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Das "neue" Leben NACH dem Narzissten/Lügner/Soziopathen

R
Wie schaut es bei euch mit der Offenheit für eine neue Beziehung aus?
Und könnt ihr Menschen anderen Geschlechts noch vertrauen?

Nächsten Monat sind es bei mir drei Jahre her, dass meinem Pseudologen sein Lügengerüst zusammen gebrochen ist und ich kann mir eine neue Beziehung beim besten Willen immer noch nicht vorstellen.
Was das Vertrauen betrifft, da sage ich mittlerweile, dass man(n) mich nur noch positiv überraschen kann.

05.07.2014 10:31 • #16


I
Ich sehe jetzt alles sehr viel klarer und lass mich nicht mehr auf so viel Komplimentengedusel ein. Das kommt mir sehr zu gute.

Mein Selbstwert ist sehr gestiegen, dass ich auf Komplimente nicht mehr so abfahre und es viel gelassener nehme und nicht mehr so drauf angewiesen bin.
Das schützt mich selber ungemein und ich kann selber schalten und walten. Notfalls sogar selber die Initiative ergreifen und mich denn noch sehr gut abgrenzen.

Also, von daher, gehe ich gestärkt aus der Situation hervor.

Und wenn ich merke, dass mir von der Seite einer Eingrätscht und nicht positiv auf mich einwirkt, sondern mich destabilisieren möchte, in dem er sich negativ äussert, dann spreche ich das sofort an und lasse es nicht zu, oder in Raum stehen.

05.07.2014 10:42 • x 1 #17


A


Das "neue" Leben NACH dem Narzissten/Lügner/Soziopathen

x 3


Amilie
Danke für diesen Thread, Ralitsa, eine sehr gute Idee !

Bei mir ist es ca. 1,5, Jahre her, dass das Lügengerüst des N. zusammengebrochen ist.

Ca. 1 Jahr habe ich danach gebraucht, um WIRKLICH zu kapieren, was da gelaufen ist. Und in dieser Zeit einen gefühlten Todeskampf erlebt.

Warnzeichen gab es im Nachhinein betrachtet schon anfangs, aber da wusste ich naiverweise noch nicht, dass es solche Menschen gibt, zudem war ich es zuvor gewohnt, in Beziehugen zu sein, die mir nicht guttaten, also hohe Frust -Toleranzgrenze.

Also zu dem Leben DANACH:
1. Der wichtigste Punkt ist wohl zuerst, sich
BEWUSST zu sein, und es zu akzeptieren,
was passiert ist,
und dass man das NIE WIEDER WILL.

Damit verbunden ganz klar die Kontaktsperre,
und sich nicht kaputtmachenlassen,
wenn man mal einen Rückfall hatte, sei es
auch nur via Mails schauen etc. Letzteres
also annehmen, dass es mal vorkommen kann,
denn die emotionale Seite meldet sich wohl
eventuell doch mal wieder, von wegen das
darf doch nicht wahr gewesen sein, was da
passiert ist. (so ists jedenfalls teils noch bei
mir).

2. An sich glauben.

3. An dem Punkt ansetzen, an dem man Stand,
bevor man an den N. geraten ist.

4. Gespräche mit Fachleuten suchen, die sich
mit dieser Problematik auskennen (ist meiner
Erfahrung nach NICHT bei allen
Psy-therapeuten der Fall).

5. Fachliteratur lesen, zB Borderline brach Herz,
oder die Masken der Niedertracht

6. Sein eigenes Leben wieder aufbauen, und
annehmen, dass zuerst ggf. nur Babyschritte
möglich sind.
Dabei schauen, ob es (neue) Sachen gibt, die
einem wirklich Spass machen, und diese tun.
Ggf. ganz neu anfangen, einen Lebenstraum
verwirklichen.

7. Akzeptieren, dass es auch mal wieder Zeiten /
Momente gibt, in denen es einem mies geht,
schließlich wurde die Seele zuvor
ausgeräuchert.
Aber dabei auch derart mit der Einstellung
rangehen, dass es weniger wird.

