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Aus Angst und trotz Liebe alles aufgegeben

paulaner
Zitat von 6rama9:
Einen nahegehenden Menschen in fundamentalen Dinge zu hintergehen, ist etwas das nie mehr aus einer Vita verschwinden wird

Aber auch aus der Vita des Betrogenen wird es nie mehr verschwinden.
Eine Frau in Esther Perels Buch sagt Jetzt bin ich für den Rest meines Lebens eine Betrogene.
Das gehört jetzt zu ihrem Leben. Sie hat sich das aber nicht ausgesucht...nein, das hat ihr Partner für sie entschieden.

03.12.2019 17:50 • x 3 #1096


K
Zitat von kuddel7591:
Frau/Mann wird sich wohl selbst nicht für unfehlbar halten - das wäre illusorisch. ANDERE auch für fehlbar zu halten...wobei vorher niemand die Kategorie an Fehlern wissen kann (weder die eigenen noch die des Gegenübers)... gibt es dazu eine Alternative? Gäbe es eine - das wäre Schlaraffia!


Genau deshalb denke ich ja, man sollte das alles nicht so schwer nehmen. Jeder muss halt für sich selber entscheiden, mich welcher Form der Fehlbarkeit er leben kann. Was einen selbst angeht, hat man das im Großen und Ganzen in der Hand.

Zitat von Zugaste:
Oder anders: Wenn ich trotz gutem Gefühl feststelle, dass ich belogen wurde, dann war mein gutes Gefühl trotzdem echt, denn es war und ist mein Gefühl. Warum der Andere gelogen hat, ob es Angst war, Unmut, Feigheit, geringes Selbstwert oderoderoder... nicht meine Baustelle.
Dann sitze ich trotzdem in der K.acke. Aber nur kurz, dann stehe ich auf und rappel mich auf, weil ich trotz des Verlustes immer noch jemanden habe, den ich sehr, sehr liebe und auf den ich mich verlassen kann: mich.


Ja!

Zitat:
Das gehört jetzt zu ihrem Leben. Sie hat sich das aber nicht ausgesucht...nein, das hat ihr Partner für sie entschieden.


Das ist der Grund, warum ich der Auffassung bin, jede/r Betrogene soll wenigstens in die Lage versetzt werden, selbst zu entscheiden, ob /sie/er bleibt oder geht. Wobei ich da schon Ausnahmen wüsste, die für mich gelten würden, aber bei länger andauernden Affären steht es der Partnerin oder dem Partner m.E. zu.

03.12.2019 17:59 • x 2 #1097


A


Aus Angst und trotz Liebe alles aufgegeben

x 3


paulaner
Zitat von kuddel7591:
es nutzt aber nichts im hätte, könnte, würde, wäre zu philosophieren - die Affäre ist FAKT.

Es ging doch eher darum, dass jmd. sagt Hätte ich es doch nur nicht gesagt.
Weil man mit so einem Satz das Beichten bedauert, also sich selbst in der schwierigen Zeit danach, aber nicht die Tat. Man bereut das Beichten, aber nicht das Hintergehen.

Meine Frau hat das genauso gesagt.
Das ist wieder ein Nacken-Schlag für den Betrogenen.

03.12.2019 18:11 • x 5 #1098


M
Zitat von Zugaste:
Oder anders: Wenn ich trotz gutem Gefühl feststelle, dass ich belogen wurde, dann war mein gutes Gefühl trotzdem echt, denn es war und ist mein Gefühl. Warum der Andere gelogen hat, ob es Angst war, Unmut, Feigheit, geringes Selbstwert oderoderoder... nicht meine Baustelle.
Dann sitze ich trotzdem in der K.acke. Aber nur kurz, dann stehe ich auf und rappel mich auf, weil ich trotz des Verlustes immer noch jemanden habe, den ich sehr, sehr liebe und auf den ich mich verlassen kann: mich.


Das ist die höchste Form von Akzeptanz und nur so geht's!

Zitat von paulaner:
Das ist wieder ein Nacken-Schlag für den Betrogenen.


Wobei man doch auch oft von Betrogenen liest, dass sie es im Nachhinein besser nicht erfahren hätten! Oder irre ich da?

