Betrogen und nach 10 Jahren erfahren!

Zitat von Isely:

Liebe TE,
Dein Mann hat vor 10 Jahren einen Fehler gemacht und das genauso lange bereut.

Deine Freundin war keine, genauso wenig wie meine.
Das da nichts mehr an Erklärung kam, auch jetzt nicht , zeugt von schlechten Charakter.
Ich habe von ihr auch nie eine Erklärung oder ein tut mir leid erhalten , und ?
Wichtig ist das dein Mann dazu steht und dir trotz des Fehtritts bis heute ein guter Partner war.

Liebe @isely, magst Du mir von Dir/wie das bei Euch war etwas erzählen?

Liebe Grüße

Zitat von FireWoman:

Liebe @isely, magst Du mir von Dir/wie das bei Euch war etwas erzählen?

Ich habe ein eigenes Thema , du kannst es gern nachlesen.

Lass dich nicht aus der Ruhe bringen.
Du hast in allem recht.
Ich verstehe dich sehr gut.

Letztendlich geht es nur darum, reduziert es sich, wie beurteile ich die Lebenszeit, in der ich in einer Beziehung, von einer Lüge mehr oder weniger beeinflusst wurde.

Ach ja , wer weiss schon ob nicht eigentlich jeder schon mal betrogen wurde ?
Wer legt die Fingerchen wirklich für seinen Partner , gerade in langen Beziehungen in die Feuerstelle.
Ob ONS oder Affärchen, kann ja wirklich niemand wissen.

Ich glaube das die Quote fast gegen 90% läuft .
Heute mehr denn je.

Ich kenne fast gar kein Langzeitpaar wo nicht er oder sie mal ....
Selbst bei denen wo du es wirklich nie für möglich gehalten hättest.
Leider ist das so.

Guten Morgen,

nachdem du offensichtlich noch nicht so wirklich weitergekommen bist, gebe ich jetzt auch mal meinen Senf dazu ab.
Es sind nur so Gedanken, die ich bei deiner Beschreibung deiner Situation hatte.
Bitte entschuldige, wenn ich nicht alles genau im Kopf hab.

Also, ihr seid jetzt 14 Jahre zusammen und habt ein gemeinsames Kind.

Du bist jetzt 30 somit seid ihr mit 16 zusammengekommen.

Nach 4 Jahren hat er dich offensichtlich, noch dazu mit einer Freundin, betrogen. Da wart ihr 20.

Jetzt hast du das nach 10 weiteren Jahren und anscheind gutes Beziehung erfahren.

Die Frage die sich mir stellt ist, ob es heute wirklich noch so schlimm ist, wenn die Beziehung eigentlich gut ist.
Klar ist es ein Vertrauensbruch, aber eine gute Beziehungen zu finden ist auch nicht so selbstverständlich.
Dazu wart ihr noch sehr jung und gerade da macht man Fehler.

Also vielleicht solltest du das versuchen zu verzeihen, wenn du diese Beziehung weiter möchtest.
Oder ist da auch Neid dabei, dass er eine weitere Erfahrung machen konnte, die du nicht hattest ?
Bitte nicht falsch verstehen, ich denke nur laut.
Wobei ich davon ausgehe, dass es vermutlich gar keine richtige Erfahrung war, da er ja bzw beide sehr betrunken waren.

Vielleicht hilft dir das, wenn du das alles versuchst rational anzuschauen und dir überlegst was wiklich für dich wichtig ist.

Alles Liebe.

Zitat von Isely:

Ach ja , wer weiss schon ob nicht eigentlich jeder schon mal betrogen wurde ?
Wer legt die Fingerchen wirklich für seinen Partner , gerade in langen Beziehungen in die Feuerstelle.
Ob ONS oder Affärchen, kann ja wirklich niemand wissen.

Ich glaube das die Quote fast gegen 90% läuft .
Heute mehr denn je.

Ich kenne fast gar kein Langzeitpaar wo nicht er oder sie mal ....
Selbst bei denen wo du es wirklich nie für möglich gehalten hättest.
Leider ist das so.

