1915

Auswirkung Corona auf Affäre

N
Nein, ich lache nicht....ich liebe auch....nur sind es noch keine 1,5 Jahre und es ist schon schwer zu ertragen....die Ehefrau scheint Bescheid zu wissen, wieso sind sie noch zusammen?

06.04.2020 23:28 • #931


S
Zitat von Butterblume63:
Ich habe es schon woanders geschrieben,dass ein Partner bi-se6uell war. Dies wusste ich schon bevor wir ein Paar wurden.Und es störte mich auch nicht als er in unserer gemeinsamen Zeit gleich geschlechtliche Beziehungen pflegte. Denn die Spielregeln haben wir gemeinsam bestimmt. Es gab kein belügen und betrügen sondern ein ehrliches umgehen miteinander. Alles andere ist einfach nur schäbig und zeigt von fehlenden Rückgrat.

Dass man vor dem Eingehen einer Beziehung genau bespricht, wie das alles laufen soll, ist meiner Ansicht nach sehr selten und setzt ja auch voraus, dass man sich schon gut genug kennt. Ich wusste vor ein paar Jahren noch nicht, dass ich mich immer wieder in andere verlieben werde, sondern dachte früher immer, dass das an meinen nicht so tollen Beziehungen in der Vergangenheit lag

Bestimmt reden viele Paare auch vor dem Eingehen der Beziehung nicht darüber, ab wann es Betrug ist, obwohl man da ja ganz viele verschiedene Grenzen haben kann....
...wenn man S. mit jemand anderem hat?
...ab Petting?
...ab Küssen?
...oder ist bereits Kuscheln tabu?
...soll auch Leute geben, die sehen den Gedanken an jemand anderen schon als Fremdgehen, auch wenn sich das schlecht prüfen lässt.

Ich finde das cool, wenn ihr euch vorher genau darüber abgestimmt habt, was ok ist und was nicht. Aber die meisten werden das vermutlich nicht getan haben.

Mir ist es ja auch mal so ergangen, dass mir jemand von seiner neuen Bekanntschaft erzählt hat und ich hab gemerkt, dass ich das lieber nicht erfahren hätte. Ich konnte mit der Information nicht umgehen, hab aber vorher nicht gewusst, dass mich das Wissen so stören würde. Und ich glaube, dass manche Partner mit der Information auch nicht umgehen können und sich hinterher wünschen würden, sie hätten es einfach nicht erfahren und alles hätte so bleiben können wie es war. Aber was einmal ausgesprochen ist, kann man nicht mehr zurücknehmen.

Ich verstehe euren Punkt - dass ihr sagt, man muss dem (potentiellen) Partner alle Informationen geben, die wichtig sind und ihm damit ermöglichen, sich auf Basis dieser umfassenden Informationen für oder gegen einen zu entscheiden. Und wenn ich nun eine wichtige Information vorenthalte, dann lasse ich diese fundierte Entscheidung nicht zu oder verzerre die Entscheidungsfindung zu meinen Gunsten. Sehe ich ein. Aber trifft für mich auch nur dann zu, wenn jemand eine Entscheidung treffen will. Gesetzt den Fall, jemand will sich gar nicht entscheiden, sondern will - egal was ist, wenn nicht gerade Mord und Totschlag - beim Partner bleiben, dann geht es dem Menschen doch besser damit, wenn er nicht alle Informationen hat oder? Genauso wie es mir im obigen Beispiel besser gegangen wäre, wenn ich nicht alle Informationen gehabt hätte.

Gut, ich gehe da von mir aus, ich würde es nicht wissen wollen, so lange sich für mich nichts ändert. Andere mögen anders darüber denken. Aber letztlich ist jede Diskussion über moralische Grenzen ein Argumentieren und in gewisser Weise Sich-Schönreden. Denn dass Fremdgehen immer schlecht sein soll, ist ja kein Naturgesetz, sondern etwas, was uns kulturell so vermittelt wird. Es gibt ja auch viele Situationen, wo einige sagen würde, dass es da ok ist, den Partner anzulügen...etwa wenn er einen fragt, ob er zu dick ist, ob einem sein (evtl. hässliches) Geschenk gefallen hat, ob man seine Mutter mag usw. - wärt ihr a immer ganz ehrlich? Bestimmt nicht alle! Lügen ist nicht immer böse und schlecht, aber wer legt die Grenze fest?

