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Affäre - ein Nutzen und ein benutzen!?

Maus-89
Mmmh..., was soll ich dazu sagen. Als die Affäre begann, war ich in einer Reha.
Schon witzig, ich war in Kur und er suchte sich einen Kurschatten, die zu
dem Zeitpunkt, für ihn sehr praktisch, ins Nachbarhaus zog. Wir kannten uns
schon länger, sie hat meinen Mann schon jahrelang angehimmelt.
Wir hatten eine schlimme Zeit hinter uns. Meine Krebserkrankung, darauf folgend
hatte ich plötzlich epileptische Anfälle. Dann starb sein Vater an Krebs, mein Vater
wurde zum Pflegefall und lebte mit in unsrer Familie. Mein Mann hat alles mitgetragen,
bis zur völligen Erschöpfung.
Ich war weg von zuhause, mein Vater zur Kurzzeitpflege. Dann kam sie. Mit ihr konnte
er die Leichtigkeit und Unbeschwertheit leben, die bei uns schon lange nicht mehr da war.
Sie war allzeit bereit. Ihr Lebenssinn bestand darin, auf ihn zu warten. Ich wusste
immer ganz genau, wann er bei ihr war. Alle zwei Wochen Freitag, erst zum Stammtisch
und dann zwei Stunden zu ihr. Er war jedes mal betrunken.
Er hat es immer abgestritten und ich wollte ihm glauben. Im November 2014 stand er
Abends vor mir und gestand unter Tränen alles. Warum? Das frage ich mich bis heute.
Er stand wie ein begossener Pudel vor mir, mit einem Blick, der sagte, Hilf mir da raus!
Ich hab ihn raus geschmissen, er zog zu ihr. Nach vier Wochen kam er wieder nach Hause,
weil ich ins Krankenhaus musste. Nach ein paar Wochen setzte ich ihn wieder vor dir Tür.
Dann kam er wieder zurück, als ich meine Reha antrat.
Dann zog ich aus, weil ich auf das ständige Hin und Her kein Bock mehr hatte.
Das ließ ihn wach werden. Er beendete die Affäre. Er lebt jetzt mit unserm Sohn zuhause.
Er kämpft um mich, aber ich werde meine neu gewonnene Freiheit nicht aufgeben.
Was war das, was durch die Affäre erreicht wurde? Drei Menschen, die unsäglich gelitten
haben. Ein Trümmerhaufen, viele Tränen und Verzweiflung bei allen dreien.
Ich hoffe, das mein Mann daraus gelernt hat, nicht mehr solch einen Kollateralschaden
anzurichten. Was weiter wird? Keine Ahnung.

12.09.2016 19:36 • x 3 #31


K
Zitat von Dummda:
Aber sollte sie einen Austausch wünschen, dann finde ich, hätte sie ein Recht darauf. Auch wenn sie gewissermaßen nur eine Funktion auf unserer Paarebne erfüllt hat, so ist sie eine erster Linie ein Mensch. Und jedem Menschen, auch wenn man ihn nicht kennt, steht Würde und Respekt zu. Gewiss hat sie mir gegenüber diese Haltung nicht gezeigt. Aber ich passe nicht meine Sichtweise an. Ich habe halt eine sehr umfangreiche Haltung zu Verantwortung.


Warum sollte sie das wollen? Du würdest doch damit nur in Wunden rumbohren ... das ist für mich keine Verantwortung

12.09.2016 19:50 • x 2 #32


A


Affäre - ein Nutzen und ein benutzen!?

