Affäre aufgeflogen-alles vorbei

Zitat von StillerLeser:Das kann gut sein, dass es auch hier mit einem Gespräch nicht getan gewesen wäre. Wer weiß...
Aber ich freue mich, dass es bei euch wieder gut ist. Ihr seid ja jetzt quasi quitt. Strange irgendwie

Und ich wünsche mir inständig, dass meine holde Isolde die selben Erkenntnisse daraus gezogen hat, wie du. Nochmal steht meine lädierte Seele so etwas nämlich nicht durch.

Bestimmt, stiller Leser. Fühlt es sich denn so an? Oder hast du das Gefühl, sie ist nur halbherzig bei dir?

Zitat von StillerLeser:Alternativ zur Affäre hätte mir persönlich ja ein Gespräch besser gefallen, um die Ehe wieder auf Kurs zu bringen.

@StillerLeser
Selbstverständlich!
Wem nicht?

Gespräche im Vorfeld? Ja, der perfekte und wünschenswerte Ablauf.
Das mag es sogar geben. Aber diese Menschen wirst du hier kaum finden.

Trotzdem, auch mit diesen schweren Erfahrungen können sich neue Möglichkeiten ergeben.
Denn es ist, wie es ist - so abgedroschen dieser Satz auch klingen mag.

Manch einer (damit meine ich beide Positionen) würde die Vergangenheit gerne im Nachhinein verändern.
Tja, das geht aber nun mal nicht.
Das einzige, was bleibt, ist, daraus zu lernen.

Ich habe mich verändert!
(Nun, das meine ich jetzt nicht negativ.)
Diese gemachten Erfahrungen waren schmerzhaft, verletzend und lehrreich.
Sicherlich hätte ich gerne auf diese Schmerzen verzichtet.
Dennoch, wenn ich ehrlich zu mir bin, war dies vermutlich sogar die Rettung unserer Ehe. Trotzdem, hätte ich es mir so nicht gewünscht.

Aber...
Es ist jetzt, wie es ist (sorry, schon wieder so ein abgedroschener Satz).
Letztendlich habe ich mich weiter entwickelt - bin erfahrener geworden, und Erfahrungen öffnen den Horizont.

So etwas, wie das, was passierte, wird mir so nicht mehr passieren.
Damit meine ich nicht, dass ich jetzt grundsätzlich vor dem Betrogenwerden gefeit bin.
(Übrigens, das gilt auch umgekehrt.)
Nein!
Aber ich/wir bemühen uns im Vorfeld um einander.
Wie sind für einander nicht mehr selbstverständlich und wertschätzen unsere Partnerschaft.

@Löwin45 sehe ich genauso!

Zitat von Allesvorbei:Bestimmt, stiller Leser. Fühlt es sich denn so an? Oder hast du das Gefühl, sie ist nur halbherzig bei dir?

Nein, habe ich nicht. Aber da mein Vertrauen noch immer ziemlich demontiert ist und das nur äußerst langsam heilt, kann ich den neuen Burgfrieden noch nicht zu 100 Prozent genießen.
Mein dämlicher Schädel steht mir dabei noch etwas im Weg, daran arbeite ich. Die Erkenntnis, dass sie zu so etwas erwiesenermaßen imstande ist, aber (hoffentlich) nie wieder tun wird, manifestiert sich bei mir leider nur schleppend.
Aber wird schon

Mit dem Gespräch schlechthin, hört man dann hin , also so wirklich ?
Ändert man dann Dinge ?
Sagt einem der andere , es könne passieren das ich mich jemand anderen zuwende ?

Nein. Das tun sie alle nicht.

Die einen weil sie das unglücklich sein gar nicht richtig erfassen und demnach erklären können, oftmals auch weil man denkt,,, na ja das ist halt jetzt nach 10/ 15 Jahren so... und warum soll ich jetzt mehr Nähe herbei reden, wenn da nichts von alleine kommt.

