Das nicht so klassische Ende einer Affäre

Zitat von sade:

Es ist normal, dass Du überwiegend Schmerz empfindest.
Dennoch: laß ihn los. So wird das nichts. Warte, was passiert. Lebe aber inzwischen Dein Leben weiter, denn momentan kann oder will er nicht anders. Das musst Du einfach respektieren. Ich weiß nicht, ob er einfach überfordert ist und sich auf sein neues Leben erst einstellen muss. Möglicherweise hat er eine Sinnkrise-what ever: Du wirst da nur spekulieren können.
Es wird gerade Frühling, die Sonne scheint und es ist Zeit für einen Neuanfang. Fang auch neu an. Ob er dann später noch mal dazu kommt: wer weiß. Ich denke, dass die Zeit es zeigen wird. Vielleicht merkt er irgendwann, dass er Dich vermisst. Das kann er aber nur, wenn Du wirklich nicht mehr da bist.

danke für deine antwort. als ich das so gelesen habe musste ich an die worte meiner mutter zu meiner ersten urlaubsliebe denken. ich war damals 13 und verliebt in einen kellner in der türkei. als wir abreisten, heulte ich wie ein schlosshund. meine mutter tröstete mich dann und meinte: wenn du 18 bist, dann nimmst du einfach ne Freundin mit und ihr kommt nochmal hier her, dann kannst du ihn wieder sehen. das hat mich etwas getröstet und daran hab ich mich auch fest gehalten bis es schnee von gestern war. hab ihn natürlich nie wieder gesehen. und so wird es hier vlt auch sein. man kann es zwar nicht wirklich damit vergleichen, aber ich würde mir wünschen dass dieses fünkchen hoffnung genauso leise und unbemerkt stribt wie damals. dann seh ich wieder klar und werde fest stellen dass es nie hätte funktionkeren können. genau wie mit dem kellner in der türkei.

wenn Du den wieder vermisst, der Dich sicher nicht befreit ... (Songtext, Philipp Dittberner, Das ist Dein Leben...

Die Energie folgt der Aufmerksamkeit...und wenn wir die umlenken, verblasst das rosarote Bild irgendwann.
Ich hatte Glück in letzter Zeit sehr beschäftigt zu sein. Ich denke immer seltener an ihn, das Bild ist sehr verblasst, die Erinnerungen nicht mehr schmerzhaft.
Man muss sich halt zugestehen, dass es dauert...4 Jahre lässst man nicht mal so eben hinter sich in wenigen Wochen.

finita, so ist es. das lied hör ich gerne. ich wünsche mir dass die Erinnerungen verblassen. er kann mir nicht weiterhelfen und das hab ich verstanden. die schönen Erinnerungen tun dennoch weh. einfach, weil es unwiederbringlich zerstört ist.

Ich hab am Anfang sehr gelitten, dass die gemeinsame Zeit vorbei ist, wir haben so viel schönes zusammen erlebt und er hats einfach so weggeworfen, um nicht aufzufliegen.
Dann wars ihm wohl aber nicht so wichtig.

In einer bitterbösen Mail am Ende hab ich ihm geschrieben, dass er meine Träume nicht zerstören kann. Ich werde sie wahr machen, irgendwann, mit jemandem, der die selben Träume hat.
Er hat sich bitterlich über diese Mail beschwert, die scheint wohl gesessen zu haben .

Inzwischen macht mir das gar nichts mehr aus. Unlängst hat er sich beschwert, er müsse jetzt alleine auf Geschäftsreise gehen. Ich meinte nur, so hast du es gewollt.
Mir macht es nichts mehr aus.

Zitat von finita:

IUnlängst hat er sich beschwert, er müsse jetzt alleine auf Geschäftsreise gehen.

Ich würde mich echt schämen, sowas überhaupt als Problem wahrzunehmen, geschweige denn, es (ausgerechnet) bei Dir als solches anzusprechen. Was für ein hohler Jammerlappen - sei bloß froh, den wieder los zu sein.

Zitat:

Ich meinte nur, so hast du es gewollt.

Mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen. Und selbst das hätte er sich eigentlich denken können. Aber da war der Egoismus natürlich mal wieder vor. Hauptsache ich, ich, ich - was anderes kennen solche Figuren nicht.

