Affäre macht was sie will

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ElGatoRojo
@Blanca - Gibt es wirklich unterschiedliches Sprachverständnis? Für mich sind das nur schwurbelige Formulierungen. Aber wenn du sie verstehst, könnten sie ja durchaus irgendeinen Sinn haben, der sich mir nicht erschließt
14.08.2022 13:46 •
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Na ja, wer mit sich selbst und seiner eigenen Geschichte nicht im Reinen ist wird sich schwer damit tun, erfolgreiche Beziehungen zu führen. Der Weg dazu, mit sich selbst im Reinen zu sein, ist aber nicht so einfach.

Und ja, da finde ich es auch theoretisch: es ist ja schön wenn man das alles so priorisiert, sich selbst an erste Stelle setzt (wie man das ja heute unbedingt tun muss, um nicht als psychisch voll krank zu gelten...), um zu sich selbst zu finden...
Nur geht das alles nicht ganz so einfach wenn man sich für Familie und Kinder entschieden hat.

Meiner Ansicht nach sollte man da versuchen, Lösungen und Kompromisse zu finden, die die Familie - meine damit vor Allem Partner und Kinder - nicht völlig außen vor lassen. - Diese haben schließlich auch Bedürfnisse, Probleme, etc.
Wenn jeder nur sich selbst priorisiert und das wirklich mit Absolutheit durchzieht, bleibt einfach zu viel auf der Strecke.
Ich wäre da mit mir selbst auch nicht mehr im Reinen.

Ohne Kinder/Familie sieht es wieder einfacher aus: trennen und die Gedanken nur noch um sich selbst kreisen lassen, Therapien, Anwendungen etc machen... Selbstfindung... alles klasse.
Für Eltern mit kleinen Kindern finde ich den Tipp, das so durchzuziehen, eher suboptimal.
14.08.2022 13:52 •
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A
Affäre macht was sie will
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Ich sehe es komplett anders.
Hätte @isolde Recht, wäre die Welt voller glücklicher Single
Dem ist offenkundig nicht so. Also kann die These, die am meisten erfüllende Beziehung ist die zu sich zu selber nicht richtig sein.
Die allgemeine Forschung geht auch davon aus, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und zwar bis zur frühesten Menschheit zurück. Auch ist die Keimzelle immer die Familie.
Dies ist erst einmal der Grund.
Das bedeutet dass es eben nicht normal ist, sich alleine durch das Leben zu schlagen.
Der Mensch braucht Beziehungen, sonst ergeht es ihm schlecht. Diese elementaren Grundlagen zu negieren finde ich sehr schwierig.

Aber um in Beziehungen zu dem gegenüber eingehen zu können bedarf es als Grundlage die Beziehung zu sich selbst. Wer das nicht hat, kann auch keine Beziehung zu anderen eingehen.
14.08.2022 13:56 •
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@BernhardQXY so ist es
14.08.2022 13:58 •
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darkenrahl
Zitat von Bahia84:@darkenrahl Also im Thread könnt ihr also nicht schreiben? Aber lesen könnt ihr es? Ich kenn mich da nicht aus. Danke für die Erklärung

Genau so ist es, wir können mitlesen und auch ein Danke abgeben und das war's
14.08.2022 14:04 •
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B
@darkenrahl Okay, danke!

Wie gesagt, ob das so klug von ihm ist, wage ich zu bezweifeln. Denn wenn man Rat sucht, dann muss man sich eben auch mal nen Rat antun der einem nicht schmeckt. Widerstand. Wenn der aufkommt, ist immer was dran. Und zwar bei sich selbst.

Ansonsten würden Therapien nicht funktionieren oder hätten 0 Sinn.
14.08.2022 14:06 •
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Zitat von thegirlnextdoor: Und ja, da finde ich es auch theoretisch: es ist ja schön wenn man das alles so priorisiert, sich selbst an erste Stelle setzt (wie man das ja heute unbedingt tun muss, um nicht als psychisch voll krank zu gelten...), um zu sich selbst zu finden...
Nur geht das alles nicht ganz so einfach wenn man sich für Familie und Kinder entschieden hat

Wir müssen auch hier ganz klar unterscheiden. Das eine ist das Ego. Diesem zu huldigen bedeutet dass man wie der Elefant im Porzellanladen agiert. Das andere ist, bei sich selbst zu bleiben. Das bedeutet das ich zum Beispiel nicht die Emotion des anderen übernehme sondern bei ihm lasse
Es bedeutet, dass man um Kompromisse ringt aber keinenfaulen Kompromiss abschließt.
Ich glaube, wenn man gleichzeitig bei sich ist und den anderen im Blick hat, kann man gar nicht anders, als das richtige für beide zu wollen.
Das wiederum halte ich für die hohe Kunst der Liebe und die meisten können es nicht und werden es nie erreichen.
Aber man kann danach streben.
14.08.2022 14:08 •
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@BernhardQXY Zustimmung!
14.08.2022 14:12 •

