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Beziehung - ein Auslaufmodell?

H
Die Single-Börsen erleben einen Boom wie nie. Dating ist in.
Noch nie suchten so viele Singles einen Partner wie heute.

In München gibt es in der Altersgruppe 20-60 knapp 30% Singles.

Dabei sucht nur 1/4 (25%) aktiv nach einem Partner, der Rest wartet auf den Zufall.
(Aktive nutzen zu 90% das Internet, wovon aber nur 18% dort erfolgreich sind.
25% finden über Freunde/Familie und 26% beim Ausgehen/Arbeit einen Partner)


Allerdings rückt eine monogame und lebenslange Bindung immer mehr in den Hintergrund.
Die Bereitschaft zu Kompromissen und eigene Bedürfnisse zu reduzieren wollen immer weniger.
Ungehindert spontane Entscheidungen treffen zu können und viel persönliche Freiheit steht ganz oben.
Auch das Ausleben se. Freiheit spielt eine Rolle, monogam leben wollen immer weniger.

Partnersuche ist also nicht mehr auf eine feste Beziehung im herkömmlichen ausgerichtet.
Wie definiert sich Partnerschaft dann heute?

eine Art zeitlich befristete Bekanntschaft Plus ?

22.09.2020 09:40 • x 1 #1


J
Zitat von heartpain:
Die Single-Börsen erleben einen Boom wie nie. Dating ist in.
Noch nie suchten so viele Singles einen Partner wie heute.

In München gibt es in der Altersgruppe 20-60 knapp 30% Singles.

Dabei sucht nur 1/4 (25%) aktiv nach einem Partner, der Rest wartet auf den Zufall.
(Aktive nutzen zu 90% das Internet, wovon aber nur 18% dort erfolgreich sind.
25% finden über Freunde/Familie und 26% beim Ausgehen/Arbeit einen Partner)


Allerdings rückt eine monogame und lebenslange Bindung immer mehr in den Hintergrund.
Die Bereitschaft zu Kompromissen und eigene Bedürfnisse zu reduzieren wollen immer weniger.
Ungehindert spontane Entscheidungen treffen zu können und viel persönliche Freiheit steht ganz oben.
Auch das Ausleben s e x u e l l e r Freiheit spielt eine Rolle, monogam leben wollen immer weniger.

Partnersuche ist also nicht mehr auf eine feste Beziehung im herkömmlichen ausgerichtet.
Wie definiert sich Partnerschaft dann heute?

eine Art zeitlich befristete Bekanntschaft Plus ?



Mich würde zuerst interessieren woher du diese Statistik über München her hast ?

22.09.2020 09:47 • x 1 #2


A


Beziehung - ein Auslaufmodell?

x 3


Heffalump
Machs hoid wia da Monaco-Franze an Fasching, der hod da jeden Boi, a andere aufgrissn. Nix Partnerböse, so a Schmarn. Vielleicht foid dia da richtige Schmä, dast du a oane abgriagst

22.09.2020 09:47 • x 5 #3


Gorch_Fock
Aus meiner Beobachtung sind dies oft einfach Lebensphasen. Frauen welche vor 10 Jahren auf dem ich will mich ausleben Trip waren, posten heute die selben Familienfotos mit den lieben Kleinen, wie es auch die Paare tun würden, welche seid wir 17 sind, sind wir zusammen propagiert haben.

22.09.2020 09:48 • #4


H
Zitat von Jonas9523:
Mich würde zuerst interessieren woher du diese Statistik über München her hast ?


Marktforschungsinstitut INNOFACT AG und TZ:

Jeder dritte Münchner lebt in einem Einpersonen-Haushalt genau 436696 von fast 1,5 Millionen! Das entspricht einen Solo-Anteil von 54,4 Prozent an allen Haushalten, hat das Statistische Amt der Stadt jetzt ausgerechnet.
Wobei damit nicht jeder dritte Münchner gleich ein Single, Mitglied im Club der einsamen Herzen und ständig auf Partnersuche ist. Das sieht man schon an einer einzigen Zahl: Unter den 224164 weiblichen Alleinlebenden stammen die meisten aus der Altersgruppe 60 plus, nämlich 82856 oder 37 Prozent.
Da mögen Damen darunter sein, die noch oder wieder auf der Suche nach dem Mann fürs Leben sind, aber sicher auch viele freiwillige Singles. Die zweitgrößte Gruppe stellen die 18- bis 29-Jährigen: 48814 junge Frauen leben allein.
Bei den Herren ist es fast umgekehrt: Da stellen die 30- bis 39-Jährigen die größte Gruppe, gefolgt von unter 30-Jährigen.


Von den 54,4 % sind in der Altergruppe 20-60 eben 30% Single.

