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Bereut der Verlassende irgendwann?

Surico
Zitat von E-Claire:
Wenn man es ganz genau betrachtet, dann müssen beide das Ende der Beziehung verantworten, währenddessen der Verfasser eigentlich nur derjenige ist, der es anspricht


Ich habe lange darüber nachgedacht und kann nicht sagen, dass diese Aussage auf meine persönliche Beziehung und Trennung zutrifft. Worin besteht meine Verantwortung? Darin, dass ich meinen Mann leider noch geliebt habe und er mich nicht mehr? Darin, dass ich ihn so akzeptiert habe, wie er war und er mich nicht mehr? Darin, dass ich Gespräche gesucht habe, wenn es in meinen Augen ein Problem gab, er aber nicht?

Zitat von SonnenschWein:
Ich hätte mir das von meinem NM gewünscht! Man kann doch sagen: Es ist 5 vor 12! Wenn sich jetzt nicht was ändert, werde ich mich trennen!


Das könnte man doch erwarten, das wäre fair!

Und wenn man in Gesprächen klar gemacht bekommt, worin der Verlasser sein Problem sieht, hat man eine klare Chance. Und wenn es nur die Chance ist, zu erkennen, dass man das nicht bieten kann, was der Verlasser sucht.

Mein Noch-Mann hat mir sogar noch gesagt, dass er sich wahrscheinlich nicht getrennt hätte, wenn es die Neue nicht gegeben hätte. Ist das fair?

10.12.2022 10:29 • x 1 #76


E-Claire
@Surico

Es tut mir sehr leid, daß Dein Mann sich auf eine solche Art getrennt hat. Das muß unendlich schmerzhaft sein.
Ich spreche nicht von Schuld! und mir ist klar, daß das Thema ein schwieriges ist, weil ich keineswegs Schuldumkehr betreiben möchte.

Zitat von Surico:
wenn es die Neue nicht gegeben hätte. Ist das fair?

Dein Mann hat einen Weg aus eurer Beziehung gewählt, den er selbst zu 100% zu verantworten hat. Der Weg war feige und er war unfassbar schmerzhaft für Dich. Für diesen Weg trägst Du keine Verantwortung.
Und wer weiß, ob, wenn es nicht die Neue gegeben hätte, es in jedem Fall irgendwann eine Neue gegeben hätte. Ohne die Neue, bleibt letztlich, eine Beziehung, in der einer von beiden absolut offen für etwas neues war.

Worum es mir aber ging sind Sätze wie
Zitat von Surico:
Und wenn man in Gesprächen klar gemacht bekommt, worin der Verlasser sein Problem sieht, hat man eine klare Chance.

Wenn Kommunikation zusammenbricht, dann tut sie das regelmäßig über einen längeren Zeitpunkt und in vielen kleinen Schritten und daran sind beide Partner beteiligt. Im Forum ist oft zu lesen, aber ich wollte doch reden, er hat aber einfach nicht mehr mit mir geredet. Weißt Du, reden und Kommunikation sind nicht das Gleiche, und wenn wir über Verantwortungen sprechen, dann gibt es in Partnerschaften (bevor der große Zusammenbruch kommt) beide, die ihren Teil zu der Situation beitragen.

Es mag Fälle geben, in denen ist eine Beziehung absolut in Ordnung, beide lieben sich gleichermaßen und eines Tages tritt einer von beiden vor die Tür und wird vom blitz der großen Lieben für jemanden anderen getroffen. Das ist aber nicht der Regelfall, sondern die ganz seltene Ausnahme. Häufiger entfernen sich Partner voneinander, Alltag, Kinder, Familie, Beruf, mentale Gesundheit, das Leben mit all seinen Herausforderungen und vor allem hin und wieder auch unendlich langweiligen Ansprüchen, lässt aus Partnern etwas anderes werden.

Und auch das kann noch eine ganze Weile gut gehen oder es beginnt ein Machtkampf darüber, wie man an der Beziehung zu arbeiten habe, oder, oder, oder.
Bi eines Tages, einer von beiden es ausspricht. Er/sie will nicht mehr.

Hier im Forum wird das dann als ein kaputt gemacht wahr genommen, warum musste er/sie es mit der Trennung kaputt machen? Was mein vorheriger Beitrag versucht hat darzustellen, ist, daß ich glaube, daß der Verlasser, nur derjenige ist, der es ausspricht.
Daß die Beziehung kaputt gegangen ist und an welchen Stellen, passiert früher und beide haben Anteil daran.

10.12.2022 11:45 • x 1 #77


A


Bereut der Verlassende irgendwann?

x 3


S
Zitat von E-Claire:
Wenn Kommunikation zusammenbricht, dann tut sie das regelmäßig über einen längeren Zeitpunkt und in vielen kleinen Schritten und daran sind beide Partner beteiligt.

Danke dass du das noch mal klargestellt hast, so gebe ich dir komplett recht!

Ich habe mich jetzt viel mit einem reifen Verhalten bei Trennungen und auf dem Weg dahin beschäftigt.

Und dazu gehört laut Diplom Psychologen auch, dass man, sofern man Probleme sieht das Gespräch sucht und rechtzeitig sagt Pass auf das musst du jetzt ändern, oder ich sehe nicht, wie es weitergehen soll.

Ich kann mir viele Fehler in meiner letzten Beziehung vorwerfen, aber ich habe mehrmals Gesprächsangebote gemacht und meine Bereitschaft signalisiert an mir und der Beziehung zu arbeiten wenn etwas ist - lange bevor eine Trennung absehbar war.

Es wurde nicht kommuniziert und auch das Ende wurde maximal schwach gestaltet - obwohl ich auch da angeboten habe zu sprechen und Verständnis geäußert und auch Unterstützung zugesagt habe, egal was auch immer ist.

Das lag nicht mehr in meiner Macht. Selbst bei der Aussage Ich habe einen Neuen hätte ich die Person noch unterstützt, falls gewünscht.

Der Wunsch war aber trotzdem wohl es sich einfacher zu machen und nach 1,5 Jahren mich praktisch zu ghosten, obwohl die Person das stets als No-Go von sich aus abgelehnt hatte...

Heute weiß ich, bei all meinen Fehlern, dass da am Ende ganz viel am Verhalten maximal unreif war und dass ich eben einfach eine andere Reife besitze.

Ich hätte nämlich auch ohne mein jetzt noch größeres Fachwissen von mir selbst aus so gehandelt, wie es von Psychologen als reif und optimal bezeichnet wird.

Es tut mir Leid für die Ex-Person, ich wünsche ihr trotzdem nur das Beste aber befürchte, dass sie es immer wieder so machen wird.

Das ist sehr bedauerlich für alle Beteiligten.

11.12.2022 20:31 • x 2 #78


Ete
Nein, aber das muss er auch nicht. Zieh dein Ding alleine durch

11.12.2022 23:13 • #79




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