8. Hier lesen und schreiben

Weiteres hierzu wurde ja schon super von Vorschreibern hier aufgelistet.

NEUE MÄNNER ?
Ganz genau hinschauen, was das für einer ist.
Ggf. ist die alte Erfahrung noch nicht abgearbeitet, und man zieht daher unbewusst wieder Ähnliche an.
Ich habe jedenfalls noch keinen gefunden, würde aber gerne .

05.07.2014 11:20 • x 2 #18


J
Die emotionale Besitzergreifung eines N oder Psychopathen wirkt wesentlich im unbewussten des Opfers.

Wenn das unbewusste , namenlose ES erst mal den Besitzer akzeptiert hat, ist jedes denken unnötig, weil das ICH gradezu machtlos ist.

Die frage, wie konnte mir das passieren, ist daher nicht beantwortbar.

Aber die frage, wie passiert mir so etwas nie wieder, ist beantwortbar.

Jay

05.07.2014 11:30 • x 2 #19


I
Ich habe es zugelassen, weil er mir meine gesammelten Träume auf dem Silbertablett servierte.

Die totale Aufwertung meiner Person. Da sah er noch so verdammt gut aus. So dass ich dachte, so jemanden habe ich doch gar nicht verdient und endlich erkennt mich mal jemand in meiner ganzen Schönheit an, wo ich manchmal selber zweifelte. Er fand alles toll an mir, nur dann begann das Spiel mit dem Niedermachen in Form von Beschimpfungen und meinem Gehirn, was angeblich nicht richtig funktionierte.

Die ewigen Drohungen des Verlassen werden. Die Aufwertung zur Traumfrau, das entziehen und beschimpfen, aufs Übelste.
Sein flirten um mich zu destabilisiere, denn wenn ich dann anfing selber zu flirten, dann wurde er tierisch eifersüchtig und liess seine Flirterei von einer auf die andere Sekunde sein, um mich dann einen halben Tag lang zu beschimpfen und die ganze Beziehung in Frage zu stellen.

Schlicht ein Psycho, der es aufs übelste ausnutzte, dass er gut aussah und sich diese Bestätigung gnadenlos von allen Seiten holte um dann zu sagen, dass er mit mir zusammen wäre. Aber seine Bestätigung hat er erstmal gehabt und hat dann die anderen gnadenlos im Regen stehen lassen.

Alles um sein eigenes Ego zu puschen. Mir dann durch die Blume zu sagen, dass ich was ganz besonderes sei, dass er mit mir zusammen wäre eine Auszeichnung, aber immer auf den Sprung sein könnte. Dann aber unendliche Liebesgeschwüre und von Hochzeit und ewiger Liebe sprechen.

Das macht einen total kirre. Der wusste die Knöpfe zu drücken wie kein Zweiter.

Dadurch habe ich natürlich sehr viel gelernt, auch was das an Land ziehen von Menschen angeht, sodass jetzt alle die dies drauf haben, eine Ebenbürtige gefunden haben, die die Sache blitzschnell durch schaut.

Natürlich hat es meine Seele sehr verletzt und ich musste mich da raus ziehen, weil ich sonst untergegangen wäre.

Nun hab ich dafür mein Päcken an Erfahrungen geschnürt, mit dem ich gestärkt weiter ziehen kann. Nun müssen leider die anderen sich wärmer anziehen, weil ich nicht mehr so schnell glaube. Dadurch bin ich die Stärkere.

Ist das jetzt schlecht?
Ich bin mir noch nicht ganz sicher.

Aber ich bin viel achtsamer geworden.

05.07.2014 11:56 • x 3 #20


I
@ Jay da Belliou

Schreib doch mal bitte deine Sicht der Dinge, wie man es vermeiden kann, das einem so etwas noch einmal passiert.

