Affäre aufgeflogen Wie reagiert das Umfeld?

@minnie: Achso, du bist also die Affäre. Ok...aber mein Thema ist leider ein anderes.

Zitat von Angi2:.er hat in diesem Moment nur an sich gedacht....für ihn war wichtig, sich zu erleichtern ......dass er seine Frau, ohnehin belastet durch den Betrug, noch weiter in den Schmutz zog, war für ihn zweitrangig...

Ich glaube, soweit denkt man als Ehemann oder Ehefrau gar nicht. Man denkt ja eben nicht an den anderen...und, wir wissen nicht, ob er es nicht auch noch jemand anderem erzählt hat. Nur eine Meinung einholen und dann dementsprechend reagieren klingt für mich ...Obacht, S., nicht nach Mann...Darf ich das so sagen? Ist das überhaupt realistisch? Mann hat Affäre, fragt besten Freund, ob das ok ist, der meint nee und Mann beendet die Affäre...klingt eigentlich total...unrealistisch... Konstantin, ich glaube dir absolut was du schilderst. Aber ich glaube nicht, dass dein Freund so sonderlich ehrlich zu dir ist...muss man von ihm aber wohl auch nicht erwarten. Das wäre eigentlich der nächste Punkt, der mich stören würde. Wenn meine beste Freundin schon ihren Ehepartner betrügt und belügt, was macht die dann eigentlich mit mir und allen anderen...? Aber das geht vielleicht auch zu weit...

Mein Exmann ist mit einer seiner Affären, einigen gemeinsamen Freunden von ihm und mir, meiner Schwester und meinem Schwager auf ein Festival gefahren. Ich konnte nicht mit, weil ich meine jüngste Tochter noch gestillt habe. Erst 5 Jahre später, nach unserer Trennung hat sich ein Freund nach ein paar B. verplappert! Die waren 4 Tage mit ihm und dieser Frau auf einem Festival und haben mir alle nichts erzählt! Ich bin bis heute sauer - vor allem auf meine Schwester, die ihn noch nie leiden konnte, sich da aber zum Komplizen machte. Das Argument war, dass sie mich alle 'schonen' wollten. So ein Quatsch! Ich habe seine zahlreichen Affären immer geahnt und wäre froh gewesen, wenn ich mal Bestätigung dafür bekommen hätte, dass ich eben nicht 'paranoid' und 'krankhaft eifersüchtig' war, wie er behauptete. Auch die Nachbarn sagten mir nach der Trennung, dass da immer Frauen ein und aus gingen, so bald ich aus dem Haus bin. In den 10 Jahren kamen so mindestens 4 längere Affären und zahlreiche kurze Geschichten heraus. Auch entferntere Bekannte bestätigten später, dass er abends regelrecht auf der Pirsch war und dauernd Frauen abschleppte. Dass so viele es wussten, finde ich schon verletzend.

Hallo Emma75,

das tut mir so unendlich leid. Genau das ist doch eine Seite des Albtraums...alle wissen Bescheid und keiner sagt was. Irre und alles nur, damit du dich nicht so aufregst...irre, einfach irre. Es ist also für dich besser, eine Lüge zu leben. Das entscheiden dann eben die anderen für dich...aber man will sich ja in nichts reinhängen etc.pp. Ich denke eher, dass hier die Angst bei vielen Leuten mitschwingst: was, wenn mein Mann/meine Frau das auch macht? Würde ich das wissen wollen? Mit dieser Wahrheit können Sie ggf. nicht umgehen und so halten Sie, eigentlich für sich und ihre heile Welt, den Mund.
Und dann die Kehrseite: du denkst, mit dir und deiner Wahrnehmung stimmt was nicht...ein typisches Anzeichen, dass wirklich was nicht stimmt...nur ist man selber eben nicht das Problem.

@SweetCookie

Zitat von SweetCookie:Aber ich glaube nicht, dass dein Freund so sonderlich ehrlich zu dir ist...muss man von ihm aber wohl auch nicht erwarten.

Er hat mir seine Situation geschildert. Es war für mich überzeugend, dass er mit dem Dilemma nicht mehr zurecht kam. Ich kann niemandem hinter die Stirn schauen, ob es so ist, wie er es mir beschreibt. Es ist nicht meine Aufgabe, den Wahrheitsgehalt seines Tuns zu prüfen.

