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Darf ich mich unter diesen Umständen trennen?

E
Mein obiger Post wurde wegen der Feiertage wohl kaum gelesen.

Ergänzung: An Silvester sprach ich das Thema Arbeit wieder an und dass ich der Meinung bin, dass ihre nervende Überempfindlichkeit (Goldwaage, aus Mücke Elefant machen...) damit zusammenhängt, dass sie beruflich/zwischenmenschlich nicht gefordert wird. Stichwort Schonhaltung. Außerdem sieht es mit Rente dann mau aus.
Da fing dies wieder an: Meine Liebe müsse bedingungslos sein und nicht daran geknüpft, dass sie eine Beschäftigung hat. Das sehe ich jedoch völlig anders!

03.01.2019 12:24 • #61


E-Claire
Vielleicht hängt ihre Überempfindlichkeit auch damit zusammen, daß sie spürt, daß Du ne Affaire gehabt hast?
Nur so ein Gedanke.

bin-mit-meiner-affaere-noch-nicht-fertig-brauche-rat-t50939.html

03.01.2019 13:00 • #62


A


Darf ich mich unter diesen Umständen trennen?

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E
Zitat von E-Claire:
Vielleicht hängt ihre Überempfindlichkeit auch damit zusammen, daß sie spürt, daß Du ne Affaire gehabt hast?
Nur so ein Gedanke.

bin-mit-meiner-affaere-noch-nicht-fertig-brauche-rat-t50939.html


Das weiß sie, ist aber 2 J. her. Oft thematisiert sie diese Affäre (eine Affäre ist immer sch*, hatte aber schon damals was mit meiner Unzufriedenheit, dass sich nichts ändert, zu tun), und ich habe den Verdacht, das tut sie, um mir immer wieder ein schlechtes Gewissen einzureden, damit sie an sich nichts ändern muss.

03.01.2019 13:10 • #63


D
Erst mal frohes Neues.
Du kommst aus dem moralischen Dilemma nicht raus, ohne Porzellan zu zerschlagen.
Die unverfrorene Forderung nach Bedingungslosigkeit würde ich lächelnd ignorieren und sie mal fragen, ob ihre tiefe Liebe auch dann noch hält, wenn Du den Job hin schmeißt und das restliche Geld verzocken gehst.
Sie redet ja kompletten Unsinn, aber sie kämpft halt um ihre Bequemlichkeit, da reden viele Menschen wirres Zeug.

Die Entscheidung, Dein Glück für ihre Bequemlichkeit zu opfern, nimmt Dir hier keiner ab.
Aber wenn Du's machst, dann ziehe es eisern und konsequent durch.
Zurückrudern und einknicken geht dann nicht mehr.

03.01.2019 15:05 • #64


E-Claire
Zitat von EsPasstNicht:
Das weiß sie, ist aber 2 J. her. Oft thematisiert sie diese Affäre (eine Affäre ist immer sch*, hatte aber schon damals was mit meiner Unzufriedenheit, dass sich nichts ändert, zu tun), und ich habe den Verdacht, das tut sie, um mir immer wieder ein schlechtes Gewissen einzureden, damit sie an sich nichts ändern muss.


Über zwei Jahre bedeutet aber, auch das eben schon zwei oder drei Jahre ins Land gingen und Du schon damals nach einem Weg gesucht hast, die Ehe zu verlassen. Was ich davon halte, schrieb ich im passenden Thread.

Fakt ist, die Jahre gehen ins Land und Du? Scheinst nicht wirklich voran zu kommen.

Woran mag das liegen?

Ah ja genau, weil sie sich ändern muß.
Mal ehrlich, finde den Fehler.

Das Ding ist, es ist nachvollziehbar aber eben auch einfach zum anderen zu sagen, Du mußt Dich ändern. Du brauchst Hilfe. Du musst/sollst/kannst.
Fakt ist zudem, daß Du ne Affaire hattest und sie irgendwann wohl mal mit Freitod gedroht hat. Da kommt es nicht mal mehr auf Kausalketten an, ihr beide werft hübsche Atombömbchen und unklar ist, was eigentlich das Ziel sein soll.

Ich meine das ernst. Was genau ist denn der Plan, wie eure Beziehung sich davon erholen soll?
Sie fängt morgen ein Ehrenamt an, zwei Mal die Woche und auf einmal ist alles wieder gut? So wird es ja wohl eher nicht laufen.

