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Bin so traurig - kann das wirklich das Ende sein?

R
Hallo zusammen,

ich habe hier schon einiges gelesen, auch an Tipps mit Trennungsschmerz umzugehen. Sehr hilfreich und mit viel Gefühl. Von daher, auch um es mir von der Seele zu tippen und meine Gedanken zu ordnen, möchte ich hier meine Geschichte beitragen und habe mich eben registriert.

Eckdaten: Bin weiblich, 62 Jahre, 17 Jahre in einer Beziehung, davon 13 Jahre verheiratet. Es ist meine erste Ehe, ich bin seine dritte Ehefrau. Er ist 6 Jahre jünger als ich.

Es ist viel geschehen in dieser langen Zeit, was ich natürlich nicht alles aufführen kann. Von daher konzentriere ich mich auf das Wichtigste und zuerst mal auf den Anfang unserer Beziehung.

Wir haben uns online auf einer Partnerwechsler kennen gelernt. Kam auch schnell zum S.. War gut. Für mich war er allerdings einer von einigen S. Kontakten und ich signalisierte gleich: locker, keine Verpflichtungen, absolut kein Beziehungsinteresse. Alles gut, meinte er.

Nach einigen Wochen meldete er sich fast täglich, wir sahen uns oft, ich fühlte mich wohl mit ihm. Hatte aber weiterhin andere Kontakte, die ich pflegte.

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Zu meiner damaligen Situation: bereits über ein Jahr getrennt von einer über 15jähigen Beziehung, mit günstiger familieneigener Wohnung (die leider inzwischen schon längst von meinem Onkel verkauft wurde) und gutem Einkommen und fettem finanziellen Polster, privater Altersversorgung, da selbstständig mit dem Ex. Mein Ex fühlte sich der Zusammenarbeit nicht mehr gewachsen, die Umsätze schwanden auch. Er schwatzte mir meinen Anteil für wenig Geld ab, wir waren auch ziemlich pleite. Damals hatte ich aber viele Eisen im Berufs-Feuer und hätte leicht nochmal einen gut bezahlten Job bekommen. Doch nun wünschte ich mir eine Pause von mindestens einem Jahr. Ich hatte also viel Zeit und keine finanziellen Sorgen oder Zukunftsängste.
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Dann wurde seine zweite Ehefrau, mit der er ein junges Kind hatte, aber schon über ein Jahr in Trennung lebte, plötzlich sehr schwer krank. Sie konnte das Kind nicht mehr versorgen, er ganztags berufstätig auch nicht - Kind kam zu Oma und Opa. Regelmäßig holte er es dort ab, für gemeinsame Unternehmungen (Zoo, Schwimmbad usw.), ich war auch gelegentlich dabei, fühlte mich wohl. Ich hatte allerdings nach wie vor keine ernsten Beziehungsabsichten.

Ca. fünf Monate später flog ich mit einer Partnerwechsler in einen längst gebuchten Urlaub. Er schickte mir täglich gefühlt 100 SMSe voller Sehnsucht und Zuneigung. Holte mich am Flughafen ab, mit einem riesen Rosenstrauß und Champagner . Machte deutlich, dass er total verliebt in mich ist und sich wünschte, dass ich sein Mädchen werden würde und es niemals bereuen sollte. Aber, ich sollte dann auch bitte alle anderen Kontakte einstellen .

Jetzt beging ich rückblickend den ersten großen Fehler: ich sagte ja. Ich war tief beeindruckt von seiner Ernsthaftigkeit. Und ich war auch sehr verliebt. Nach ein paar Wochen flogen wir gemeinsam in die Karibik - alles war wie ein Traum.

Was ich damals nicht wusste: er hatte Schulden und musste nun auch für die Schulden seiner zweiten Frau gerade stehen. Die Karibik hätte er sich gar nicht leisten können, nahm einen Kredit dafür auf. Ich bezahlte meinen Anteil selbst.

Das ganze lief dann ein paar Monate vor sich hin, es war schön. Es stellte sich allerdings heraus, dass das Kind unmöglich bei Oma und Opa bleiben konnte. Die Mutter war nach wie vor nicht in der Lage, starb auch ein paar Monate später. Ein Schulwechsel stand auch noch an .

Er war sehr traurig und verzweifelt. Die Lage des Kindes spitzte sich zu - mit 8 Jahren in einen schwierigen Alter, vermisste seine Mama, total verzogen und ungehalten jedem Erwachsenen gegenüber.

JETZT beging ich meinen zweiten großen Fehler. Ich schlug vor, dass ich mich kümmern könnte - bin selbst kinderlos, aber in meiner Kindheit war ich auch so ein Kind, von daher kam mir mein Mutterinstinkt in die Quere und ich stand hinter dieser Entscheidung. Mein Mann war froh und dankbar. Ich zog aus meiner Wohnung in einer größeren Stadt aus und wir zogen aufs Land in ein gemietetes 1 FH in eine kleine Gemeinde, in der das Kind auch zur Schule gehen sollte und die Nähe zu den Großeltern gewahrt blieb.

Es folgten viele Schwierigkeiten, das Kind akzeptiere mich nicht, seinen Vater auch nicht und mein Mann war mit uns und diesen Problemen überfordert und täglich über 12 Stunden im Job gebunden, die Großeltern funkten auch dazwischen, danach das Jugendamt und nach etwa drei Jahren kam das Kind in eine Jugendeinrichtung, wo es letztendlich auch bis weit nach seiner Lehre blieb. Das Verhältnis Vater Kind und auch Großeltern war stark gestört, das hat sich bis heute nicht geändert. Wir hatten auch jede Menge Probleme mit dem Jugendamt usw. Es war eine sehr anstrengende Zeit, die wir aber gemeinsam gut bewältigt haben. Immer noch sehr verliebt. Seinen finanziellen Probleme habe ich durch mein Polster gemindert und auch einiges an Geld in die Einrichtung des Hauses gesteckt. Meine private Altersvorsorge konnte ich ohne Einkommen nicht weiterführen und musste die Verträge kündigen.