Und dazu fällt mir auch ein:
Meine Erfahrungen damit ehrlich zu sein sind überwiegend negativ. Mir läuft ja schon ab und zu mal jemand über den Weg, den ich anziehend finde und zumindest näher kennenlernen will. Und obwohl ich kein Model-Typ bin scheinen mich auch viele attraktiv zu finden. Wenn ich bei näherem Kennenlernen dann die Wahrheit sage (dass ich wenig Interesse an S. habe, aber auch mal in andere verguckt bin...dafür wäre es für mich aber ok, wenn der Mann auch andere hat, so lange ich das nicht direkt mitbekomme), dann ist die Reaktion in 95% der Fälle folgende:
1. Ungläubig gucken, eventuell Nachfragen
2. Aussagen wie: Ok, na das ist ja mal spannend, passt schon, macht nichts usw. und dazu freundliches Weiter-Wie-Bisher
3. Am nächsten Tag entweder sofortiger Kontaktabbruch mit Nicht-Mehr-Antworten oder ein über mehrere Tage gezogenes Ausschleichen des Kontakts mit nicht mehr so viel antworten, sich nicht mehr von selbst melden bis hin zu gar nicht mehr reagieren

Ist das ehrlich? Ist das der Dank für meine Ehrlichkeit erst so tun als wäre alles ok und dann Ghosting?

Ok, man kann natürlich nicht sagen, die Welt ist schlecht, die anderen sind auch nicht ehrlich, warum soll ich dann....aber irgendwie manchen einem viele Menschen das ehrliche Verhalten auch nicht einfach. Ich hab mich schon so manches Mal gefragt, was wäre, wenn ich diese oder jene Information erst später mitgeteilt hätte...hätte die Person dann anders reagiert?

Zitat von Wurstmopped:
Es ist egoistisch und nur zu meinem eigenen Vorteil bedacht.

Zum Vorwurf des Egoismus muss ich aber auch mal klar sagen, dass nahezu alles, was man macht, egoistisch motiviert ist. Oder wann habt ihr das letzte Mal etwas aus reiner Nächstenliebe getan? Wenn man eine Beziehung eingeht, macht man das doch nicht aus Altruismus, sondern weil dadurch eigene Bedürfnisse erfüllt werden oder man hofft, diese zu erfüllen. Wenn man Kinder bekommt, macht man das, weil man sie süß findet, etwas auf der Welt hinterlassen, will, eigen Gene weitergeben will, die eigenen Vorstellungen von der perfekten Familie realisieren will usw - auch kein Altruismus. Wenn man dem Kellner (oder aktuell eher dem Personal am Drive-in) Trinkgeld gibt, macht man das, weil man der bestehenden Erwartungshaltung gerecht werden will oder weil man sich gut fühlt dabei Trinkgeld zu geben oder weil man aktuell das Wechselgeld nicht anfassen will usw. Jedes Verhalten ist egoistisch motiviert. Man tut immer nur Dinge, weil man in irgendeiner Form einen Vorteil davon hat.

07.04.2020 01:53 • #932


A


Auswirkung Corona auf Affäre

x 3


DieTrulla
Zitat von Eliza9:
...liebe ist da wo sich die Seele zu Hause fühlt ...


Schöner Satz. Danke dafür.

07.04.2020 07:15 • x 1 #933


B
Südfrüchte,ich werde heute Nachmittag auf deinen Post am Computers genau eingehen.