Denn ich bin ja offensichtlich am kämpfen, dass ich nicht noch einmal auf so jemanden stosse.

Wobei ich mich natürlich wieder nach Innigkeit und Intimität sehne. Bitte nicht mit S. verwechseln. Also nach echter Nähe und Geborgenheit.

Da wird man dann schluderig, weil die Bedürftigkeit da ist und man kann leicht wieder in etwas rein rutschen, wo man die Zügel komplett aus der Hand gibt.

05.07.2014 12:09 • #21


R
Eine Freundin rief mich eben an und sagte mir, dass mein Pseudologe (der jahrelang eine Doppelbeziehung, ein echtes Doppelleben mit zwei Frauen führte) in Singlebörsen nach neuen Opfern sucht.
Unter seinem echten Namen und Wohnort.
Jedoch diesmal lieber jüngere Frauen...die älteren (die andere Frau war 10 Jahre älter als ich und er) und gleichaltrigen Frauen sind ihm wohl mittlerweile zu gefährlich geworden lol

Ich habe mir eines der genannten Profile mal angeschaut:
ER ändert sich NIE.
Narzissten werden immer Narzissten bleiben, sie kommen nicht aus ihrer Haut raus.
Die Haut, die der Psychiater Dr. Röhl Eisenpanzer nennt.

Seiner Bilder sprechen Bände:
Er im Anzug mit Einstecktuch.
Er vor Bildern im Warhol-Style, die IHN portraitieren.
Er, wie er sich in einem Nightclub positioniert.
Er in seinem Sportwagen-Cabrio.

Er hat es also immer noch nötig, sich über Oberflächlichkeiten zu definieren und glaubt, dass er nur mit solchen Dingen überzeugen und ködern kann.
Er sucht nach einer Komplizin, einer Komplementär-Narzisstin, der das wichtig ist, damit Beide sich eine Zeitlang in ihrer erfundenen Scheinwelt aufgeilen können.

Als ich das Profil und die Bilder gesehen habe, musste ich nur lachen und er tut mir leid, dass er nicht aus seiner Haut heraus kommt und sich nicht weiter entwickelt hat und immer noch denkt, dass er anders bei Frauen nicht zu Potte kommt, wenn er nicht seine Besitztümer präsentiert.
Er ist einfach nur dumm, denn auch er kann mal an die falsche Frau geraten, die noch Oberflächlicher und Abgekochter als er ist und die ihn nur benutzt und missbraucht um ihren Narzissmus zu stillen.

Und das ist ein Teil meiner Weiterentwicklung, dass ich darüber nur lachen kann und er mir leid tut.

Was aus der anderen Frau geworden ist, ob sie sich von ihm getrennt hat oder er von ihr, dass weiß ich nicht.
Sie ist damals bei ihm geblieben und sie hat sogar noch um ihn gekämpft, dass er bei ihr bleibt.

Das ist auch eine Weiterentwicklung von mir:
Reisende lasse ich nur noch ziehen und ich frage nicht mehr nach dem Warum oder dem Weg.

Er sagte, als ich zu ihm sagte, dass ich eine Entschuldigung von ihm verlange, dass er sich nicht entschuldigen müsse, denn er wäre zu BEIDEN FRAUEN IMMER GUT GEWESEN!

05.07.2014 12:11 • x 1 #22


I
Aber Ralitsa, da hattest du es ja mit einem einfachen Narzissten zu tun. Der versteckte sich ja nicht mal. Das war dann ja einfach. Im Gegenteil, kann man dir vorwerfen, dass du auf die Sachwete abgefahren bist.
Und wenn er offen zwei hatte, dann war er auch in dem Punkt ehrlich.

Viel komplizierter wird es, wenn er alles abstreitet und so tut, nach aussen hin, dass er das Auto und alles andere nicht benötigt und so einen auf Weltmännisch und unabhängig von den gesellschaftlichen Normen und sehr gut durchreflektiert macht.