Nachdem das Kind nun nicht mehr bei uns wohnte, wollte ich wieder arbeiten gehen. Das lehnte mein Mann sofort ab. Ich müsse nicht arbeiten, er verdiente ausreichend für uns beide, meinte er. Außerdem fand er es toll, abends heim zu kommen und sich verwöhnen zu lassen. Von einer Frau die für ihn da ist, immer. Das hatte er in seinen bisherigen Ehen immer vermisst. Für das Haus und den Garten sorgte, ihn bekochte usw. Machte ich auch gerne. Es gefiel mir und ich genoss es. Außerdem wünschte er sich einen Hund, der musste ja betreut werden. Okay … War mein dritter Fehler, mich da sorglos treiben zu lassen .

Dann wurde bei ihm Krebs diagnostiziert. OP, Chemo - volles Programm. Ich war da für ihn, pflegte und hegte ihn über ein Jahr. Der Krebs konnte besiegt werden und er konnte bald darauf wieder wie gewohnt arbeiten.

Unsere Beziehung lief gut … aber durch seine Erkrankung wollte er nun finanzielle rechtliche Sicherheit für mich. Wir heirateten also. Ich war sehr glücklich. Er war der erste und einzige Mann meines bisherigen Lebens zu dem ich vollstes Vertrauen hatte und ich fühlte mich geborgen und geliebt. Ich hatte keinen einzigen Zweifel. Und ein Hund zog nach unserer Hochzeitsreise ein .

Alles lief gut … noch an unserem 10ten Hochzeitstag hatten wir wundervollen S., Familien- und Alltagsprobleme lösten wir gemeinsam und mit viel Offenheit … alles schien perfekt.

Dann begann das Unheil … sein Job. Er wurde befördert und hatte nun noch mehr Verantwortung als vorher. Ich war oft alleine, da er nun noch länger außer Haus war als je zuvor. Auch mal übers Wochenende und gelegentlich auch mal zwei drei Wochen. Ich wurde unzufrieden, hatte zu viel Zeit, keine Freunde mehr, doofe Nachbarn, tot langweilige Gemeinde. Saß in diesem kleinen Kaff fest, war verantwortlich für ein liebes Hundeseelchen … und zwei Katzen.

Umzug in die Stadt kam wegen Hund und des günstigen Mietpreises unseres Häusleins nicht in Frage. Alternativen hätten wir uns schlicht nicht leisten können.

Die folgenden Jahre hielt ich tapfer durch, unsere Beziehung wurde schlechter, der S. weniger, nur noch ein Pflichtprogramm, dann kaum bis gar nix mehr. Gesundheitlich ging es mir plötzlich schlechter, nur durch meine viele Zeit und Flexibilität, kann ich das bis heute gut im Griff halten. Bevor wir uns kennenlernten war ich ca. vier Jahre in chemotherapeutischer Behandlung die erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Dann bekam ich noch Corona vor zweieinhalb Jahren und seitdem war ich zeitweise wochenweise echt außer Gefecht, mein Immunsystem ist sehr schlecht und die Ärzte können nicht helfen. Redete mir trotzdem die Situation schön, dass es mir doch eigentlich recht gut ging. Er übernahm dann auch viele Pflichten, wenn ich nicht konnte.

Ich versuchte so oft ihn durch Gespräche zu überzeugen, im Job ein zwei Gänge zurück zu schalten, damit wir mehr Zeit zusammen hätten - möglich wäre es gewesen, sogar ohne große finanzielle Einbußen. Aber er wollte nicht - die Karriere, kein geeigneter Nachfolger für seine Position und so weiter …

Er fühlte sich unersetzlich im Job. Und das ist bis heute so!

Dazwischen war die Corona-Zeit, er hatte oft Home-Office und unsere Beziehung besserte sich enorm. Wir fanden gemeinsame Hobbys die wir wegen den Ausgangsbeschränkungen auch Zuhause machen konnten. Ich war glücklich … Dann folgte noch etwa ein Jahr, in dem er wieder Vollzeit arbeiten ging und viele Krisen waren in seinem Job zu bewältigen. Er war fix und fertig wenn er abends daheim war oder Urlaub hatte, schlief viel, trank viel, hatte auf nix Lust, wir redeten kaum noch miteinander … mein Sofa war mein Lieblingsplatz geworden, das Internet mein Trostpflaster . Ich gab für den Moment auf, fühlte mich hilflos, kraftlos. Meine ganze Hoffnung lag in seiner Pensionierung.

Ich war so unglücklich … mein lieber Ehemann hatte sich zu einem egoistischen A. loch entwickelt, das weder für mich noch für unsere Beziehung was tun wollte. Auch verschwieg er mir so vieles, was ich erst im Nachhinein zufällig rausfand. Schulden, Alk. …

Dann kam vor etwa 1,5 Jahren endlich die Pensionierung. Und es gab Aufwind in unserer Beziehung. Ich gewann Zuversicht zurück. Allerdings lief es nicht lange gut. Er langweilte sich nach ein paar Monaten … der Job und die Anerkennung fehlte ihm. Und dann hat ihn jemand bequatscht nochmal in den Job einzusteigen.

