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Angst, dass Affäre sich wieder in seine Frau verliebt

E
Zitat von new-beginning:

Im Job, tragen viele andere Menschen die Konsequenzen bei einer falschen Entscheidung mit..sie sind nicht alleine! Im Privatleben müssen sie die Konsequenzen alleine ausbaden. Vll ist das ein Grund.
Oder sie behaupten sich genau deshalb im Job, weil sie im Privatleben von klein auf..vll schon in der frühen Kindheit - nie das Sagen hatten..Minderwertigkeitskomplex? der Ausgleich zum minderwertigen Privatleben wird nicht selten mich Macht und Geltungsstreben kompensiert.


Ja, da hast du gewiss auch recht. Mein NM hat eigentlich ein sehr geringes Selbstwertgefühl und zweifelt sehr an sich. Das versucht er durch viel Gelaber zu überdecken, damit ihn keiner als unsicher entlarvt. Durch sein Gelaber, das durchaus auch Hand und Fuß hat und er mE ein sehr großes Sachwissen hat, ist er sehr eloquent und versteht es ausgezeichnet, dass die Leute an seinen Lippen hängen und zu ihm aufsehen, weil er so faszinierend und toll wirkt. Ich möchte das nicht grundsätzlich schlecht reden und ja, er hat durchaus viele gute Eigenschaften, aber ist dennoch nicht in der Lage, da - wo es wirklich notwendig ist, und zwar an seinem Selbstwert - zu arbeiten, weil er gewiss auch Angst vor sich, seinen Gefühlen hat, und das, was er daraus erkennen würde.

Solange er aber nicht wirklich dazu bereit ist, kann man noch so gut gemeint auf ihn einreden, denn es erreicht ihn nicht wirklich. Ich vergleiche das so ein bisschen mit einem Alk.. Da können wir nichts machen außer danach schauen, was wir für uns selbst machen können, damit es UNS gut geht.

01.08.2019 07:19 • #2686


E
Ich kenne soclhe Typen auch Emba, rein gefühlt war mein AM ähnlich. Erstaunlich, dass dieser Typ Mann eine solche Wirkung auf Frauen hat. Umgekehrt finde ich es erstaunlich, dass es Frauen gibt, die mitten im Leben stehen und dann plötzlich auf Typen reinfallen und nicht loskommen, über die sie sonst den Kopf schütteln.....

01.08.2019 07:26 • x 1 #2687


A


Angst, dass Affäre sich wieder in seine Frau verliebt

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K
@Mira_
@Vegetari

wer LESEN kann - und zwar nur das, was geschrieben wurde - ist ganz klar im Vorteil.

Wo steht von mir geschrieben, dass ich Probleme mit Therapien habe - nirgends. Ich
habe von Therapien profitiert....und habe Therapien gemacht, die NICHT geholfen haben.
Die Litanei an Therapien will ich hier nicht aufzählen, die sowohl positiv, als auch negativ
verliefen.
Und nur darum geht es - dass eben NICHT alle therapeutischen Maßnahmen, nicht alle
offiziellen und inoffiziellen Beratungen den zuvor gewünschten Effekt haben. Daher sind
doch Therapeuten darauf bedacht, zunächst mal ergebnisoffen zu agieren - nach außen
ganz sicher nicht rausplaudernd.

@Vegetari

den WAHREN Grund, bzw. Gründe, warum betrügende EM wieder nach Hause gehen/kommen - wer gibt die schon preis!? Und alles mit doch noch vorhandener Liebe zu deklarieren...mit Sicherheit nicht.
Ich gebe dir insofern recht - Krise als Chance zu sehen. Dazu gehören IMMER zwei, die das Ziel gleichermaßen verfolgen, OHNE eine Gewähr, dass sich aus der Krise überhaupt eine Chance entwickeln kann. Und da spielt es KEINE Rolle, ob ein/e Therapeut/in daneben hockt, um zu moderieren. Und Wiederholungstäter/innen in Sachen Ehe-Betrug lassen sich auch nicht generell
vermeiden....ob mit oder ohne Therapie.

Und was bei DIR postaffärisch klappte - das ist gut und schön! Aber...es ist KEIN Freibrief, dass das für andere auch gilt. Jeder geht postaffärisch anders mit den jeweiligen Umständen um - und
das können theoretische Erkenntnisse und weise Bücher auch nicht immer beeinflussen.