Das sind dann die Hasenbraten, die richtig gefährlich sind. Immer auf understatement und unabhängig tun, aber im Grunde genauso nach Anerkennung haschend, nur viel verdeckter und gewiefter.

05.07.2014 12:34 • x 3 #23


M
Hallo Ralitsa,

na dass ist ja ein besonderes Exemplar von Schniegel-Wutz

Nachdem ich nun monatelang in Deinem alten thread geschrieben analysiert habe - was enorm wichtig war, um mich selbst wieder klar zu kriegen und getrennt zu bleiben - spricht mich dieser thread nun sehr an. Es geht um das Leben danach, im Hier und Jetzt! Danke Dir, für beide threads

Es geht um mich, nicht mehr um ihn. Das erlebe ich als sehr befreiend. Es eröffnen sich nun soviele Möglichkeiten: Zeit, Energie, neue Ziele und die Ruhe, diese anzustreben.

Ich habe geliebt, ich habe gelitten, ich habe gelernt und lebe noch. Ich stehe noch auf meinen Füßen und setze diese einen Schritt vor den anderen, bewusster als je zuvor in meinem Leben.

Ich werde mich gewiss nochmal auf eine Beziehung einlassen können. Irgendwann. Dann, wenn es soweit ist! Ich genieße zum ersten Mal in meinem Leben mein Single-Dasein. Ein Mann würde mich aktuell eher stressen und von meiner Heilung ablenken.

Liebe Grüße Momo

05.07.2014 12:39 • x 3 #24


P
Also ein Hasenbraten bin ich nicht aber ich stehe wirlich nicht auf so welche gesellschaftorientierten Hampelmänner.

Da sind mir die charakterstarken, die auch zu ihren Mängeln stehen und keinen auf obercool machen lieber.

Mein Freund war arbeitssuchend und heute ist er ein gemachter Mann.
Umgekehrt geht die Rutsche auch runter.

Tja und was hat man von alldem Prunk, wenn sich da ein Mistkerl hinter versteckt?

05.07.2014 12:42 • x 1 #25


R
Zitat von ICH...:
Aber Ralitsa, da hattest du es ja mit einem einfachen Narzissten zu tun. Der versteckte sich ja nicht mal. Das war dann ja einfach. Im Gegenteil, kann man dir vorwerfen, dass du auf die Sachwete abgefahren bist.
Und wenn er offen zwei hatte, dann war er auch in dem Punkt ehrlich.

Viel komplizierter wird es, wenn er alles abstreitet und so tut, nach aussen hin, dass er das Auto und alles andere nicht benötigt und so einen auf Weltmännisch und unabhängig von den gesellschaftlichen Normen und sehr gut durchreflektiert macht.

Das sind dann die Hasenbraten, die richtig gefährlich sind. Immer auf understatement und unabhängig tun, aber im Grunde genauso nach Anerkennung haschend, nur viel verdeckter und gewiefter.


Meiner hatte sechs Jahre lang sein Doppelleben geheim gehalten.
Als ich ihn kennenlernte wusste ich NICHTS von ihm, was er hat und was nicht.
Er log, was seine akademische Ausbildung betraf (ist am Ende heraus gekommen). Er sagte Allen, er habe ein Diplom einer Zürcher Universität mit sehr gut.
Ich wollte das mal sehen, nachdem mit der Zeit einige Widersprüche aufgetaucht sind.
Als er dann in Zugzwang gekommen ist, hat er sich das selbst zurecht kopiert.
Viele seiner Uhren, mit der er sich gern im Berufsalltag geschmückt hat, waren im Nobeluhrenverleih in Düsseldorf ausgeliehen.
Ich habe ihm immer gesagt, wenn er zu mir kommt und mit mir unterwegs ist und bei (meinen) Freunden ist, dann soll er OHNE seine Möchtegern-Statussymbole kommen.
Ich habe da nichts mit zu tun.

05.07.2014 12:54 • x 1 #26


Z
Beziehung zu einem neuen Partner?...!

