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Bindungsangst und Perspektivlosigkeit

Vienne
Hallo liebes Forum,

vor knapp einem Jahr ging es mir nach der Trennung von meinem Mann sehr mies. Ich wusste einfach nicht mehr weiter.
Das Forum und eure Ratschläge haben mir damals sehr geholfen, nochmals vielen lieben Dank an alle für die Unterstützung.

Nun bin ich ein Jahr später wieder in der Situation, dass ich einfach nicht mehr weiter weiß. Nie hätte ich erwartet, dass ich mich ein Jahr später wieder relativ ohnmächtig, ja handlungsunfähig fühle.

Anfang dieses Jahres beschloss ich, wieder offen zu sein für etwas Neues, wollte mich erstmal nur ein wenig amüsieren, wieder ein bisschen leben. Und habe jemanden kennengelernt und mich - was ich für undenkbar hielt - mich rasend schnell verliebt bis über beide Ohren.

Er legte ein beeindruckendes Tempo vor, mir ging das alles viel zu schnell. Es war eine magische Anziehung. ich wusste gar nicht, wie mir geschah und konnte dem gar nicht Einhalt gebieten. Ich habe im Nachhinein analysiert, dass ich mich am dritten Tag (!) in ihn verliebt hatte. Wir kannten uns kaum, aber er ließ mich in sein Innerstes blicken, war unglaublich weich, sensibel, warm, verletzlich und. sehr einsam. Und peng. der Pfeil Amors traf mich tief in diesem Moment. War mir damals natürlich nicht bewusst. Und - ich wusste ebenfalls nicht, wie mir geschah - wir landeten im Bett. es war unglaublich mit ihm, so etwas habe ich noch nie mit jemandem erlebt.

Die ersten zwei Wochen waren wunderschön. wie ein Traum. aber dann fing er plötzlich an, sich ein wenig zurück zu ziehen, plötzlich ging ihm alles zu schnell!
Und ich realisierte nicht, dass da bereits die Machtspiele samt Nähe -Distanz -Problematik einsetzten. Ich dachte, nun, er hat vielleicht bekommen, was er wollte (S. und nicht mehr) und wäre nicht mehr an mir interessiert.

Treffen, die ich vorschlug, fanden prinzipiell nicht statt. Nur solche, die er vorschlug. Ich kam auf alles Mögliche, dass er vielleicht verheiratet, liiert oder andere Damen datete, aber leider nicht auf das Naheliegendste. An Weiberfastnacht feierte ich mit Freunden, wie gerne hätte ich mit ihm gefeiert. er feierte woanders mit Freunden, ich fühlte mich zurückgewiesen und sehr einsam. Und verstand nicht, was da abging. Ich dachte nur, dass er mich offenbar nicht wollte und dass es wohl besser war, ihn zu vergessen. Was ich daraufhin auch versuchte.

Ergebnis, wen wundert es . Corona. Dabei war ich sonst immer sehr, sehr vorsichtig. Unabhängig von mir steckte er sich auch im Karneval an . wir hatten beide große Sehnsucht in der Quarantäne nacheinander. und konnten es kaum erwarten uns zu sehen.

Kaum gesehen - wieder wunderschön wie jedes Treffen, begann wieder diese Nähe -Distanz -Problematik. und ich nagelte ihn fest im Gespräch, weil ich nicht verstand, was da ablief. Da rückte er endlich mit der Wahrheit heraus, er hätte schlechte Erfahrungen gemacht, ein Bindungsangstproblem, wäre beziehungsunfähig, wolle aber eine Beziehung mit mir. Er sprach davon, eine Therapie zu machen - fand ich völlig unnötig - ich war ja so blauäugig. und habe das Problem komplett unterschätzt. Ich meinte, so eine Therapie bräuchte er doch nicht, das würde sich schon mit der Zeit lösen. Ich bin selbst jemand, der viel Freiraum benötigt.

