Wie geht es nach der Affäre weiter?

Zitat von paulaner:

Toll! Super Einstellung. Ist übrigens auch meine.

War es meine auch. Mittlerweile formuliere ich anders: Ich weiß, dass das der richtige Weg ist. Ich gebe mir alle Mühe, dies auch zu tun. Dennoch kann ich nicht für mich für alle Zeiten und alle Situationen sprechen.

Zitat von paulaner:

Treue, Anstand und Wertschätzung können nach einer erfolgreichen Aufarbeitung sogar wachsen und höher sein, als davor.

Brauchst Du nicht. Denn man weiß, dass diese Werte ein Schatz darstellen, den man leicht verlieren kann.

Danke lieber @Lancelot8 , deine letzten Beiträge hier zeigen, dass Du sehr wohl respektvoll und anständig gegenüber anders Denkenden und Schreibenden sein kannst! Du schreibst deinen Standpunkt aus deiner Perspektive und bereicherst damit eine Diskussion ohne Geringschätzung "Andershandelnder"

...und auch wenn ich mich wiederhole: ich mag Menschen, die nach Ihren Prinzipien handeln Ihre Werte kennen , schätzen und leben
Schön, dass du uns diese Seite auch gezeigt hast

Und es tut mir leid, dass Dir diese Güllegülle passiert ist und hoffe, dass Du das nie wieder durchleben musst
LG,
Wirdschon

Zitat von BernhardQXY:

War es meine auch. Mittlerweile formuliere ich anders: Ich weiß, dass das der richtige Weg ist. Ich gebe mir alle Mühe, dies auch zu tun. Dennoch kann ich nicht für mich für alle Zeiten und alle Situationen sprechen.

Naja, darum schrieb ich ja Einstellung, und nicht ich weiß ganz genau

Zitat von Andy17:

Respekt, wie offen du über deine Erfahrungen berichtest. Dies zeigt aber schon, dass du auf dem richtigen Weg bist.
Du hast den richtigen Ritter der Tafelrunde als Ehemann an deiner Seite, ein anderer dieser Runde galoppiert verirrt hier durchs Forum.

Genau, Martinas EM ist KönigArtus

Zitat von Lancelot8:

Dann muss man aus der Situation raus.
Trotz aller Bemühungen wird es mir nie gelingen diese Handlungen, die hier als Dogma, (Betrug, kein Problem, vereinfacht gesagt), verkauft werden, nachzuvollziehen.

Dieses Dogma habe ich hier im Forum noch nie vernommen.
Viele Betrüger bedauern ihr Verhalten und nennen es einen großen Fehler.
Es gibt natürlich große Unterschiede wie die Betrüger mit ihrem Fehlverhalten umgehen, da gebe ich Dir Recht.
Relativieren ist immer angesagt, es wird in Relation gesetzt, menschliches Verhalten, um die Situation vom Kopf her erfassen zu können.
Ja klar wird hier auch oft versucht zu verhamlosen oder dem Partner die Verantwortung rüber zu schieben, dennoch glaube ich, dass letztendlich der Betrüger mit der Bürde leben muss einen Menschen zu tiefst verletzt zu haben, den er mal geliebt hat oder noch liebt.
Wird im verziehen, dann fällt diese Bürde nicht automatisch ab. Und auch der Betrogene wird diesen Betrug immer im Hinterkopf behalten.
Schafft es ein Paar diese Leichtigkeit und Vertrautheit dennoch wieder zu erlangen, dann ziehe ich den Hut!
Ich denke dass ist nur möglich wenn ein Grad an Verletzung nicht überschritten wurde und hier empfindet halt jeder Mensch anders und setzt andere Grenzen.
Du hast halt Deine Empfindungen und Grenzen, aber jeder Jeck ist anders! Ist so!

Ich kann nur für mich sprechen.

Zitat von Wurstmopped:

dennoch glaube ich, dass letztendlich der Betrüger mit der Bürde leben muss einen Menschen zu tiefst verletzt zu haben, den er mal geliebt hat oder noch liebt.

Das ist so.

Zitat von Wurstmopped:

automatisch ab. Und auch der Betrogene wird diesen Betrug immer im Hinterkopf behalten.

Richtig. Bloß weil ich am Verzeihen bin, heißt das nicht, dass die Bürde verschwindet. Und die Verletzung bleibt in Erinnerung.

Zitat von Wurstmopped:

Schafft es ein Paar diese Leichtigkeit und Vertrautheit dennoch wieder zu erlangen, dann ziehe ich den Hut!

Nein. Ich glaube nicht, dass die alte Leichtigkeit zurück kommt. Die neue Beziehung wird viel intensiver gelebt und viel pfleglicher behandelt. Und beide Partner müssen sich weiter entwickeln, damit sie sich wieder aufeinander einlassen können.

Zitat von Wurstmopped:

Ich denke dass ist nur möglich wenn ein Grad an Verletzung nicht überschritten wurde

Ja.

Zitat von BernhardQXY:

Nein. Ich glaube nicht, dass die alte Leichtigkeit zurück kommt.