Mich traf fast der Schlag … Wir vereinbarten, dass er nur halbtags ging. Das war für mich okay … Tja … dann bequatschte ihn sein Chef nach kurzer Zeit, dass er als Allzweckwaffe für einige verantwortungsvolle Aufgaben hervorragend geeignet wäre, aber dazu mindestens Dreivierteltags da sein muss … Er sagte zu, sein Ego war so gepinselt … ohne es mit mir abzusprechen …

Und das Unheil nahm seinen Lauf … plötzlich war er wieder 10 Stunden außer Haus … und ich hockte wieder alleine da … für gemeinsame Aktivitäten fehlte einfach die Zeit und bei ihm auch die Energie.

Was natürlich zu unerfreulichen Gesprächen zwischen uns führte … also ich redete, er schwieg die meiste Zeit. Ich schlug mehrmals vor, wieder auf halbtags zurück zu schrauben, nur dann hätte unsere Beziehung eine Chance! Sah er alles ein, aber er änderte nichts …

Juni diesen Jahres fragte ich ihn, ob er ernsthaft glaubt, dass unsere Beziehung noch als Liebesbeziehung durchgehen könnte, ob ich ihm denn gar nichts mehr bedeute … schwierig meinte er … schwieg … Wir tranken an dem Abend einiges … und da entrutschte ihm, dass ich doch mal eine offene Beziehung gut gefunden hätte … Ich schluckte und sagte: ja, als wir uns kennenlernten … und warum er das jetzt fragt? Nun, er hätte auf der Arbeit eine Kollegin näher kennen gelernt und Interesse entwickelt … sie hätte auch Interesse, denkt er. Zumindest, wenn sie ihm auf dem Handy schreibt, lässt sie das durchblicken. Er könnte sich vorstellen, mit ihr zu schlafen, sie sei eine süße Maus .

Mir wurde eiskalt … sie war dazu über 25 Jahre jünger als ich …

Er war inzwischen so betrunken, dass er ins Bett musste … und ich saß da, wieder total nüchtern, verletzt und verstand die Welt nicht mehr. Dann wurde mir auch bewusst, dass er in den letzten Wochen so viel komische Sachen machte, wie morgens vor der Arbeit zu duschen, statt abends … sein Handy immer bei sich zu haben, auch nachts … Normal lag es immer im Wohnzimmer …

Also machte ich mich auf die Suche nach dem Handy … ich entdeckte es auf seinem Nachtisch … schnappte es mir. Mit PIN gesichert! Das war noch nie so. Ich weckte ihn wütend und wollte die PIN. Er total verschlafen … nannte die Nummer, aber bevor ich nach Nachrichten schauen konnte, war er wie ein Blitz aus dem Bett und nahm es mir ab …

Es war eine riesen Schreierei dann im Haus, ich bin ausgeflippt … Ich wollte die Nachrichten lesen, wollte rausfinden, was da läuft … Er löschte alles in Hektik … versicherte, dass da noch nix gelaufen ist und es ihm leid tue. Er wäre dumm gewesen, hätte nicht nachgedacht und würde das nicht weiter verfolgen.

Ich zog auf die Couch … total unter Schock. Was sollte ich jetzt machen?! Am nächsten Tag suchte ich das Gespräch. Fragte, ob er wirklich 17 Jahre Ehe einfach so hinwerfen und mich im Stich lassen will? Nach all der Unterstützung und Fürsorge die ich ihm geschenkt habe will er mir das wirklich antun? Ich sagte, dass die einzige Möglichkeit für mich darin bestehe, dass er sofort seinen Job kündigt (wäre rein rechtlich möglich gewesen) und somit keinen Kontakt mehr zu dieser Frau hat.
Er nickte … meinte, dass müsse er dann wohl tun …

Lange Rede kurzer Sinn: er machte es nicht. Ich explodierte und bat ihn sofort zu verschwinden. Er packte Zeug ein und verschwand. In der Firma haben sie kleine Wohnungen für Gäste, also war eine Unterbringung für ihn kein Problem.

Nun ja, zwischendurch haben wir uns nochmal zusammen gerauft, er kam dann zweimal nach ein paar Tagen wieder zurück, weil ich ihn darum bat uns noch eine Chance zu geben, dann krachte es wieder usw. Er versprach immer wieder kürzer zu treten, nicht mehr nach anderen Frauen zu schauen, er hätte mich nie betrogen usw. Wir hatten sogar S. zwischendurch … Ich hatte Hoffnung. Und sein Nicken, dass er ab morgen den 1. September nur noch halbtags arbeitet.

Tja, vor 2 Tagen, Freitag, ist er dann in der Früh nach dem Hundegassi mit den Worten: Ich fühle nichts mehr, ich muss weg, ich will die Trennung. Du setzt mich laufend unter Druck wieder ausgezogen. Entlocken konnte ich ihm noch, dass er sich nie darum gekümmert hat in der Firma das mit dem Halbtags zu regeln … Also wäre morgen, Montag, der Tag der Wahrheit bzw. Lüge gewesen … Er hatte wohl einen Fluchtplan … Die paar Tage davor waren wir noch Essen, im Kino, auf einem Weiherfest, alles schien gut, ich freue mich auf Halbtags, machte auch Bemerkungen von meiner Erleichterung usw. … und dann Donnerstagabend fühlte ich schon, dass er plötzlich komisch ist …

Und nun sitze ich da … einsamer und geschockter als je zuvor in meinem Leben.

Dazu muss ich noch ergänzen, dass er auch immer wenn er nicht hier geschlafen hat, früh morgens und abends kommt und mit den beiden Hunden raus ins Grüne fährt und eine große Runde geht (ja, es sind nach dem ersten Hund drei Jahre später auf seinen Wunsch zwei Hunde geworden). Er sicherte mir auch zu, finanziell immer für mich zu sorgen, er wäre sich seiner Pflicht und Verantwortung bewusst. Er weiß ja auch, dass ich nix mehr hab, auf ihn angewiesen bin. Nur irgendwann ein wenig Rente aus meiner regulären Arbeit früher, keine Reserven, gesundheitlich bedingt quasi arbeitsunfähig, abgesehen von mangelnden Stellen in der Nähe, Autofahren kann ich auch nicht mehr (Augenprobleme).