Es war wohl ein jämmerlicher Versuch, an alte Erinnerungen anzuknüpfen.
Da er den Verlust seiner Komfortzone finita ziemlich spät betrauert, nehme ich an, dass die Harmoniezeit in seiner Ehe dann auch wieder vorbei ist. Hätte ich ihm vorhersagen können...eine Ehe, die hauptsächlich daraus besteht, einander abzuwerten, um Macht über den anderen zu haben, hat wohl wenig Aussicht auf dauerhafte Harmonie...

den letzten kontakt den ich mit ihm hatte waren wieder mehr oder weniger verzweifelte versuche die sache am laufen zu halten. er schrieb kaum mehr von sich aus. begründete dies mit fadenscheinigen aussagen wie: wir haben jetzt Handyverbot bei der arbeit, kann nicht mehr schreiben. früher hat er mir jeden abend und morgen geschrieben. und zwischendurch auch. ich habe ihn schon mehrmals gefragt warum er mir nicht einfach sagt wenn er kein interesse hat. ich bin die letzte die ihn da nicht in ruhe gelassen hätte. aber dafür brachte er den mut auch nicht auf. im Nachhinein klar, wieso sollte er? er hat noch nie gezeigt, dass er sowas wie rückgrat besitzt.

gestern hab ich zufällig seine exfrau und tochter beim einkaufen gesehen. mir wurde richtig schlecht. ich hab sie angesehen und mich gefragt wie es ihr wohl geht. eigentlich sollten wir mal zusammen einen trinken gehen, weil wir diesen Lappen beide los sind.

Aber jetzt hast Du ihn doch geblockt, oder?

Ich hatte gestern einen kleinen emotionalen Rückfall und glaubte ihn zu vermissen. Habs ausgehalten.
Und heute, nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe, fühle ich, dass ich nicht ihn vermisst habe.
Denn ihn, so wie er wirklich ist, vermisse ich überhaupt nicht. Es war mal wieder ein Trugbild meiner komischen Vorstellungen und Wünsche. Und noch nicht mal diese Wünsche haben Substanz und das nicht weil sie unrealistisch sind, sondern weil es gar nicht MEINE Wünsche sind, wenn ich ganz ehrlich zu mir bin.

Lass jemand anders mit dem Lappen putzen.

ja er ist geblockt. ich hab ihm als letztes noch gesagt, dass ich es schade finde und ich es gern mit ihm geschafft hätte. und das ich ihn wieder blockiere, nicht weil ich ghostingmachen will (hat er mir ja mal unterstellt) sondern weil ich nicht ewig warten kann bis evtl. mal wieder was von ihm kommt. hab dann noch kurz gewartet, es kam aber nichts mehr von ihm. dann habe ich ihn blockiert. ich weiss, ich hab mich damit gewisserweise wieder in die opferolle begeben. aber zur zeit bin ich das leider irgendwie auch. ich hab diese manipulationen einfach satt. meine letzte handlung war ehrlich und offen. das er darauf nicht eingeht war mir fast klar. aber nun kann ich es akzeptieren wie es ist.

Find es gut, dass Du es jetzt akzeptieren kannst. Akzeptanz ist der erste Schritt, quasi der Ground Zero von dem alles Neue beginnen kann.

Das was ich absolut schade finde...dass Du ihm immer wieder Deine Gefühlswelt dargelegt hast (hättest es gern mit ihm geschafft...), und das zu einem Zeitpunkt, wo schon alles, aber wirklich alles verloren war.
Bitte versteh das nicht als Angriff...ich bedaure einfach, dass der Lappen immer noch in den Genuss kommt Dein emotionales Leid zu erfahren.

Zur Opferrolle: nee...in dem Moment wo Du ihn geblockt hast, bist DU aktiv aus der Opferrolle ausgestiegen, denn DU hast entschieden, dem Schmierentheater ein Ende zu machen.

Adieu, Opferrolle!

ja mit opferolle meinte ich, das ich ihm meine gefühle wieder auf dem silbertablett serviert hab. aber ich wollte halt einfach ehrlich sein.

manipulationen gab es nämlich auch von meiner seite. ich hab die füsse still gehalten, immer darauf schielend dass sich das ganze zum positiven wendet. keinen druck mehr gemacht, einfach gewartet. auch eine form von Manipulation.

jetzt bin ich raus aus der opferrolle. es hat sich nicht mal viel verändert. es fehlen jetzt die highs in denen er sich meldete. aber es fehlen auch die Tiefpunkte. aber mit meinen schmerzen bin ich nach wie vor allein.

Zitat von Sleepless91:

ja mit opferolle meinte ich, das ich ihm meine gefühle wieder auf dem silbertablett serviert hab. aber ich wollte halt einfach ehrlich sein.

manipulationen gab es nämlich auch von meiner seite. ich hab die füsse still gehalten, immer darauf schielend dass sich das ganze zum positiven wendet. keinen druck mehr gemacht, einfach gewartet. auch eine form von Manipulation.

Da geb ich Dir absolut Recht! Ich glaube diese Erkenntnis ist Gold wert für die Zukunft. Die eigene Manipulation zu erkennen.