x 3


K
Zitat von Maus 89:
Mmmh..., was soll ich dazu sagen. Als die Affäre begann, war ich in einer Reha.
Schon witzig, ich war in Kur und er suchte sich einen Kurschatten, die zu
dem Zeitpunkt, für ihn sehr praktisch, ins Nachbarhaus zog. Wir kannten uns
schon länger, sie hat meinen Mann schon jahrelang angehimmelt.
Wir hatten eine schlimme Zeit hinter uns. Meine Krebserkrankung, darauf folgend
hatte ich plötzlich epileptische Anfälle. Dann starb sein Vater an Krebs, mein Vater
wurde zum Pflegefall und lebte mit in unsrer Familie. Mein Mann hat alles mitgetragen,
bis zur völligen Erschöpfung.
Ich war weg von zuhause, mein Vater zur Kurzzeitpflege. Dann kam sie. Mit ihr konnte
er die Leichtigkeit und Unbeschwertheit leben, die bei uns schon lange nicht mehr da war.
Sie war allzeit bereit. Ihr Lebenssinn bestand darin, auf ihn zu warten. Ich wusste
immer ganz genau, wann er bei ihr war. Alle zwei Wochen Freitag, erst zum Stammtisch
und dann zwei Stunden zu ihr. Er war jedes mal betrunken.
Er hat es immer abgestritten und ich wollte ihm glauben. Im November 2014 stand er
Abends vor mir und gestand unter Tränen alles. Warum? Das frage ich mich bis heute.
Er stand wie ein begossener Pudel vor mir, mit einem Blick, der sagte, Hilf mir da raus!
Ich hab ihn raus geschmissen, er zog zu ihr. Nach vier Wochen kam er wieder nach Hause,
weil ich ins Krankenhaus musste. Nach ein paar Wochen setzte ich ihn wieder vor dir Tür.
Dann kam er wieder zurück, als ich meine Reha antrat.
Dann zog ich aus, weil ich auf das ständige Hin und Her kein Bock mehr hatte.
Das ließ ihn wach werden. Er beendete die Affäre. Er lebt jetzt mit unserm Sohn zuhause.
Er kämpft um mich, aber ich werde meine neu gewonnene Freiheit nicht aufgeben.
Was war das, was durch die Affäre erreicht wurde? Drei Menschen, die unsäglich gelitten
haben. Ein Trümmerhaufen, viele Tränen und Verzweiflung bei allen dreien.
Ich hoffe, das mein Mann daraus gelernt hat, nicht mehr solch einen Kollateralschaden
anzurichten. Was weiter wird? Keine Ahnung.


@ Maus

Deinen Mut und Deine Konsequenz gilt es zu bewundern - in Anbetracht der Umstände...
der GESAMTEN Umstände. KEIN noch so heftiges Ereignis möchte ich hervorheben...weil
es die Gesamtheit betrifft.
Sicher ist allerdings auch...ein EP, eine Familie sind immens gefordert, wenn es um solche
Schicksalsschläge in der Gesamtheit geht. Da ist ALLES bis zum Bersten angespannt.
Nicht zu wissen, wohin mit den Gedanken, den Gefühlen, den Emotionen - das ist eine
sehr heftige Herausforderung...
...und NICHTS rechtfertigt, dass ein EP die Situation nutzt/ausnutzt - durch Fremdgehen!
Reden ist in solchen Momenten das probate Mittel.... egal mit wem! Aber nicht die Situation
des/der Schrecken auszunutzen... erst Recht nicht von einer/m Dritten, um den Ehebetrug
geradezu zu begünstigen.

Nutzen? Ich sehe den für DICH darin, dass Du das Heft des Handelns geschnappt hast,
und es für DICH genutzt hast, KLARE Grenzen aufzeigst und doch Weitsicht übst, dass
sich Dein Mann selbst darüber klar wird, was er in Anbetracht der GESAMTEN Situation
angerichtet hat...ich schreibe BEWUSST angerichtet...

Benutzt? Deine Situation, die Situationen vor und nach der Diagnose, Deine Reha...da bist
Du aus meiner Sicht benutzt worden...

12.09.2016 20:31 • x 1 #33


K
Aber gerade für den Mann von Maus habe ich irgendwie Verständnis ... denn er hat Kraft tanken wollen, und er hat in der Affäre eine Realitätsflucht gesucht (und gefunden). Was man in so einer schwierigen Situation ja auch keinem verdenken kann ... nur die Art und Weise war natürlich falsch, Kino wäre vielleicht die bessere Wahl gewesen ... allerdings brauchen Männer eben auch S. mehr als wir Frauen, es ist für sie, so glaube ich, elementarer. Sie brauchen das für ihre Bestätigung, um sich männlich zu fühlen. Und dann erscheint es einem vielleicht erstmal als der einfachere Weg, sich das auf diese Weise zu holen. In was man da reingeraten ist, merkt man ja leider meistens erst, wenn es zu spät ist.