Ostern verbrachten wir in meinem Haus in Österreich, es war sein Wunsch, dass ich ihm Wien zeige. Eigentlich hatte ich gezögert, ihn xmal gefragt, ob er das wirklich wolle, nicht, dass er Panik bekäme. Es war ein wunderschönes Wochenende für uns beide, ich brachte ihn zum Flughafen, er flog zurück. Am nächsten Tag schlug ich ihm vor, ob er nicht noch ein paar Tage bei mir in Deutschland bleiben wolle, da mein Sohn noch bei seinem Vater zu Besuch war. Keine Antwort.

Und dann doch eine Antwort. er beendete unsere Beziehung. es wäre ihm zu eng und zu nah gewesen. er könne keine Beziehung mit mir führen, möchte aber mit mir eng befreundet bleiben!
Ich war wie vor den Kopf geschlagen, verstand gar nichts mehr. Was hatte ich falsch gemacht an dem Wochenende? Nichts . denn beide fanden wir es perfekt.
Heute weiß ich, dass es typisch für Bindungsangst ist, gerade nach einem schönen Wochenende oder Zeit mit viel Nähe Schluss zu machen und zu flüchten.

Nun, das ging dann bis Anfang Juni munter so weiter. On und off, Treffen, wie es ihm passte. Anfang Juni riss mir die Hutschnur und wir hatten ein sehr gutes, klärendes Gespräch. Um den Druck für ihn rauszunehmen, schlug ich eine Beziehung light vor, keine Verpflichtung und Verantwortung, aber gegenseitige Treue. Wir hatten uns von Mitte April bis dahin nur ab und zu, Mal mehr, mal weniger gesehen. Unsere Treffen waren aber immer wunderschön, er war genau wie ich sehr glücklich. Dennoch hatte er in dieser Zeit an keinem Wochenende Zeit für mich. Mal musste er geschäftlich verreisen, immer war etwas.

Das machte mich misstrauisch. seine Töchter hatte er mir auch nie vorgestellt, auch seine Freunde nicht. Es wäre für ihn zu früh, ich fand das eigenartig, aber wichtig war es mir nicht. Als er mir wieder erzählte, er müsse eine Geschäftsreise machen, platzte mir die Hutschnur und ich fuhr zu seiner Wohnung, um zu sehen, ob er tatsächlich verreist war. War er nicht. Er war zu Hause, aber alleine. Ich war unheimlich schockiert. warum konnte er mir denn nicht sagen, dass es ihm zu viel wäre? Das wäre verständlich. aber so etwas!

Ein paar Tage später habe ich ihn dann damit konfrontiert, dass er mich nicht mehr so belügen solle, so etwas wäre doch komplett absurd. Ich habe ihm gesagt, dass es mir reicht und das so unerträglich wäre.
Im Prinzip baut sich immer das Gleiche auf. Wir sehen uns, es ist wunderschön, dann will er mich nicht sehen. Ich frage dann, wann sehen wir uns (meine Vorschläge werden fast nie angenommen), er fühlt sich unter Druck gesetzt und will sich nicht treffen, ich fühle mich zurückgewiesen und flüchte, will ihn mit Gewalt vergessen. Gelingt mir aber nicht, weil ich ihn liebe. Dann folgt wieder eine Phase mit intensiven Treffen, alles perfekt und schön, bis er wieder sein Nähe Problem hat und alles wieder auf eine gute Freundschaft reduzieren möchte. Das funktioniert aber nicht. Weil wir beide den S. so unglaublich toll finden, geht mit niemandem anderen so von beiden Seiten her.

Er hat sehr wohl Gefühle für mich, kann auch nicht von mir lassen. Aber er hat so eine riesige Angst, von mir verletzt zu werden, so dass er sich nicht auf mich einlassen möchte.

Mittlerweile weiß ich, dass er immer das gleiche Muster mit anderen Frauen hat. Seine Beziehungen dauern 3-4 Monate, dann wird es ernster, er flüchtet und sucht sich die Nächste.