Es geht doch gar nicht darum, ob Therapie oder nicht - es geht darum, pro und contra von Therapie anzuführen. Und Theapie ist eben NICHT immer mit einem Happy End endend.
Therapie kann auch bedeuten, dass Dinge an die Oberfläche kommen, die besser im Verborgenen geblieben wären....und Therapie DANN zu einem persönlichen Rohrkrepierer wird. Mit einer
Therapie gilt es umzugehen lernen...während und erst RECHT danach.

@Mira_

die Metaebene hast du angesprochen - sprichst du diese Ebene guten Freund/innen generell ab, weil diese evtl. ZU stark involviert sind, bzw. eine evtl. Objektivität nicht gegeben wäre? Hältst du es
für ausgeschlossen, dass beste Freund/innen vollkommen rational die Leviten lesen? Da muss ich dich eines Besseren belehren - viele beste Freund/innen können das und machen das auch. Das mag nach Lehrbuch evtl. nicht möglich sein....aber - grau ist alle Theorie.

Aber leider steckt oft viel zu viel Voreingenommenheit in derartigen Situationen, wenn Köpfe gewaschen werden sollen! Und wer voreingenommen mit besten Freund/innen§ umgeht - da
gebe ich dir Recht - da ist die Metaebene nicht möglich.

01.08.2019 07:30 • #2688


F
Zitat von Vegetari:
So kommst Du Froschgeküsst mit mir und auch anderen nicht weiter. ..Wenn ich sowas lese ,Schubladendenken soll mir weiter helfen. ..Was für ein Quatsch !

Ist ja auch nicht dein Thread hier Vegetari, deshalb muss ich auch mit dir nicht weiter kommen.

Zitat:
Ich habe immer noch den Eindruck, wenn manche postive postaffärische Beispiele von verbesserten Partnerschaften hier erwähnt werden ,dass manche EX AF Probleme haben , das zu glauben oder der Schmerz so gross sein kann, dass einige dies in Abrede stellen. ...Mein Eindruck. Die wenigsten Affärenfrauen glauben wohl ,dass der Mann aus Liebe bei der EF bleibt - nicht wahr? Vielleicht hat das manchmal auch psychologische Gründe ,um das Affärenende besser zu verkraften?

Also einfacher die Behauptung, er geht zurück zur EF, wegen Haus, Hof,Kinder Miele usw.


Es mag ja sein, dass es Menschen geben die so denken. Nur ICH für mich sehe das total anders (hatte ich dir aber auch schon weiter oben mal sehr deutlich gemacht ). Wenn jemand aus Liebe zurück geht und dann seine Ehe rettet hat mein Schmerz doch wenigstens einen Sinn. Kehrt jemand aber nur aus materiellen Dingen zurück ist das doch armselig. Daher war dein Satz in meinem Zusammenhang einfach überflüssig und, sorry, einfach nur ein blöder Seitenhieb, den du auch hättest stecken lassen können...

Zitat:
ist doch eigentlich anzunehmen , wenn der betrügende EM aus rein finanziellen Gründen zur EF zurück geht, dann wird halt etwas später woanders eine neue Affäre gesucht und weiter heimlich betrogen oder die ehemalige Af wieder aktiviert.

Oftmals wird es so sein, oder aber ein Horrorerlebnis reicht und man arrangiert sich bzw. resigniert. Das Leben kann ja auch auf anderen Ebenen ganz schön sein.
Zitat:
Fakt ist aber, dass man sich besonders durch Ehekrisen , dazu gehören auch Affären, sich enorm weiter entwickeln kann .
Krise = Chance

Ja, das kann man, (sollte man finde ich sogar) wenn beide wollen und Ausdauer haben! Aber wenn es die Regel wäre, dann wäre es nicht notwendig gewesen den Thread Heute geht es mir wieder gut von Annete53 ganz oben an zu pinnen.