Im Moment fehlt mir außer S.x nichts! Und der, den ich am Schluss mit dem Narz hatte, fehlt mir mir bestimmt nicht!
Was mich tröstet: All die Aussagen, dass sich ein N. nicht ändert. Wenn ich mir jetzt vorstelle (was zeitweise schmerzhaft ist), wie er mit der Next glücklich ist, stoppe ich meine Gedanken sofort. Er hat sich weder äußerlich noch innerlich geändert- Glück sieht anders aus!

Im Moment freut es mich, wenn ich Männer treffe, die offen, kultiviert und warmherzig sind. Ich beginne den Unterschied wahrzunehmen. Das ist doch schon mal was Gutes! Und das genügt mir im Moment.

Ich will keine neue Beziehung und ich werde auch nicht mehr einem Mann Hoffnung machen, dass ich ihn in seiner Entwicklung unterstütze oder dazu da bin ihn glücklich zu machen. Ab sofort will ich gefunden werden und so angenommen werden wie ich bin.

Sollte sich doch jemand finden, muss er viel Geduld mitbringen. Denn ich lass mir Zeit!

Ich habe keine Angst, an den Falschen zu geraten. Denn ich erwarte mir von einer neuen Beziehung nicht mehr das, was ich in jungen Jahren erwartet habe. Aber bei dem, was mir wichtig ist, will ich keine Kompromisse machen!

05.07.2014 13:05 • x 1 #27


J
Zitat von ICH...:
@ Jay da Belliou

Schreib doch mal bitte deine Sicht der Dinge, wie man es vermeiden kann, das einem so etwas noch einmal passiert.

Denn ich bin ja offensichtlich am kämpfen, dass ich nicht noch einmal auf so jemanden stosse.

Wobei ich mich natürlich wieder nach Innigkeit und Intimität sehne. Bitte nicht mit S. verwechseln. Also nach echter Nähe und Geborgenheit.

Da wird man dann schluderig, weil die Bedürftigkeit da ist und man kann leicht wieder in etwas rein rutschen, wo man die Zügel komplett aus der Hand gibt.



Zuerst denke ich, dass man sie nicht einfach erkennen kann, die n.
Es sind nicht nur die angeber und sportwagenfahrer. Sie kommen auch als pfarrer oder menschenrechtler daher.

Es sind die dunklen flecken im herz, die die meisten von uns haben, die uns anfällig machen.
Die flecken, die sich nach liebe sehnen und dann dem n als knöpfchen dienen.

Die muss man erkennen und selbst ausleuchten.
Leicht gesagt. Das ist mir klar.
Es sind die signale, die wir unserem unbewussten senden, die so wichtig sind und extrem mächtig.

Hast du nur einen Stuhl zuhause am Esstisch und nur ein kopfkissen im bett, wirst du nur sehr schwer einen Partner finden.

Wo denkst du, wird es gefährlich?

1. Ich liebe dich über alles
2. ich liebe dich, weil....
3. ich liebe dich, aber.....
4. ich liebe dich, wenn....
5. ich liebe dich nicht, es sei denn....
6. ich hasse dich.....

05.07.2014 13:08 • x 1 #28


P
Liebe Ralitsa,
liebe alle,

ich habe mich am Anfang der Trennung sehr viel mit diesem Thema beschäftigt, Sachbücher und Google waren dahingehend meine ständigen Begleiter. Was mir dabei allerdings nie gefallen hat, geschweige denn in irgendeiner Form geholfen hat, sind Aussagen wie z.B. die o.a. zitierte (irreparabel, kaputt, kein Leben danach, etc.). Es ist löst einen extra fahlen Beigeschmack aus, ist sehr negativ behaftet und nimmt dem Leidenden zusätzlich noch die Hoffnung jemals wieder ein normales Leben führen zu können. Zumindest erging es mir anfangs so.