Mich macht dies komplett fertig. ich komme damit nicht zurecht. Ich schaffe es nicht, das zu beenden, obwohl ich das mehrfach versucht habe. Andererseits liebe ich diesen Mann und wünsche mir, mit ihm einfach nur glücklich zu sein.

Vielen Dank für alle, die diesen elendslangen Text gelesen haben .

24.08.2022 14:55 • x 4 #1


I
Also auch auf die Gefahr hin, hier wieder das Unsensibelchen zu geben, hab ich mir ein bisschen was raus gepickt, was mich stört...

Zitat von Vienne:
Es war eine magische Anziehung.

Der Seelenverwandte, ein halbes Jahr nach dem Verlust der 30 jährigen Ehe, den du ja sehr betrauert hast. Da würde ich als Außenstehender schon das erste Mal schreien... Klingt für mich nach Vermissen der Zweisamkeit, bzw eines warmen Körpers im Bett... Viel zu schnell

Zitat von Vienne:
ich wusste gar nicht, wie mir geschah und konnte dem gar nicht Einhalt gebieten

Joa, bestätigt mein erstes Gefühl... Und er weiß anscheinend zu gefallen in der Hinsicht

Zitat von Vienne:
habe ich noch nie mit jemandem erlebt.

Dito... Future Faking?

Zitat von Vienne:
Die ersten zwei Wochen waren wunderschön. wie ein Traum. aber dann fing er plötzlich an, sich ein wenig zurück zu ziehen, plötzlich ging ihm alles zu schnell!

Oh, welch unerwartete Wendung (Ironie aus...)

Zitat von Vienne:
Und ich realisierte nicht, dass da bereits die Machtspiele samt Nähe -Distanz -Problematik einsetzten

Ich vermute eher, du wolltest es nicht realisieren?! Von 100 auf 0 in ein paar Tagen, da wehen die Redflags

Zitat von Vienne:
hatten beide große Sehnsucht in der Quarantäne nacheinander.

Naja, hat er dir das so gesagt/geschrieben? Oder durch irgendwelche Taten belegt? In der Quarantäne kann einem schnell langweilig werden, wie wir alle oder viele, erleben durften. Hat er es irgendwie durch Taten belegt?

Zitat von Vienne:
schlechte Erfahrungen gemacht, ein Bindungsangstproblem, wäre beziehungsunfähig

Ach, schau an... Jetzt wo er genug hat, hat er plötzlich ein Bindungsproblem, nette Ausrede. So kann man dich schön auf Distanz halten, bis man Mal wieder, wie in der Quarantäne, einen Ansprechpartner oder jemandem für säggsi Time braucht...

Zitat von Vienne:
eine riesige Angst, von mir verletzt zu werden, so dass er sich nicht auf mich einlassen möchte.

Der arme Bub, so viel Angst hat er, dass er dir die Schuld dafür geben muss, weil du ihn ja verletzten könntest... Nennt man Schuldumkehr, er kommt sauber weg, in seinen Augen, weil er nix dafür kann. Und danach ghostet er dich standesgemäß, so wie es sich gehört...

Komm hör mir auf mit solchen Typen, der ist ein Windhund und du hast die anfängliche, kurze Aufmerksamkeit nach der schlimmen Trauer, dankend aufgesogen. Nicht falsch verstehen, mach dir da selbst keinen Vorwurf, ist ja total menschlich.
Unter dem Strich ist seine Aussage: er kann keine Bindung eingehen, MIT DIR! (Weil er nicht will...)
Was glaubst du wie bindungsfähig der ist, wenn die nächste kommt. Zumindest anfänglich...
Ich weiß es redet sich einfach, aber mach dir über den keine weiteren Gedanken, ist er nicht wert, auf dem kannst dir ein Ei backen. Und nächstes Mal hörst du ein bisschen mehr auf den innere Glockenklang, du liest dich ja schon recht aufgeklärt, als hättest du schon geahnt, dass da was nicht stimmt... War eben eine Erfahrung. Alles Liebe wünsche ich dir

24.08.2022 15:18 • x 13 #2


A


Bindungsangst und Perspektivlosigkeit

x 3


Blanca
Zitat von Vienne:
Mich macht dies komplett fertig. ich komme damit nicht zurecht. Ich schaffe es nicht, das zu beenden, obwohl ich das mehrfach versucht habe.