Mit Liebe hatte das ja nichts zu tun bei ihm, er hat die andere Frau tatsächlich benutzt, wie eine Dro. eben, und ist genauso abhängig davon geworden, wie man eben von anderen Dro. auch abhängig wird. Und das war sein Untergang. Zu ihr gegangen ist er doch nur, weil er verzweifelt war, weil er seine Ehe ruiniert hatte und in der Situation, so ganz kraftlos, natürlich überhaupt gar nicht allein sein konnte und wollte.

Ich finde gerade die Geschichte von Maus und ihrem Mann ein Paradebeispiel für das Benutzen einer Affäre. Mit einem in diesem Fall besonders tragischen Hintergrund ...

12.09.2016 21:25 • x 1 #34


P
Zitat von Dummda:
in Sack und Asche. Nun das ist bei meinem Mann nur bedingt. Zunächst hat er es von sich aus erzählt nach dem er bereits die Affäre vor Monaten beendet hatte. Er soll auch nicht in Sack und Asche gehen. er soll verstehen, was er getan hat, was er mir angetan hat. ich muss aber auch verstehen, warum es dazu kam, welchen Anteil ich hatte. Da sollte man schon an die Grundfeste gehen und nicht einfach ein bisschen rumdaddeln. Tut man das, dann können sich weitreichende Erkenntnisse ergeben, die alle bereichern können.

Ich bin mittlerweile so weit, dass ich kein Bedürfnis mehr habe, die AF auszuschließen. Ich will sie nicht als Freundin. Aber sollte sie einen Austausch wünschen, dann finde ich, hätte sie ein Recht darauf. Auch wenn sie gewissermaßen nur eine Funktion auf unserer Paarebne erfüllt hat, so ist sie eine erster Linie ein Mensch. Und jedem Menschen, auch wenn man ihn nicht kennt, steht Würde und Respekt zu. Gewiss hat sie mir gegenüber diese Haltung nicht gezeigt. Aber ich passe nicht meine Sichtweise an. Ich habe halt eine sehr umfangreiche Haltung zu Verantwortung.


Dummda komm mal runter liebes. Wenn ich deine Zeilen lese, habe ich ein Bild von einem Zug der mit Tempo 300 an mir vorbei fährt um schnell ans Ziel zu kommen.

Was bitte soll die Frau denn für einen Austausch wollen?

Ich sage dir, was mir so aufstösst. Nebenbei finde ich es interessant, dass es mich da zwickt.

Diese etwas herrische Art und dieses Überlegenheitsgefühl das du suggerieren möchtest.

Ich lese das glaube ich schon zum zweiten mal, dass du a) irgendwo schon mal geschrieben hast, dich mit ihr an ein tisch zu setzen um ihr zu helfen und b) nun zum Austausch bereit bist

Warum? Bleib doch bei dir und deiner Ehe. Wieso willst du der Frau laufend ( zur Zeit nur in deinen Gedanken) was beweisen?

12.09.2016 21:36 • #35


G
vielleicht meint sie, den austausch mit dem mann?
das kann ich durchaus verstehen. er hatte ja nun mal eine beziehung zu der frau.
aber mit dummda? wozu, warum, wofür soll das gut sein?

12.09.2016 22:03 • #36


BlaueHortensie
Zitat von Kaetzchen:
... allerdings brauchen Männer eben auch S. mehr als wir Frauen, es ist für sie, so glaube ich, elementarer....

Wo hast du dass denn her? Ich glaube eher, dass viele Frauen keinen Zugang zu ihrer eigenen Lust haben. Warum auch immer ...
Kann dem nur Widersprechen.

