Bin ich oder sie Schuld? Ex Borderlinerin

Ja ich bin Musikkomponist und ich zeichne sehr gerne, das sind Dinge die ich in dem letzten Jahr sehr vernachlässigt habe.
Ich werde diese Energien kanalisieren und in etwas produktives umwandeln.
Außerdem habe ich eine 7 Jahre alte Tochter, ich muss stark sein und gesund werden damit ich für sie hundert Prozent da sein kann.
Das ist eigentlich das schönste Lebensziel weiterhin der beste Papa der Welt für sie zu sein. Eigentlich habe ich gar keine Zeit für so ein Drama, gehe deshalb auch hart mit mir selbst ins Gericht da es total unvernünftig und unverantwortlich von mir ist mich mit so einem Drama auszubremsen.

Habe mir heute mal wieder etwas gegönnt, ein paar schöne Winterboots nur für mich. Mir geht es etwas besser, das wird sich zwar bald ändern aber das ist wohl normal und muss auch so sein.

Ich gebe mir die größte Mühe mein Fokus auf mein Leben zu lenken. Zumindest habe ich erkannt das ich mit dieser Beziehung von meinen eigenen Baustellen und meinem Leben abgelenkt habe. Das gilt es jetzt zu ändern und so stark zu werden dass wenn sie dann doch plötzlich vor mir steht, ich sie einfach stehen lassen kann.

Du hast eine Tochter ?!? Und Du machst Musik?!?
Das sind ja gleich zwei sehr schöne Lebensinhalte!

Dann bist Du gar nicht nur Hülle, Du!

Ja, das sehe ich auf Verstandesebene auch so, mein Herz blutet und alles andere gerät in den Hintergrund, aber wie Nachtlicht schon meinte, ich muss es zulassen dass es mir jetzt auch mal schlecht gehen darf. Das ist normal und zeigt das ich echte Gefühle habe, das ich kein Roboter bin und auch mal trauern darf.
Ich danke euch allen vielmals, ihr helft mir sehr. Baut mich auf, obwohl wir uns nicht einmal kennen. Das tut gut und ist schön

Ja, alles andere tritt in den Hintergrund. Aber es ganz klar da und macht Dich aus.
Eine aktuell schwere und traurige Zeit im Leben...
Sammle noch ein bisschen Kraft und lass Dich trösten!

Hallo ,

Ich wollte nur kurz anmerken, was ich von aussen , von ähnlichen Partner Verhältnissen unter Borderliner mit Suchtproblemen beobachtet habe :

Menschen , mit Borderline kennen sich nicht selbst - meist fängt es in der Pubertät an und mit normalen Menschenverstand kommt man oft nicht weit . Du mit ähnlichen Suchterfahrungen kennst das sicher auch , dass man in bestimmten Situationen einfach mitbekommt und selbst erlebt , wenn der Gegenüber einfach abdriftet - oder auch Du selbst , dass da kein ran kommen ist .

Genauso verhält es sich auch , wenn man nur Borderline hat und diese Menschen sucht meist Ihres gleichen, den sie mit runterziehen können - egal , so oder so , läuft es immer auf Extremes hinaus .

Da ich vermute , dass es bei Ihr schon in Teenager Tagen die Erkrankung da war , hat sie eine bestimmten Reifungsprozess verpasst - dieser kann bis ins hohe Alter anhalten und unter Suchtproblematik auch nie passieren - es bleibt immer naiv , mit viel kindlichen Leiden und Verhaltensmuster - eine Spirale .

Aus meiner Sicht , ist es halt so ,dass sie keinen wirklichen Charakter entwickelt hat und sich selbst nicht kennt und entgegen lenken kann - sprich , es wird nie Beziehungsreif , so wie du es dir wohlmöglich wünschst, dass ist harte Arbeit und du merkst ja selbst , dass es anstrengend ist und auch nach kompletten Entzug , würde es sich sehr wahrscheinlich nicht ändern .

Da ich mich selbst , schon in Co abhängiger partnerschaftliche Weise befunden habe , kann ich sagen, ich bin mit dem nüchternen Menschen nicht zu Recht gekommen - wie er später sagte , er mit sich und der Welt auch nicht und hat sich selber immer problematische Beziehungen gesucht , anstatt normal harmonische, weil er es nie kannte.