Ich habe nicht das Problem und deshalb kann es mich auch nicht stören. Es ist seine Privatsache. Er kennt meine Meinung und meine Haltung dazu und wenn es für ihn hilfreich war, dann gut - sonst bleibt alles wie bisher und ein zweites Mal braucht er mit dem gleichen Anliegen nicht mehr zu mir kommen. Denn ich habe dazu bereits alles gesagt.

Die Probleme anderer mache ich mir sicherlich nicht zu eigen.

Konstantin, das klingt alles andere als wie eine gute Freundschaft. Es wirkt sogar sehr unterkühlt, oberflächlich und ist mir alles egal, so lange es mich im Leben nicht direkt erwischt Methode und mit dem Thema wird er sicher nicht nochmal zu dir kommen. Wenn er eine andere Antwort möchte, wird er Sie auch woanders finden. Deine Meinung kennt er ja nun...aber es geht hier ja nicht um die Bewertung eurer Freundschaft. Es erklärt aber ggf. dein Verhalten, auch der Betrogenen gegenüber...

Ich lehne mich jetzt mal weit ausm Fenster, aber Menschen die eine Affäre eingehen, mit dem Wissen, dass da noch ein Partner auf der eigenen oder auf der anderen Seite ist, sind für mich charakterlos Menschen. Sowas geht für mich absolut überhaupt nicht und gehört damit nicht in meinen Freundeskreis oder wird komplett gestrichen. Ich merke, dass ich für solche Menschen nie Verständnis aufbringen konnte/kann und werde. Da gehen die Meinungen und Ansichten einfach zu krass auseinander.
Ich bin auch diejenige, die alles auffliegen lassen würde, sobald ich Wind bekomme, einfach weil ich mich dem Betrogenen solidarisch verpflichtet fühle.

@SweetCookie

wir kennen uns schon aus Schulzeiten und von daher verbindet uns eine langjährige Freundschaft. Vieles haben wir schon gemeinsam erlebt und gemeistert und uns in schwierigen Situationen geholfen. Wenn das unterkühlt und oberflächlich rüberkommt, so ist das in Wahrheit nicht so.

Ich sagte ja, es gab intensive und leidenschaftliche Gespräche wegen dieser Affäre und es war nicht immer leicht, die Sichtweisen zu ordnen und zurück auf die Frage zu führen - was will ich mit dieser Affäre und was soll am Ende sein bzw. stehen? Es gab emotionale Gewitter, es gab Tränen - und es gab Einsichten und der Wunsch nach Klärung und Beendigung der Affäre. Erkannte Fehler kann ich korrigieren, jederzeit und ohne wenn und aber, wenn ich von der Richtigkeit überzeugt bin. Und das für ihn dann auch so.

Trotzdem ich seine Frau auch schon länger kenne, hat es nicht dazu geführt, dass sie den Kontakt zu mir gemieden hat. Mein Freund hat sein Fehlverhalten ihr schließlich auch dann gesagt und auch, dass wir darüber gesprochen haben. Außer uns Dreien und der AF weiß keiner etwas über die Affäre, soweit mir bekannt ist. Und soweit ich das beobachten und einschätzen kann, hat seine Frau ihm wohl verzeihen können, was ich im Detail aber nicht wissen kann.

Moment, soweit ich das sehe, war doch die Freundin, um die es hier geht Single und nicht gebunden. Es gab also keinen gehörnten Partner, den man kennt, ständig trifft und vielleicht sogar mit dem befreundet ist.Genau da würde ich aber auch den Maßstab ansetzten. Wenn es nämlich anders wäre, möchte ich von einer Affäre meiner Freundin gar nichts wissen, mit welchem Recht werde ich in sowas hineingezogen.

Da würde ich dann aber auch klar und deutlich komminzieren: Ich lüge wenn, dann nur für mich. Niemals für jemand anderen.

Das ist ja ein Thema. Au weia.

@konstantin, meine Meinung dazu ist, du hast richtig gehandelt.

Zitat von Rosa-91:Ich bin auch diejenige, die alles auffliegen lassen würde, sobald ich Wind bekomme, einfach weil ich mich dem Betrogenen solidarisch verpflichtet fühle.

Das erklär mir doch bitte mal. Solidarität hat ja was mit Gemeinschaft zutun. Inwiefern bist du hier der betrogenen Person verpflichtet. Weil du selber mal betrogen wurdest?

Zitat:

...wird man zum Mittäter....Mitwisser gemacht....

Täter schonmal gar nicht.
Wisser schon.

