl, darüber nachdenken kannst du viel später auch noch.

und nun zu deinen Freunden. Da gab es eine Zeit, als ihr wirklich gute Freunde gewesen seid. Man verliert sich aus den Augen, aber niemals aus dem Sinn.
Warum nimmst du deinen Mut nicht zusammen und rufst mal den ein oder anderen an. Du kannst jetzt einfach mal hinfahren um sie zu treffen. Einfach so, ein neues gutes Gefühl.

Ich weiss ja nicht wie es bei dir mit Verpflichtung für Familie und Kinder ist, aber gibt es eine Möglichkeit bis zu ihrem Ausszug auch die Wochenenden in Nürnberg zu bleiben? In deinem Fall würde ich dir tatsächlich zu einem absoluten Kontakt-aus raten.

Du bist noch so jung, also versuch auszugehen. Anfangs wird es ein bisschen komisch und verloren sein, aber wenn du immer zum gleichen Ort gehst werden dir Leute und Örtlichkeit immer vertrauter. Du wirst sehen, dass du bald Anschluss findest.

10.06.2011 13:55 • x 1 #13


R
Noch mal wirklich vielen lieben Dank für die Anteilnahme.

Ich sitze heute mehr oder weniger seit morgens vorm PC und warte auf Antworten. Jede Einzelne hilft mir dabei sehr. Auch wenn ich den Kampf letztendlich alleine ausfechten muss, so gibt es Kraft von anderen Leuten zu hören, die meine Situation nachvollziehen können.

Also allen ein dickes

10.06.2011 14:12 • #14


Hangover
Rainer,
wir haben alle die schei. am Hacken hier.
Und wir kennen alle die Einsamkeit, die Selbstzweifel, die Denkblockaden, das Drehen im Kreis, die Angst, die Sehnsucht, die Verzweiflung, die Wut, und die Leere, die sich aufgetan hat.

Das macht es wertvoll, hier zu schreiben. Denn Du bist mit dem schei. halt nicht allein auf der Welt.
Du bist kein Versager, bist nicht am Leben gescheitert, sondern nimmst an einem Prozess teil, den Menschen überall auf der Welt jeden Tag en masse erleben.

Da müssen wir durch. Und wir kommen da durch!
Vertrau Dir!

10.06.2011 14:23 • #15


A


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