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Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

P
So...nachdem die letzten Tage stressig waren wegen dem Einzug in die neue Wohnung (ich musste leider gehen, sie bleibt im Haus) und ich kein Internet hatte, bin ich jetzt aber wieder halbwegs am Ball...

Zum Thema: Klar sind es immer die Anderen denen schlimme Dinge passieren, diese Einstellung hat wohl jeder der irgendwie wohlbehütet war in seiner kleinen Idylle, und aus seinem sicheren Hafen dem geschäftigen Treiben in dieser verrückten Welt zuschauen konnte.

Bis man dann eines Tages erwacht und die Lawine des Lebens loslegt. Krankheit, Tod, Stress, Scheidung, Pech und und und...

Nun muss das nicht bei jedem so gewesen sein, aber ich jedenfalls habe schon ein paar Jahre vorher gespürt dass alles irgendwie zu perfekt sei, dass unser Glück, mein Glück SO in dieser Form einfach nicht von Dauer sein konnte. Ich behielt Recht.

Aber was hilft's? Gar nichts! Ich war Zeit meines Lebens jemand der gerne in Selbstmitleid verfällt, aber auch gerne einfach nur in Gedanken vergangener Zeiten schwelgt, Nostalgie/Melancholie halt, nichts für was man sich schämen sollte.

Trotzdem, vielleicht ist all dies eine Art Chance, uns mit uns selbst zu konfrontieren auf eine Art und Weise wie wir es sonst NIE getan hätten! (weil wir nicht mussten). In dem Sinne bringt uns diese ganze Erfahrung schon weiter. Ohne positive oder negative Bewertung, aber weiter bringt es uns in jedem Falle.

14.02.2019 22:40 • x 6 #676


Joshu
Gut gesprochen, Paradigma!
Und der letzte Absatz ist zum Einrahmen!

14.02.2019 23:26 • #677


A


Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

x 3


Joshu
Zitat von Paradigma:
In dem Sinne bringt uns diese ganze Erfahrung schon weiter. Ohne positive oder negative Bewertung, aber weiter bringt es uns in jedem Falle.


Ja, wir müssen uns verändern. Wenn wir weiterleben wollen. Alle Werte, Ideale, Ziele, alles ist in einer Sackgasse. Und manchmal fühlt es sich wie ein dunkles Labyrinth an. Und wir sind auf der Suche nach dem Exit in die neue Weite.
Das drückt ziemlich genau mein derzeitiges Lebensgefühl aus. Und den Faden der Ariadne hab ich noch nicht gefunden.

15.02.2019 13:14 • x 3 #678


Mayla
Ideale können eine Sackgasse sein, Ziele auch...aber Werte?

Werte sind ja z.B. Freundschaft, Vertrauen, Verlässlichkeit, Fürsorglichkeit...

Nachdenkliche Grüße.

15.02.2019 13:20 • x 1 #679


Joshu
Du hast völlig recht mit Deinem Einwand, Mayla.
Nicht alle Werte sind über die Klingen gesprungen.

Einige sind geblieben, wie zum Beispiel Freundschaft, Fürsorglichkeit (mein Sohn).
Einige haben allerdings zumindest erheblichen Schaden genommen - Beständigkeit, Familie, Treue, Verlässlichkeit, Vertrauen.

Ich will nicht sagen, dass sie ganz über die Klinge gesprungen sind, aber zumindest sind sie - für mich - sehr problematisch geworden.

15.02.2019 13:30 • #680


Mayla
Zitat von Joshu:
Beständigkeit, Familie, Treue, Verlässlichkeit, Vertrauen.


Also, wie ich dich hier so lese und erlebe, hältst du diese Werte sehr hoch und handelst auch danach.

15.02.2019 13:48 • x 1 #681


Joshu
Mayla, ma chère,

siehe meine Signatur.

15.02.2019 13:56 • x 3 #682


Mayla
Touché!

Du bleibst deiner Widersprüchlichkeit treu!

15.02.2019 14:05 • #683


Joshu
Touché - Touché!

15.02.2019 14:30 • x 1 #684


P
Ich kann dem nur beipflichten Joshu.... alles was ich geglaubt habe was von Bestand wäre, was nie zerbröckeln könnte, ist kaputt gegangen.

Gut, jetzt übertreib ich vielleicht ein wenig, genau wie du hab ich auch noch meinen Sohn (der noch viel kleiner ist) und er wird immer mein Sohn bleiben, das ist ja AUCH Familie nur halt kleiner als in dem bekannten Sinne. Trotzdem hab ich warscheinlich genau die Familie, dir mir im GRUNDE immer das Wichtigste war, warscheinlich über die Jahre nicht GENUG gepflegt, das muss ich mir schon selber ankreiden!