Zitat:
Watt du für n Problem mit Therapien hast is auch nich mehr normal.
Also ich verstehe den kuddel ja auch nicht immer, aber in dieser Hinsicht weiß ich schon recht gut was er meint. Und Therapeuten sind für ernsthafte Erkrankungen da und nicht für Sinnkrisen, da hat er völlig recht. Natürlich lese ich hier auch den ein oder anderen Fall wo ich finde das hat krankhafte Züge angenommen und gehört therapiert. In diesem Fall hier scheint man der TE aber etwas an Problemen einzureden was ich so nicht erkennen kann.
Im Übrigen empfinde ich persönlich Eheberatungen, Mediationen und Coaching als sehr sinnvoll in vielerei Hinsicht.
Das sind aber auch nur Methoden um mal andere Blickwinkel einzunehmen, Ansichten zu relativieren, neuen Input zu bekommen. Für mich Therapie = Erkrankung, Coaching und Co = Neuorientierung/Weiterentwicklung.

Nochmal ganz allgemein. Allein wenn man hier liest wie Frauen reagieren, die selbst in einer Ehe stecken, wenn ihre Affäre sie verlässt (ob dieser auch nun verheiratet ist oder nicht). Obwohl sie selbst Betrügende sind und damit ihr eigenes Verhalten mal überdenken sollten, ergehen sie sich in größtem Kummer und jammern unendlich über ihren Schmerz. Sofort kommt dann der böse Mann, er hat dich nur ausnutzt, hat dich sowieso nie geliebt usw. Der Mann in so einer Affäre wird immer völlig anders bewertet, er hat straight zu sein, zu wissen was er will usw. Die Frau ist immer die arme leidende Wurst, die ja nur ernsthaft und aufrichtig liebt, egal wen.
Ich glaube, so wie das ganz anders bewertet wird, so ist auch die grundsätzliche Einstellung von Männlein und Weiblein.

@new-beginning : Du bist 4 Jahre bei deinem Ehemann geblieben und hast dich nicht getrennt, hattest deine Gründe dafür wie du schriebst. 4 Jahre in denen du wusstest, dass du diesen Mann nicht mehr liebst. Ganz so zackig in deinen Entscheidungen warst du auch nicht!

Ansonsten bin ich halt der Meinung es ist nicht eine bestimmte Sorte Mann die sich nicht entscheiden kann. Männer sind so. Weil die, über die wir hier meist noch schreiben im klassischen Rollenbild erzogen wurden, Verantwortung übernehmen, ein Mann zu sein, der die Familie versorgt (auch da gibt es Ausnahmen). Ich kenne auch deutlich mehr Männer, die nicht alleine leben wollen, die lieber halbe Sachen ertragen als Abends in eine leere Wohnung zu kommen. Neulich habe ich einen weinenden Mann gefragt (Partnerin hatte sich getrennt), was liebst du denn an der Frau? Antwort: Es ist so schön mit ihr auf der Terasse zu sitzen. (u.ä. Erläuterungen) Was für eine Frau, die so wahnsinnig gut auf der Terasse sitzen kann. Eigentlich könnte es auch jede andere sein...
Frauen hingegen überhöhen gern die romantische Liebe -sehen ganz schnell DEN Mann vor sich, ihr ein und alles- und treffen mit ihr auch irrationale Entscheidungen ohne groß nachzudenken.

@new-beginning : Bei dem Telefonat gestern, was sagt ER denn dazu?

01.08.2019 07:39 • x 3 #2689


E
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich kenne soclhe Typen auch Emba, rein gefühlt war mein AM ähnlich. Erstaunlich, dass dieser Typ Mann eine solche Wirkung auf Frauen hat. Umgekehrt finde ich es erstaunlich, dass es Frauen gibt, die mitten im Leben stehen und dann plötzlich auf Typen reinfallen und nicht loskommen, über die sie sonst den Kopf schütteln.....


Sie sind so faszinierend, weil es mit ihnen scheinbar nie langweilig wird. Ständig neue Ideen, Aktivitäten usw. Das scheint ein Jackpot zu sein. Im Umkehrschluss bedeutet es aber auch, dass nie mal Ruhe einkehren darf, da es ja sonst zu langweilig werden würde. Das heißt, man muss auch als Partner eines solchen Menschen ständig liefern, liefern und wieder liefern. Sonst würde das Ziel immer höher, schneller und weiter gefährdet werden. Nur leider ist es so, dass
1. es auch insbesondere im Privatleben irgendwann nicht mehr geht
2. sie überhaupt nicht mehr in der Lage sind zu sehen, was sie eigentlich alles erreicht haben und was sie alles Gute im Leben haben.