Selbst wenn sie sich um Hilfe kümmert, ist der Weg aus einer Depression lang, steinig und hart? Hast Du überhaupt noch so viel Liebe in Dir, sie dabei unterstützen zu wollen?
Oder auch es wird langsam ganz langsam besser, weil sie Deinem Drängen nachgegeben hat, wann wäre es genug?

Und Du? Seien wir doch mal für einen Moment ehrlich, so berechtigt Deine Wünsche und Gedanken, die dich hier gebracht haben, auch sind, Deine Lösungsversuche sind nicht gerade das, was ich erwachsen nennen würde. Klar bist Du wütend, zermürbt, verzweifelt darüber, daß sie die Hilfe, die sie Deiner Meinung so dringend braucht, nicht in Anspruch nimmt, aber selbst ?

Hier ist die Frage zum Neuen Jahr: Willst Du, daß sich etwas ändert?

Nicht willst Du, darauf warten, daß sie sich ändert oder vielleicht eines Tages die Fee mit dem Zauberstab vorbeikommt.

Solltest Du für Dich zur Antwort finden, daß Du möchtest, daß sich etwas ändert. Dann schlage ich vor, daß Du alles, was Du von ihr willst, für Dich umsetzt. Such Du Dir die Hilfe, die es für Dich braucht, herauszufinden, was Du in der Situation möchtest.
Wie Du in die Lage versetzt wirst, damit umzugehen, daß Deine Partnerin Selbstverletzung androht. Was Du eigentlich in dieser Beziehung möchtest, was Dich hält, wie Du andere Wege findest.

Wie gesagt, es ist einfach, vom anderen zu verlangen, es müsse sich etwas ändern, es ist sehr viel schwerer, den Schritt der Veränderung selbst zu gehen, insbesondere wenn dies beutetet, daß man Hilfe von außen zulassen muß.

Allerdings hat es auch zwei Vorteile.
Du demonstrierst, daß Du nicht nur vom anderen verlangst, sondern selbst bereit bist, zu leisten und es bedeutet, daß sich etwas verändern wird, egal, was Deine Frau tut.

Bist Du bereit selbst zu tun, was Du vom anderen willst?

03.01.2019 15:13 • x 2 #65


E
Neulich saß sie neben mir im Wohnzimmer und jammerte rum, sie habe im Leben nichts zu Ende gebracht, sie fühle sich wertlos etc.

Sie erkennt den Zusammenhang einfach nicht zwischen ihrem Zustand und ihren Nicht-Taten.

Ich hab sie dann zum 100. Mal gefragt: Was würde Dir denn Spaß machen?

Antwort: Ich denke ständig darüber nach, aber ich weiß es nicht.

Und dann kam, was kommen musste: Mir scheint, Du liebst mich nur, wenn ich mich ändere. ich möchte aber bedingungslos geliebt werden.

Ja, VERDAMMT, genauso ist es! Da ich dieses Rumgejammere und diese extreme Überempfindlichkeit - alles resultierend aus ihrer Passivität - SATT habe!

24.01.2019 18:32 • #66


Mia2
Sag ihr es doch mal so. Ich würde mir wünschen, dass du noch einmal eine berufliche Tätigkeit machst. Einmal brauchst du noch paar Jahre für die Rente. Und stelle dir mal vor, mit mir passiert einmal was. In ein paar Jahren wirds noch schwieriger, einen Einstieg zu finden. Natürlich etwas, was dir auch gefällt. Nur so ein Gedanke von mir.

24.01.2019 19:05 • x 1 #67


K
Zitat von Mia2:
Sag ihr es doch mal so. Ich würde mir wünschen, dass du noch einmal eine berufliche Tätigkeit machst.


Das könnte doch ein Ansatz sein. Sie sagt, sie denkt ständig darüber nach, aber sie weiss es nicht (was ihr Spass machen könnte). Klar ist das für Dich nicht zielführend. Wie sollst Du denn sie bedingungslos lieben können, wenn sie Dir ständig vorjammert, wie schlecht alles ist und sie selbst so gut wie keine Lebensfreude ausstrahlen kann? Mir scheint so etwas sehr schwierig zu sein, die etwas fordert oder sich wünscht, wozu sie selbst nicht in der Lage ist, es geben zu können, weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist.

Ein anderer Ansatzpunkt könnte auch sein, sie mal zu fragen, was wäre, wenn Dir morgen etwas gesundheitlich passiert, wie würde denn in einer solchen Situation eine Lösung aussehen? Oder ihr passiert etwas? Höre doch mal rein, was ihre Meinung zu solchen problemorientierten Fragestellungen ist und wie lösungsorientiert sie das händeln würde oder könnte.