07.04.2020 07:21 • #934


nimmermehr
Zitat von Eliza9:
Respekt, Liebe auch wenn mache jetzt lachen würden...es gibt kein Tag wo wir uns nicht hören ...und kein Samstag wo wir uns nicht sehen ...ich bekomme so viel Liebe von Ihm ...er ist immer für mich da und für meine Kinder ...er ist ein liebevoller Mann mit viel Humor und mein bester Freund seit Jahren ...wir haben so viele Höhen und Tiefen gemeinsam erlebt und es gab Menschen die uns auseinander bringen wollten ...aber niemand hat es geschafft ...die Ehefrau auch nicht ...liebe ist nicht unbedingt nur zu Hause in eigenen 4 Wänden ...liebe ist da wo sich die Seele zu Hause fühlt ...



Und warum trennt er sich dann nicht für Dich sondern bleibt bei seiner Ehefrau? Warum müsst Ihr jetzt durch Corona so leiden dass Ihr Euch nicht mal mehr sehen könnt? Wo sind da die von Dir beschriebene Liebe und der Respekt vor Dir und Deinen Gefühlen, nicht nur von ihm sondern auch von Dir selbst? Er ist immer für Dich da, wenn Du ihn brauchst? Nun, JETZT nicht, oder?

Reichen 8,5 Jahre immer noch nicht für eine Entscheidung? Ich verstehe, wie Ihr fühlt, aber ich verstehe nicht, wie Du 8,5 Jahre damit leben kannst, den Mann, den Du liebst, mit einer anderen Frau zu teilen und in Krisenfällen wie jetzt, aber auch bei Krankheit, Feiertagen etc. immer wieder gezeigt zu bekommen, dass Du nur die Nr. 2 bist? Bist Du Dir nicht mehr wert?

Und ehrlich gesagt finde ich es auch mies, eine Ehefrau 8,5 Jahre so zu hintergehen, wenn das Herz angeblich ganz woanders schlägt. Vielleicht hätte sie in den Jahren ja auch jemand anders finden können, der sie wirklich liebt und nicht nur aus Vernunft und Verpflichtung bleibt (wobei ich das für die älteste Ausrede der Welt halte).

07.04.2020 09:01 • x 6 #935


Wurstmopped
Zitat von Südfrüchte:
was man macht, egoistisch motiviert

Das ist ein Totschlag Argument, jeder muss schauen dass er seine Bedürfnisse in einer Beziehung an den Start bringt, wenn nicht ich selbst mich darum kümmer, wer sonst.
Aber in einer Liebesbziehung, achtet man auch darauf, dass man diesen Menschen, den man ja liebt, nicht bis ins Mark verletz, ansonsten bleibt man besser allein.

07.04.2020 09:25 • x 3 #936


paulaner
Zitat von Südfrüchte:
Dass man vor dem Eingehen einer Beziehung genau bespricht, wie das alles laufen soll, ist meiner Ansicht nach sehr selten und setzt ja auch voraus, dass man sich schon gut genug kennt.

Ja, natürlich ist das selten. Aber in unserer Gesellschaft ist das Eingehen einer Beziehung doch zu 98% stillschweigend eine monogame Beziehung. Und was stillschweigend ausgemacht ist, ist eben eine Abmachung. Nur wenn einer sich eine andere Beziehung vorstellt (wie z.B. @Butterblume63 beschrieben hat), wird es überhaupt am Anfang einer Beziehung zum Thema.
Und dann bin ich eben wieder bei dem Thema, dass Abmachungen für einen von beiden plötzlich nicht mehr gelten, ohne den Partner darüber zu informieren. Ergo: Hintergehen und Betrug.

Zitat von Südfrüchte:
Bestimmt reden viele Paare auch vor dem Eingehen der Beziehung nicht darüber, ab wann es Betrug ist, obwohl man da ja ganz viele verschiedene Grenzen haben kann....
...wenn man S. mit jemand anderem hat?
...ab Petting?
...ab Küssen?
...oder ist bereits Kuscheln tabu?
...soll auch Leute geben, die sehen den Gedanken an jemand anderen schon als Fremdgehen, auch wenn sich das schlecht prüfen lässt.