03.12.2019 18:20 • #1099


paulaner
Zitat von modul74:
Wobei man doch auch oft von Betrogenen liest, dass sie es im Nachhinein besser nicht erfahren hätten! Oder irre ich da?

Mag sein, hat aber mit dem was ich geschrieben und gemeint habe, nichts zu tun.

03.12.2019 18:27 • x 1 #1100


M
Zitat von paulaner:
Mag sein, hat aber mit dem was ich geschrieben und gemeint habe, nichts zu tun.


Ok, verstehe. Es ging dir darum, dass die Reue da gänzlich fehlt, und man als Betrogener
so dasteht: ,,Hätte ich gewusst, dass du es nicht aushalten kannst, hätte ich meine Klappe gehalten!?

03.12.2019 18:31 • #1101


Lyrrebird
Es ist für mich immer noch befremdlich, wie oft hier jetzt mit vehemenz von Didi die Beichte als einzige richtige Richtung eingefordert wird, mit dem Hinweis dass daraus ja auch mit Trennung etwas gutes herauskommen kann. Dass Didi einen Riesenfehler gemacht hat, ist ja unbestritten- ihr auch! Dass sie die Sache bewusst beendet hat (selbst wenn da ihr Herz noch etwas hinterherhingt) ist ebenso unbestritten. Dass es in dieser Geschichte 2 kleine Kinder gibt, die auch ein Recht auf ihr Familiennest haben, ist ebenso unbestritten- wird aber hier oft ausser Sicht gelassen, weil für die Fechter des Rechts eher unrelevant...
Didi muss abwägen, was das Beste für ihre Familie und ihre Ehe ist. Sie hat ihren Mann betrogen- aber (noch?) NICHT direkt angelogen (für mich persönlich das schlimmste! Schlimmer als der Betrug). Wenn sie entscheidet, ihre Ehe und ihre Familie durch Verschweigen dieses zerstörerischen Fehlers (Betruges) zu schützen und ihre Ehe zu retten, ist das ihre akzeptierbare Entscheidung. Das Risiko muss sie tragen, ihr schlechtes Gewissen kann sie als Ansporn zur Rettung ihrer Ehe annehmen - denn das wird sie begleiten. Wer kann sagen, was ihr Mann lieber möchte? Ob es ihm wirklich lieber ist, vom Betrug zu wissen und dadurch die Wahlmöglichkeit der Trennung zu haben? Ob er wirklich lieber das Wissen und dadurch den Zusammenbruch seiner Welt haben will? Oder ob er lieber ohne das Wissen die neue Frau hat, die mit ihm Lösung für ihre Beziehung sucht und ihm wieder näherkommen will? Wer kann sagen, wie er reagieren würde, wenn er später von der Affäre erfahren würde- dann aber in dem Wissen, dass sie diese Sache von sich aus beendet hatte, weil ER ihr wichtiger war? Er in der Zwischenzeit erleben konnte, wie sie um ihre gemeinsame Sache kämpft? Natürlich ist es gut möglich, dass er sie dann vor die Türe setzen würde. Es ist aber auch möglich, dass er es nicht tut.
Jeder geht hier von seinen eigenen Gefühlen aus, seiner eigenen Geschichte. Kann man aber nur bedingt! Jeder ist anders... Didi muss nun ihren eigenen persönlichen Weg gehn, mit ihrer eigenen persönlichen Entscheidung. Denn SIE muss diese Entscheidung schliesslich dann auch tragen!
Was nützt es, ihr hier zu sagen dass sie beichten muss und nachher steht sie alleine da? Wie 6rama6 schon sagte - geächtet und von den Kindern evt. entfremdet? (Oder auch der Papa wird evt. entfremdet, wenn er geht und es zum Trennungskrieg kommt) Was nützt es ihr, eine übergestülpte Entscheidung zu treffen, und dann nicht damit klarzukommen- weil es eben nicht IHRE war? Und im Hinterkopf zu haben, dass evt durch Schweigen alles ganz anders gekommen wäre...
Didi hat IHRE Geschichte! IHRE Familie. Ich finde sie kann verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt bekommen, mehr nicht. Ich möchte es zB nicht auf mich nehmen, sie zu irgendetwas zu überreden/drängen, was sich dann vielleicht zur absoluten Katastrophe entwickelt. Für sie... Und für ihn! Der das vielleicht SO gar nie wollte! Egal was und wie.. Das wäre mir persönlich zu gross, als Verantwortung.