Persönlich,und ich kenne einige Borderliner, habe ich immer den Eindruck gehabt : sie wollen leiden und suchen deswegen immer das Drama . Selbst die größten Hab Dich lieb Bekundungen und sei es noch süß, Teil eines Plans ,eines Teufel im Kopf .

Ja, sie meinte selbst immer das sie nüchtern damals nie mit sich selbst zurecht kam und das sie Angst hat dass wenn sie nüchtern ist, noch weniger mit klar kommt.

Ist ja nicht so das sie sich keine Mühe gegeben hat, sie hat einige viele Verhaltensmuster selbst eingesehen und konnte sie auch aktiv verändern.
Was mir auch zeigte das ich ihr es wirklich wert war und sie selbst.den wunsch hatte eine reife Beziehung zu führen. Das rechne ich ihr auch hoch an.
Im Gegensatz zu der Zeit am Anfang, als ich sie kennen lernte hat sie sich trotz der ganzen Rückfälle enorm verändert. Vor allem zum positiven.

Es ist eben viel Arbeit und bestimmte Macken kann sie nicht kontrollieren, vor allem wenn es um Vertrauen ging.
Mir fiel auch auf dass sie wenn sie eben in ihrem Film war, sie kaum etwas vom Gegenteil überzeugen konnte. Nur mit ganz viel Reden und reflektieren hat sie es schließlich eingesehen und konnte sich auch für ihr Fehlverhalten entschuldigen. Sie musste eben über ihren Schatten springen, was nicht immer gelang.

Das Problem mit Borderlinern ist glaube
ich auch das sie in dem Moment wo sie spinnen auch nur das jetzt sehen können, sie können micht das gesamte mit einbeziehen bzw haben keine emotionale Erinnerung an die schönen Momente und die restliche Beziehung. Sie sehen in dem Moment nur den Fehler des anderen und ihre Verletzung.
Wahrscheinlich eine Situation die etwas aus der Vergangenheit triggert. Was sie selbst alles für Grenzen überschritten haben ect haben sie gar nicht auf dem Schirm, zumindest nicht in der Situation.

Ich fühlte mich teilweise wie ihr Therapeut und ging mir selbst mit meinem realtalk auf die Nerven.
Sie war wie Schizophren und das sagte sie auch selbst. Jemand total vernünftiges aber zugleich im anderen Augenblick das komplette Gegenteil.

Ich hege gegen sie keinen Groll, im Gegenteil ich wünsche ihr nur das Beste.
Ich weiß das sie nicht schlecht ist und das sie sich wirklich Mühe gab. Deshalb fällt es mir auch so schwer, manchmal denke ich war ich vl einfach zu hart oder meine Ansprüche einfach zu hoch.
Sie überfordert mit allem. Und in ständigen selbstzweifel weil sie merkte das sie es einfach nicht schafft, weil sie es nicht anders gelernt hat.

Sie tut mir echt Leid

Wow , dass hast Du echt gut reflektiert . Ich kann mir vorstellen , dass es Dir dann echt schwer fällt , los zu lassen , wenn doch schon große Fortschritte da waren .

Was sagt denn Dein Bauchgefühl , was jetzt das richtige wäre - zB nur eine vorrübergehend Kontaktsperre , mit dem Versprechen niemand anderen zu Daten ? Ich könnte mir vorstellen, dass es sie ggf motiviert an sich weiterhin zu arbeiten , um Dir ehrlich gemeinte positive Erfolge zu präsentieren . Das gäbe Dir auch etwas Zeit , Luft zu holen und Dich auf Dich zu konzentrieren, alte Interessen auf Leben zu lassen .

Vielleicht war es wirklich nur ein Affekt , in einer heiklen Phase mit viel Druck - momentan haben wir es ja alle nicht leicht und vor Corona kann man ja nicht fliehen, es ist ja all Gegenwärtig , dass geht schon stark an die psychischen Grenzen .