Wer diese Erkenntnis nicht hat, kann dass alles nicht wertschätzen und nimmt sich dadurch die Möglichkeit, glücklich zu sein und dankbar.

01.08.2019 07:44 • #2690


E
wir sollten auch einfach nicht vergessen, dass wir nur das wissen können was wir hier lesen. Aus Erfahrung wissen wir doch alle, dass vieles anders geschrieben und oder gelesen wird, als vielleicht die Intention dahinter. Und wir kennen auch immer nur die Meinung des Schreibers, nicht die der Person, über die geschrieben wird.
Es gibt immer mehrere Sichten auf die gleichen Dinge und das ist auch in Ordnung.

01.08.2019 07:46 • x 3 #2691


M
Liebe New beginning! Jetzt lese ich hier doch Wut aus deinen Nachrichten. Das ist gut. Denn mit der Wut kommt etwas endlich wieder in Gang. Aber wundere dich nicht, es werden noch andere Gefühle auftauchen. Trauer, Wehmut, Dankbarkeit und ja, auch Liebe. All diese Gefühle werden sich abwechseln. Teilweise mehrfach am Tag. Das wird dich viel Kraft kosten aber sie gehören zum Abschiedsprozeß dazu. Dieser hat genau jetzt begonnen. Alles Liebe für dich!

01.08.2019 08:06 • x 2 #2692


E
Ja, diese unstete Lebensart kenne ich. Und Du beschreibst es genau, immer auf der Suche nach dem besseren Glück, häufig ohne sich zu fragen, was den an dem Leben, welches sie führen, überhaupt fehlt? Da würde bedeuten, dass man sich mit sich selbst beschäftigen müsste und das fällt nicht jedem leicht.

01.08.2019 08:21 • x 1 #2693


K
Zitat von Ex-Mitglied:
Ja, diese unstete Lebensart kenne ich. Und Du beschreibst es genau, immer auf der Suche nach dem besseren Glück, häufig ohne sich zu fragen, was den an dem Leben, welches sie führen, überhaupt fehlt? Da würde bedeuten, dass man sich mit sich selbst beschäftigen müsste und das fällt nicht jedem leicht.


@

die schwierigste Arbeit überhaupt - sich mit sich selbst intensiv zu beschäftigen. Zu deutsch - die
eigenen Hosen runterzulassen, gestaltet sich für die meisten als Herkulesaufgabe - Frauen wie
Männer gleichermaßen betreffend. Das muss Frau/Mann WOLLEN - können kann das im Grunde
jede/r.
Das Seltsame daran ist - je heftiger ein Ereignis zugeschlagen hat, um so eher ist Frau/Mann in
der Lage, die Hosen wirklich runterzulassen. Dass es die kategorischen Verweigerer-/innen gibt,
ist auch Fakt.

Allerdings - wer die eigenen Hosen wirklich runtergelassen hat, wird sich wundern, um wie viel leichter viele Dinge später fallen werden - auf sich selbst bezogen und im Umgang mit Anderen.

01.08.2019 08:33 • x 2 #2694


H
Was ich nicht verstehe ist, wie man solch einen Mann wieder zurück nehmen kann?
Die Vorrednerinnen haben eindrucksvoll beschrieben, wie diese Männer es an Entschlusskraft und Mut fehlen lassen.
Noch dazu oft woche-, monate-, manchmal Jahre in der Lage sind zu täuschen, zu lügen und parallel mit 2 Frauen 6uell zu Gange sind.
Wer kann einen solchen Partner zurück nehmen? Mir würde schlecht ihn, in dem Wissen, gerade kommt er aus dem Bett von...
ihn zu umarmen und ich liebe oder brauche dich zu sagen.
Auch nicht aus materiellen Gründen.
Kinder bemerken die Lieblosigkeit der Eltern.
Was nützt ein schönes Haus, Wohlstand, nach aussen hin ein gespieltes Einvernehmen, wenn dieser Mann mich körperlich anwidert?
Niemand kann mir erzählen, dass derartige Betrüger es zu einem liebevollen Miteinander bringen.
Bei einer solchen Vita? Wer in der Lage ist zwischen 2 Frauen so zu switchen, über eine längere Zeit...... jeder kann sich denken, was von solchen Menschen zu halten ist.
Ich habe ihm die Koffer gepackt.
Mich in den Job gestürzt, das Haus behalten, dann muss man beißen, das ist richtig.
Aber lieber arbeite ich zu Anfang 10 h, als einen Betrüger abzunicken und ja zu blöcken.

