Arm und einsam

Hallo liebe Forumsmitglieder,
Ich bin zur Zeit so am Boden zerstört und sehe kein Licht am Ende des Tunnels.
Ich war 7 Jahre in einer On-off-Beziehung, aus der ich mich vor 3 Monaten befreite. Es fiel mir total schwer auf Null Kontakt zu gehen, weil ich in jeglicher Hinsicht von meinem Ex abhängig war. Ich habe keine Freunde und ich bin arbeitslos.
Ich wusste von Anfang an, dass er mich nicht liebt, aber ich hatte immer die Hoffnung, dass es irgendwann vielleicht doch werden könnte, zumal er nach jeder Trennung wieder auf mich zu kam.
Vor ein paar Tagen hab ich ihn getroffen, aber er lief achtlos an mir vorbei. Ich dachte, das wäre wieder eine neue Masche von ihm, weil er hat mich oft absichtlich verletzt. Aber jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass er eine Neue hat, denn er ist keinen Abend zuhause.
Jetzt weiß ich, dass ich niemanden mehr habe und das tut unheimlich weh.

Ich bin zur Zeit krank. Hab eine starke Bronchitis und ich hatte Streit mit meinen Kindern. Es ging um mein Enkelkind, das ich jetzt auch kaum mehr sehen darf.

Ich(60) liege nur Zuhause rum oder geh mal spazieren. Da ich in einem kleinen Dorf wohne, wo absolut nix los ist, kann ich im Moment gar nix anderes tun. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich das mal ändert. Die (manchmal) schöne Zeit mit meinem Ex ist nun endgültig vorbei.
Ich glaube, in diesem Leben komm ich nicht mehr auf die Beine.

Hallo,
erstmal möchte ich dich hier begrüßen und dir sagen, dass du hier nie allein bist!

Dann würde ich gern wissen, warum du selber dir so abwertend ggü stehst und dir so einen Namen gibst?

Und als letztes würde mich interessieren, warum dein Leben so dermaßen leer geworden ist? Warum liegst du untätig auf der Couch? Was war der Grund für den Konflikt mit deinen Kindern? Was sind deine Hobbies/Interessen? Wo sind deine Freunde?

Liebe Grüße!

Ohje, lass dich erstmal drücken. Du klingst sehr traurig und verzweifelt und das tut mir sehr leid. Ihr scheint eine ziemlich ungesunde Beziehung geführt zu haben und es ist gut, dass du es geschafft hast, daraus zu befreien. Das was du jetzt spürst, sind die Nachwirkungen davon.

Ich kann verstehen, dass du dich jetzt einsam und alleine fühlst, gerade jetzt, wo du auch noch krank bist. Wenn du reden magst, hier ist eigentlich immer jemand, der zuhört.

Magst du erzählen, worum es in dem Streit mit deinen Kindern ging?

Zitat von Looserin:

Hallo liebe Forumsmitglieder, Ich bin zur Zeit so am Boden zerstört und sehe kein Licht am Ende des Tunnels. Ich war 7 Jahre in einer On-off-Beziehung, aus der ich mich vor 3 Monaten befreite. Es fiel mir total schwer auf Null Kontakt zu gehen, weil ich in jeglicher Hinsicht von meinem Ex abhängig war. Ich habe ...

grade in kleinen Dörfern hat man doch Kontakt zu den nächsten Nachbarn.

Zitat von thegirlnextdoor:

In unserem erstaunlich wenig... Hier bei uns wohnen extrem viele Eigenbrötler.... ist glaube ich von Region zu Region sehr unterschiedlich....

okay, hier ist nur ein Eigenbrötler, der zu niemandem Kontakt haben will. Mit allen anderen rede ich immer mal.Und man hilft sich gegenseitig: Katzenversorgung, Blumengießen etc.

Hallo MissGeschick und Catalina,
Danke für die liebe Begrüßung.

Ich hatte in meinem ganzen Leben kaum Freunde. War als Kind sehr schüchtern und hatte auch eine schwierige Kindheit.

Mein Enkelkind (3) ist mein ein und alles. Ich hab sehr viel Zeit mit ihm verbracht, aber in letzter Zeit weinte er immer sehr, wenn ich gegangen bin oder ihn nach Hause gebracht hatte. Deshalb sagte seine Mutter, so geht das nicht, er muss wissen, wo er hingehört. Jetzt darf ich ihn einen Nachmittag in der Woche sehen.

Hallo Verliererin.