Ps : Ich bin kein Fan davon , gleich die Flinte ins Korn zu werfen

Ja, es fällt mir verdammt schwer, wir haben beide sehr viel Energie und Emotionen investiert.
Ich habe ja meinen Teil dazu beigetragen und bin auch nicht unkompliziert.
Aus Angst habe ich auch einige Fehler gemacht, gerade bei Themen die für sie wichtig sind.
Ich habe sie einige male angelogen, was gar nicht geht. Ich habe auch einige Mechanismen mitgebracht die nicht gesund sind. Ich habe am Anfang mit einer anderen Frau geschrieben und sie hat mich dabei erwischt, als sie mich zur rede stellte habe ich ihr ins Gesicht gelogen. Zwar hatte das alles keine Bedeutung aber ich muss mir eingestehen dass ich ein Rettungsboot haben wollte falls sie das zwischen uns wieder einfach so beendet, was sie regelmäßig wegen banalen Dingen machte.
Also habe aus Angst vor dem verlassen werden genau das erreicht, das ich verlassen wurde. Sie hat mir das verziehen und ich sagte damals dass sie jederzeit in mein Handy schauen darf.
Vor ein paar Tagen als ich Geburtstag hatte, wollte sie wieder in mein Handy schauen da sie ein schlechtes Gefühl hatte.
Da ich in ihren Augen schon sah dass sie in ihrem Film war, es mein Geburtstag war und ich zudem echt schlecht drauf war, dazu noch angeschlagen habe ich in der Situation echt Falsch gehandelt und bewusst den Konflikt mit ihr gesucht. Ich hatte die Schnauze voll da sie wieder Rückfällig geworden ist und wieder Opiate nahm obwohl ich den langen und anstrengenden Weg des Entzugs mit ihr durchgemacht habe. In dem Zustand wo sie die Tage davor bei mir war, war sie unerträglich und ist im stehen und im sitzen alle 20 Sekunden eingeschlafen.
Ich fand das ein aggressives Verhalten sich so wegzuschießen nach den ganzen Monaten und bei mir so rumzuhocken, wobei ich selbst in einer Einrichtung wohne wo alle clean sein müssen weil man sonst raus fliegt. Das war irgendwie respektlos und ich fand sie war nicht in der Position mich auch noch zu kontrollieren.

Im nachhinein war mein Verhalten aber auch kindisch, denn wenn ich derjenige bin der eigentlich vernünftig ist, hätte ich ihr einfach mein Handy geben sollen zumal ich weiß das sie da Schwierigkeiten hat. Außerdem hat sie sich für mich extra eine neue Nummer besorgt damit sie von keinen Typen mehr angeschrieben wird. Das habe ich nicht direkt verlangt aber ich habe ihr klar gemacht das ich nicht möchte das sie Kontakte auf dem Handy hat wo sie sich jederzeit Stoff besorgen kann. Außerdem wollen die Typen sich ja dadurch an sie ranmachen. Also war das eher zu ihrem Schutz gedacht, natürlich auch damit ich mir keinen Kopf mache.

Ist alles sehr kompliziert... was ich mache weiß ich nicht.Die Menschen um mich rum raten mir sie abzuhaken und mich um mich zu kümmern.
Ich würde das gerne mit ihr klären, aber das liegt auch an meinem Wesen. Ich kann grundsätzlich schwer los lassen und wenn ich jemanden mal in meine Nähe lasse dann ist das für mich meistens etwas für die Ewigkeit.

Nun ist es so das ich sie ja vor die wahl gestellt habe entweder sie verzichtet auf den Blick in mein Handy oder sie geht.
Dann ist sie natürlich gegangen, natürlich fühlt sie sich im recht denn sie denkt ich habe ihr etwas verheimlicht, das aufgrund meiner Reaktion. Also bin ich auch nicht ganz unschuldig, was mir das ganze erschwert.

Sie sagte das ich das letzte bin das ich mich nie wieder bei ihr melden soll, sie packte ihre Sachen die sie bei mir hatte und verschwand. Am Abend habe ich sie angeschrieben und sie hat mich blockiert. Am nächsten Tag habe ich ihr per sms geschrieben ob ich sie anrufen ann und sie hat nicht geantwortet. Seither funkstille.
Ich denke das beste ist erstmal Abstand, so dass sich jeder sortiert und sich die Situation beruhigt, am besten ist es natürlich wenn ich es schaffe mich emotional zu distanzieren denn mir Hoffnungen zu machen hindert mich daran mich um mich zu kümmern.
Vl denke ich nach einer Zeit auch anders und will selbst nicht mehr. Im Moment möchte ich sie natürlich zurück, aber ob das gut für mich auf Dauer ist wage ich zu bezweifeln.