I
Es geht nicht darum, ob man Single ist und bleibt, sondern welchen Stellenwert diese im eigenen Leben hat, wie man sie führt, und vieles mehr. Der Begriff mit sich allein sein, wird missverstanden.
Wer in Beziehungsarbeit geht, muss auch mit selbst arbeiten. Wahrnehmung und Handlungen entspringen oft unbewussten Mustern. Die Arbeit mit dem Inneren Kind kann hier Türen öffnen und helfen sich selbst zu verstehen.
TheGirlnextdoor hat es ganz gut umgesetzt.
Es muss ja auch nicht verstanden. Es darf auch gerne vergessen oder für ungut befunden werden. Es geht mir auch nicht ums Rechthaben, sondern um fühlen und denken.
14.08.2022 14:12 •
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Blanca
Zitat von BernhardQXY: Hätte @isolde Recht, wäre die Welt voller glücklicher Single

Sie stellten und stellen zwar keine Mehrheit, aber es gab und gibt überzeugte (zufriedene bzw. glückliche) Singles.

Auch dreissig Jahre nachdem die Medien dazu übergingen, sie zu defizitären Wesen zu erklären ist das so. Wobei das weniger ethische Gründe hatte, als u.a. mit dem Umstand zusammenhing, daß Deutschland mehr Kinder (= künftige Steuer- und Sozialversicherungszahler) zu brauchen meint. Hatte dazu mal einen separaten Thread eröffnet:
singles-vom-leitbild-zum-sozialschmarotzer-t29591.html

Zitat von BernhardQXY: Das bedeutet dass es eben nicht normal ist, sich alleine durch das Leben zu schlagen.

Wer bist Du, daß Du Dir anmaßt darüber werten zu dürfen, was normal ist und was nicht?

Noch in den 1980ern galten Singles als gesellschaftliche Leitbilder...

Menschen sind verschieden und das ist gut so. Der eine hat eigene oder Patchwork-Familie und x Kinder, der andere lebt als Paar, aber kinderlos und wieder andere leben lieber für sich. Solange jeder nach seiner Fasson glücklich oder zumindest zufrieden wird - und Beispiele gibt es dafür in sämtliche Richtungen - so what?

Zitat von BernhardQXY: Der Mensch braucht Beziehungen, sonst ergeht es ihm schlecht.

Auch Singles haben Beziehungen: Zu ihrem Schöpfer, ihrer Herkunftsfamilie, ihren Freunden... eine Paarbeziehung ist allenfalls wichtig, wenn es um Kinder geht. Wobei Millionen Alleinerziehende der lebende Beweis sind, daß auch das letzlich nicht die Ultima ratio sein muß...
14.08.2022 14:16 •
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NurBen
Zitat von Blanca: Auch dreissig Jahre nachdem die Medien dazu übergingen, sie zu defizitären Wesen zu erklären

Sehe ich nicht so.
Wenn du mit 30-40 Jahren Single warst, wurdest du früher wesentlich härter verurteilt.
Genauso wie Scheidung früher mehr ein Tabu war als heute.

Das Singles allgemein als Defizitär gesehen werden, da stimme ich natürlich zu.
14.08.2022 14:20 •

@Blanca ich hatte den Beitrag von Bernd anders aufgefasst: keinesfalls so als ob glückliche Singles abnormal wären.

Aber - der Großteil der Menschheit ist damit nicht glücklich, würde evolutionär gesehen auch nur wenig Sinn machen, von Geburt an nach dem Singletum zu streben, die Menschheit würde aussterben.
(Ja, wäre für die Umwelt ein Vorteil,etc pp, aber darum geht es hier ja nicht)

Zitat von Blanca: Noch in den 1980ern galten Singles als gesellschaftliche Leitbilder...

Dir ist aber schon bewusst, dass das nur eine extrem kurze Zeit war?
Und dass Einsamkeit der größte psychisoziale und gesundheitliche Risikofaktor unserer modernen Zeit ist?

Es gibt in GB inzwischen Kommittees und Ausschüsse der Regierung, die sich mit dieser Thematik befassen und auch hier ist es ein politisches Thema.

Was Bernd sagt, ist daher nicht von der Hand zu weisen - ich bin mir sicher, er wollte damit nicht die Menschen diskreditieren, die nach gescheiterten Beziehungen oder aufgrund ihrer individuellen Geschichte als Single glücklicher Leben!
14.08.2022 14:21 •
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Blanca
Zitat von NurBen: Wenn du mit 30-40 Jahren Single warst, wurdest du früher wesentlich härter verurteilt.

Hab ich in den 1980ern definitiv anders erlebt...
14.08.2022 14:22 •

Zitat von NurBen: Das Singles allgemein als Defizitär gesehen werden, da stimme ich natürlich zu.

Kommt vielleicht auch auf den Wohnort/die Region an. München ist z.B. eine berühmt-berüchtigte Singlehauptstadt. Habe noch nie mitbekommen, dass Singles dort als defizitär betrachtet würden.
Meine Mutter und viele ihrer Freundinnen sind seit ihren Scheidungen vor zig Jahren überzeugte Singles. Die hatten diesbezüglich nie Probleme.
14.08.2022 14:23 •

I
Mir ging es nicht um die Beziehungsform.
Schade.
14.08.2022 14:29 •
A
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