01.08.2019 08:49 • x 2 #2695


M
Zitat von Ex-Mitglied:
Ja, diese unstete Lebensart kenne ich. Und Du beschreibst es genau, immer auf der Suche nach dem besseren Glück, häufig ohne sich zu fragen, was den an dem Leben, welches sie führen, überhaupt fehlt? Da würde bedeuten, dass man sich mit sich selbst beschäftigen müsste und das fällt nicht jedem leicht.


Ich würde das gerne weniger anklagend beschreiben, liebe Anna! Man ist nicht auf der Suche nach dem besseren Glück, sondern überhaupt mal wieder nach Glück. So war es jedenfalls bei meinem Mann und mir damals. Wir mochten beide unsere damalige Lebenssituation nicht mehr. Wir hatten uns über die Jahre entfremdet bei all dem Stress, den die Rushhour des Lebens so mit sich bringt. Das wurde uns erst bewusst, als Ruhe einkehrte. Das Kind war groß, die Eltern verstorben und die berufliche Laufbahn hatte ihren Höhepunkt überschritten. Viele Ziele hatten wir erreicht. Das Häuschen war gebaut, die Karriere war gemacht und es gab keine Ziele mehr in unserem Leben, die realistischerweise noch erreichbar waren. Von einigen Träumen mussten wir uns endgültig verabschieden und das fiel uns beiden sehr schwer. In der Hypnotherapie entstand in mir ein Bild von der damaligen Lebenssituation, das einem verbrannten, dunklen Wald glich. Ich habe das weiter oben schon beschrieben. Vor allem aber mochten wir nicht mehr, was aus uns geworden war. Wir bemerkten plötzlich, dass auch unser Leben endlich ist. Unsere Körper hatten sich schon verändert. Sie waren nicht mehr so schön und leistungsfähig, wie in jungen Jahren. Die ersten gesundheitlichen Probleme tauchten auf. Auch das machte uns beiden schwer zu schaffen. Ich tröstete mich dann, indem ich mich in einen Nachbarn verliebte, der gerade von seiner Frau verlassen worden war. In meinen Träumen rettete ich ihn aus seiner Einsamkeit. Ich missdeutete seine Bedürftigkeit und interpretierte sie als Interesse an mir. Ich half ihm, wo immer ich konnte und genoss seine Dankbarkeit. Zum Glück bemerkte er schnell, wohin der Hase bei mir lief und ging eine Weile lang konsequent auf Abstand. Mein Mann hatte es da schlimmer erwischt. Er hatte zuvor schon oft Liebeleien mit Kolleginnen, denen er auf seinen Auslandsreisen begegnete. Die letzte aber erwischte ihn so schlimm, daß er mich verlassen wollte. Da knallte er mir all seine Affären um die Ohren und setzte als Krönung die letzte oben auf. Er gestand mir unter Tränen, daß er das Leben mit mir nicht mehr ertragen könne und schmiedete irrationale Pläne, auszuwandern um mit seiner Geliebten ein Leben in ihrem Heimatland aufzubauen. Fast hätte er alle Brücken hinter sich abgebrochen dafür. Nicht nur die privaten, auch die beruflichen. Sein Geständnis ließ mich dann endlich aufwachen. Es war unsere Stunde Null.

Ich ließ ihn zunächst gewähren. Ich beschimpfte ihn nicht, ich weinte nicht. Ich war wie betäubt. Völlig fassungslos standen wir beide vor einem riesigen Scherbenhaufen. Wir gingen zum Anwalt und planten unsere Trennung. Mein Mann wollte sich zunächst in Deutschland eine Übergangswohnung suchen. Er ging auch zu seinem Vorgesetzten und verkündete seine Entscheidung. Dort bekam er sogar das Angebot, von dem anderen Land aus zu arbeiten oder man wollte seine Freundin nach Deutschland holen. Dies lehnte sie aber ab, da sie ihre Familie nicht verlassen wollte.

