Annäherungsversuch gescheitert wegen Lügen

Zitat von leilani1801:

Wie lange lief die Beziehung denn richtig harmonisch und reibungslos?

Das find ich auch schlimm. Aus meiner Sicht die ganze Zeit. Klar, immer mal wieder haben wir über die Abgrenzungssache gesprochen und dass er gern jemand wäre, der in einer Beziehung viel leistet, aber aus meiner Sicht hat er ausreichend geleistet. Er sagt auch (auch noch im Nachhinein), dass das eine richtig gute Beziehung war, er aber gerade sich selbst finden muss, weil er gar nicht weiß, was er will und wer er ist. Auch das ist schwierig für mich, weil es mich trifft, dass ich meiner Einschätzung nicht trauen kann.

Zitat von leilani1801:

Daraus lässt sich tatsächlich schließen, dass er tiefergehende Beziehungen vermeidet, da ihm das Handwerkszeug fehlt, seine Bedürfnisse in einer Beziehung zu artikulieren und gleichzeitig Grenzen zu setzen

Das trifft es wirklich gut. Er ist so lang über seine nicht vorhandene Grenze, dass er Schluss machen musste, um sich zu spüren.

Zitat von Gwenwhyfar:

Doch es hat meistens auch etwas mit uns selbst zu tun. Weil Du Dich täuschen wolltest. Du hast recht schnell gemerkt, dass da einiges merkwürdig ist, aber keine Reißleine gezogen.

Was war / ist mit Dir, dass Dir so ein Kontakt gut genug war bzw. Du ihn Dir schön geredet hast?

Ich bin nicht so sicher, ob ich mich wirklich täuschen wollte...aber ich habe mich getäuscht. Ich fand die Beziehung gut und fand das mit ihm schön (große Liebe kommt m.E. später) und wollte den Weg mit ihm weitergehen. Ich hätte zumindest eine Zeit ertragen, dass er erstmal wieder seine Grenzen finden muss und er war auf einen guten Weg...Dass er mit der Energie, die er aus unserem Treffen geschöpft hat, bei dem er gemerkt hat, dass er mehr für mich empfindet als er zum Schluss spüren konnte, genutzt hat, um mit einer anderen zu schlafen, statt sich seinen Problemen zu stellen und dann noch oben drauf sich dann wieder bei mir meldet und sagt, er würde mich wirklich gern wieder sehen und ich erst im Bett merke, dass da eine andere war/ist...das haut mich einfach aus den Latschen.

Danke für die Tipps mit KS, aber das steht für mich nicht zur Diskussion. Ich hab ihm gestern bereits in meinem geschockten, kalten und klaren Moment gesagt, dass er sich verhält wie ein A. und mich wie Dreck behandelt. Da lauf ich nicht hinterher...

Es ist aber schon dieser Schock, dass ich mich so sehr in ihm getäuscht habe und offensichtlich mir einen falschen Mann rausgesucht hab, den ich für psychisch stark gehalten hab und dann bricht das so. Und das lässt mich auch sehr an mir und meiner Wahl zweifeln.

Zitat von Helli:

Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass ist das für mich.

Den kannte ich noch nicht. Ja vielleicht hätte ich das wirklich besser wissen können. Ich bin da zu einer anderen Einschätzung gekommen, weil er so reflektiert war und wir einfach offen ins Gespräch gegangen sind. Ich mein, jeder hat sein Päckchen und ein bekannter Feind ist ein guter Feind.

Unterm Strich waren es hauptsächlich seine Probleme, das sieht er, das seh ich. Wir waren dran (Gespräche, Strategien, Therapie) und ihm wurde es zu anstrengend.
Und die Verhaltensweisen zum Schluss waren nicht in Ordnung. Es tut nur so unendlich weh, dass
1) er eine gute Beziehung nicht will
2) der Klassiker: mich nicht will
3) zwar sieht, dass es seine Probleme sind und er die in anderen Beziehung noch schlimmer gehabt hätte
4) er mich so wertlos behandelt und mit einer anderen schläft...

Zitat:

. da ist noch Zeit genug und mit so einem Haiopei als Vater hättest Du auch keine Freude gehabt.

Es war halt IN der Beziehung so anders und der Kontrast schockt mich und lässt mich fragen, wie konnte ich mich mit meiner Einschätzung so irren. Das passiert mir im Normalfall nicht. Meine Freunde haben auch alle nicht glauben können, dass er die Beziehung beendet hat und nicht ich, weil alle das so empfunden haben, dass er verliebter sei als ich.

Zitat von Helli:

Aber Du bist wirklich auf einem guten Wege.