12.09.2016 22:13 • x 1 #37


G
ich denke schon, dass sie (Kätzchen) da recht hat.
und du mit dem satz Ich glaube eher, dass viele Frauen keinen Zugang zu ihrer eigenen Lust haben.
bestätigst dieselbe behauptung.
warum und wieso ist sicher in nuancen unterschiedlich, aber im ottonormalfall auch sehr ähnlich.
eine verheiratete frau, die baldig paar kinder kriegt, hat meist den alltag mit kindern zwar im griff verliert aber oft die kraft für die leidenschaft.
kraft sowie auch zeit und dann sind leider ein großer anteil der ehemänner, die darüber beschweren, in lusthaus gehen oder geliebten anschaffen, keine große stütze, damit es nicht so ist.

12.09.2016 22:24 • #38


D
Ja, ich verstehe Eure Einwände. Aber es ist so, einen Austausch nur mit meinem Mann wird es nicht geben, denn die haben und hatten letztlich nie eine eigenständige Beziehung. Eine Afgäre, aber keine Beziehung. Gewiss hat sie es so
empfunden, aber so war es nicht. Außerdem hat sie mich selber ins Spiel gebracht bei Gesprächen mit meinem Mann. mein Angebot an sie wärelediglich, dass ich sie nicht einfach auf eine AF/ Funktion reduziere. Kann sie haben oder sein lassen. Mir geht es zu 99% um uns. Ich brauche letztlich nicht ein Gespräch über ihre Abgründe und Nöte. Aber ich fühle mich halt auch nicht bedroht von ihr ( obwohl sie mehr wollte).

12.09.2016 22:27 • #39


W
Zitat von Maus 89:
Mein Mann hat alles mitgetragen,
bis zur völligen Erschöpfung.
Ich war weg von zuhause, mein Vater zur Kurzzeitpflege. Dann kam sie. Mit ihr konnte
er die Leichtigkeit und Unbeschwertheit leben, die bei uns schon lange nicht mehr da war.


Hallo Maus 89, da hat dein Mann über Jahre schlechte Zeiten mit dir durchgestanden und ist in einer Phase der völligen Erschöpfung anfällig für Entlastung und Bestätigung durch eine andere Frau? War das so? Falls ja, finde ich das doch irgendwie nachvollziehbar.

Gab es für dich nie die Überlegung, ihm diese Eskapade ganz unorthodox zu gönnen und eure Beziehung mit der vermissten Leichtigkeit wieder zu beleben? Du schreibst doch selbst, du genießt die gewonnene Freiheit. Klar, der Täter verursacht erstmal den Schaden, aber das Ausmaß bestimmen ja auch die anderen Beteiligten mit.

Zum Thema (interessant, finde ich!)

Ich bin immer so erstaunt, wie rigoros Menschen Beziehungen wegen Fremdgehens scheitern lassen. Ich lese viel davon wie schmerzhaft und schrecklich das sei, kann das aber eigentlich nur im Hinblick auf das Belogenwerden nachvollziehen. Halte es für Selbstbetrug, davon auszugehen, weder der/die eigene Partner/Partnerin noch man selbst werde bis zum Lebensende jemals wieder Interesse an anderer Haut haben. Ich glaube, eine verstehendere, versöhnlichere Haltung zum Fremdgehen ist das beste Mittel zur Prävention von Leid.

Und natürlich geht es in einer Affäre um Nutzen und Benutzen - nicht mehr und nicht weniger als in jeder anderen zwischenmenschlichen Beziehung auch. Jede Beziehung existiert, weil die Menschen daraus einen Nutzen ziehen, egal ob unter Paaren, Eltern-Kind, Freundschaften, berufliche, romantische oder eben s.uelle Beziehungen, es liegt in unserer Natur. Keine Beziehung hat Bestand, aus der nicht alle Beteiligten den einen oder anderen Nutzen ziehen.

Dummdas Beitrag finde ich ziemlich spannend, sie erklärt sich nicht zum Opfer und gesteht allen Beteiligten Menschlichkeit zu. Ohne sie zu kennen oder bisher mehr von ihr gelesen zu haben, klingt das für mich sehr erwachsen und reflektiert.