Das sehe ich auch so. Und von dem Betrug im Kopf und emotionaler Art, wo körperlich nichts lief, gar nicht zu reden. Wer nach 10, 20, 30 oder mehr Jahren Beziehung behauptet, er habe nie nach links oder rechts geschaut oder nie einer Versuchung nur schwer oder gar nicht widerstehen müssen, wäre mir suspekter als jemand, der einen Fehltritt zugibt. Ich war fast 2 Jahrzehnte mit meinem letzten Partner zusammen und kann nicht zählen, in wieviele Männer ich dazwischen mich verguckt hatte, mit wievielen ich geflirtet habe und bei wievielen ich gern auch mehr gehabt hätte, wenn ich nicht vergeben gewesen wäre. Und das obwohl ich tatsächlich ohne zu lügen sagen kann, ich bin ihm körperlich immer treu geblieben, kein Kuss, keine Berührung, alles nur in meinem Kopf oder vorher die Notbremse schon gezogen. Trotzdem, in meinem Kopf war ich nicht immer treu und auch im Herzen nicht. Und das finde ich eigentlich sogar noch schlimmer, wenn man wegen einem Anderen Sehnsucht, Herzschmerz und Liebeskummer hatte, als wenn man eine unbedeutende F...nummer geschoben hat.

@Isely genau so sehe ich das inzwischen auch. Nicht erst seit der Sache, sondern schon längere Zeit vorher habe ich so gedacht. Genau deshalb habe ich irgendwie auch damit gerechnet, dass irgendwann etwas kommt. Weil ich dachte eine lange Partnerschaft hat immer mal so etwas zum Thema - die Frage ist nur, ob es raus kommt/gesagt wird. Nur war ich nicht darauf vorbereitet, wer die andere Person war/ist Ich habe dazu das gute Buch Treue ist auch keine Lösung gelesen, weil ich es oft erlebt habe wie Du @nimmermehr - mir fiel Treue oft sehr schwer und emotional sowie in Gedanken war ich auch schon untreu, doch habe es immer geschafft wie auch Du die Notbremse zu ziehen, bevor etwas körperlich entstand. Eben weil ich diesen Trieb immer hatte, begann ich irgendwann - da ich ehrlich sein und dem vorbeugen wollte, dass was blödes geschieht - mit meinem Partner darüber zu reden, denn zeitweise dachte ich wirklich, ich halte es sonst nicht mehr aus. Ich habe mich von ihm dafür schief angesehen gefühlt (für eine längere Zeit) und da war auch öfters mal die Frage Wieso hast Du das, was soll das etc... Und genau dies werfe ich ihm auch vor - dass es hier bei diesen Gesprächen etliche Möglichkeiten gab zu sagen Ja, da muss ich Dir etwas sagen, denn bei dem Thema hab ich auch meine Leichen im Keller . Denn diese Gespräche fanden alle erst danach statt.

Will sagen - an wirkliche Treue auf lange Sicht glaube ich schon länger nicht mehr - da bin ich vollkommen ernüchtert seit längerer Zeit (durch Umfeld, meine Arbeit etc.). Statistisch gesehen geht jeder 2. fremd oder ist fremd gegangen - klingt für mich realistisch. Und ich denke da sind auch die darunter die sagen Wir haben eine tolle Beziehung und reden ganz ehrlich über alles, denn sind wir ehrlich - es passiert ja immer nur den anderen

@Zweizelgänger danke für Deine ehrlichen Worte. Sagen wir es mal so, mein Partner hat sich um einiges weniger ausgelebt als ich (habe früh angefangen) und im Nachhinein betrachtet war er zu der Zeit als dies war (22 J.) im Kopf um einiges jünger und er sagt selbst er war nicht reif, nicht erwachsen. Nichts desto trotz ist man (finde ich) mit 22 auch kein Bub mehr. Jedenfalls will ich sagen, dass ich irgendwie sogar verstanden hätte, wenn er was nachholen muss, eben da zu wenig ausgelebt. Aber dann ist es doch nicht die Ex, oder? Dann hätte er sich doch eine andere/neue Erfahrung rein geholt, statt das alt Bewährte?
Und ja, auch Neid/sowas wie Wut spielte anfangs bei mir mit hinein. Weill ich mich so viele Jahre, in denen mir Treue zeitweise noch schwerer fiel als ihm, aus Liebe zu ihm (weil sie ihm ja so viel bedeutete) diese Treue eingehalten habe, obwohl ich oft etwas anderes wollte. Und dann zu erfahren, dass er dies nicht hat und diesen Schritt gegangen ist, während ich mich gegeißelt habe, hat in mir schon für eine Portion Wut gesorgt.