22.09.2020 10:50 • x 1 #5


J
Zitat von heartpain:

Marktforschungsinstitut INNOFACT AG und TZ:

Jeder dritte Münchner lebt in einem Einpersonen-Haushalt genau 436696 von fast 1,5 Millionen! Das entspricht einen Solo-Anteil von 54,4 Prozent an allen Haushalten, hat das Statistische Amt der Stadt jetzt ausgerechnet.
Wobei damit nicht jeder dritte Münchner gleich ein Single, Mitglied im Club der einsamen Herzen und ständig auf Partnersuche ist. Das sieht man schon an einer einzigen Zahl: Unter den 224164 weiblichen Alleinlebenden stammen die meisten aus der Altersgruppe 60 plus, nämlich 82856 oder 37 Prozent. Da mögen Damen darunter sein, die noch oder wieder auf der Suche nach dem Mann fürs Leben sind, aber sicher auch viele freiwillige Singles. Die zweitgrößte Gruppe stellen die 18- bis 29-Jährigen: 48814 junge Frauen leben allein.

Bei den Herren ist es fast umgekehrt: Da stellen die 30- bis 39-Jährigen die größte Gruppe, gefolgt von unter 30-Jährigen.


Von den 54,4 % sind in der Altergruppe 20-60 eben 30% Single.


Interessant... Naja aber man darf nicht vergessen. Das es schon hieß das es mehr Singles in Städten gibt als auf dem Land gibt wegen Reizüberflutung. Würde mir da jetzt kein Stress machen und das so als gegeben nehmen. Ja heutzutage iat vieles anders und ja wir leben in einer Wegwerfgesellschaft aber das heißt nicht das alles schlecht iat und sich etwas nicht wieder ändert.

22.09.2020 10:54 • x 1 #6


Heffalump
Wenn man(n) mit Statistik nach bindungswilligen Frauen sucht .. fehlt Gefühl

22.09.2020 10:58 • x 3 #7


P
Zitat von heartpain:
Die Single-Börsen erleben einen Boom wie nie. Dating ist in.
Noch nie suchten so viele Singles einen Partner wie heute.


Ja, und der größte Teil dort sind dann Fakes oder bereits gebundene Menschen die etwas anderes verkaufen.

Also, nur Singles die sich einfach austoben wollen, findet man da nicht nur.

Btw, München ist ne riesen Stadt, viele Studenten. Sollte man das jetzt als Maß aller Dinge nehmen?

22.09.2020 11:10 • x 3 #8


T
Hm... was mich immer stört ist diese fade, negativ angehauchte Sub-Message dabei.
Wenn ich sowas lese (Übrigens lebe ich in Hamburg und wir sind Single-Hauptstadt), dann denke ich oft: Und? Wo liegt das Problem?

Die Frage ist doch eher, ist die Allgemeine Vorstellung von Single sein ist doof und Anstreben/Leben in einer Partnerschaft das Optimum richtig/noch zeitgemäß...

Anthropologisch betrachtet gab es (bisher) immer Gründe eine (ich bin nun mal provokant) Interessengemeinschaft zu gründen. Das fällt mit der Gleichberechtigung, Sozialversicherungen, Entwicklung der Gesellschaft und dem Überfluss (Kapital in jeder Hinsicht, Lebensstandard, Konsum, Ressourcen jedweder Art) eben mehr und mehr weg.
Für die Erhaltung der Art ist/sind nur ein (paar) Paarungsakt(e) notwendig. Das ist wichtig zu wissen, denn das Beziehungsmodell wie wir es kennen/kannten, ist eher ein Auslaufmodell der ersten Welt bzw. reichen/satten Gesellschaften. Schaut man in die Schwellenländer oder gar Entwicklungsländer, so ist das Modell weiterhin populär, weil oft nötig.

Eine Partnerschaft ist vor allem eines: Bedürfnisbefriedigung - psychologischer und wirtschaftlicher Natur.

1. Welt:
Kein Mann muss mehr vor wilden Tieren schützen, das Futter ranschaffen oder die Nachkommenschaft schützen. Futter gibt es aus dem Supermarkt und im Notfall springt die Grundsicherung des Staates ein. Da wir mittlerweile am oberen Ende der Nahrungskette stehen (es lebe das Bewusstsein), sind wir auch im Normalfall allen Fressfeinden überlegen. Die Waffenkunst und das rationale Denken geben uns da einen großen Vorteil - primär in unserem Lebensraum. Klar, wenn man mit weißen Haien tauchen geht nur mit Badehose ausgerüstet, sieht es etwas anders aus. Das ist aber eben nicht der Normalfall.

Anerkennung und Wertschätzung kann man sich überall holen: Firma, Social Media, Game-Communities, Ehrenamt, usw.

Sechsualität: Ich glaube, hier muss ich nicht erwähnen, was da als Ersatz oder Beschaffung infrage kommt.

Zum Anderen sind die Bedürfnisse in Überflussgesellschaften auch ein stückweit verschoben worden. Durch die Befriedigung der Grundbedürfnisse und auch der Stufen darüber, bekommen Selbstverwirklichung und Individualismus einen völlig anderen Stellenwert. Falls ich es bis hierhin nicht getan habe, möchte ich die Bedürfnispyramide ins Spiel bringen und natürlich auch die psychologische Dynamik dahinter.
Ein Manager einer Unternehmensberatung in München wird eben diese Stufen (Selbstverwirklichung/Individualismus) für sich als essentiell ansehen - ein brasilianisches Kind, was auf der Müllkippe einer Favela nahe Rio Müll sortiert, wird eher an Nahrung und Selbsterhaltung interessiert sein.