12.09.2016 22:30 • #40


BlaueHortensie
Zitat von gastZ:
ich denke schon, dass sie (Kätzchen) da recht hat.
und du mit dem satz Ich glaube eher, dass viele Frauen keinen Zugang zu ihrer eigenen Lust haben.
bestätigst dieselbe behauptung.
warum und wieso ist sicher in nuancen unterschiedlich, aber im ottonormalfall auch sehr ähnlich.
eine verheiratete frau, die baldig paar kinder kriegt, hat meist den alltag mit kindern zwar im griff verliert aber oft die kraft für die leidenschaft.
kraft sowie auch zeit und dann sind leider ein großer anteil der ehemänner, die darüber beschweren, in lusthaus gehen oder geliebten anschaffen, keine große stütze, damit es nicht so ist.

Ja. Das stimmt. Voll getroffen was du schreibst. Kenne ich auch von mir. Und hab mich dann geärgert (und es ihm auch gesagt!) warum mein Mann dann nicht mit anpackt, damit wir uns Zeit zu zweit freischaufeln!

12.09.2016 22:33 • x 1 #41


K
Wenn ein EP den schwer erkrankten Partner betrügt, dessen Situation auf schamlose Weise ausnutzt, gibt es für mich NULL Verständnis!
Die Erkrankung von Maus89 - da bricht eine Welt zusammen und der Partner geht dann auch noch fremd! Da kann das Fremdgehen NICHT mit des Mannes höherem Bedarf an S. erklärt werden. Das ist rücksichtslos vom Mann und noch rücksichtsloser von der Nachbarin, die eine schwierige Situation des Mannes und eine NOCH schwierigere Situation von dessen Ehefrau ausgenutzt hat.

Es aus dem Mund einer Frau gehört zu haben, dass ihr EM ihr am Krankenbett gesagt hat - unmittelbar nachdem sie aus der Narkose einer mehrstündigen Krebs-OP mit einer Amputation erwacht war - Ich kann keine kranke Frau gebrauchen!...und er seine Frau tatsächlich umgehend verlassen hat, später auch die Scheidung folgte, wird wohl NIEMAND einem EP ernsthaft Verständnis entgegenbringen wollen, der SO handelt...NICHT in der akuten Phase einer Erkrankung.

Nutzen? Benutzen? Ausnutzen? Da sollte sich jeder selbst ein Bild machen, wie schamlos und rücksichtslos Situationen ausgenutzt werden...

12.09.2016 22:45 • x 2 #42


K
Zitat von kuddel7591:
Wenn ein EP den schwer erkrankten Partner betrügt, dessen Situation auf schamlose Weise ausnutzt, gibt es für mich NULL Verständnis!
Die Erkrankung von Maus89 - da bricht eine Welt zusammen und der Partner geht dann auch noch fremd! Da kann das Fremdgehen NICHT mit des Mannes höherem Bedarf an S. erklärt werden. Das ist rücksichtslos vom Mann und noch rücksichtsloser von der Nachbarin, die eine schwierige Situation des Mannes und eine NOCH schwierigere Situation von dessen Ehefrau ausgenutzt hat.


Ich sehe das etwas anders, glaube ich. Und ich gehöre auch nicht zu denen, die eine Beziehung sofort Knall auf Fall beenden würden nach einer Affäre. Ich kann das nicht so schwarzweiß sehen, ich würde immer das große Ganze betrachten und dann entscheiden, je nach Situation und was so alles gewesen ist, vorher und nachher.

Ich kenne auch einen Fall, in dem der Ehemann seine pflegebedürftige Frau (Schlaganfall) pflegt. Zu Hause. Tagsüber mit ambulanter Hilfe, sonst ist er immer für sie da. Aber natürlich hat er nicht mehr viel von ihr - keine Gespräche, keine Aufmerksamkeit, keinen S., keine echte Zweisamkeit. Seine Bedürfnisse in dieser Ehe kommen total zu kurz, logischerweise, trotzdem bleibt er bei ihr und hält zu ihr, kümmert sich, pflegt sie - und gönnt sich einmal in der Woche einen Abend mit seiner Affärenfrau, zum auftanken. Er könnte seine Frau ja auch ins Pflegeheim abschieben und sich von ihr trennen, um sein eigenes Glück zu leben. Macht er aber nicht.
Und nun? Böser Mann? Oder doch nicht so böse?