Lies nur mal Deine eigenen Worte: Klingt süchtig, gell?

Zitat von Vienne:
Andererseits liebe ich diesen Mann und wünsche mir, mit ihm einfach nur glücklich zu sein.

IMO hat das wenig mit Liebe zu tun, was da bei Euch läuft. Anfangs war das ein Hormonrausch, der seither durch sein ständiges PushPull immer wieder neu befeuert wird.

Du verbiegst Dich für ihn - etwa mit der Beziehung light und indem Du ihm die alleinige Führung über das Vereinbaren von Treffen etc überläßt. Das untergräbt Dein Selbstbewußtsein und hat Dich schnurstracks in eine emotionale Abhängigkeit geführt. Zugleich läßt es Dich so jedes Mal ein Stück mehr an Attraktivität in seinen Augen verlieren.

Gesund ist das alles weder für ihn noch für Dich: Ein gestörter Mann, der von seiner inzwischen co-abhängigen Partnerin vor sich selbst gerettet werden soll - sorry, geht gar nicht!

Selbstverständlich gehört er in Therapie - aber auch Dir könnte eine (eigene) nicht schaden. Es ist höchste Zeit, daß Du Dich um Dein eigenes Wohl sorgst, statt ständig drüber rumzuhirnen, wie Du ihm was recht machen kannst, damit die nächste Trennung nicht für immer ist.

Tut mir leid dass ich keine besseren Nachrichten für Dich habe, aber wir sollen Dir ja helfen und deshalb sehe ich keinen Sinn darin, Dir Honig um den Mund zu schmieren. Ich hoffe, dass Du es schaffen wirst, wieder bei Dir selbst anzukommen, und das in aller Liebe...

24.08.2022 15:22 • x 12 #3


I
Zitat von Blanca:
Lies nur mal Deine eigenen Worte: Klingt süchtig, gell? IMO hat das wenig mit Liebe zu tun, was da bei Euch läuft. Anfangs war das ein ...


Amen

24.08.2022 15:26 • x 2 #4


Blanca
Zitat von Vienne:
Da rückte er endlich mit der Wahrheit heraus, er hätte schlechte Erfahrungen gemacht, ein Bindungsangstproblem, wäre beziehungsunfähig, wolle aber eine Beziehung mit mir. Er sprach davon, eine Therapie zu machen -

Ach?

Er hat das also schon vor Dir mit anderen Damen durch, ist sich seiner Störung bewusst und stürzt sich dennoch munter weiter in die nächste Beziehung (aktuell: Dich - und natürlich nur light, versteht sich) - statt die Therapie zu machen?

Aber gut daß er zumindest mal drüber geredet hat...

24.08.2022 15:32 • x 12 #5


CiRa78
Fühl Dich fest umarmt. Ähnliches ist mir im letzten Jahr passiert. Das könnte, vom Ablauf her, genau der gleiche Mann sein. Nur das ich es mir so gewünscht habe und wir im Grunde genommen, gar nicht zusammen passten. Ich habe irgendwann gesagt, es geht nicht mehr. Jedes Mal wenn ich von ihm wegfuhr hab ich in den Rückspiegel geschaut und mich gefragt: Na sehen wir uns wieder? Ich konnte die Uhr danach stellen. Nach 3-4 Treffen ging sein schwurbeln wieder los und er zog sich zurück. Entweder kam er nach ein paar Wochen wieder bei mir an oder hat sich wieder in der Datingplattform angemeldet. Ich hab soviel Verständnis gezeigt, blieb ruhig und wollte helfen. Kann aber keiner und will auch keiner. Ich hab irgendwann gesagt, dass ich nicht die Richtige für ihn bin und hab es beendet. Er kam im letzten dreiviertel Jahr noch paar mal um die Ecke und wollte mich sehen. Ich habe immer wieder abgeblockt und ihm alles Gute gewünscht. Im Grunde genommen, tut er mir nur noch Leid.