Und wieder fehlt etwas Entscheidendes in deiner Aufzählung:
...das Ausleben der Gefühle für einen anderen, das Leben einer Parallelbeziehung, ein Leben hinter dem Rücken des Partners zu leben, von dem der überhaupt nichts ahnt. Da geht es eben nicht vorrangig um S., Kuscheln oder Küssen.

Zitat von Südfrüchte:
Ich verstehe euren Punkt - dass ihr sagt, man muss dem (potentiellen) Partner alle Informationen geben, die wichtig sind und ihm damit ermöglichen, sich auf Basis dieser umfassenden Informationen für oder gegen einen zu entscheiden.

Nicht nur für oder gegen einen. Sondern ihm die Möglichkeit zu geben überhaupt entscheiden zu können. Und zwar über sein eigenes Leben. Egal wie er entscheiden mag. Man entmündigt seinen Partner. Und wer eine jahrelange Affäre hinter dem Rücken seines Partners führt, stiehlt ihm auch noch seine Lebenszeit. Und das halt m.M.n. mit Liebe, Respekt oder Rücksicht rein gar nichts zu tun.

Zitat von Südfrüchte:
beim Partner bleiben, dann geht es dem Menschen doch besser damit, wenn er nicht alle Informationen hat oder? Genauso wie es mir im obigen Beispiel besser gegangen wäre, wenn ich nicht alle Informationen gehabt hätte.

Schau mal: Fremdgehen birgt immer die Gefahr, dass es auffliegt. Immer.
Und wenn dann dem Betrogenen auf einmal bewusst wird, dass z.B. die letzten beiden Jahre vollkommen anders verlaufen sind, als man selbst sie erlebt hat...das ist der GAU. Und nochmal...da geht es nicht vorrangig um S., oder alles andere. Da geht es um ein Leben, was zerstört wird. Man kann ja auch nicht zurück. Keiner kann es mehr ändern. Dir wird schlagartig bewusst, dass dir dein Leben gestohlen wurde. Du zweifelst an deiner eigenen Wahrnehmung. Du kennst deinen Partner nicht mehr. Das ist ein Fremder. Von einer Sekunde auf die andere bricht dein Leben hinter dir zusammen.

Zitat von Südfrüchte:
Gut, ich gehe da von mir aus, ich würde es nicht wissen wollen, so lange sich für mich nichts ändert.

Ein Seitensprung...okay, muss man nicht zwingend wissen. Aber eine lange Affäre? Da ändert sich aber doch etwas. Auch wenn du es nicht mitkriegst. Es ändert sich doch eigentlich alles. Die ganze Beziehung ist eine andere. Einer von beiden beendet heimlich die Beziehung, so wie sie mal ausgemacht war.

Zitat von Südfrüchte:
Es gibt ja auch viele Situationen, wo einige sagen würde, dass es da ok ist, den Partner anzulügen...etwa wenn er einen fragt, ob er zu dick ist, ob einem sein (evtl. hässliches) Geschenk gefallen hat, ob man seine Mutter mag usw. - wärt ihr a immer ganz ehrlich? Bestimmt nicht alle! Lügen ist nicht immer böse und schlecht, aber wer legt die Grenze fest?

Totschlagargument.
Ja, jeder Mensch lügt mehrmals am Tag.
Aber bitte...eine Notlüge Hey, steht dir gut, und was es da alles so gibt, mit dem monate- oder jahrelangem Hintergehen des Partners zu vergleichen, ist halt leider nur wieder, wie schon einmal von mir gesagt, der verzweifelte Versuch sich das eigene Tun schönzureden.

Also nochmal Fazit:
Verlieben...tja, kommt vor. Auch in eigentlich gesunden Beziehungen.
Aber das dann heimlich hinter dem Rücken des angeblich geliebten Menschen auszuleben...das ist halt sehr unschön.
Und das kann man einfach nicht Schönreden.