Ich würde es anders formulieren. Nach solch einem Supergau ist beiden klar, dass die zuvor erlebte Leichtigkeit oder auch Selbstverständlickeit eine Illusion war. Spätestens dann wissen beide, was eine langjährige Beziehung kann und was nicht. Kein Mensch kann Lieblosigkeit, geringe Wertschätzung oder auch Kontrolle durch den Partner ein Leben lang ertragen. Und niemand darf erwarten, dass der Ehepartner mit der Heiratsurkunde zum unantastbaren Eigentum wird. Vielmehr handelt es sich hier um 2 Menschen auf Augenhöhe, die miteinander eine Zeit lang den gemeinsamen Lebensweg gehen wollen. In bester Absicht und im festen Glauben, dass dies bis zum Tod gelingen könnte. Doch das Leben funktioniert selten nach Plan. Nach einer Affäre oder geplatzten Warmwechsekatastrophe steht man erneut vor der Wahl. Weitermachen oder Trennen?! BEIDES ist möglich. Nun aber sind beide nicht mehr naiv genug zu glauben, dass eine Beziehung ein Selbstläufer ist. Es ist ein Zusammenleben auf Widerruf. Aber war es das nicht sowieso schon von Anfang an?

Übrigens ist mein Mann keineswegs ein edler Ritter der Tafelrunde. Auch er hat seine Schwächen und Geheimnisse. Und es ist meine Entscheidung, damit weiter Leben zu wollen. Im Leben gibt es kein Schwarz-/Weiß und kein eindeutiges Gut und Böse. So wie ich nicht von Grund auf böse bin, weil ich einmal im Leben fremd verliebt war, so ist mein Mann nicht nur edel und gut. Es gibt Dinge, über die ich bewusst hinweg sehen muss. Jeden Tag!

Zitat von Martina76:

Ich würde es anders formulieren. Nach solch einem Supergau ist beiden klar, dass die zuvor erlebte Leichtigkeit oder auch Selbstverständlickeit eine Illusion war.

Grundsätzlich bin ich da bei Dir, aber ich habe ein wenig Schwierigkeiten mit dem Begriff Illusion. Ich denke, über einen recht langen Zeitraum am Anfang einer Beziehung ist diese Leichtigkeit und auch die Selbstverständlichkeit schon real. Und die sind aus meiner Sicht auch nötig, um sich ein gemeinsames Leben aufzubauen, zu heiraten, Kinder in die Welt zu setzen, sich gemeinsam Eigentum anzuschaffen, gemeinsame Pläne zu entwickeln usw. Ich würde eher sagen, dass an einem bestimmten Punkt im Leben diese Leichtigkeit und auch die Selbstverständlichkeit langsam schwinden und nach und nach der Notwendigkeit von Paararbeit weichen. Nur... so richig bewusst nehmen wir diesen Zeitpunkt selten wahr. Das bemerken wir oft erst, wenn es dann knallt. Aber real war es aus meiner Sicht mal.

Zitat:

Übrigens ist mein Mann keineswegs ein edler Ritter der Tafelrunde. Auch er hat seine Schwächen und Geheimnisse. Und es ist meine Entscheidung, damit weiter Leben zu wollen.

Das finde ich ürigens auch einen wichtigen Punkt, der hier auf den letzten Seiten ein wenig untergegangen ist. Ob Trennung oder Neustart... das ist ja nicht die einsame Entscheidung des Betrogenen. Der untreue Part ist da ja auch zu 50% dran beteiligt. Und auch der wägt ab, ob er für den betrogenen Part noch ausreichend empfindet, mit der (oben genannten) Bürde umgehen kann, eine Chance auf Beseitigung der Gründe für die Affäre sieht usw.

Und auch die Entscheidung, einen Neustart zu probieren ist ja auch noch lange nicht gleichbedeutend mit Ich verzeihe dir. Der Versuch kann auch noch Jahre danach in die Hose gehen.

Zitat von blechpirat:

Der Versuch kann auch noch Jahre danach in die Hose gehen.

Das stimmt! Aber in die Hose gehen kann immer was. Garantien gibt's in der Liebe nicht. Die gibt's nur wenn man eine Waschmaschine kauft. Leider!

Zitat von Martina76:

Das stimmt! Aber in die Hose gehen kann immer was. Garantien gibt's in der Liebe nicht. Die gibt's nur wenn man eine Waschmaschine kauft. Leider!

Ja, aber auch bei der Waschmaschine endet diese auch vor dem Ablaufdatum

Zitat von blechpirat:

Das finde ich ürigens auch einen wichtigen Punkt, der hier auf den letzten Seiten ein wenig untergegangen ist. Ob Trennung oder Neustart... das ist ja nicht die einsame Entscheidung des Betrogenen. Der untreue Part ist da ja auch zu 50% dran beteiligt. Und auch der wägt ab, ob er für den betrogenen Part noch ausreichend empfindet, mit der (oben genannten) Bürde umgehen kann, eine Chance auf Beseitigung der Gründe für die Affäre sieht usw.

Du hast du vollkommen Recht.
Zumindest bei uns war das tatsächlich ein Thema, was zum Glück auch kommuniziert wurde. Das war für mich extrem bitter. Aber wenigstens ehrlich, womit sich der Kreis schließt.

Zitat von BernhardQXY:

Zumindest bei uns war das tatsächlich ein Thema, was zum Glück auch kommuniziert wurde. Das war für mich extrem bitter.

Was war dabei bitter für dich?