Ich entschuldige mich für den langen Text

Zitat von Immerundewig:

Ich hatte die Schnauze voll da sie wieder Rückfällig geworden ist und wieder Opiate nahm obwohl ich den langen und anstrengenden Weg des Entzugs mit ihr durchgemacht habe. In dem Zustand wo sie die Tage davor bei mir war, war sie unerträglich und ist im stehen und im sitzen alle 20 Sekunden eingeschlafen.

Ist es da nicht auch dein gutes Recht, zeitweise emotional zu reagieren?
Ich bezeichne mich, als normal denkender Mensch, auch wenn es ich Antidepressiva schlucken muss.
Aber ich wäre schon geplatzt, als sie sich die Morphiumtabletten, irgendwie in die Vene gefrickelt hat, nachdem ich mir das Gesäss aufgerissen habe, damit sie clean wird.

Zitat von Immerundewig:

Im nachhinein war mein Verhalten aber auch kindisch, denn wenn ich derjenige bin der eigentlich vernünftig ist, hätte ich ihr einfach mein Handy geben sollen

Das ist pillepalle, Kinderkram......., derdir, bei ihrem Krankheitsbild, immer auf die Füße fallen wird.

Zitat von Immerundewig:

Also bin ich auch nicht ganz unschuldig, was mir das ganze erschwert.

Schlag dir doch die Schuldfrage aus dem Kopf!
Sie ist wieder total in ihrer Sucht und du wirst ihr nicht helfen können.
Du allein, wirst sie nie und nimmer auffangen können.
Und schon gar nicht, wenn du die Schuld bei dir suchst.

Zitat von Vicky76:

wirst ihr nicht helfen können.
Du allein, wirst sie nie und nimmer auffangen können.

Ja, sie ist wieder Substituiert. Aber lieber sie trinkt das Mittel unter Aufsicht, als sich Substanzen durch die Vene zu ballern.
Das ich sie nicht retten kann weiß ich. Das kann sie nur selbst wenn sie will.
Habe ihr das aber auch so gesagt und einfach akzeptiert das wieder ihr Mittel nimmt. In der Zeit des Entzugs hätte.sie sich alles gegeben nur um den Entzugssymptomen zu entkommem.
Habe das selbst total unterschätzt.
Ich habe es akzeptiert wie es ist und stand dennoch hinter ihr. Hatte mal wieder Verständnis.
Deshalb ist es auch eskaliert, da sie nicht einmal an meinem Geburtstag an dem ich auch noch krank war und Fieber hatte und sie darum gebeten hatte nicht mit mir zu streiten, mir dann so kommt das sie mein Handy sehen möchte. Dazu auch noch den Cappuccino den sie mir mitgebracht hat gesnatched hat und mir einen Schluck gelassen hat.
Da war ich echt sauer auf sie...

Zitat von Immerundewig:

Habe ihr das aber auch so gesagt und einfach akzeptiert das wieder ihr Mittel nimmt.

Warst du da nicht sauer?

Zitat von Vicky76:

Warst du da nicht sauer?

Natürlich war ich sauer, aber ich habe versucht das so schnell wie möglich zu unterdrücken. So normal wie möglich zu ihr sein. Es mir damit erklärt dass sie nun mal suchtkrank ist und ich mir auch nicht vorstellen kann wie schwer das ist. Hab ihr schon gesagt das ich sauer bin und das sie sich gar nicht vorstellen kann wie sehr mir das weh tut ihr zuzuschauen wie sie sich selbst langsam kaputt macht.

Sie war ja auch in der Entgiftung und hat einen Abend davor die Beziehung beendet weil ich instagram habe, nach zehn Tagen hat sie angeblich weil sie es nicht ohne mich ausgehalten hat die Entgiftung abgebrochen und mir erzählt dass sie mit jemanden dort was hatte.
Anstatt sich um sich selbst zu kümmern steigt sie mit einem anderen ins Bett. Sie fragte ob ich sie noch will.
Natürlich war ich da auch stinksauer aber ich meinte zu ihr das ich meine Liebe zu ihr nicht davon abhängig mache. Obwohl ich sehr verletzt war, habe ich dieses Thema nie wieder angesprochen.

Also bei aller Love, ich finde sie war nicht in der Position mich zu kontrollieren und meine Liebe bzw treue in Frage zu stellen