Seit Mitte Juni ist meine Welt im Chaos … zwischendurch mussten wir noch einen unserer beiden alten Kater einschläfern lassen, sein Bruder trauert bis heute sehr, die Hunde leiden wenn ihr Papa über Nacht nicht da ist und warten und warten … Alleine das Tierleid macht mich schon fix und fertig, kann nicht mal ein paar Tage wegfahren um den Kopf frei zu kriegen oder so was. Ich muss mich ja um unsere Tiere kümmern.

Mein Mann hatte mir bei seinem letzten Auszug noch abschließend drei Möglichkeiten genannt, die er sich überlegt hat: ich bleibe hier wohnen und er sucht sich eine kleine Wohnung, ich ziehe aus und er bezahlt mir eine kleine Wohnung und etwas Unterhalt oder wir bleiben zusammen hier wohnen und jeder macht sein eigenes Ding …

Ich sehe nur die dritte Möglichkeit als realistisch an, von meiner Katze trennen werde ich mich niemals, mit zwei Hunden finde ich keine Wohnung, schon gar keine kleine und er alleine hier wohnend hat keine Zeit die Hunde so zu betreuen wie sie das brauchen und gewohnt sind … Er verdient zwar nicht schlecht, kann ja jetzt sogar ganztags arbeiten gehen, aber so viel Geld ist es dann doch nicht, dass man mal locker zwei Haushalte finanzieren kann.

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Und noch eine Ergänzung. Wir haben uns als Partnerwechsler kennengelernt und dieses private Hobby auch noch viele Jahre mit Paaren und einzelnen Frauen weiter geführt. Mein Mann hat mit sehr vielen Frauen schlafen können, wir haben sehr viel schönes und aufregendes gemeinsam erleben dürfen und waren aber dabei immer zusammen gewesen, Alleingänge gibt's nicht, hatten wir abgemacht. Und wir haben das eigentlich nur aufgeben müssen, weil er irgendwann Herzprobleme bekam und die Medikamente dagegen haben dazu geführt, dass er beim S. nicht mehr so konnte wie er wollte. Mir machte das nix, aber er war sehr unglücklich deshalb und schämte sich, obwohl ich ihm immer wieder liebevoll versicherte, dass ich da für unseren S. kein Problem sehe. Überhaupt kommt er mit dem älter werden auch nicht so gut klar. Ich bemerkte zwischendurch verschiedene Salben und Tabletten gegen die üblichen Altersproblemchen, er sprach aber nie darüber mit mir.
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Dass ich selbst seit Jahren sehr leide unter meinen alters- und gesundheitlich bedingten körperlichen Veränderungen hat ihn nie interessiert. Gab keinen Trost oder Zuwendung - eher Gleichgültigkeit. Wenn ich krank war und tagelang das Bett hüten musste, hat mich auch oft seine mangelnde Fürsorge verletzt. Dabei habe ich ihn immer wenn er was hatte (und er hatte oft was mit den Gelenken, Fuß-Operationen usw.) lieb gepflegt und unterstützt. Er sah wohl irgendwann nur noch die alte Frau in mir, die auch nicht attraktiver wurde und öfter mal kränkelte … hat ihn wohl sehr abgeschreckt. Nur in seinem Job findet er Anerkennung und sein Boss ist der liebe Gott … seine Frau nur ein lästig gewordenes altes Anhängsel … Und dass, obwohl ich in den letzten Monaten über 10 Kilo abgenommen und wieder meine alte Figur zurück habe, mich seit Monaten körperlich wieder fit und wohl fühle, mich hübsch mache usw. Sah er gar nicht … klar bin ich nicht mehr so hübsch wie vor 17 Jahren. Werde bald 63 Jahre und kann die Zeit nicht aufhalten. Abgesehen davon, ist er selbst kein besonders attraktiver Mann und die meisten schätzen ihn älter und mich jünger … Ist er verrückt geworden? Zweiter Frühling oder was?

Tja, warum ich das alles hier schreibe, weiß ich auch nicht. Ich habe keine Freunde, denen ich das alles anvertrauen kann. Mein Vater ist schwer behindert und lebt 50 Kilometer weg und ich will ihn damit sowieso nicht belasten … sonst keine Familie mehr … Ich habe niemanden. Und ich weiß auch, dass ich keine schöne Zukunft mehr haben werde. Mein Traum mit meinem Traummann ist geplatzt … Ohne, dass er jemals das Gespräch gesucht hätte, bevor wir an diesem Punkt angelangt sind.

Keine Ahnung wie es weitergeht. Ob mein Mann wieder kommt oder vielleicht schon eine andere hat. Er kommt abends und morgens vorbei, holt mich und die Hunde mit dem Auto ab und wir gehen gemeinsam Gassi (hatte er vorgeschlagen, wenn ich denn mitgehen will). Ich mache das mit, um den Hunden wenigstens ein bisschen Familie vorzugaukeln und natürlich den Kontakt zu meinem Mann nicht zu verlieren. Ohne Reden, schweigend. Alles was ich ihm sagen könnte, würde einen Vorwurf enthalten oder Trauer oder Enttäuschung. All das verträgt er nicht, sagte er. Er wünscht sich einen normalen Umgangston … also halte ich die Klappe …

Ich war immer eine selbstbewusste und selbstsichere Frau im Leben, voller Tatkraft und Energie, attraktiv, schlank, sportlich … packte Probleme immer gleich an und war beruflich erfolgreich und anerkannt. Und nun sitze ich hier im Herbst meines Lebens und habe … NICHTS. Mein Herz ist gebrochen und ich bin so fassungslos, dass ich nicht mal weinen kann … All das ist wie ein Alptraum.