Ich kürze das Ganze jetzt mal ab, denn es zog sich über Jahre. Die Wendung brachte die Erkrankung meines Mannes an einer Depression, bzw. einem Burnout. Er bekam plötzlich riesige Angst vor der eigenen Courage und indem ich bereit war, ihn klaglos gehen zu lassen, begriff er, dass er nicht wirklich von mir weg wollte, sondern er wollte vor sich selbst fliehen. Er wollte vor seinem eigenen Leben und seinem Alterungsprozess und letztlich dem Tod fliehen. Da kam ihm die junge hübsche Kollegin gerade recht. Diese hätte ihm aber niemals den Halt und die Vertrautheit geben können, die er bei mir fand.

Ja, er hat mich sehr verletzt. Diese Verletzung habe ich ihn auch spüren lassen. Er musste meine Tränen ertragen und das muss sehr schlimm für ihn gewesen sein. Aber wir entschieden, es noch einmal zusammen zu versuchen. Wir wollten den Karren nun gemeinsam aus dem Dreck ziehen und wir haben es geschafft inzwischen. Der Gedanke, daß er mit anderen Frauen im Bett war, verfolgt mich noch manchmal. Aber da er inzwischen auch mich wieder genießen kann und in diesen Augenblicken ganz bei mir ist, kann ich die schlimmen Bilder immer besser verdrängen. Ja, er war schwach damals. Das aber nur, weil er zuvor immer stark sein musste, sowohl beruflich als auch privat. Wir beide mussten in unserem Leben viel ertragen und durchstehen und da wir eben auch nur Menschen sind, waren wir irgendwann einfach müde.

Ich verstehe, liebe New beginning, daß du deinen Ex-Geliebten in einem schlechten Licht siehst jetzt. Aber du kennst nur die eine Seite. Du kennst nicht den ganzen Menschen und du kennst seine Situation in der Ehe nicht. Sei ruhig wütend auf ihn, das wird dir helfen, ihn loszulassen. Aber vergiss nie seine guten Seiten, die er dir ja auch gezeigt hat. Lass ihn los, damit du heilen kannst. Sei gespannt, was das Leben dir noch bringen wird. Vielleicht bringt es dir deinen Ex-Ehemann zurück. Vielleicht findest du eine neue Liebe. Du bist noch jung. Alles ist noch möglich für dich!

Die Ex-Geliebte meines Mannes ist inzwischen mit einem spanischen Kollegen liiert. Dieser wird für sie seine Heimat verlassen, allerdings hat er keine Altlasten, so daß ihm dieser Schritt leicht fallen wird. Mein Mann besucht ihr Land nicht mehr. Er sieht sie jedoch noch auf Meetings in Deutschland und geht mit dieser Situation inzwischen souverän um. Bald wird er in Rente gehen und dann kaufen wir uns ein Wohnmobil in dem wir durch Europa tingeln werden. Mein Nachbar ist immernoch mit mir befreundet, hat aber eine neue Lebensgefährtin. Das Leben ging weiter und es hält nach wie vor viele Überraschungen für uns bereit. Die größte aber ist, daß mein Mann und ich unsere Liebe zueinander wieder gefunden haben. Manchmal nach dem S. liegen wir zusammen und reden und lachen, so wie ganz früher in unserer Jugendzeit. Und endlich können wir genießen, daß unser Kind ausgezogen ist und uns nicht mehr dabei stören kann. Das Leben ist wieder schön. Wir genießen es!

Alles Liebe euch!

01.08.2019 09:18 • x 5 #2696


H
Meerschaum, das liest sich alles sehr romantisch.
Aber.... einen Alterungsprozess erlebt jedes Molekül, ob biologisch oder synthetisch.
Diesen Vorgang u.a. als ursächlich für fremd gehen heranzuziehen?
Das ist doch sehr vereinfacht dargestellt.
Da müssen andere Faktoren hinzukommen. Vor allem, es gibt andere Möglichkeiten um aus Unzufriedenheit, Gedankenkarrussel oder 6unlust herauszufinden.
Wer glaubt, dass im fremd gehen tun zu müssen, handelt respektlos und zeigt seinem Partner gegenüber keine Wertschätzung. Vor allem, er denkt nur an sich dabei, noch keine Minute an ein wir.
Oder wie erklärst du es dir, wenn Probleme auftreten, sein Heil im fremdgehen zu suchen?
Was zeigt es dem zurückgebliebenen Partner?
Wer ehrlich zu sich selbst ist, auch aus entsprechender Erfahrung kennt die Antwort.