Seh zu dass Du da raus kommst. Ist besser für Dich

24.08.2022 15:35 • x 5 #6


Hola15
Ach wieder mal die Bindungsangst. Die von allen Seiten begehrte Ausrede wieso es nicht funktionieren kann, denn die Gefühle wären ja da.
Und schwups in der Freundschaft + in der er tun und lassen kann was er will. Wie praktisch.

24.08.2022 15:35 • x 10 #7


Vienne
@Iunderstand
@Bianca
Vielen lieben Dank für euren Input.
Ja, ich gebe euch recht.
Allerdings Seelenverwandter war er für mich nie.
Und es zwar ein bisschen mehr als ein Jahr nach meiner Trennung, nicht ein halbes.
Ein Gutes hat die Sache allerdings schon. Er hat mir geholfen, über meinen Mann ganz hinweg zu kommen.
Und den Suchtfaktor habe ich natürlich auch erkannt. Natürlich weiß ich rational ganz genau, dass ich das beenden sollte. Blind bin ich nicht....nur unglaublich dumm .. ich weiß nicht, warum ich es nicht schaffe, einfach einen Strich zu ziehen. Total absurd

24.08.2022 15:39 • x 2 #8


Vienne
@CiRa78
Vielen Dank, die Umarmung tut sehr gut. Ich bin einfach unheimlich traurig, desillusioniert und niedergeschlagen.

Nie hätte ich gedacht, dass ich mich nochmals so verlieben könnte. Und dann so ein Desaster.

Es tut mir sehr leid, dass du auch so etwas durchmachen musstest. Ich gratuliere dir zu deiner Stärke und Konsequenz und ziehe meinen Hut vor dir

24.08.2022 15:44 • x 1 #9


Vienne
@Hola15
Ich glaube in diesem Fall nicht, dass es eine Ausrede ist

Aber anfangs dachte ich das natürlich auch.

24.08.2022 15:46 • x 2 #10


CiRa78
Wenn Du aus einer Länge Beziehung kommt, möchte man unbedingt diese Lücke wieder füllen. Ich glaube, dass kennen fast alle, die nach längeren Beziehungen auf den Singlemarkt losgelassen werden. Na klar ist man dann empfänglich für Bestätigung, liebe Worte und allem was dazugehört. Das Ego mag gestreichelt werden. Nur geht deine Seele bei so einem Menschen kaputt.

24.08.2022 15:46 • x 4 #11


tesa
Zitat von Blanca:
Tut mir leid dass ich keine besseren Nachrichten für Dich habe, aber wir sollen Dir ja helfen und deshalb sehe ich keinen Sinn darin, Dir Honig um den Mund zu schmieren.

Mir tun mittlerweile die TE leid, die sich in diesem Forum outen.

Die Art und Weise wie sich hier alteingesessene äußern ist unter jeder Sau


Zitat von Vienne:
Mich macht dies komplett fertig. ich komme damit nicht zurecht. Ich schaffe es nicht, das zu beenden, obwohl ich das mehrfach versucht habe. Andererseits liebe ich diesen Mann und wünsche mir, mit ihm einfach nur glücklich zu sein.


Er kann nicht.

Die Möglichkeiten, die Du hast sind
a) damit zurecht kommen, was er Dir geben kann
b) es beenden.

Wieso hast Du ihm ausgeredet, eine Therapie machen zu wollen? Er scheint zu wissen, dass er sie braucht.

Hast Du ihn mal gefragt, wie Du Dich verhalten solltest, damit er es aushalten kann?