Es ist wenig hilfreich alles zu beklagen, sondern es wäre sehr viel besser und sinnvoller zu überlegen, wie sie am besten mit den Gegebenheiten und Tatsachen für sich umgehen kann. Sie soll doch Freude am Leben haben, nicht nur bedauern und alles ist schlecht und gegen sie - nein, das nimmt ihr nicht nur die Lebensfreude, sondern belastet auch Dich als Partner in nicht unerheblichem Maße. Ist ihr das eigentlich bewusst?

24.01.2019 19:25 • x 1 #68


Elvisett
Kannst du/ihr euch als Paar trennen aber als Familie nicht?!
Das ist nicht einfach aber kann ein Weg sein

24.01.2019 19:34 • x 3 #69


Mia2
Ich denke aber auch, dass deine Frau spürt, dass vieles nicht mehr so stimmt, dadurch kann keine Lebensfreude aufkommen, die Traurigkeit kommt hervor. Wenn du jetzt ehrlich an der Ehe arbeiten willst, dann mache es jetzt und investiere was. Eine kaputte Autobatterie fährt auch nicht wieder. Mache einen Kurzurlaub mit deiner Frau oder ein Wochenende ohne Kids . Frage sie, wohin sie will .Und nach dem Urlaub erklärst du ihr, was du dir wünschst, was Dir fehlt . Ihr braucht beide wieder Lebensfreude, damit ihr es zusammen schafft.

24.01.2019 20:03 • x 1 #70


E-Claire
Zitat von EsPasstNicht:
Und dann kam, was kommen musste: Mir scheint, Du liebst mich nur, wenn ich mich ändere. ich möchte aber bedingungslos geliebt werden.


@EsPasstNicht hast Du seit meinem Post mal überlegt, Hilfe für Dich in Anspruch zu nehmen? Hat sich auf Deiner Seite etwas getan?

Ich frage deshalb, weil zB eine Therapie für Dich Dir womöglich einen anderen Umgang mit dem von mir zitierten Satz ermöglichen würde.
Hier mal skizzenhaft: Bedingungslose Liebe ist Elternliebe. Als Eltern liebt man seine Kinder (im Idealfall, manchen Eltern mag dies nicht besonders gut gelingen) bedingungslos. Elternliebe ist aber keine Paarliebe.
Der Aufschrei nach bedingungsloser Liebe, der sich durch manche Paarbeziehung zieht, ist ein nicht berechtigter.

Das legitimiert natürlich nicht irgendwelche Volldeppen, die der Ehefrau ständig erzählen, sie müßten dünner sein um wieder geliebt zu werden oder Ehedrachen, die Beziehungskommunikation mit Kummerkasten verwechseln und deshalb den Ehemann nur lieben, wenn er sich etwas über Tante Ernas neuen Hund anhört.

Aber zu verstehen und zu verinnerlichen, daß bedingungslose Liebe keine Grundlage einer Partnerschaft auf Augenhöhe ist, weil es da um etwas völlig anderes nämlich den Wunsch nach Elternliebe geht, hilft solche Gespräche zukünftig besser zu führen und zeigt Dir auch einen Weg aus Deinem moralischen Dilemma heraus (das nur auf den ersten Blick eins ist).

Wenn ich mal ein Bild bemühen dürfte: Im moment wirkst Du und was Du hier darstellst so auf mich, als würde sie dich mit ihren Androhungen und ansonsten sehr passivem Verhalten kidnappen. Du bist das Opfer, das gefangen gehalten wird.
Alle Deine Appelle an Deine Frau, sie müsse etwas ändern, wirken auf mich, als würdest Du, das Opfer darum betteln, daß sie Dich bitte befreit.

Damit verbringst Du unendlich viel Zeit.

Diese könntest Du aber auch damit verbringen, zu lernen, wie Du Dich selbst befreist.

Ihr setzt Euch die ganze Zeit gegenseitig Schachmatt: Du sagst, sie muß sich ändern; sie sagt, sie will bedingungslos geliebt werden.

Und keiner bewegt sich.
Da scheinen echte Elemente von Co-Abhängigkeit und auch sog. Enablers drin zu stecken.

Ich kann dir nur raten, was ich Dir bereits vorher geschrieben habe, such Dir jemanden, der Dir (!) hilft, Wege zu finden. Werde stark und lerne, wie Du das Gefängnis selbst verlassen kannst.
Verlange nicht Veränderung von anderen, sondern geh Deine höchstpersönliche Veränderung an.