01.08.2019 09:36 • x 1 #2697


T
Zitat von Frosch_geküsst:
Aber über eine fremden Menschen derartige Einschätzungen hier abzugeben von den ganzen Schreibern, sorry, Leute wie war das Sprichwort mit den Schuhen in denen man erstmal gelaufen sein muss?

Genau das tust du aber bei mir. Du kritisierst mich, obwohl du weder mich noch meine Situation kennst. Du beziehst einseitig Stellung pro Affärenfrauen. Für die betrogenen Ehefrauen, die völlig ungefragt und unverschuldet in ihr Leid hineingeworfen wurden, zeigst du kein Verständnis. Jede betrogene Ehefrau hat das Recht, sich zu wehren und auf die Situation so zu reagieren, wie es ihr am sinnvollsten erscheint. Dieser Weg ist individuell und kann bei jedem anders aussehen. Dafür muss ich mich weder rechtfertigen noch bis ins Detail erklären, damit mein Weg verständlich wird. ICH muss damit klar kommen und damit leben.
Was du tust, nennt man Messen mit zweierlei Maß. Du hast die Affärenfilterbrille auf. Nimm die mal ab und beherzige deinen eigenen Spruch auch bei den Betrogenen. Oder lass ihn weg. Das wäre dann wenigstens ehrlicher.

01.08.2019 09:43 • x 2 #2698


M
Zitat von Himbeereis:
Meerschaum, das liest sich alles sehr romantisch.
Aber....


Romantisch war unsere Situation sicher nicht. Vielleicht liest es sich so, da nun sehr viel Gras darüber gewachsen ist. Aber warum sollte ich weiter hadern oder wütend sein? Wem würde das etwas bringen? Und jeder hat andere Strategien zur Konfliktbewältigung erlernt. Mein Mann ist eben eher ein Fluchttier. Das war er immer schon und beruflich hat ihn die Flucht nach vorn sehr weit gebracht. Privat funktionierte das nicht. Das zu erkennen und eine andere Strategie zu erlernen, war vielleicht die eigentliche Lebensaufgabe, die sich für ihn durch die Affäre ergab. Er hat diese Aufgabe zwar nicht mit Bravour gelöst aber immerhin bestanden.

01.08.2019 09:53 • x 2 #2699


K
Zitat @Himbeereis

Zitat:
Wer kann einen solchen Partner zurück nehmen?


@

wohin soll ein solcher Partner denn sonst - und die Konstellation auf DIESEN Thread bezogen,
gibt doch haufenweise Antworten darauf. DER Mann wäre doch aufgeschmissen, weil er privat
total entscheidungsunfähig ist. Die TE hat doch aufgezeigt, wie lange der Mann im privaten Bereich
rumeiert...und auch mit der TE rumeiert. Der Mann WEISS doch (noch) gar nicht, wo der private
Hammer wirklich hängt....und DER Mann wird sicher nicht zu DEM Hammer greifen, um seine Möbel mal geradezurücken.
Wo soll DER Mann denn hin - wenn nicht zu seiner EF? Dass sich BEIDE keinen Gefallen damit tun - rein spekulativ. Aber...BEIDE haben es sich SO ausgesucht und sich entsprechend eingerichtet!
Die Affäre mit der TE...eher ein Ausrutscher das Mannes? Kam er durch die Affäre wirklich aus den Puschen? Jau...indem er 2 Frauen gleichzeitig hatte - zu wessen Vorteil? Zu seinem! Zu wessen Nachteil? Zum Nachteil der TE, die JETZT hoffentlich die Kurve kriegt, um ENDLCIH ihr eigenes Leben zu organisieren und neu zu gestalten.

Und ja... in den Schuhen Anderer zu gehen, würde vieles realistischer erscheinen lassen. Dass das nicht möglich ist - es gleicht kein Ei dem anderen - ist nur mal Fakt. Auch nur annähernd gleiches Schuhwerk zu tragen, lässt dennoch NICHT immer ein mitreden-können zu.

Mein Schuhwerk bleibt HOFFENTLICH den meisten Menschen erspart. Zwar habe ich kleine
Füße, dass so manche/r mein Schuhwerk tragen könnte....aber nein - lieber nicht. Und aus dem Nähkästchen zu plaudern.... in vielen anderen Threads hat das zu wüsten Krawallen geführt.

01.08.2019 10:15 • x 1 #2700


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