Ich mied also Beiträge dieser Art indem ich Erfahrungsberichte von denjenigen googelte, die´s GESCHAFFT haben. Und an genau diesen positiven Berichten blieb ich hängen, da sie mich bestärkten, dass alles wieder gut werden wird, anstatt mich noch mehr herunterzuziehen.

Ich stieß dann 2 Monate nach meiner Trennung, auf das von Dir eröffnete Thema suche Ex-Partner von..... Hier gab es den Austausch mit Gleichgesinnten, in einer Form, die ich in keinem anderen Forum fand. Hier wurde nicht nur gelitten, sondern auch Zuversicht von Usern, die wirklich froh sind, ihr EXemplar los zu sein, gestreut. Und DAS hielt mich fest. Es ist immer noch so, dass ab und zu mal einige alte User vorbeischauen und so viel positive Energie und vor Allem Hoffnung mit ihren Beiträgen eines neuen schönen und sogar besseren Lebens einbringen. Es ist für mich auch schön zu sehen/lesen, wie sich User, die noch aktiv dabei sind (ich zähle mich dazu) aus der Trauerschleife, der Wut und dem emotionsgeballten WirrWarr über das Unfassbare herausgezogen haben.

Nun, hier sind meine Antworten:

Zitat:
Wie sind wir zurück ins Leben gekommen?


-Unendliche Gespräche mit guten Freunden und meiner Mutter

-Therapie, die ich kurz vor der Trennung (ohne PS Wissen) beantragte und bis heute 1x monatl. in Anspruch nehme

-Sachbücher (Wenn Frauen zu sehr lieben, Masken der Niedertracht, Ich stehe nicht mehr zur Verfügung, Ab heute kränkt mich niemand mehr),

-Forum,

-Internetseiten zum Thema (em-life Forum, re-empowerment, Hypthesis too simple, Lisa E. Scott - it´s all about him)

-heulen, heulen, heulen

-verstehen wollen (geht nicht)

-A-Loch Buch eröffnet und alle Abwertungen und Mißbräuche reingeschrieben. IMMER und sofort, wenn mir etwas einfiel (räumt das Gehirn auf). Kamen Gedanken wie z.B. er kann aber auch so lieb sein und wir hatten doch auch so schöne Zeiten, immer wieder ins Buch geschaut.

-erstmal funktionieren. Mir Zeit zur Verarbeitung geben. Egal wie lange es dauert.

-täglich 5 positiv am Tag erlebte Dinge notiert (selbst die kleinsten)

-Rückfälle nicht mehr als negativ gedeutet und angenommen

-MEINE Anteile erkannt (WARUM bin ich geblieben, WARUM hab ich mir so Vieles gefallen lassen)

-EINGESTEHEN (sehr schwer), dass ich nach der Verliebtheitsphase in eine Abhängigkeit rutschte. 1. subtile Abwertung begann nach 4 Monaten, die anderen ließen nicht lange auf sich warten, Abstände wurden immer kürzer, Liebe konnte dadurch nicht entstehen.

-AKZEPTANZ, dass ich es war, die ihn gewähren ließ

-Fokus immer mehr von ihm und seinem Drecksverhalten weg und auf mich gelegt

-Meine Vergangenheit beleuchtet und mich intensiv damit beschäftigt

-Meine Geschichte auf ein Word Dok. geschrieben (schreiben hilft unglaublich)

-AUFGEHÖRT ihn verstehen zu wollen und sein Verhalten und seine Trinksucht mit aber er hatte doch so eine schlechte Kindheit für mich zu rechtfertigen/zu entschuldigen/zu begründen.

Zitat:
Wie sieht unser Leben heute aus?


Nach 9 Monaten bin ich sehr zufrieden und habe sehr oft Glücksgefühle, die ich so noch nicht bei und in mir kannte. Denn ich habe mein Lebtag mein Wohlbefinden von anderen abhängig gemacht. Jetzt mache ich es von MIR abhängig. Ich gestalte mein Leben und lasse es nicht mehr fremdbestimmen.