03.12.2019 19:08 • x 5 #1102


paulaner
Zitat von modul74:
Ok, verstehe. Es ging dir darum, dass die Reue da gänzlich fehlt, und man als Betrogener
so dasteht: ,,Hätte ich gewusst, dass du es nicht aushalten kannst, hätte ich meine Klappe gehalten!?

Immer noch nicht ganz

Wenn der Betrüger sich mehr darüber ärgert, dass er es erzählt hat (weil ihm jetzt das Leben schwer gemacht wird), statt über die Tat an sich, dann bereut er eben nur das Beichten, aber nicht (oder weniger) die Tat.

03.12.2019 19:09 • x 6 #1103


S
Zitat von modul74:
Wobei man doch auch oft von Betrogenen liest, dass sie es im Nachhinein besser nicht erfahren hätten! Oder irre ich da?

Es ist ja schwierig zu sagen und wir hatten es ja 1000fach hier schon beleuchtet - aber die Veränderungen in der Beziehung sind (nicht immer, das habe ich gelernt) doch so groß, dass sich diese Frage gar nicht stellt?

Und ich als Betrogene, die schon während der Affäre ausgeschlossen war, habe ein verdammtes Recht auf die Wahrheit und darauf JETZT MEINE Entscheidung zu treffen! Das kann jeder für sich sehen wie er will, aber für mich war dieses außen vor sein und nicht involviert gewesen zu sein, schwer zu verdauen. Ich bin ungern fremdgesteuert. Und die Wahrheit, so traumatisch sie auch war, hat einiges in Bewegung gebracht! Auch Positives für meine Persönlichkeit!
Das ist mein empfinden. Deshalb kann Didi trotzdem tun und lassen was sie für richtig hält, bevor es wieder in dei falsche Richtung geht.

03.12.2019 19:15 • x 3 #1104


paulaner
Zitat von Lyrrebird:
Es ist für mich immer noch befremdlich, wie oft hier jetzt mit vehemenz von Didi die Beichte als einzige richtige Richtung eingefordert wird

Das sind nur ganz wenige, die das als einzig richtige Richtung fordern.
Ich z.B. teile hier nur meine ganz persönlichen Gedanken, und vor allem Bedenken, mit.
Zitat von Lyrrebird:
Sie hat ihren Mann betrogen- aber (noch?) NICHT direkt angelogen (für mich persönlich das schlimmste! Schlimmer als der Betrug).

Tut mir leid...das ist mir echt zu spitzfindig.
Betrug geht immer mit Lügen einher (man belügt den anderen um den Stand der Beziehung, man spielt dem anderen etwas vor...das setze ich mit Lügen gleich)...
...und spätestens wenn ihr Mann mal fragen sollte Sag mal, warst du eigentlich immer treu wird sie direkt lügen.

03.12.2019 19:16 • x 3 #1105


S
Zitat von paulaner:
Das sind nur ganz wenige, die das als einzig richtige Richtung fordern.
Ich z.B. teile hier nur meine ganz persönlichen Gedanken, und vor allem Bedenken, mit.

ich finde auch, dass hier meist einfach nur verschiedene Aspekte beleuchtet werden. Keiner kann doch was von Didi einfordern!

Wenn eine Beziehugn nicht als offen definiert ist, erübrigt sich die Frage nach der Lüge!
Solange man nicht beichtet, ist man doch kein ehrlicher Mensch?

03.12.2019 19:22 • x 4 #1106


darkenrahl
Zitat von Lyrrebird:
Was nützt es, ihr hier zu sagen dass sie beichten muss und nachher steht sie alleine da? Wie 6rama6 schon sagte - geächtet und von den Kindern evt. entfremdet? (Oder auch der Papa wird evt. entfremdet, wenn er geht und es zum Trennungskrieg kommt) Was nützt es ihr, eine übergestülpte Entscheidung zu treffen, und dann nicht damit klarzukommen- weil es eben nicht IHRE war? Und im Hinterkopf zu haben, dass evt durch Schweigen alles ganz anders gekommen wäre...