Natürlich ist die Beziehung dennoch gut gewesen. Und trotzdem stand diese Lüge eben im Raum, gerade wegen meiner vielen offenen Gespräche zum Thema Treue/S./Beziehung/Bedürfnisse im Bezug auf andere etc. Quasi hab ich ihn dadurch immer und immer wieder damit konfrontiert und es war nicht so, dass einfach 10 Jahre schweigen über das Thema herrschte... Das spielt für mich wesentlich hinein bzgl. seines fehlenden Rückgrates, dass er damit immer wieder unterstrichen hat...

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag Euch!

Zitat von FireWoman:

da ich ehrlich sein und dem vorbeugen wollte, dass was blödes geschieht - mit meinem Partner darüber zu reden,

Ok, das ist natürlich dann schon eher schwach, vorallem weil er dich somit als den Menschen dastehen hat lassen, der als einziger dieses Problem hat.

Trotzdem denke ich, dass ihr jetzt durch reden und der Auseinandersetzung mit dem Thema einen weiteren Schritt in eurer Beziehung gehen könnt.
Ist die Beziehung gut, wollen sie beide und wollen beide daran arbeiten, kann man nur wachsen.

Genau, ich habe mich oft gefühlt, als wäre ich falsch damit und habe von ihm Unverständnis dafür erhalten. Irgendwann fragte ich mich sogar, ob ich diejenige bin, die durch diese Thematik immer mal wieder unsere Beziehung aufwühlt und seine Eifersucht rein daher kommt - ich habe die Problematik lange bei mir gesehen und gesucht und dies ärgert mit im Nachhinein ungemein.

Wäre es einfach mit irgendjemandem 6 gewesen als ONS, hätte ich irgendwie sogar Verständnis, da ich mich mit dem Thema schon lange beschäftige und weiß, dass Treue sehr schwer einzuhalten sein kann. Mein Fokus liegt daher nicht auf der Tatsache 6, sondern bei dem wer es war/die Umstände und auf den vielen Gesprächen, in denen er die Chance hatte mit mir darüber zu sprechen, da ich das Thema (Verlangen nach anderen) so offen thematisiert habe in unserer Partnerschaft, wir kaum jemand anderes...

Ja, bei denen weiteren Worten kann ich Dir nur zustimmen.

Kann mich auch noch daran erinnern, als mein Mann mir damals Beichtete, dass er eine affäre gehabt habe, dass ich im allerersten Moment Verständnis und sogar Erleichterung gespürt habe, Weil das für mich einfach auch Sinn machte. Ich verstand ihn und konnte nachvollziehen, warum er das getan hat. Das war der erste impuls in mir: Verständnis.

Als er mir dann im nächsten Moment sagte, mit wem, habe ich wie verrückt losgeschrien und bin völlig ausgetickt, das hat mich unendlich verletzt, unendlich.

von daher kann ich dich sehr gut verstehen.
bedenke aber bitte, dass da eine betrunkenheit bestand! Das darfst du nicht unterschätzen, dann Nicht umsonst werden in der Rechtsprechung auch mildernde umstände geltend gemacht, wenn jemand im Rausch handelt .

und - es war einmalig.

dass er die Gelegenheit nicht wahrgenommen hat zu Beichten, kann ich auch verstehen, da wird sicherlich Scham auch eine große Rolle gespielt haben, gerade WEIL du immer widerstanden hast und einen Weg findest, mit ihm diese Dinge zu besprechen, anstatt schwach zu werden. Da hat er sicherlich immer den Spiegel vorgehalten bekommen, dass er ja schwach geworden ist. Und je länger es dauert, desto schwerer wurde es, diese Beichte anzutreten.
Das kann ich schon verstehen

Manchmal hatten wir am Wochenende nette runden bei uns, bei denen wir mit Freunden zusammen saßen. Mit einem davon hatten wir viele offene Gespräche, da er auch ein sehr offener Typ ist. Da ging es dann auch mal um sechsuelle Themen, Affären, Fremdgehen etc. Oft habe ich meinem Mann dann angemerkt, dass er zunehmend wütender wurde und irgendwann den Raum verließ. Ich dache immer das war, weil er es schlimm fand wie wir denken, oder weil ihn das überforderte. Hat es ja auch, aber nicht aus den Gründen, die ich dachte