Zitat:
Was haben wir aus den Erlebnissen gelernt?


-Ich setzte für mich Grenzen, und wäge ab inwieweit ich eine eventuelle Überschreitung zulassen kann, ohne, dass für mich Schaden ensteht oder Unwohlsein auslöst.

-Ich lasse mir meine Wahrnehmungen und Gefühle nicht mehr absprechen. Heißt, ich WEISS, was ich fühle und lasse mich nicht mehr dahingehend manipulieren, dass es falsch, übertrieben oder Blödsinn sei, was ich fühle.

- IMMER auf meine Wahrnehmung und mein Bauchgefühl zu hören. Es nicht mehr zu ignorieren. Wenn sich für mich etwas falsch anfühlt, dann IST es FÜR MICH falsch.

-Nicht das permanent ungute Gefühl und Unwohlsein in einer Beziehung/Freundschaft beiseite zu legen und mich nur an Gutem festzukrallen/zu hoffen, und somit das Schlechte für ein paar Liebeskrumen hinzunehmen, zu tolerieren.

-Komplimente und Kritik annehmen, ohne meinen Wert davon abhängig zu machen oder in Frage zu stellen

-Der Gedanke, wer bin ich denn, um Liebe betteln zu müssen

-Nicht mehr gefallen zu wollen. Mich nicht zu fragen und dahingehend zu verhalten könnte ich ihm gefallen. Was kann ich tun, um mich für ihn interessanter zu machen, noch lieber zu sein, wenn Distanzspielchen zur Macht und Kontrolle benutzt werden. Wichtig ist, könnte ER MIR gefallen, oder gefällt er mir (hier geht es nicht um oben gelassene Klodeckel, oder sonstige kleine Macken mit denen ich sehr gut bei einem Mann leben kann)

-Keine Energie und Zeit mehr in Fässer ohne Boden zu investieren

-Mir die alleinige Beziehungs/Freundschafts/Vertrauensarbeit überhelfen zu lassen und mich als Retterin und Therapeuthin benutzen und dabei meine Bedürfnisse außer Acht zu lassen

-Konsequenzen aus mir gegenüber respektlosem Verhalten zu ziehen

Zitat:
Wie haben wir uns seitdem verändert? (Positiv und Negativ)


Ich bin noch dabei zu lernen und gewisse Dinge nicht nur vorzuhaben, sondern diese auch umzusetzen. Das klappt bis jetzt sehr gut. Es geht nicht darum in geballter Ladung den Trotzkopf zu spielen und jedem vor den Kopf zu stoßen, der mir nicht paßt, sondern in kleinen Schritten und Übungen im alltäglichen Leben dafür zu sorgen, dass meine Bedürfnisse nicht mehr untergehen.

Nun, die, die ich davor/dabei einmal war, die möchte ich nicht mehr sein. Ich spüre dahingehend eine deutliche Veränderung, die mich sehr zufrieden stellt und auch positiv überrascht.

Ich hinterfrage Schuldgefühle und schlechtes Gewissen, wenn es aufkommt und weiß viel besser damit umzugehen, sehe oft wie unbegründet diese Gefühle sind.

Ich verurteile mich nicht mehr für meine selbsternannten Fehler, meine Vergangenheit, mein ausharren in destruktiven Beziehungen sondern lerne daraus. ENDLICH !

Ich schätze mehr denn je, alles Gute und die schönen Beziehungen, die ich führte, und reflektiere, dass ich mir selbst manches Mal sehr viel verbaut und vorgemacht habe.

Ich sehe und vergebe mir, dass auch ich manches Mal sehr verletzt habe oder Dinge tat, die nicht besonders fein anderen Menschen gegenüber waren.

Ich kann nach der destruktiven Beziehungserfahrung wieder normale Gespräche mit Männern führen, ohne dabei gleich eine PS zu wittern oder abzuscannen, zu analysieren ob sich eine Solche hinter Gesagtem verbergen könnte. Es gibt auch Menschen, die einfach nur manchmal unbedacht oder in gewissen Dingen taktlos sind. Da muß sich nicht gleich eine PS hinter verbirgen. Ich allein kann entscheiden, wie ich damit umgehe und verfahre.