07.04.2020 11:37 • x 7 #937


B
Paulaner hat es 1:1 so geschrieben was auch dir Südfrüchte geantwortet hätte.Danke dafür ,Paulaner!

07.04.2020 16:25 • x 2 #938


B
Hallo Südfrüchte!
Auch,wenn @ Paulaner es für mich schon exakt geschrieben hat ,will ich noch etwas aus meinem persönlichen Leben dazu schreiben.

Zitat:
Dass man vor dem Eingehen einer Beziehung genau bespricht, wie das alles laufen soll, ist meiner Ansicht nach sehr selten

....Für mich war dies immer der Normalzustand und wäre bist jetzt auch nie darauf gekommen,dass dies eher unnormal ist. Mein Mann mit dem ich 30 Jahre bis zu seinem Tod verheiratet war bekam gleich zu Beginn zu hören: Enge mich nicht ein,ich enge dich nicht ein und wenn du damit nicht klar kommst bin ich schneller weg als du schauen kannst! Mit dem einengen war nicht fremdgehen gemeint sondern,dass jeder seine Interesse auch in einer Beziehung für sich pflegen kann. Mein Mann war ein hervorragender Skifahrer und ich leide unter extremer Höhenangst. Ich gönnte es ihm von Herzen,wenn er ein paar Tage zum Skifahren fuhr und genauso hatte ich meine Hobbies die er nicht teilte. Ach ja,ihm wurde von mir um die Ohren gehauen,dass ich mich weder zum Hausmütterchen eigne noch koche ich gerne. Er hatte somit gleich die Möglichkeit sofort die Flucht vor dieser schrecklichen Frau zu planen. Ich sah uns nie als das Doppelte Lottchen was immer und überall gemeinsam auftreten musste.

Zitat:
Ich wusste vor ein paar Jahren noch nicht, dass ich mich immer wieder in andere verlieben werde,

....Wir Menschen verändern uns laufend.Manchmal zum Positiven aber auch zum Negativen wo bei ich dir das ins Zitat gesetzte nicht negativ ankreide. Es kann passieren,dass man sich neu vielleicht sogar öfters in einer festen Beziehung anderweitig verliebt. Was mich aber wirklich triggert,dass man (und dies jetzt bitte nicht persönlich nehmen),wenn man kein Rückgrat,keine Achtung und Respekt vor dem derzeitigen Lebenspartner hat um dies zu klären. Was nach dem offenen Gespräch für das Paar erfolgt bleibt nur ihnen belassen. Einigt man sich auf eine offene Beziehung natürlich für beide Seiten,will sich der feste Partner trennen,weil es für ihn/sie unerträglich ist und damit ein ständiges Leiden mit einer Duldung einhergehen würde,oder der Partner/in kann damit gut umgehen. Wie im letztgenannten wo der Monaco Franze immer wieder sein Spatzl betrügte obwohl er sie aufrichtig liebte und sie es eher mit einem mitleidigen Blick auf sein Verhalten quittierte. Sicher nur eine Serie aus den 80zigern aber die auf wundersame Weise zeigte,dass es verschiedene Formen von Paarbeziehungen gibt die aber auf Ehrlichkeit (naja,der Franze flunkerte schon so manches mal ) beruht.
Die meisten Menschen bevorzugen eine monogame Partnerschaft. Bin ich nicht (mehr) willig diese fortzuführen muss ich meinen Mund aufmachen,alles andere ist sowas von Unehrlich nicht nur dem Menschen der einem vertraut gegenüber sondern auch sich selbst. ICH möchte mich nicht mehr im Spiegel anschauen ohne,dass mir schlecht würde.
Zitat:
Mir ist es ja auch mal so ergangen, dass mir jemand von seiner neuen Bekanntschaft erzählt hat und ich hab gemerkt, dass ich das lieber nicht erfahren hätte.