Wenn die Tiere nicht wären … ich glaube, ich würde nicht lange fackeln und dieses Elend beenden.

31.08.2025 14:50 • x 12 #1


ElGatoRojo
Harte Sache, die dir widerfahren ist. Er muss sich wohl bedeutend fühlen -- und wenn nicht mehr als Lover, dann wenigstens als Arbeiter..... Wie du (mit Hunden und Katze) im Umgang mit ihm weiter verfahren willst, ist keine Tagesfrage, sondern kannst du dir in Ruhe überlegen. Auch, ob eine Scheidung euch wirtschaftlich nicht zu sehr herunterzieht und ein Arrangemet (z.B. mit Notarvertrag) über ein Getrenntleben die erträglichere Lösung wäre.

31.08.2025 15:03 • x 5 #2


A


Bin so traurig - kann das wirklich das Ende sein?

x 3


R
@ElGatoRojo Danke für Deine Antwort. Eine Scheidung hat er schon vor einiger Zeit ausgeschlossen, will er auf keinen Fall. Und ich auch nicht. Wozu auch? Unterhaltspflichtig ist er so oder so.

31.08.2025 15:14 • x 2 #3


tlell
Es tut mir leid was dir passiert ist. Ich möchte dir nur den Rat geben dich trotz allem anwaltlich einmal beraten zu lassen (falls noch nicht geschehen) damit du genau weisst das dir zusteht und was du alles tun könntest. Ich wünsche dir von Herzen, das es bergauf geht .

31.08.2025 16:09 • x 7 #4


Pippa
Hallo trauernde Rosa und Willkommen hier .
Es ist gut, dass Du hierher gefunden hast, auch wenn der Anlass natürlich nicht gut ist.

Bitte mach Dir keine Vorwürfe bzgl. der Fehler, die Du gemacht hast.
Du hast aus Liebe gehandelt.

Warum kommt Möglichkeit 1 für Dich nicht infrage, dass Du dort wohnen bleibst und er auszieht?

Erstmal ist jetzt wichtig, Dich aus diesem Loch zu bekommen.
Die schlechte Nachricht ist: es dauert etwas. Die gute: es wird wieder besser.
Kannst Du essen und schlafen?

31.08.2025 16:30 • x 5 #5


S
Liebe trauernde Rosa,

es tut mir so leid für Dich! Ihr habt soviel gemeinsam durch, und nun das!

Sprich Dich hier aus, hier wirst Du verstanden.

Zitat von Pippa:
Erstmal ist jetzt wichtig, Dich aus diesem Loch zu bekommen.
Die schlechte Nachricht ist: es dauert etwas. Die gute: es wird wieder besser.


Wäre ein Gespräch mit dem Hausarzt und/oder eine Therapie im Moment eine Option für Dich?

31.08.2025 16:53 • x 2 #6


R
@Pippa danke für Deine netten Worte

Ich kann hier nicht alleine wohnen bleiben, in diesem traurigen langweiligen Kaff war und ist mein Mann und unser Häuslein mein absoluter Mittelpunkt. Hier gibts nix, nicht mal einkaufen kann man ohne Auto. Und die zwei vergilbten Kneipen die nach Corona fußläufig noch übrig geblieben sind ... nur alte komische Menschen, die auch nicht mehr viel zu sagen haben. Im Sommer kann man dort wenigstens noch draußen sitzen, doch die Zeit ist jahreszeitlich bedingt auch vorbei ...

Essen und Schlafen? Na ja, ich muss mich wirklich zwingen. Lebe von Zwieback, bisschen Banane, bisschen Karotte, Milch - gestern habe ich mir Pürree gekocht und ein bisschen Putenfleisch dazu ... musste es runterwürgen. Mir schmeckt gar nichts, ich habe auf nichts Lust oder gar Hunger und esse eigentlich nur, weil mein Magen schmerzt und ich mich morgens sehr elend und schwach fühle ...

Am späten Abend trinke ich ein Weinchen zu viel und einen Absacker ...schlafe dann schnell ein bin aber ein paar Stunden später (heute nacht war es 3 Uhr) wieder hellwach und denke sofort nach ... kann dann nicht mehr einschlafen, meine letzte alte Katze meldet dann auch noch Ansprüche an Streicheleinheiten an, da muss ich mich kümmern, nur ablenken tut mich das leider gar nicht. Normalerweise habe ich mich immer mittags 1-2 Stunden hingelegt, weil meine Nacht sowieso wegen den Tieren schon immer relativ kurz war ... Nachmittags kann ich gar nicht mehr schlafen, mein Gedankenkarussell gibt keine Ruhe. Und ich kann mich schlecht schon mittags betrinken ...

01.09.2025 07:31 • x 1 #7


E
@Rosatrauert was dir passiert ist ist einfach nur schlimm.

Aber bitte lass das mit dem Trinken. Es hilft dir absolut gar nichts und am Ende zahlst du noch mit deiner Gesundheit drauf.
Dein Arzt kann dir was verschreiben, das dir beim Einschlafen hilft.

Dass dir gerade der Ort an dem du bist zuviel ist, ist total verständlich. Hast du eine Möglichkeit (zeitweise) raus zu kommen? Möbliertes Zimmer mieten oder so?

01.09.2025 07:44 • x 3 #8


R
Guten Morgen zusammen,

bin total zerissen, mein Leben besteht darin als Highlight morgens und abends auf meinen Mann zu warten, damit wir mit den Hunden rausfahren können. Er macht auch eher einen zerstörten Eindruck - rein optisch.

