Hallo,
wenn ich auch mal was dazu sagen darf. Ich habe Erfahrungen auf diversen Seiten: als Geliebte, als Ehefrau, als Betrogene, als Betrügerin. Also das komplette Programm. Zur Zeit bin ich wieder Geliebte, mein Lover hat sich jedoch gerade dazu entschieden, seine Frau zu verlassen. Er ist gestern von seiner Frau zu Hause ausgezogen. Nun, ich bin gespannt, ob es dabei bleibt.
Meine Erfahrungen zeigen, dass oftmals merkwürdige Besitzansprüche an den eigenen Mann gestellt werden. Mein Mann gehört mir. Das kommt hier im Forum ganz oft zur Geltung. Nein, es gibt nicht den eigenen Mann. Daher kann man sich den eigenen Mann auch nicht wegnehmen lassen. Sondern wir alle leben in einem freien Raum. Liebe, Zuneigung und Anziehungskraft sind Gefühle, die sich nicht an festgelegte (Ehe-)Grenzen halten, sondern die eine permanente gegenseitige Bestätigung durch eine intensive Nähe brauchen. Die Gefühle müssen ständig neu erobert und bestätigt werden.
In den meisten Beziehungen sind die Männer frustriert, weil kein echtes Gefühl und kein S. mehr in der Ehe stattfindet. Sie sind also in der Beziehung nicht so glücklich und sehen auch keine Möglichkeit, ihr Glück darin wieder herzustellen. Denn wenn die Beziehung einmal eingefahren ist, lässt sich das nicht so schnell wieder reparieren.
Die Geliebte tritt oft in diese Lücke und füllt die aus. Das heißt, sie ist der Katalysator derjenigen Dinge, die in der Ehe schlecht laufen. Der Mann braucht dann beides, um sein Glücksgefühl zu generieren. Da dieses Glücksgefühl irgendwann zu seinem Lebenselixier wird, kommt er nicht so schnell wieder raus, sondern nur, wenn sich eine der Frauen absolut konsequent von ihm trennt.
Nun kannst Du selbst entscheiden, ob Du eine Liebesbeziehung aufrecht erhalten willst, die keine mehr ist und wahrscheinlich auch keine mehr werden wird oder ob Du so konsequent bist und Dich trennst. Dass Du ihm für sein Lebensglück nicht ausreichst, hat er eindeutig durch seine Affären bewiesen. Du würdest also an einer Projektionsfläche Deiner Wünsche und Sehnsüchte festhalten, die mit der Realität möglicherweise nicht viel gemein hat. Aber vielleicht brauchst Du auch noch ein bisschen Zeit, um dies zu erkennen.
Entschuldige für meine Worte. Ich wollte Dir nicht zu nahe treten.