Durch das Internet ist es eben auch möglich, weitreichende Ressourcen nutzen zu können, die früher unerreichbar waren - als Beispiele sechsuelle Diensleistungen - jedweder Art oder auch Reisen, was durch die Erhöhung der Konkurrenz den Preis im Sinne des Konsumenten verbessert hat. So ziemlich jeder kann von heute auf Morgen preisgünstig (vgl. 80er Jahre) in entfernte Länder jetten.

Das alles beeinflusst natürlich auch das Sozialverhalten sehr stark. Warum auf einmal für etwas einschränken, was man so leicht und auch unverbindlich bekommen kann? Zudem sind durch die Selbstverwirklichung auch Ansprüche angelernt/angenommen worden, die das Wort Kompromiss bald gänzlich (im Bereich soziale Bindungen) aus dem Wortschatz streichen.

Kann man alles doof finden, kann man kritisieren und sich beklagen - ändern tut das nichts. Ich glaube aber auch, dass diese neuen, hoch aufgehängten Werte vergänglich sind, eine Art Modetrend, der auch wieder abebben wird, wenn da eine Sättigung einsetzt. Oder aber, jeder Einzelne trifft für sich selbst eine Entscheidung, was und wie er im Leben wertet und worauf er/sie wert legt.

Ok, nach so viel Pragmatik und kühler Analyse, dürft ihr nun gerne die Pretty Woman oder eine Nicholas Sparks Verfilmung im Stream ansehen.

22.09.2020 11:23 • x 8 #9


O
Leute, die einem ein Personenhaushalt Lieben, sind nicht automatisch Singles. Sie wohnen halt oft nicht mit ihrem Partner zusammen, BZ W Fernbeziehung. Bei Studenten und von denen gibt es jede Menge in München nicht gerade unüblich

22.09.2020 11:29 • #10


T
Zitat von Ohlala:
Leute, die einem ein Personenhaushalt Lieben, sind nicht automatisch Singles. Sie wohnen halt oft nicht mit ihrem Partner zusammen, BZ W Fernbeziehung. Bei Studenten und von denen gibt es jede Menge in München nicht gerade unüblich


Blitzmerker!

Zitat von oben:

Zitat von heartpain:
Wobei damit nicht jeder dritte Münchner gleich ein Single, Mitglied im Club der einsamen Herzen und ständig auf Partnersuche ist.

22.09.2020 11:30 • #11


H
Zitat von Ohlala:
Leute, die einem ein Personenhaushalt Lieben, sind nicht automatisch Singles. Sie wohnen halt oft nicht mit ihrem Partner zusammen, BZ W Fernbeziehung. Bei Studenten und von denen gibt es jede Menge in München nicht gerade unüblich


Von den 54,4 % (Ein-Personen-Haushalte) sind in der Altergruppe 20-60 im Beziehungsstatus 30% Single.

22.09.2020 11:39 • #12


H
Zitat von PuMa:
Ja, und der größte Teil dort sind dann Fakes oder bereits gebundene Menschen die etwas anderes verkaufen.

Also, nur Singles die sich einfach austoben wollen, findet man da nicht nur.

Btw, München ist ne riesen Stadt, viele Studenten. Sollte man das jetzt als Maß aller Dinge nehmen?


München ist die Hochburg der Singles in Deutschland - nur 25% davon möchte daran aktiv was ändern, nutzt hierbei dann aber zu 90% das Internet.
was sich in den Börsen letztlich herumtreibt, sind dann nicht nur diese 25%, sondern auch andere inkl. Fakes und Fremdgeher.

22.09.2020 11:44 • x 1 #13


mafa
Ich habe zu dem Thema gerade letztens eine sehr interessante und auch etwas verrückte Doku gesehen, es geht zwar um Japan, aber naja wer weiß wie lange das noch dauert ist es auch hier so ähnlich ist.

Man kann dort auch in Einrichtungen gehen, wo ist aber nicht um S. geht, sondern man ist mit einer Frau in einem Zimmer und kann bestimmte Dienstleistungen von ihr kaufen. Zum Beispiel den Kopf 10 Minuten auf den Bauch legen.
Oder eine Umarmung. Völlig verrückt

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinf...t-100.html

22.09.2020 11:49 • #14


H
Zitat von T4U:
Wenn man(n) mit Statistik nach bindungswilligen Frauen sucht .. fehlt Gefühl


es geht hier nicht um die SUCHE, sondern um die Klärung, was die vielen Singles für Erwartungen an eine Beziehung haben, wenn sie denn überhaupt eine wollen - nach der Statistik sind das nur wenige.

wenn du Gefühl ins Spiel bringen willst, bringe das bitte in Abhängigkeit von der neuen Form Beziehung.

22.09.2020 11:53 • #15


A


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