Noch ne Frage, Du wolltest damit ehrlich sein....? Wirklich? Oder hast Du nicht ganz tief in Dir gehofft, du würdest dadurch doch noch etwas verändern können? Dass er einsichtig ist usw. Ich frage das deshalb, weil es bei mir wohl so gewesen wäre...also auch ne Form der Manipulation.

Ich glaube, es ist nicht der Mann, den wir vermissen.
Es ist das Gefühl, geliebt und begehrt zu werden.
Ich hab 2,5 Jahre lang seine volle Aufmerksamkeit genossen.
Er hat jede freie Minute genutzt, um sie mit mir zu verbringen, ich konnte mich immer drauf verlassen, dass er sich meldet, er plante gemeinsame Zeit.
Auf einmal hörte das auf. Die Nachrichten wurden weniger, Termine wurden abgesagt, es kam nicht mal mehr das übliche ich liebe Dich.

Ich hab noch lange zu den üblichen Zeiten, an denen ermir sonst geschrieben hat, auf mein Handy gestarrt, ihn versucht, dazu zu bringen, wieder mehr Zeit mit mir zu verbringen. Ich wollte das Gefühl wieder haben, ihm wichtig zu sein.
Aber ich war nur noch eine nette Annehmlichkeit nebenbei, Lückenfüller, wenn grade nichts Wichtigeres mehr anstand.

Was mir persönlich sehr geholfen hat, mich zu lösen, war, aktiv die schlimmen Dinge aus den Erinnerungen abzurufen. Die Gefühle dazu, die Demütigungen, leeren Versprechungen, Zurückweisungen und der Schmerz, den ich dabei fühlte. Dann hat die Wut oft die Sehnsucht abgelöst.
Im Moment bin ich in so in einem gefühlsmässigen Niemandsland, grüble zwar noch zu oft, wie ein Mensch so sein kann (was mich definitiv nicht weiter bringt), aber der Schmerz ist weg und das Vermissen auch. Es hat viele kleine Schritte gebraucht, die einen waren schwer zu gehen, die anderen nicht so sehr.

Warum brauchen wir dieses Gefühl geliebt und begehrt zu werden? Natürlich ist das eins der menschlichen Grundbedürfnisse, aber es ist nicht normal, so sehr dafür zu leiden. Also muss ich mich fragen, warum ich das getan habe oder habe mit mir machen lassen, all das auszuhalten, nur für diese paar Glücksmomente.
Und am Ende wie ein Junky auf den nächsten Schuss zu warten oder darauf hin zu fiebern. Das ist krank. Das Problem liegt bei mir.

hm ich definiere manipulation so: sein eigenes verhalten bewusst kontrollieren oder steuern, mit einem ganz bestimmten ziel.

und mit meiner letzten ehrlichkeit, habe ich natürlich schon ein bisschen gehofft. das ist klar. aber 1. wusste ich, dass das eh nicht passiert und 2. habe ich komplett ehrlich, sozusagen im reinen mit mir, meine gedanken und gefühle dar gelegt. man könnte das bestimmt auch als manipulation sehen. aber ich stufe das für mich nun nicht so ein. da es komplett aufrichtig war. wenn ich früher fast implodiert bin und immer nur geschluckt hab, war das alles, aber nicht aufrichtig.

Hallo Sleepless, (schwitz, lese öfter in Foren, hab mich aber noch nie aktiv zu Wort gemeldet...), beim Lesen beeindruckte mich mal wieder, welche Zeitdimensionen bei solchen Dingen möglich sind (4 Jahre .... Jetzt Monate im Ablösungsprozess)... Ich glaube, mit am Schwierigsten ist die Passivität, die Dich daran hindert, den Trauerprozess schneller (!) zu durchlaufen. Meine ich so: Du erlebst etwas mit ihm, aus dem Du schließt, dass seine Gefühle für Dich anders/weniger geworden sind. Das tut natürlich sehr weh und die Trauer darüber, wie es einmal (anders) war, ist da. Der Prozess wird dann aber immer wieder unterbrochen durch (schlummernde) Hoffnung. Du blockierst ihn, bist dann bereit, Dich der Trauer zu stellen und willst abschließen. Dann nimmst Du die Blockierung raus (weil Du es einfach nicht glauben willst / kannst) und das Warten beginnt. Du bist dann ganz passiv, zwar wickelst Du Deine Tage ab, aber letztendlich ist das Hauptthema, ob er sich meldet und wenn ja, was er dann schreibt. Fiel mir auch auf, dass Du geschildert hast, dass auch früher immer ER den Kontakt aufnahm und nie Du. Insofern zieht es sich durch: Du fühlst Dich natürlich ausgeliefert, da ja quasi er das Steuer in der Hand hält und wünschst Dir natürlich, dass irgendwas kommt, wodurch Du Dich besser fühlst. Damit hat er (vielleicht sogar ungewollt) sehr viel Einfluss auf Dich und Dein Leben....