Ich verstehe schon, was du da schreibst und auch, dass sie mit dem Verschweigen ihrem EM gegenüber ihre Familie retten will.
Und es kann ja sein, dass auch der EM um die Familie und seine Frau kämpfen will, aber im Unwissen über die Affäre und vor allem, dass die TE vorhatte, ihn und die Familie für den AM wissentlich aufzugeben.
Es kann doch nicht sein, dass jetzt die TE nach ihrer gedanklichen Umkehr, und das ohne Reue wie sie anfangs geschrieben hat, wieder selber bestimmt und ohne Einbezug ihres Mannes alleine zu entscheiden, wie es weiter gehen soll mit einer Lüge. Denn das ist es, auch wenn sie diese Affäre nicht als Lüge beziffert.
Ihr Mann hat doch das Recht, selber zu entscheiden was er möchte, eine Ehe 2.0 mit der TE oder ein neues Leben ohne sie!
Aber wenn sie das weiter verschweigen will macht sie ihren EM zum zweiten mal unmündig. Sie darf über den Ehemann entscheiden und dieser nicht.
Klar, er weiss ja nicht was war, aber er hat doch etwas gemerkt und wird da einfach angelogen.
Fremdverlieben kann sich jeder, aber nicht jeder will das auch dem Partner sagen. Und das ist einfach nicht ehrlich und dem Partner gegenüber nicht respektvoll, aber das gehört für mich zu einer Ehe.

03.12.2019 20:02 • x 5 #1107


Lyrrebird
Ganz klar- jeder von uns weiss was falsch ist! Nur geht es mir nicht um falsch und richtig- sondern nur um Entscheidungen, die WIR nicht das Recht haben ,für sie treffen zu wollen. Mehr nicht
Gleichzeitig will ich auf das ehrlich eingehen. Natürlich ist sie nicht ehrlich- aber für mich persönlich war es eben schlimmer, dass ich auf Nachfragen angelogen wurde! Hätte ich es nicht erfahren bzw gemerkt und es wäre dann schon beendet gewesen (davon gehe ich nun immer aus, alles andere ist eh untragbar) , wäre ich sauer gewesen- aber nicht so entsetzt wie durch die direkten Lügen. Ich bin vielleich relativ grosszügig mit Fehler zugestehen- bzw ich erwarte nicht so viel von Menschen. Aber ich erwarte Ehrlichkeit, wenn es rauskommt! DAS ist für mich pers. nun eben Respekt dem andern gegenüber. Das eine kann ich verzeihen- das andere nur schwer.

03.12.2019 20:11 • x 3 #1108


I
Zitat von Lyrrebird:
Sie hat ihren Mann betrogen- aber (noch?) NICHT direkt angelogen (für mich persönlich das schlimmste! Schlimmer als der Betrug


Aha.
Na und was sollte sie Antworten , wenn sie gefragt wird ob es einen anderen gab ?
Also das wird wieder Wortklauberei , lügen nein, verheimlichen ja.
Ist doch albern.

Was soll man denn noch alles hinnehmen ?
Belogen, betrogen ? Darfs noch ein Warmwechsel sein ?
Wie lange soll man stillhalten , wenn man merkt es stimmt was nicht ?
Bis der andere die Koffer in der Hand hat und geht ?
Auch das soll man dann klaglos hinnehmen ?

03.12.2019 20:34 • x 3 #1109


6rama9
Zitat von Lyrrebird:
Sie hat ihren Mann betrogen- aber (noch?) NICHT direkt angelogen (für mich persönlich das schlimmste! Schlimmer als der Betrug).

Natürlich hat sie ihn belogen. Oder glaubst du er hätte nie gefragt, wo sie war? Sie hat sich wie alle APs eine ausgefeilte Lügengeschichte zurechtgelegt und diese vorgetragen.

Jetzt mal ehrlich: Das Lügen ist doch nicht das Schlimme, der 6 doch eigentlich auch nicht. Das wirklich Üble an Affären ist das geplante Hintergehen und der bewusste, massive Missbrauch von Vertrauen. In meinem persönlichen Wertesystem ist ein solcher Vertrauensbruch das wahrscheinlich schlimmste, das mir ein Partner antun könnte. Da kommts' auf eine Lüge mehr oder weniger nicht mehr an. Aber wie gesagt, das ist mein ganz persönliche Sicht.

03.12.2019 21:03 • x 6 #1110


A


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