Es klingt, als hätte er panische Angst davor, verlassen zu werden. Und paradoxerweise führt er den Zustand selbst her. Gleichzeitig verstehe ich ihn, so kann er seine Emotionen kontrollieren. Das Ende erwischt ihn nicht kalt sondern vorbereitet. Dafür spricht auch, dass er mit seinem Tun, die Fäden zieht, wann ihr Euch seht. Damit kontrolliert er das Geschehen.

Im Unterschied zu @Iunderstand glaube ich ganz und gar nicht, dass er ein Windhund ist.

Es ist die Verlustangst, die sein Verhalten dirigiert.

Eine Therapie würde Sinn machen, um die Ursache dieser Angst zu erkennen und sie aufzulösen. Allerdings frage ich mich schon mein ganzes Leben, wie diese Auflösung geht.

24.08.2022 15:48 • x 10 #12


CiRa78
Zitat von Vienne:
@CiRa78 Vielen Dank, die Umarmung tut sehr gut. Ich bin einfach unheimlich traurig, desillusioniert und niedergeschlagen. Nie hätte ich gedacht, ...

Stark wird man mit der Zeit. Und ich gehöre nicht zu den ganz Starken. Brauche auch in vielen Dingen mehrere Anläufe zum Begreife. Lies Dir gerne meine Threads durch. Über einige Themen kann ich heute wirklich schmunzeln. Aber zu der Zeit war es ganz schlimm für mich und ich musste auch von Freunden viele Nackenschläge einstecken. Bin echt froh, dass es immer noch meine Freunde sind

24.08.2022 15:49 • x 4 #13


Vienne
@CiRa78
Ja, das sehe ich auch so. Mein Ego war auf dem Boden, natürlich war ich sehr empfänglich für Aufmerksamkeit, Wärme, Zuneigung, ich fühlte mich ungemein verletzt, obwohl die Trennung schon ein Jahr her war

24.08.2022 15:53 • x 2 #14


K
Liebe TE,
Ich kann dich da schon verstehen, wenn einem jemand so unter die Haut geht.
Das hat nicht unbedingt mit der kurzen Zeit seit der Trennung zu tun.

Ich hatte immer eine Allergie gegen das Wort Seelenpartner. Zu esoterisch, zu unrational, kindisch,...Und dann traf ich ihn, 3 Jahre nach meiner Trennung.
Das erstes Date dauerte 8 Stunden, nur lachen und reden und flirten. Das nächste länger, das dritte Date zwei Tage ohne S.....als der noch dazu kam, war es eh schon längst zu spät und ich verliebt
Vom ersten Moment an eine Vertrautheit, Wohlfühlen, Anziehung, sein Humor, seine sensible Art...
Bei keinem der Datepartner davor war das so. Ich war so schnell verliebt, ich konnte gar nicht schauen. Er hatte alle Qualitäten, die mir bei meinem Ex in Wirklichkeit gefehlt hatten und mit ihm konnte ich mir erstmals alles vorstellen.

Output: Nach wenigen Monaten endetet es wie bei dir. Er trauerte noch der Ex bzw eher der Familie hinterher, die ihn ausgetauscht hatte, war belastet, dann Corona, konnte nicht schon wieder vertrauen und dennoch: heute weiß ich, so weh es tat, er wollte letztlich dennoch mich nicht, es hat nicht gereicht. Er hatte vor mir auch schon ein oder zwei andere solche Kurzzeitanbahnungen hinter sich. Und immer wenn es ernster wurde, war er weg.
1 Jahr später, nach mir, ging es dann aber plötzlich... nur mit einer anderen. ‍️Ich will nur sagen, ich versteh das. Manchmal erwischt uns jemand völlig und unvorbereitet.
Was nicht immer zum Happy End wird.
Dein Kandidat klingt ähnlich und schwierig.
Lg aus deiner Stadt

24.08.2022 15:56 • x 5 #15


A


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