Dein Name verrät schon, was bei dir dein größtes Problem ist. Dein Blick auf dich selbst, was du von dir hältst und für die Zukunft zu erwarten hast.
Das ist natürlich sehr traurig und das tut mir leid.
Du kommst aus einer On/Off-Beziehung und sich davon zu erholen, fällt den meisten sehr schwer. On/Off ist wie beim Rasen. Er wird gegossen, man kümmert sich um ihn, er wächst, teilweise über sich hinaus, und eher er sich versieht, walzt der Mäher rüber und rasiert ihn wieder kurz.
Dein Ex gab dir vermutlich für eine Zeit das Gefühl toll zu sein um dich später nieder zu machen. Und jedes Mal wenn das Spiel von vorne anfing, hattest du die Hoffnung es besser hinzubekommen und wurdest enttäuscht. Nicht von ihm. Vermutlich von dir selbst. Denn du hälst ja nicht viel von dir und niemand in der Welt, außer dein Ex, der es dir mehrmals bewiesen hat, würde sich mit dir abgeben. Und so siehst du dich allein.

Du bist aber nicht allein. Die Welt ist voll mit Menschen. Du musst nur auf sie zugehen. Das erfordert Mut, aber was hast du zu verlieren?
Verloren hast du wenn du gar nichts unternimmst und auf dem Sofa liegen bleibst.
Gehe auf deine Kinder zu und versuche den Streit aus der Welt zu schaffen. Sei offen und ehrlich zu ihnen und teile ihnen deine Gedanken und Gefühle mit.
Eventuell kannst du in deinem Dorf oder in der Umgebung irgendeinem Ehrenamt nachgehen und dadurch etwas für dein Selbstbewusstsein tun, indem du erfährst, dass du wichtig bist und gebraucht wirst. Vielleicht besteht dadurch die Möglichkeit einen Job zu bekommen. Erkundige dich beim Arbeitsamt welche Möglichkeiten du hast.
Du musst ins Tun kommen. Durch Aufgaben und Alltag kannst du dich am leichtesten von den Gedanken um deinen Ex frei machen.
ich wünsche dir gute Besserung und anschließend viel Erfolg und Kraft.
Gib dich nicht auf!

Zitat von thegirlnextdoor:

@Lebensfreude hm, ja ist hier bisschen komisch. Die Leute sind alle ganz extrem mit sich und ihren Familien beschäftigt. Viele sagen auch selbst, dass sich bei ihnen alles in der Familie abspielt und sie für außerhalb kaum Kapazitäten haben. Bisschen Small Talk ist oft gerade noch (aber nicht immer) drin... ...

hier haben die Jüngeren regelmäßige Dorftreffen organisiert, sogar einen Dorfflohmarkt

Zitat von thegirlnextdoor:

@Lebensfreude das klingt toll. Nein, so ist es bei uns leider gar nicht...

schade
das liegt aber hier daran, dass so viele Familien mit Kindern zugezogen sind.Vor 10 Jahren waren 2 Jungs beim St.-Martins-Singen.
Jetzt gibts hier 30 Kinder und es gibt 3 Gruppen, die durch die Dorfteile ziehen.

Wir hatten dieses Jahr schon 3 Begräbnisse, und das ganze Dorf war zum Abschied da

Vielen Dank Ampelmännchen.

Ich weiß das alles theoretisch, aber an der Umsetzung hapert es. Ich könnte ehrenamtlich höchstens im Altenheim arbeiten, aber ich glaube, ich bin nicht der Typ, der andere Leute bespassen kann.
Und mit einer richtigen Arbeitsstelle klappt es nicht, weil ich kein Auto habe, um irgendwohin zu kommen. Ich hab leider auch keinen erlernten Beruf. Hab mit 18 Jahren schon geheiratet und Kinder gekriegt. Hab später mal hier und mal da gearbeitet, meistens als Zeitarbeiter.
Das Arbeitsamt hat momentan auch keine Bewerbungsvorschläge für mich. Naja, vielleicht passiert ja irgendwann noch ein Wunder. Jetzt erstmal gute Nacht!

@Looserin im Altenheim muß man nicht Leute bespaßen, sondern einfach nur da sein.

Was glaubst du denn, könnte deine jetzige Situation verbessern?
Was hast du schon versucht, damit es dir besser geht?

Wäre es denn denkbar für dich, woandershin zu ziehen, wo du mehr Möglichkeiten hast? Oder hängst du an dem Dorf, in dem du wohnst, hast dort deine Kinder in der Nähe?

Dir auch eine gute Nacht!