Seit er mir alles erzählt hat redet er so offen, wie ich es von ihm zuvor kaum kannte und das finde ich auch toll. Doch bleibt jetzt einfach auch eine Ungewissheit zurück - da er so vielen Gesprächen ausweichen und dabei unehrlich sein konnte, ob ihm das nicht auch in Zukunft (wenn er wieder in seine alten Muster zurück fällt) nochmal gelingt. Denn dass man so lange und so intensiv verdrängen kann, damit komme ich schwer zurecht. Wohl gerade weil ich so sehr auf Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit poche und genau darin mich über viele Jahre sehr, sehr hintergangen sehe. Mir war es schon lange wichtig, nicht einfach nebeneinander her zu leben, sondern auch die wirklich wichtigen Dinge an- und auszusprechen... Doch damit war ich bis dato dann doch wohl alleine.

@juliet das kann ich total nachvollziehen und verstehe ich gut. Als er mir erst sagte es gab da noch eine Frau, dachte ich okay. Und als ich fragte wer und er sagte es mir, hat es mir einfach den Schalter umgelegt und ich dachte einfach nur, das könne gar nicht sein.

Auch Deine weiteren Worte verstehe ich und stimmen natürlich. Ich dachte dann lange, mir ist doch aber auch selbst im Suff die Sache nie entglitten. Doch ich darf meinen Maßstab wohl nicht mit dem von anderen gleich setzen. Ja was Du sagst hat er sogar selbst gesagt - dass Scham sehr groß war und meine Ehrlichkeit ihn letztendlich auch zu einem großen Stück dazu bewogen hat es nun doch zu sagen, da er sozusagen sich immer schlechter damit fühlte, mir diese Ehrlichkeit nicht entgegen bringen zu können. Natürlich habe ich mich aber auch gefragt, gerade da es die Ex war, ob da nicht doch noch mehr im Spiel war (er hatte das mit ihr lange nicht so gut verdaut bzw. wollte auch nach der Trennung noch etwas von ihr, doch sie wies ihn ab) und die beiden hatten ja durch mich quasi immer wieder Kontakt. Doch er beteuert dies sei nicht so gewesen und es war rein ohne Gefühl. Sie hingegen rieb mir schon vorher immer mal wieder unter die Nase Also das mit ihm (die kurze Beziehung) war ja sowieso ein Fehler, das würde ich nie wieder wollen... Joa, das habe ich gesehen. Und einige Zeit bevor das war, hatte sie im Suff (das hat er mir mal erzählt) versucht die Beziehung von mir und ihm bei ihm ganz schön in ein schlechtes Licht zu rücken. Im Nachhinein ärgere ich mich auch sehr stark über mich selbst, all das nicht ernst genommen zu haben und muss auch der Versuchung widerstehen, ihr da eine gewisse Berechnung hinein zu legen (kürzliche Trennung mit Kinderwunsch der nicht erfüllt wurde und das ein Kind bei mir/uns nun Thema war, das schlecht reden bei ihm einige Zeit zuvor, das Kennen meiner/unserer Geschichte und der erst kurz zurückliegenden Probleme unserer Partnerschaft) Doch das kann und sollte ich im Nachhinein nicht beurteilen denke ich.

Alles mildernde Umstände für IHN?
Verständnis, Entschuldigungen.

Wenn die Freundin genauso Reue zeigen würde?

Was dann?

Das interessiert mich wirklich, auch einzig an dieser Konstellation.

Zitat von Ebony:

Alles mildernde Umstände für IHN?
Verständnis, Entschuldigungen.

Wenn die Freundin genauso Reue zeigen würde?

Was dann?

Das interessiert mich wirklich, auch einzig an dieser Konstellation.

Das hätte mir sehr, sehr viel bedeutet und ich hätte ihr auch jetzt niemals die Tür vor der Nase zugeschlagen, wenn dies wirklich der Fall wäre. Es hätte mich sogar sehr erleichtert und ich wäre offen dafür gewesen, auch ihre Beweggründe zu verstehen und ihr - alleine aufgrund ihrer Ehrlichkeit - zu vergeben.

Es wäre mir jedoch - bei beiden - wesentlich leichter gefallen, wäre das direkt danach geschehen. Hätten sie sich gemeinsam mit mir an einen Tisch gesetzt und alles offen erzählt, wäre aus meiner Sicht die Chance eine ganz große gewesen, beide gleichermaßen zu behandeln, denn wie gesagt: Mich hat mit beiden Personen extrem viel verbunden und ich hätte wohl keinen großen Unterschied machen können und müssen, wenn beide aufrichtig zu ihrem Verhalten stehen.