Gestern Abend waren wir eine große Runde, die Sonne schien und wir sind einen Weg im Grünen gegangen, den wir schon seit dem ersten Hundewelpen gingen und so zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass das alles nur ein Alptraum sein kann und ich hoffentlich bald aufwache. Es war wie viele viele Jahre, wir sprachen locker über die Hunde und ihr Verhalten, lachten sogar, über eine neue Netflix-Serie usw. es war so harmonisch und dann fiel mir wieder ein: nix ist mehr wie es war. Wir machen das nur für die Hunde, danach bin ich wieder alleine und er fährt weg. Und wieder liegt nach einem endlosen Tag ein endloser Abend vor mir ... ich muss abends spät trinken um überhaupt mal kurz schlafen zu können ... werde schnell wieder wach, das Gedankenkarussell dreht sich sofort weiter ... trotz Baldrian, der mir eigentlich immer gut helfen konnte.

Zum Essen muss ich mich zwingen, habe schon wieder ein Kilo abgenommen, in drei Monaten sind das bereits über 10 Kilo ... Ich fühle mich schwach. Mir ist oft schlecht, vor allem morgens. Von daher konnte ich heute die werktags bedingt berufliche frühe Arbeitszeit meines Mannes, die sehr frühe Morgenrunde (6 Uhr) mit den Hunden nicht mitgehen. Das wird die Woche über wohl immer so sein, von daher ist unser Kontakt nochmals eingeschränkt.

Heute Abend gehen wir wieder zusammen ... Morgen früh hat er einen Termin bei einem Venenarzt, er hat große Angst davor, weiß ich, sagt er nicht. Seit Jahren laufe ich ihm diesbezüglich hinterher, nun hat ihm der Hausarzt deutlich nahe gelegt, dass er zu einem Fachmann MUSS.

Schon vor Jahren stellte ich fest, dass mein Mann diesbezüglich ein Feigling ist, Vorsorgeuntersuchungen? Nein! Obwohl er Herzprobleme hat und ein Krebspatient ist. Da konnte ich mir immer den Mund fusselig reden ... Jetzt kommen mit der Zeit eben Probleme und er muss gehen ... Ich weiß aus Erfahrung, dass ihn das fix und fertig macht. Über 10 Jahre hat er einen Zahnarzttermin herausgezögert ... Passt irgendwie alles nicht zu seinem beruflichen Eifer und seinem Selbstbewusstsein auf beruflichem Parkett.

Leider ist seine Feigheit auch legendär wenns um emotionale Probleme in Beziehungen geht - also Partnerin, Kind, Eltern). Er wartet lieber bis sich das ein oder andere von selbst erledigt hat oder ... macht eben einen harten Cut und flüchtet. So wie ich das nun auch erleben musste. Lieber wirft er alles in die Tonne, statt sich der Situation zu stellen und eine Lösung zu finden. Ich habe das schon vor Jahren in Bezug auf sein Kind und seine Eltern gemerkt, aber hätte nie gedacht, das es uns betreffen könnte ... wir waren doch viele viele Jahre richtig glücklich und harmonisch ...

Er weiß auch, dass er Schuld hat, auch an unserer Situation jetzt. Er gibt das auch zu, kann aber einfach nicht aus seiner Haut. Ich schlug ihm schon vor seiner Pensionierung und auch danach immer wieder vor, Hilfe bei einem Psychologen zu suchen, mal mit jemandem zu reden, der Ahnung hat und ihm helfen kann. Mittlerweile hat sich sein Unvermögen sich Situationen zu stellen wohl zu einer fetten Depression entwickelt ... Aber, er geht nicht ... er machts nicht, obwohl er selbst leidet.

Das ist schon eine komische Sache. Aber ich werde das nicht mehr ändern können, ich habe eher mit meiner Offenheit und Ehrlichkeit und der hohen Motivation Probleme zu lösen alles nur schlimmer gemacht. Ich glaube, er hat Angst vor mir und der Wahrheit, er sagt selbst das er feige ist und mit starken Emotionen nicht umgehen kann. Weil ich immer stark war, mich echt nix so schnell aus der Fassung bringen kann passen wir diesbezüglich nicht zusammen, er gerät schnell unter Druck und ist dann wie gelähmt. Nur wenn ich wirklich heulend am Boden liege (beim Tod unseres Katers zum Beispiel Ende Juni) nimmt er mich in den Arm, hat Mitgefühl ... Ich weine eh sehr selten, eigentlich nie. Eher bei einem traurigen Film, als in solchen Situationen wie jetzt. Obwohl es mir schlecht geht, obwohl ich schreien könnte vor Herzschmerz ... ich bin dann selbst zum Heulen zu gelähmt.

Ich weiß nicht wie es weiter geht. Er ist sehr fürsorglich, bringt mir Lebensmittel mit, kümmerte sich heute morgen um Mülltonne und Gelbe Säcke, als er die Hunde zurück brachte, hätte er ja nicht gemusst, ich hätte das erledigt. Fragt ob ich was brauche usw. Morgen Abend muss ich frische Lebensmittel (vor allem für unsere Tiere) einkaufen gehen - er muss mich ja fahren. Zu Fuß geht das nicht. Kein Problem für ihn, natürlich sagte er freundlich.

Das passt alles nicht zusammen in meinem Kopf. Wenn man sich doch emotional bereits lange getrennt hat, versucht man doch eher die Kontakte so gering wie möglich zu halten. Und Einkaufen gehen könnte ich zur Not auch mit dem Bus. Auch kommt er immer beim Abholen der Hunde noch kurz ins Haus, nimmt ein paar Papiere von aktuellen Vorgängen mit, aber nicht alle ... er wechselt hier seine Schuhe, was auch nicht nötig wäre, wirft ein verschwitztes Shirt vom Hundespaziergang in die Wäschetonne und so was, gestern morgen hat er mir noch eine Lampe wieder aufgehängt, die heruntergefallen war ... Er bräuchte nicht mal ins Haus zu kommen, da ich die Hunde vor dem Gassi in den Garten lasse.