Ich habe meine Mauern selbst eingerissen und laufe nicht mehr mit einem Schutzschild oder voller Mißtrauen durch die Gegend. Ich bin nicht dagegen gefeit nochmal auf so einen Menschen zu treffen, denn sie kommen ja in vielen Masken, doch gibt es viele feine und grobe rote Flaggen, auf die ich sehr achten werde.

Ich sage klar und deutlich, wenn, dass mich, oder WAS mich verletzt hat, und erkläre den Hintergrund. Wird sich dafür entschuldigt und kommt nicht wieder vor, und trotzdem wird kurz danach genau DAS GLEICHE wieder gemacht, hat die Entschuldigung für mich ihren Wert verloren. Ich rechtfertige es nicht mehr als unbedachte Aktion oder versuche die Gründe für dieses Verhalten zu erforschen, sondern ich ziehe ohne weitere Erklärungen daraus meine Konsequenzen (kürzlich passiert).

Mein Humor ist wieder da!

Ich kann wieder inbrünstig lachen, ohne dass ich es mir vermiesen lasse.

Ich kann mich wieder auf Ereignisse freuen, ohne das Gefühl vermittelt zu bekommen, ich dürfe meine Freude und Glück nicht mitteilen, weil der andere sich in ständig hausgemachten neuen Problemen und selbst auferlegten Baustellen suhlt.

Es ist mir egal ob ich 10kg mehr oder weniger wiege.
Die Menschen, die ich an meiner Seite habe scheren sich ebenfalls einen Dreck darum, weil sie mich für das schätzen, was und wie ich bin und nicht wie ich aussehe, oder mich als (Vorzeige)objekt sehen und verwenden.

Ich kann wieder über mich lachen, mich selbst auf den Arm nehmen, ohne dass daran angeknüpft wird um mich abzuwerten.

Ich habe tolle Menschen kennengelernt und hoffe sehr, dass sich daraus Freundschaften entwickeln.

Ich habe Menschen, die mir nicht guttun, die meine Veränderung nicht akzeptieren konnten, weil ich deren für mich vorgesehene Rolle nicht mehr erfüllte, ihren Erwartungen nicht mehr entsprach, gehen lassen.

Der Felsbrocken, der mein Herz so lang beschwerte löst sich Stück für Stück.

Mein schon immer vorhandener Lebenswille, der Glaube an das, was mich Schönes erwartet, ließ mich nie aufgeben, egal wie beschissen es mir nach der Trennung ging. Aber ehrlich, mir ging´s wesentlich dreckiger in der Beziehung. Mein Selbstschutz, meine noch vorhandene Würde und das bißchen übrig gebliebener Stolz ließen mich aus der Asche steigen, endlich aufwachen und einen Cut (mit ALLEM drum und dran) machen, den ich bis heute nicht ein einziges Mal bereut habe.

Ich habe 3 x on/off mit ihm gehabt, genauso wollte ich es, bzw. ließ es zu oder brauchte das, um der endgültigen Überzeugung zu sein DAS WAR´S ENDGÜLTIG.

Mein Beitrag ist lang geworden, doch ich hoffe, er gibt Zuversicht.

Alles Liebe,
Phoenix

P.S. Offen für neue Beziehung/Männer?

Denke ich nicht drüber nach.
Alles kommt, wie es kommen soll.

05.07.2014 13:13 • x 9 #29


B
Hallo,

ich freue mich diesen Thread gefunden zu haben auch wenn ich noch nichts davon gelesen habe. Die Schlagzeile ist das was mich schon seit Monaten bewegt und umtreibt.

Vielen Dank
besser

nun stürze ich mich in das Thema

05.07.2014 13:40 • x 1 #30


A


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