Ich weiss ja nicht wie du das gehandhabt hast, aber irgendwie war ich immer so mit meinen eigenen kleinen Problemen beschäftigt dass ich bestimmt nicht DIE Energie in meine Frau gesteckt habe die ich hätte sollen/müssen um auch eventuell ihr Leid besser zu verstehen, denn sie hat ja trotz allem in ihrem Kopf nicht von heute auf morgen den Schalter umgelegt.

Trotzdem irgendwie tragisch, dass einem gerade das Wichtigste genommen wird, dadurch dass man halt ist wie man ist. Aber lernen tut man so oder so draus sag ich mal...

15.02.2019 22:46 • x 1 #685


Burg1964
[quote=Paradigma]
Trotzdem irgendwie tragisch, dass einem gerade das Wichtigste genommen wird, dadurch dass man halt ist wie man ist. Aber lernen tut man so oder so draus sag ich mal...[/

genau auf den Punkt gebracht. Ich denke aber das ich erst daraus lernen kann wenn ich es verstanden habe .... ein weiter Weg !

16.02.2019 08:41 • x 1 #686


Joshu
Ja, Paradigma, wir MÜSSEN daraus lernen. Wir haben gar keine andere Wahl, wenn wir weiterleben wollen und wieder ein bisschen mehr Lebensqualität gewinnen wollen, was über das bloße Funktionieren und weiterwurschteln hinausgeht.

Wenn man diesen optimistischen Gedanken annimmt, dass das Leben doch Sinn macht, indem es einen in bestimmten Lebensabschnitten vor bestimmte Aufgaben und Themen stellt, dann ist das jetzt unsere Aufgabe.

Lernen bedeutet Verhaltensänderng - dieses behaviouristische Grundprinzip habe ich nie ganz verstehen wollen - ich glaube jetzt gerade verstehe ich es.
Wir müssen unser Verhalten ändern. Uns selbst. Uns annehmen wie wir sind, aber alles an festgefahrenen Mustern, Verhaltensweisen, der ganze Müll, der sich angesammelt hat, muss auf den Prüfstand
Was ist uns wirklich wichtig? Was wollen wir noch, was wir wollen, was nicht eigentlich andere von uns erwarten und wir deshalb glauben zu wollen?

Das sind so die Fragen, die ich mir derzeit stelle. Habe ich noch eine Mission im Leben, etwas zu tun, das mit mir selbst wirklich ganz und gar in Einklang ist?
Das klingt vielleicht etwas pathetisch, aber genau das sind die Fragen, die gerade aufbrechen bei mir, und ich bin sicher ,bei einigen von Euch auch.
Vielleicht ist es ja nur mein Weg, meinem Sohn noch ein guter Vater zu sein, bis er endgültig selbstständig im Leben angekommen ist. Ich weiß es nicht.
Aber wichtiger sind sowieso die Fragen als die Antworten derzeit. Vielleicht zeigt sich im Fragen irgendwann, irgendwann etwas, mit dem wir überhaupt nicht gerechnet habe.....

Und ,Paradigima, mit unseren kleinen Problemen waren wir alle beschäftigt, nicht nur Du, auch Deine Frau. Wäre Sie in der Lage gewesen, etwas deutlich auf den Punkt zu bringen und anzusprechen, hättest Du doch sicher alles daran gesetzt, um die Veränderung, die dann notwendig erscheint, tatkräftig anzugehen? So wie Du hier schreibst, traue ich Dir das ohne weiteres zu.

Nein, diese kleinen Probleme, das war einfach teil unseres Lebens, der Alltag ,und wir waren in der Illusion, es sei gut so und würde beständig so weitergehen. Falsch gedacht.

Burg1964, Paradigma, e2 und Ihr anderen, wir haben das, glaube ich, alle erkannt, jeder auf seine Art, jeder mit seinen Worten.

Versuchen wir, noch ein bisschen weiter zu gehen.

16.02.2019 11:39 • x 6 #687


M
Zitat von Joshu:
Nein, diese kleinen Probleme, das war einfach teil unseres Lebens, der Alltag ,und wir waren in der Illusion, es sei gut so und würde beständig so weitergehen. Falsch gedacht.

Burg1964, Paradigma, e2 und Ihr anderen, wir haben das, glaube ich, alle erkannt, jeder auf seine Art, jeder mit seinen Worten.

Versuchen wir, noch ein bisschen weiter zu gehen.

Ich häng mich da mit dran, auch wenn ich von den aufgezählten, leider als Frau ein Ausscheidekriterium erfülle

16.02.2019 11:42 • x 3 #688


MiriZini
@Joshu
Vielen Dank für den Klasse Post .
Les ich noch paar mal durch..

16.02.2019 11:48 • x 2 #689


Joshu
Zitat von Mctea:
ch häng mich da mit dran, auch wenn ich von den aufgezählten, leider als Frau ein Ausscheidekriterium erfülle


So sorry. Fühle Dich angesprochen und eingeladen!

16.02.2019 11:57 • x 2 #690


A


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