Immer wieder keimt noch kurz Hoffnung bei mir auf ... dass alles wieder gut werden kann. Ich liebe meinen Ehemann nach wie vor, bin bereit auf vieles zu verzichten, damit wir wieder zusammen leben können. Ich habe mich bewusst vor 13 Jahren für die Ehe mit ihm entschieden, ganz bewusst - komme was wolle, durch dick und dünn, in guten wie in schlechten Zeiten. Dazu stehe ich. Ich war ihm nie untreu und habe immer zu ihm und hinter ihm gestanden, egal wie schwierig es auch für mich war, aus Liebe und Verantwortungsgefühl. Ich habe vor ihm 3 längere Beziehungen gehabt, aber trotz Antrag nie geheiratet und in allen drei Fällen habe ich mich letztendlich nach langem Kampf und dem Verlust meiner Liebe getrennt und es nie bereut. Doch von meinem Ehemann kann ich mich emotional nicht trennen. Er tut mir leid, ich würde ihm so gerne helfen, ihn in den Arm nehmen und trösten, er ist ein guter Mensch. Ich weiß, dass es ihm aktuell nicht gut geht, kenne ihn zu genau. Ich bezweifle, dass er eine andere hat oder eine sucht - ausschließen kann ich es natürlich nicht.

Zu seinen Vorschlägen bei seinem letzten Auszug sage ich mal nichts. Wenn er darüber reden will, wie wir das jetzt wohnlich regeln, muss er das Gespräch beginnen. Ich warte ab, will ihn nicht unter Druck setzen, weil ich weiß, dass er dann wieder mit Rückzug reagieren wird. Das ist überhaupt nicht meine Art, so was nicht anzusprechen, um Klarheit zu haben. Aber ich werde es nicht tun. Ich tu gar nix, außer abwarten. Und hoffe, dass ihm mit der Zeit bewusst wird, dass er nicht nur mein Leben zerstört, sondern auch sein eigenes und das unserer Hunde, die dringend auf ihn angewiesen sind. Er liebt sie, sie sind für ihn sehr sehr wichtig und er hat bisher auch immer alles getan, damit es ihnen gut geht. Und zumindest der jüngste wird hoffentlich noch einige Jahre leben. Und mit zur Arbeit kann er sie nicht nehmen ...

Und alles nur, weil er nicht vom Job lassen kann? Und alles nur, weil seine Frau um mehr gemeinsame Zeit bittet? im Alltag sind wir ein harmonisch eingespieltes Team, schon immer und nach wie vor. Das wäre doch idiotisch ... oder? Denn auch im Job ist seine Zeit begrenzt. Sobald er mal krank wird oder beschränkt einsatzfähig ist, wird er in die Schublade der Bedeutungslosigkeit verschoben. Und das dieses jetzige Leben für ihn sehr anstrengend ist (alleine die Hin und Rückfahrt um die Hunde zu holen/zu bringen dauert im Schnitt eine halbe Stunde). Dann mit An- und Abfahrt zwei bis drei Stunden unterwegs ... Das ist sehr einschränkend, eine andere Frau fände das bestimmt auch nicht so prickelnd ... Gesundheitlich ist er angeschlagen, auch wenn er das gut verbergen kann ... wie lange wird das gut gehen?

Nun Ihr lieben Mitfühlenden, das sind meine Gedanken derzeit ... sie drehen sich im Kreis. Wechselbad der Gefühle ... wenn ich ihn wenigstens hassen könnte und wütend wäre ... aber nein, ich bin nur traurig, weil für mich das ganze Drama so unnötig ist. Es auch dafür keinen wirklichen Grund gibt. Er sich nur so verstrickt hat, dass er gar nichts mehr fühlt. Und das Gefühl kennen wir doch alle ... der Kopf ist leer, die Gedanken dumpf und ratlos. Aber, das lässt sich doch ändern? Sollte man jedenfalls meinen ...

Bestimmt führe ich meinen Beitrag weiter - es hilft mir. Hier zu schreiben ist mein einziges Ventil ... danke für die Möglichkeit.

01.09.2025 09:05 • x 2 #9


Cagy
Hallo Rosatrauert ,
Zitat von Rosatrauert:
Eine Scheidung hat er schon vor einiger Zeit ausgeschlossen, will er auf keinen Fall. Und ich auch nicht. Wozu auch?

In der Konstellation in der du zurzeit lebst wirst du niemals wieder selbstständig und mit der Sache abschließen können.
Ich denke es ist für deinen Seelenfrieden zwingend notwendig, daß es eine tatsächliche Trennung gibt und du wieder selbstständig und selbstbestimmt wirst.
Eine Beratung bei einem Anwalt sollte dir deine RECHTE und Möglichkeiten aufzeigen um wieder ein Leben zu führen, das dich aus dieser Abhängigkeit herausbringt.
Das ER die Scheidung nicht Will sollte dich nicht davon abhalten deine Interessen klarzulegen und einzufordern um wieder ein eigenes Leben zu führen.
Ihn interessiert(e) es ja auch nicht , was DU willst / wolltest.
Denke nicht darüber nach wie ER sich das alles leisten soll (kann) wenn du gehst... ( das ist SEIN Problem) ,denke daran wie du ausgenutzt und behandelt wirst ---- und daß das auch immer so weitergehen würde...
Du machst eine harte Zeit durch. Manchmal hilft es da ganz gut ,sich mit rechtlichen und finanziellen FAKTEN zu beschäftigen und sich den Rat eines Fachmannes zu holen-- wie man aus dieser Misere wieder herausfindet.
Alles Liebe und Gute dir.