....Warum reflektiere ich mich dann schon mal selbst? Ich wusste schon als Teenager was ich wollte und was nicht. Ehrlichkeit war mir immer schon wichtig,auch,wenn diese mal so richtig wehtun kann. Aber auch aus schmerzlichen Situationen erwächst man schließlich und nicht nur in den guten Zeiten. Auch Narben die man erleidet können bewirken,dass man sich menschlich weiter entwickelt. Und von der Vogel Strauß Methode habe ich eh noch nie was gehalten.
Wenn,man aber selbst sich als eher sensibel oder konfliktscheu einschätzen kann sollte man dies auch mit dem Partner zu Beginn einer Beziehung besprechen.

07.04.2020 20:09 • x 3 #939


S
Zitat von Butterblume63:
Enge mich nicht ein,ich enge dich nicht ein und wenn du damit nicht klar kommst bin ich schneller weg als du schauen kannst!

Wenn das für dich gepasst hat, ist es ja ok. Aber wenn jemand sowas zu mir gesagt hätte, wäre ich weg gewesen - nicht, weil ich vor gehabt hätte den anderen einzuengen, aber weil ich so eine Aussage ganz schön barsch finde und das nicht so gern habe, wenn Menschen so direkt und barsch sind.

Zitat von Butterblume63:
....Warum reflektiere ich mich dann schon mal selbst? Ich wusste schon als Teenager was ich wollte und was nicht. Ehrlichkeit war mir immer schon wichtig,auch,wenn diese mal so richtig wehtun kann. Aber auch aus schmerzlichen Situationen erwächst man schließlich und nicht nur in den guten Zeiten. Auch Narben die man erleidet können bewirken,dass man sich menschlich weiter entwickelt. Und von der Vogel Strauß Methode habe ich eh noch nie was gehalten.
Wenn,man aber selbst sich als eher sensibel oder konfliktscheu einschätzen kann sollte man dies auch mit dem Partner zu Beginn einer Beziehung besprechen.

Wie gesagt, wenn das für dich so läuft, dann ok, aber für mich ist Ehrlichkeit nicht so wichtig. Ich möchte eben nicht, dass andere mir Dinge sagen, die ich gar nicht wissen will, nur weil es ehrlich ist und ich habe auch keine Luft darauf, Narben zu erleiden. Ich möchte meine Ruhe und insofern eine Sache keine physisch-existenzielle Bedrohung darstellt, dann muss ich es nicht wissen, wenn es unangenehm wäre. Ich möchte auch nicht aus schmerzlichen Situationen wachsen. sondern solche Situationen von vorne herein vermeiden. Wenn du das als Vogel Strauß bezeichnest - ok, dann bin ich ein Strauß. Und ich bin gerne Strauß, ich finde das nicht schlimm. Dass viele hier das anders handhaben habe ich verstanden, aber wenn ich (als Strauß) es nicht wissen will, wenn mein Liebster was mit einer anderen hat und auch nicht darüber reden will, was eventuell jemand wissen will oder nicht, sondern einfach in Ruhe vor mich hin leben will - wäre es dann nicht auch denkbar, dass es auch anderen so geht und die auch lieber in Ruhe weiter ihr Leben leben wollen, ohne Informationen über etwas zu erhalten, was sie gar nicht wissen wollen?

@wurstmoped: Zu einer Argumentation Totschlagargument zu sagen ist aber auch ein Totschlagargument.

Zitat:
Und wieder fehlt etwas Entscheidendes in deiner Aufzählung:
...das Ausleben der Gefühle für einen anderen, das Leben einer Parallelbeziehung, ein Leben hinter dem Rücken des Partners zu leben, von dem der überhaupt nichts ahnt. Da geht es eben nicht vorrangig um S., Kuscheln oder Küssen.