Wenn man eine Freundschaft aufkündigt, weil die befreundete Person jetzt urplötzlich --- also mit dem Affärengeständnis, vorher war ja alles super --- eben nicht mehr den eigenen Moralvorstellungen entspricht, was für eine tolle Freundschaft soll das denn dann sein bzw gewesen sein?

Wen , wenn nicht den besten Freund, soll man denn dann um Hilfe ersuchen wenn man sich in etwas verstrickt hat?

Zitat von Gracia:Das erklär mir doch bitte mal. Solidarität hat ja was mit Gemeinschaft zutun. Inwiefern bist du hier der betrogenen Person verpflichtet. Weil du selber mal betrogen wurdest?

Das hat mit meiner Einstellung zu tun. Ich möchte schließlich nicht verarscht und angelogen werden. Das gehört sich einfach nicht. Und ich hätte ein schlechtes Gewissen der Person gegenüber. Wenn der Partner schon so ein Ar. ist, dann muss ich nicht noch Schweigen und den Betrug damit unterstützen. Behandel Menschen immer so, wie du selbst behandelt werden möchtest, so lautet mein Motto.
Meiner Meinung nach sind alle Menschen die eine Affäre eingehen zu feige ihrer Beziehung selbst ein Ende zu setzen. Es ist ziemlich einfach keine Konsequenten mit der Untreue zu tragen und lieber das heimische Nest weiterhin zu besetzen. Ich finde es wirklich widerlich.

Zitat von Rosa-91:Das hat mit meiner Einstellung zu tun. Ich möchte schließlich nicht verarscht und angelogen werden. Das gehört sich einfach nicht

Du wirst doch nicht verarscht. Du bist die Person, die um Rat gefragt wird.

Auch wenn diese Person dir gänzlich unbekannt ist?

Zitat von Rosa-91:Das hat mit meiner Einstellung zu tun. Ich möchte schließlich nicht verarscht und angelogen werden. Das gehört sich einfach nicht

Du wirst doch nicht verarscht. Du bist die Person, die um Rat gefragt wird.

Zitat:

Und ich hätte ein schlechtes Gewissen der Person gegenüber.

Auch wenn diese Person dir gänzlich unbekannt ist?

Mein ex hat mich betrogen. Und unser Umfeld hat es mitbekommen. Zum Teil auch srinr Familie.
Die Familie steht hinter ihm das ist ja klar. Seine Freunde auch. Jedoch haben ihm. Seine Freunde gesagt das er selber schuld ist und dazu noch dumm.

Also sie finden sein verhalten schlimm.

Meine Freunde meiden ihn. Haben sich klar von ihm distanziert und stehen zu mir.

Die Reaktionen des Umfelds dürften von verschiedensten Faktoren abhängen. Wie nah steh ich den einzelnen Beteiligten? Wie sympathisch sind mir die Personen? Wie sind die Gesamtumstände? Wer hat wen mit wem betrogen und warum? Kann ich die Gründe moralisch nachvollziehen oder verurteile ich das Verhalten? War es einmalig oder anhaltend/wiederholt? War Liebe im Spiel oder nur S.? Wie war das Nachtatverhalten, gab es Reue, Entschuldigungen, Versöhnung? Bei einer Versöhnung gibt es Getratsche hintenrum, aber die meisten dürften sich raushalten. Bei einer Trennung hält man doch meist zu dem, der einem nähersteht, es sei denn, man verurteilt diesen zu sehr und die Sympathien liegen auf der Anderen Seite. AM/AF dürften wohl in den seltensten Fällen erwarten, von Familie und engem Umfeld des Paares, dessen Beziehung man zerstört hat (in deren Augen) mit offenen Armen empfangen werden. Sind Kinder im Spiel, dürfte die moralische Verachtung ihnen gegenüber selbst bei Freigeistern enorm hoch sein.

Also, pauschal kann man das doch gar nicht sagen, es kommt auf den Einzelfall an. Ich habe z.B. den Fall erlebt, dass eine Kindergartenleiterin mit dem Vater von drei Kleinkindern, die in ihrem Kindergarten betreut wurden, angebandelt hat. Seine Frau trennte sich, als das aufflog, und er kam mit der Anderen zusammen. Das fand das ganze Umfeld total mies und stand voll hinter der Frau. Generell dürfte das Umfeld wohl so gut wie immer hinter dem Betrogenen stehen, es sei denn, dabei handelt es sich um einen totalen Unsympathen.