Ansonsten nämlich bist Du im Grunde genommen nicht ein Deut besser als Deine Frau.

24.01.2019 20:32 • x 5 #71


K
Zitat von E-Claire:
Bedingungslose Liebe ist Elternliebe. Als Eltern liebt man seine Kinder (im Idealfall, manchen Eltern mag dies nicht besonders gut gelingen) bedingungslos. Elternliebe ist aber keine Paarliebe.

Ein sehr interessanter Aspekt, den Du auch in den Mittelpunkt deiner Betrachtungen stellst. Vieles was Du dazu ausführst - ist nachvollziehbar.

Deine Schlussfolgerung dazu folgerichtig und konsequent. Eine sehr subtile Betrachtungsweise.

24.01.2019 20:48 • x 2 #72


E-Claire
Zitat von _Konstantin:
Ein sehr interessanter Aspekt, den Du auch in den Mittelpunkt deiner Betrachtungen stellst. Vieles was Du dazu ausführst - ist nachvollziehbar.


Danke Dir. Und Du hast sicher Recht, das ist ein Aspekt, der sich immer mal wieder durch meine Beiträge zieht.

24.01.2019 20:54 • x 1 #73


D
Ich glaube wenn du dich von ihr trennt wirst du einige Zahnräder in ihr zum drehen bringen. Sie wird aufwachen.

Trenne doch doch zuerst auf Probe.

24.01.2019 22:26 • x 2 #74


E
Zitat von E-Claire:

@EsPasstNicht hast Du seit meinem Post mal überlegt, Hilfe für Dich in Anspruch zu nehmen? Hat sich auf Deiner Seite etwas getan?

Ich frage deshalb, weil zB eine Therapie für Dich Dir womöglich einen anderen Umgang mit dem von mir zitierten Satz ermöglichen würde.
Hier mal skizzenhaft: Bedingungslose Liebe ist Elternliebe. Als Eltern liebt man seine Kinder (im Idealfall, manchen Eltern mag dies nicht besonders gut gelingen) bedingungslos. Elternliebe ist aber keine Paarliebe.
Der Aufschrei nach bedingungsloser Liebe, der sich durch manche Paarbeziehung zieht, ist ein nicht berechtigter.

Das legitimiert natürlich nicht irgendwelche Volldeppen, die der Ehefrau ständig erzählen, sie müßten dünner sein um wieder geliebt zu werden oder Ehedrachen, die Beziehungskommunikation mit Kummerkasten verwechseln und deshalb den Ehemann nur lieben, wenn er sich etwas über Tante Ernas neuen Hund anhört.

Aber zu verstehen und zu verinnerlichen, daß bedingungslose Liebe keine Grundlage einer Partnerschaft auf Augenhöhe ist, weil es da um etwas völlig anderes nämlich den Wunsch nach Elternliebe geht, hilft solche Gespräche zukünftig besser zu führen und zeigt Dir auch einen Weg aus Deinem moralischen Dilemma heraus (das nur auf den ersten Blick eins ist).

Wenn ich mal ein Bild bemühen dürfte: Im moment wirkst Du und was Du hier darstellst so auf mich, als würde sie dich mit ihren Androhungen und ansonsten sehr passivem Verhalten kidnappen. Du bist das Opfer, das gefangen gehalten wird.
Alle Deine Appelle an Deine Frau, sie müsse etwas ändern, wirken auf mich, als würdest Du, das Opfer darum betteln, daß sie Dich bitte befreit.

Damit verbringst Du unendlich viel Zeit.

Diese könntest Du aber auch damit verbringen, zu lernen, wie Du Dich selbst befreist.

Ihr setzt Euch die ganze Zeit gegenseitig Schachmatt: Du sagst, sie muß sich ändern; sie sagt, sie will bedingungslos geliebt werden.

Und keiner bewegt sich.
Da scheinen echte Elemente von Co-Abhängigkeit und auch sog. Enablers drin zu stecken.

Ich kann dir nur raten, was ich Dir bereits vorher geschrieben habe, such Dir jemanden, der Dir (!) hilft, Wege zu finden. Werde stark und lerne, wie Du das Gefängnis selbst verlassen kannst.
Verlange nicht Veränderung von anderen, sondern geh Deine höchstpersönliche Veränderung an.

Ansonsten nämlich bist Du im Grunde genommen nicht ein Deut besser als Deine Frau.


Wow, danke, guter Text!

25.01.2019 01:22 • x 1 #75


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