Fühlt sich gerade nicht so an, sondern ich hab das Gefühl sehr schwach zu sein. Ich erwische mich, wie ich denke: er hat versucht, das vor mir zu verheimlichen, weil er mich nicht verlieren will. Vielleicht hätte ich das übersehen sollen und dann wäre es vielleicht so gekommen, wie mein Gefühl mir das geflüstert hat: nämlich dass er seine Grenzen wiederfindet, sich fängt und wieder MEIN guter Partner ist und dann hasse ich mich für den Gedanken, weil...er mit ner anderen geschlafen hat und dass ich mich schuldig dafür fühle, einfach nur übel ist und mich so zu belügen und sich mir gestern so anzunähern. Bevor wir im Bett lagen (und das Drama begann), lagen wir auf meiner Couch. Er hat die Nähe gesucht und ist in meinen Armen zusammengebrochen. Hat geschluchzt, dass er ohne mich nicht leben mag/kann, dass ich ihm so wichtig bin....und ich dachte...ja, dann Ärmel hochkrempeln, sonst hätte ich die BettNummer gar nicht gemacht. Stattdessen...oh mann, wie konnte er, nachdem er die Erkenntnis hatte, dass es
1) an ihm lag und er das Problem IMMER hätte
2) ich ihm Auswege und Stabilität geboten habe
3) und er mehr für mich empfindet, als er zum Schluss gespürt hat
Sich zwei Tage später entscheiden, über eine andere zu rutschen?

Ich kann nur sagen au...es ist gerade ganz furchtbar

Zitat von _Tara_:

sein Verhalten Dir gegenüber (Dich noch warmhalten, während er Se* mit anderen hat, Dich belügen wollen) ist respekt- und rücksichtslos und extrem egoistisch. Mit Liebe hat das 'mal gar nix zu tun.

Sehr ich leider auch so. Ich verstehe nicht, wie er mir das antun kann. Weiß auch, dass unterm Strich egal ist, denn er hat es gemacht und es wird dafür nie einen guten Grund geben.

Ich brauche Zuspruch oder muss mir zumindest nochmal Zeit für meine Trauer nehmen...wie auch immer, es tut gerade so weh, weil mir noch bewusster wird, wie wenig er für mich empfunden haben muss, um das abzuziehen...oder wie wenig er in Kontakt mit sich ist...und ihm deshalb überhaupt nicht klar ist, was hier passiert und wie sehr er mich und auch sich -na wer weiß- verletzt. Es ist einfach so gemein, dass er weiß, dass das Problem bei ihm liegt und er arbeiten müsste und das Ziel (beziehungsfähigkeit) auch will, aber ihm die Beziehung, die ihm ach so viel wert erschien, nicht reicht, um sich auf den Weg zu machen...und gleichzeitig bei mir sitzt und weint und mich vermisst...
er hat gestern so gemeine Dinge zu mir gesagt, als ich ihn auf den S. ansprach und wie er das machen kann und mich belügen und mich an seine Seite holen...ich weiß, defensive, aber auch das tut gerade einfach obendrauf weh...in meinen schwachen Momenten höre ich nur das und höre nicht mehr, was er mir da angetan hat...

Zitat von Hahiku:

Ich hoffe, dass Dich meine Worte etwas trösten können.

Vielen Dank für die Antwort. Es hilft schon, mit anderen zu reden, weil dann die Kreisel nicht im Kopf sind, sondern eine Antwort bekommen und kurz aufhören, sich zu drehen.
Es ist halt so frisch mit gestern (zumindest hab ich da von der anderen erfahren), dass ich diese ganzen kindlichen Fragen im Kopf rumposaunen höre, auf die es keine Antwort gibt...

Zitat:

Wenn, müsste er drangehen mit Therapie, und zwar längere Zeit.

Er hat angefangen und nach der Trennung gemerkt, dass er das Problem ist.
Mein Inneres fragt sich trotzdem (dummdumm, warum liebt er sich selbst und mich nicht genug? Bzw. hat er mir gestern gesagt, er liebe mich nicht genug. So einfach und so au.

Zitat:

Immer wenn es gut läuft kriegen sie Panik. Und das meine ich wörtlich!

Ja, das trifft es total gut und auch dass ich das emotional kaum nachvollziehen kann. Immer wenn es besonders schön war, ist er wütend geworden. Wir sind im Urlaub, 2 Tage alles schön, auf einmal wird er aus einem doofen Grundwütend und wir gehen uns einen Tag aus dem Weg. Wir hatten doch so viel Schönes und das erkennt er auch und ich verstehe nicht, warum man nicht irgendwo dann auch mit Logik ein bissen die Popobacken zusammenkneift und arbeitet. Ich bin solo albern.

Zitat:

Das Alles hat aber mit Dir und Deinem Wert nichts zu tun, es ist seine Art, Abstand herzustellen und Macht zu behalten..

Danke, ich versuche, mir das mehr vor Augen zu führen. Ich bemitleide mich nur gerade so sehr selbst, weil ich aus meiner Perspektive so viel Gutes hatte und ich das sehr wollte und es so plötzlich und dann auch noch so fies zu Ende ging und es ist schwer, sich zu verabschieden...