So ähnlich, wenn auch zum Glück ja nur temporär, war es doch auch bei Maus. Und wenn ich ihre Schilderungen richtig lese, hat er sich ja trotzdem um sie gekümmert, sich um sie gesorgt. Hätte er sie z.B. nach der Chemo zu Hause sitzen lassen, um sich stattdessen mit seiner Affäre zu vergnügen, wäre es was anderes. Aber alle zwei Wochen für zwei Stunden ...? Ist das jetzt wirklich SO verwerflich?

Ich weiß, das ist einfach immer schwierig. Aber ich bin halt auch dagegen, jede Affäre gleich per se zu verteufeln, nur weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Manchmal kann man auch mal abwägen. Und dass er damit so viel Leid erzeugen würde, hat er am Anfang sicher auch nicht bedacht bzw. auch nicht geahnt.

12.09.2016 22:55 • #43


K
Zitat von BlaueHortensie:
Zitat von Kaetzchen:
... allerdings brauchen Männer eben auch S. mehr als wir Frauen, es ist für sie, so glaube ich, elementarer....

Wo hast du dass denn her? Ich glaube eher, dass viele Frauen keinen Zugang zu ihrer eigenen Lust haben. Warum auch immer ...
Kann dem nur Widersprechen.


Das ist eigentlich kein Geheimnis, und an dieser Stelle jetzt natürlich offtopic, aber da Du gefragt hast ...(und Deinen Widerspruch mit dem Satz vorher eigentlich auch gleich wieder ausgehebelt

Der männliche Trieb unterscheidet sich einfach sehr vom weiblichen. Rein biologisch betrachtet baut sich der männliche Trieb alle 3-4 Tage auf und will dann entladen werden, während Frauen rein biologisch nur an ein paar wenigen Tagen im Monat (um den Eisprung herum) wirklich körperlich triebhaft sind (sozusagen rollig ). Der Rest ist bei Frauen Kopfsache und die Lust eher personen- und beziehungsbezogen als wirklich ein körperlicher Drang.
Für Frauen hat S. eher eine bindende Wirkung, für Männer eine entspannende. Weshalb Männer wohl auch liebend gern Beziehungsprobleme einfach wegv... würden, statt sie auszudiskutieren, wohingegen Beziehungsprobleme für die meisten Frauen echte Lustkiller sind. Genauso wie Stress - Männer bauen Stress gerne durch S. ab, für Frauen ist Stress ein Liebestöter.

Und so weiter. Nein, Männer und Frauen sind eben NICHT gleich Auch wenn es natürlich Männer gibt mit einem gering ausgeprägten Trieb (Testosteron und so), und Frauen mit einem sehr starken (Testosteron und so ...). Grundsätzlich aber können Frauen z.B. viel länger ohne S. auskommen, ohne, dass ihnen wirklich etwas Existenzielles fehlt, Männer hingegen leiden normalerweise unter zu wenig S. schon viel früher. Wäre das anders, gäbe es vielleicht auch mehr männliche Prosti.

12.09.2016 23:04 • x 3 #44


P
Liebes Kätzchen,

ich verstehe Deinen Ansatz. Aber Maus war noch im Kampf mit der Krankheit. Die Frau im Beispiel das du aufführst ist so krank, dass es gar nicht mehr gesund werden kann um ihren Teil zu einer Liebespaare/ Partnerschaft beizutragen.

Ich würde meinen Partner auch nicht binden, wenn ich in so einer Situation wäre, wo ich nur noch ein Pflegefall wäre. *Gott bewahre* und wäre dankbar wenn er die Kraft hätte mich zu pflegen.

Maus war nicht dort am Bett gefesselt sondern in ihr war mehr als Leben, weil sie sich mitten auf dem Kriegsplatz befand. Ja er war überfordert und suchte ein Schlupf um in eine andere Welt zu flüchten. Aber warum hat er dann seiner kranken Frau mit seinem Geständnis zusätzlich noch den Boden unter den Füßen weggerissen.

Er hat dabei auch nur an sich gedacht. Er wollte das Gewissen los werden und hat es Maus überreicht.

12.09.2016 23:07 • x 2 #45


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