Ich sage es mal so. FüR den der betrogen hat, läuft ja im Unterbewusstsein auch was ab, nämlich , wie verhält sich nun der Betrogene , wenn die Zeit nach der Affäre aufgearbeitet ist ?

Wie verhält sich das, wenn der allein unterwegs ist? Oder auch als Paar , wenn man auf Veranstaltungen ist ?

Ich beobachte das nämlich bei meinem Mann, war er früher schon immer der dazwischen Geher,- wenn ich mich zu lange mal mit einem männlichen Wesen unterhalten habe, oder 2 mal Zuviel mir einem getanzt habe.
Merke ich heute , er wird leicht panisch, der legt noch ne Schüppe drauf , mit seiner Eifersucht, nicht das mich das mit Genugtuung erfüllen würde, aber ich denke, er hat irgendwas hinten im Kopf....
Ach du schei...e wimmelt sie den auch gut genug ab? War sie mir nicht doch zu flirty? Sie weiss ja auch das ich mal nicht loyal,- war, warum sollte sie das nun erst recht sein?
Und das obwohl ich mich da gut bei beobachte und jetzt NICHT denke,,,, wie du mir so ich dir....ich gebe ihm eigentlich keinen Anlass...
Also die schleppen auch was mit,,, kann mir einer sagen , was er will.

Für manche mag das komisch klingen, ist für mich aber so.

Denn bei mir liegt der Fokus - egal bei was - weniger darauf, dass ein Mensch einen Fehler macht. Denn wir sind Menschen und machen Fehler. Mein Fokus liegt immer darauf die Eier in der Hose zu haben, zu sich zu stehen und dem anderen Menschen, der einem wichtig ist, Ehrlichkeit zu schenken. Sehe ich, dass das geschieht, weiß ich eines: Ich kann mich auf diese Person verlassen, dass sie zwar nicht unfehlbar ist, aber mir die Aufrichtigkeit schenkt, damit umgehen zu können und mich wie gesagt auf sie verlassen zu können.

Fehler machen wir alle und haben andere Menschen dadurch schon verletzt - jeder von uns. Aber wie wir damit umgehen ist der wesentliche Punkt und ob wir auch bei fehlerhaftem Verhalten der anderen Person noch mit Respekt gegenüber treten und ihr zeigen, dass wir das bedauern und dazu stehen. So halte ich es jedenfalls und habe auch meinen Freundeskreis inzwischen um diejenigen reduziert, die sich immer nur raus reden und am Ende nie zu sich selbst und ihrem Verhalten stehen.
Und dass mein Mann das ebenfalls 10 Jahre so gehandhabt hat, ebendies ruft bei mir das starke ungute Gefühl hervor. Und dass sie mir selbst jetzt in einer Konfrontation diese Aufrichtigkeit nicht entgegen bringen kann, das finde ich unheimlich traurig für mich, für uns, für unsere lange gemeinsame, vergangene Zeit. Denn ich dachte so möchte keiner aus einer langjährigen Verbindung heraus gehen, aber anscheinend wohl doch... Deshalb habe ich die Geschichte meines Mannes sogar angezweifelt, weil ich nicht glauben wollte, dass sie es einfach abstreifen und weiter gehen kann - dass sie dazu in der Lage ist, das möchte ich einfach nicht glauben. Was hätte sie zu verlieren gehabt in einem letzten ehrlichen Gespräch, auch wenn dann wieder jeder seines Weges geht, so wie die letzten Jahre? Außer vielleicht ihr Gesicht, das sie mir lange nicht gezeigt hat? Doch am Ende kam ich mir nun vor wie der Bittsteller, bei ihr noch um die Wahrheit gebeten zu haben und ihr Herz dafür zu öffnen (so sagte ich es ihr), um dann am Seil herunter gelassen zu werden. Dies tat mir einfach nur weh...

@Isely ja das stimmt natürlich absolut. Wenn man selbst dies getan hat, sind beim Betrügenden auch die Gedanken, ob der Partner es einem nun nicht gleich tun wird, ganz klar.
Doch während ich zuvor noch viel Verständnis für seine Eifersucht hatte (da ich eben oft dachte das liegt an meinem Freiheitsdrang) ist dies nun seine alleinige Verantwortung und wohl auch das Päckchen, dass er nun selbst zu tragen hat - so wie Dein Mann auch.