Der andere empfindet gar kein richtiges unglücklich sein... und denkt sich ... ja komm ist gut... bald fahren wir ein Weekend weg, danach gehts wieder...

So in etwa war das auch bei uns...

Es muss dann nur in genau dieser längeren Flaute jemand anderes auftauchen.... und selbst das , wird nicht so bewusst wahr genommen .
Nur Kaffeetrinken, nur schreiben, nur etwas flirten....

Zitat von Isely:Mit dem Gespräch schlechthin, hört man dann hin , also so wirklich ?
Ändert man dann Dinge ?
Sagt einem der andere , es könne passieren das ich mich jemand anderen zuwende ?

Nein. Das tun sie alle nicht.

Die einen weil sie das unglücklich sein gar nicht richtig erfassen und demnach erklären können, oftmals auch weil man denkt,,, na ja das ist halt jetzt nach 10/ 15 Jahren so... und warum soll ich jetzt mehr Nähe herbei reden, wenn da nichts von alleine kommt.

Der andere empfindet gar kein richtiges unglücklich sein... und denkt sich ... ja komm ist gut... bald fahren wir ein Weekend weg, danach gehts wieder...

So in etwa war das auch bei uns...

Es muss dann nur in genau dieser längeren Flaute jemand anderes auftauchen.... und selbst das , wird nicht so bewusst wahr genommen .
Nur Kaffeetrinken, nur schreiben, nur etwas flirten....

Seh ich auch so. Bei uns hätten -zu dem Zeitpunkt- Gespräche nichts (mehr) gebracht. Wir mussten beide richtig auf die Schnauze fallen.

Und schon wieder ist fast ein Monat vergangen. Mir wird vieles immer klarer.
Die Allesvorbei, die ich noch vor einem Jahr war, gibt es nicht mehr. Mit sehr, sehr viel Arbeit werde ich mir meiner alten Muster bewusst, die ich nun langsam ablegen werde. Es ist endlich an der Zeit.
Meine Affäre (und auch die meines Mannes) war ein Symptom. Ich habe für mich erkannt, dass das Eingehen von Affären nur ein Weglaufen vor sich selbst ist.
Also habe ich nun entschieden, bei mir zu bleiben. An mir zu arbeiten. Mich mit mir auseinanderzusetzen. Und dabei konzentriere ich mich ausschließlich auf mich selbst.
Auch das war ein weiter Weg. Noch vor einem guten Monat war ich wütend auf meinen Mann. Auf seine Affäre. Quälte mich mit zermürbenden Gedanken. Auch damit ist Schluss. Mein Mann muss selbst für sich rausfinden, was diese Frau in seinem Leben sollte. Das ist nicht meine Aufgabe. Und sollte er sich nochmal mit ihr treffen oder was mit ihr anfangen (was ich im Moment nicht glaube), dann ist das seine Sache. Dann heißt das für mich, dass er immer noch nicht bereit ist, an sich zu arbeiten, sondern seine Defizite mit einer neuen Frau füllen möchte.
Für mich wäre dann aber unsere Ehe vorbei. Denn einen Mann, der nicht in der Lage ist, sich mit sich auseinanderzusetzen, möchte ich nicht mehr an meiner Seite.
Aber an dem Punkt sind wir zum Glück nicht.
Ich fühle mich gut. Sehr gut sogar. Und es macht Spaß, sich selbst kennenzulernen und bei sich zu bleiben! Endlich!

Für diese Erkenntnis schicke ich dir eine dicke Umarmung!
Es ist nie leicht zu erkennen was alles schief gelaufen ist im eigenen Leben. Liebe Te dir wünsche ich,dass 2021 dein Glücksjahr wird und dem noch viele weitere folgen werden.

@Allesvorbei

Ein starkes Statement,...reflektiert und selbstbewußt,..dass verdient extra

@

wann wagt es ein Mensch, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen? Doch meist erst,
wenn sich etwas Gravierendes ereignet hat - bei ihr/ihm selbst oder im unmittelbaren
Umfeld. Frau/Mann will das im Idealfall SELBST - mit sich selbst in eine Auseinandersetzung
zu treten. Allerdings - meist ist der Krug doch schon in den Brunnen gefallen....egal bei
wem!