01.09.2025 09:10 • x 5 #10


R
@Cagy
Zitat von Cagy:
In der Konstellation in der du zurzeit lebst wirst du niemals wieder selbstständig und mit der Sache abschließen können.

Ich möchte ja gar keine Trennung.

Aber danke für Deinen Kommentar. Ich denke nicht über Geld nach, es wird im Falle des Falles eh alles sch. und knapp, von daher muss ich mir darüber jetzt wirklich nicht den Kopf zerbrechen. Da ist auch gar kein Platz drin.

01.09.2025 09:30 • #11


S
Liebe Rosa,

ich lasse Dir einen herzlichen virtuellen Drücker da!

01.09.2025 09:46 • x 2 #12


P
Hallo @Rosatrauert

Ich habe mir Deine Geschichte mal durchgelesen und ich kann nachempfinden, wie Du Dich fühlst.

Du bist 62. Und? Damit ist Dein Leben doch noch nicht zu Ende.

Klar bist Du gerade am Boden zerstört aber zwischen den Zeilen lese ich auch eine ziemliche Opferrolle Deinerseits und wenig Selbstwertgefühl.
Seine Hunde scheinen aktuell Dein Lebensmittelpunkt zu sein. Dann trinkst Du auch noch Alk.

Wirf die Pullen weg und dann mach Dich gerade. Das Leben liegt noch vor Dir und Du findest auch in Deinem Alter noch einen neuen Partner, der Dich besser zu schätzen weiss als Dein aktueller.

Ich lese bei Dir auch eine ziemliche Abhängigkeit ihm gegenüber, eventuell auch Blindheit.

Siehe hierzu:

Zitat von Rosatrauert:
mein lieber Ehemann hatte sich zu einem egoistischen A. loch entwickelt, das weder für mich noch für unsere Beziehung was tun wollte. Auch verschwieg er mir so vieles, was ich erst im Nachhinein zufällig rausfand. Schulden, Alk.

Das ist meist ein Grund, das Weite zu suchen.

Und das hier:

Zitat von Rosatrauert:
Gab keinen Trost oder Zuwendung - eher Gleichgültigkeit. Wenn ich krank war und tagelang das Bett hüten musste, hat mich auch oft seine mangelnde Fürsorge verletzt


Auch das hier gibt mir zu denken:


Zitat von Rosatrauert:
danach das Jugendamt und nach etwa drei Jahren kam das Kind in eine Jugendeinrichtung, wo es letztendlich auch bis weit nach seiner Lehre blieb

Nicht nur als Partner, sondern vor allem auch Aäals Vater hat er offensichtlich auch versagt. Das Jugendamt nimmt doch nicht einfach das Kind aus seinem Umfeld raus? Offensichtlich hat er um das Kind genauso wenig gekämpft wie um Dich. Beruf und Karriere waren ihm immer offenbar wichtiger

Ich denke, der Gang zum Psychologen sollte Dir helfen, Deinen Kompass neu auszurichten. Auch mit 62.

Du schaffst das.

01.09.2025 10:42 • x 4 #13


R
@PeterN Danke für Deinen Kommentar und Deine Mühe mich zu verstehen.

Zitat von PeterN:
Wirf die Pullen weg und dann mach Dich gerade. Das Leben liegt noch vor Dir und Du findest auch in Deinem Alter noch einen neuen Partner, der Dich besser zu schätzen weiss als Dein aktueller.


Ich betrinke mich sicher nicht. Ich habe Verpflichtungen gegen über unseren (!) drei Tieren, im Grunde 24 Stunden, zwei sind schon alt und haben spezielle Bedürfnisse und Fürsorge nötig, auch mal unerwartet in der Nacht. Es sind nicht seine Hunde, es sind unsere. Aber noch ein zweites Glas Wein kurz vor Mitternacht, hilft mir halt wenigstens einzuschlafen. Abgesehen davon, gehört Wein schon seit meiner Kindheit für mich zum Essen. Meine Stiefmutter war Französin und ich war viel in Frankreich in meiner Kindheit und Jugend.

Und um Gottes Willen, das ist mein vierter langjähriger Partner im Leben, meine vierte gescheiterte Beziehung. Meinst Du wirklich ich bin scharf auf einen anderen, auf den nächsten? Selbst wenn ich noch viel jünger wäre, mein Bedarf ist gedeckt. Als Single ging es mir immer am besten und wenn hier wirklich Schluss ist, dann bleibts dabei bis ich ins Grab falle ...

Zitat von PeterN:
Ich lese bei Dir auch eine ziemliche Abhängigkeit ihm gegenüber, eventuell auch Blindheit.


Natürlich bin ich finanziell von ihm abhängig und das werde ich immer sein. Blind bin ich leider nicht mehr ... Ich weiß genau wo das Problem liegt, aber ich kann es nicht lösen. Das muss er selbst, wenn er denn will.

Ansonsten sind einige Deine sonstigen Zeilen zwar irgendwie schon richtig ... aber, vieles passt in keine Schublade und ist nur von außen gesehen einfach. Von innen nicht.

01.09.2025 13:11 • x 1 #14


P
Zitat von Rosatrauert:
Meinst Du wirklich ich bin scharf auf einen anderen, auf den nächsten?

Warum denn nicht?

Zitat von Rosatrauert:
und wenn hier wirklich Schluss ist, dann bleibts dabei bis ich ins Grab falle ...

Das ist doch Unsinn. Das Leben ist voller Möglichkeiten

01.09.2025 15:21 • #15


A


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