Aber was denn sonst? Ab wann ist es denn eine Beziehung?Ich meine mit einer Parallelbeziehung doch nicht, dass du heimlich mit jemandem Kinder bekommst, sondern einfach, das es da noch jemanden gibt, mit dem du meinetwegen S. hast oder ab und an kuschelst. Wenn du schon schreibst, dass du einen ONS für nicht unbedingt erwähnenswert hältest, ab wann ist es denn dann erwähnenswert? Ich finde nicht, dass es an der Partnerschaft zwingend etwas ändert, wenn es da noch eine weitere Person gibt. Und dass das auch rückblickend alles ändern sollte oder man gar jemandem Lebenszeit klaut - das kann ich gar nicht nachvollziehen. Warum denn?

Meiner Meinung nach ist das alles relativ. Natürlich hat man es bei dem Thema schwer, der Mehrheitsmeinung zu widersprechen, weil die Mehrheitsmeinung ist eben, Fremdgehen ist böse. Die meisten können sich nicht vorstellen, dass es Situationen geben kann, in denen auch der Betrogene besser damit kommt, nichts zu erfahren und auch generell keine Informationen zu erhalten. Kann aber sein. Wäre bei mir so, wenn es mich beträfe. Warum sollte es nicht auch bei anderen so sein?

08.04.2020 03:30 • #940


darkenrahl
Zitat von Lilli85:

Ist das dein Ernst?


Natürlich. Ich mache selten Witze bei solchen Themen

08.04.2020 11:55 • #941


paulaner
Zitat von Südfrüchte:
oder man gar jemandem Lebenszeit klaut - das kann ich gar nicht nachvollziehen. Warum denn?

Wenn er es wüsste, dann könnte es ja sein, dass er sich z.B. gegen dich entscheiden würde.
Also, wie gesagt, er dürfte über sein eigenes Leben entscheiden, was ich übrigens für ein menschliches Recht halte.
Wenn er es aber meinetwegen Jahre später erfahren sollte, dann wird er die Jahre, weil er so wahrscheinlich nicht leben wollte, als verlorene Jahre empfinden.
Was daran nicht zu verstehen ist, kapiere ich nicht.

08.04.2020 12:41 • x 5 #942


paulaner
Zitat von Südfrüchte:
wäre es dann nicht auch denkbar, dass es auch anderen so geht und die auch lieber in Ruhe weiter ihr Leben leben wollen, ohne Informationen über etwas zu erhalten, was sie gar nicht wissen wollen?

Könnte sein. Also: könnte.
Aber das weißt du ja nicht.
Wenn du das aber stillschweigend voraussetzt, dann entscheidest du über das Leben eines anderen.
Ich bleibe dabei. Deine Argumentation dient ausschließlich dazu, dein Verhalten schönzureden.

08.04.2020 13:16 • x 2 #943


S
Mal abgesehen davon, dass Fremdgehen eine moralische Bankrotterklärung ist, sagt es viel aus über den seelischen Zustand des Fremdgehers. Am Anfang steht nämlich die Aufgabe der eigenen Integrität. Man steht nicht mehr zu sich selbst. Erfindet Lügenmärchen und verleugnet die eigenen Wünsche/Handlungen. Am Ende führt das immer zu einem niedrigeren Profil. Außerdem will niemand (auch die Fremdgeher selbst nicht) einen Lügner als Partner, Freundin oder auch nur Kumpel - da gibt es absolut nichts schön zureden. Ich verstehe die Motivation, wenn jemand in einer solchen Konstellation sich Rechtfertigungen konstruiert. Wer gesteht sich das schon gerne ein? Hilft aber alles nichts. Es ist was es ist.

Etwas anderes sind offene Beziehungen oder Konstellationen wo klar kommuniziert wird was Sache ist.

08.04.2020 14:04 • x 3 #944


paulaner
Zitat von Schnickschnack:
Am Anfang steht nämlich die Aufgabe der eigenen Integrität. Man steht nicht mehr zu sich selbst.

Ja, sehr gut gesagt.
Die eigenen (moralischen) Wertvorstellungen werden mal einfach so über Bord geworfen.
Wasser predigen und Wein trinken...

08.04.2020 14:38 • x 2 #945


A


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