Aber... es ist NIE zu spät, sich einer Veränderung zu besinnen - und in eine Auseinandersetzung
mit sich selbst zu treten. Und wer das von sich aus will, ist klar im Vorteil.
Zu erwarten, dass sich ein/e Partner/in in eine Auseinandersetzung mit sich selbst begibt - das
ist oft - zu oft - mit einem Wunschdenken verbunden. Und wenn es doch dazu kommt, heißt das
NICHT zwangsläufig, wieder auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Veränderung ist Leben - Leben DURCH Veränderungen...egal von wem und durch was herbeigeführt.

@knuddel: stimmt. Ohne die beiden Affären hätte ich niemals meine Komfortzone verlassen und weiter vor mich hingewurschtelt wie all die Jahre zuvor.
Ich bin froh, endlich aufgewacht zu sein.
Wenn ich so lese, was ich hier noch vor einem halben Jahr geschrieben habe.... Oh man!
Es wurde Zeit, dass ich an mir arbeite. Und dazu musste ich offenbar ganz tief fallen.
Mir helfen und halfen übrigens die Bücher und Podcasts von Zurhorst(s) sehr. Find die super!

Zitat von Allesvorbei:Also habe ich nun entschieden, bei mir zu bleiben. An mir zu arbeiten. Mich mit mir auseinanderzusetzen. Und dabei konzentriere ich mich ausschließlich auf mich selbst.

Das klingt toll. Darf ich Dich fragen, wie das rein praktisch aussieht?
Viele Grüße

Zitat von Pampelmuse:Das klingt toll. Darf ich Dich fragen, wie das rein praktisch aussieht?
Viele Grüße

Schwer zu erklären.
Aber: wenn ein Gefühl hochkommt (zb Wut, weil mein Mann diese andere Frau hatte oder Sehnsucht in Bezug auf meinen Ex-AM), hab ich bisher immer versucht, dieses Gefühl zu unterdrücken. Und irgendwann brach es dann doch hervor und ich habe -aus der Wut heraus- meinen Mann zb mit der Wut konfrontiert, investigative Fragen gestellt usw.
Wenn jetzt ein Gefühl kommt (Wut und Sehnsucht kamen schon sehr lang nicht mehr), bleibe ich nicht im Kopf und versuche, zu unterdrücken, sondern ich gehe sofort in meinen Körper und lokalisiere es. Dann lasse ich das Gefühl in einer Mediation zu und akzeptiere es. Dabei atme ich und konzentriere mich nur auf den Atem und das Gefühl. Und irgendwie wird es dann besser.

Hallo Allesvorbei,

es ist schön zu lesen, wie ihr beide versucht der Sache auf den Grund zu gehen. Mit therapeutischer Hilfe sogar, ist ja auch nicht so jedermanns Ding. Schön, dass ihr das beide so wollt.

Vielleicht störe ich mich gerade nur an deiner Wortwahl und interpretiere es falsch..... Also z.B. deine Ansage, dass du Wut auf deinen Mann hast weil er die andere Frau hatte. Meiner Meinung nach verurteilst du damit eine Situation aus der Vergangenheit mit deinem Wissen von heute, dass Affären eben Mist sind.

Eine (berechtigte?) Wut auf deinen Mann kann ich da momentan nicht ablesen. Womit erklärst du dir selber denn diese Wut? Er hat nix anderes gemacht als du. Deutlich kürzer und er hatte auch gar nicht vor eure WG zu beenden. Misst du da nicht irgendwie mit zweierlei Maß?

Ich finde du solltest da auf die Bremse treten und nicht zuviel von deinem EM erwarten. Eure Affären sind nicht miteinander vergleichbar und können nicht in zwei Waagschalen geworfen werden. Da beruht ja auch das eine auf dem anderen.