Das verpasste Gespräch

On/Off Geschichten sind immer toxisch und nicht romantische Missverständnisse. Eure inneren Kinder können mit ihren Verletzungen wohl nicht miteinander. Deinen jetzigen Partner bezeichnest du auch als toxisch.

Ich habe da eigene langjährige Erfahrungen. Das macht dich nur kaputt.

Dein Weg wäre aus meiner Sicht, beide Verbindungen klar zu kappen und für dich zu suchen, warum du in solche Verbindungen gerätst. Eventuell auch mit einem Therapeuten.

Kein Abschlussgespräch der Welt wird dich hier weiter bringen. Zumal, was willst du einem Lügner und Betrüger glauben, der vielleicht selbst sein Innenleben nicht kennt?

Und apropos, ich will ihm ja nicht hinterherrennen, aber heute nochmals kontakten? Den Widerspruch siehst du selbst.

Bitte kümmere dich darum, in dir selbst heil zu werden. Dann nimmt auch das Chaos im Aussen ab. Die Antworten liegen in dir und nirgendwo sonst.

Alles Gute!

Weißt du, es ist absolut in Ordnung, wenn du Dinge anders siehst als ich – das ist ja Sinn eines Forums.
Aber es ist nicht in Ordnung, wenn du so mit mir sprichst, als wärst du die einzige Person mit Überblick und Erfahrung, während ich offenbar komplett verloren durchs emotionale Leben stolpere.
Ich bin nicht deine Patientin. Ich bin ein Mensch, der hier sehr ehrlich, reflektiert und offen teilt – und dafür braucht es Mut.

Diese Art, von oben herab zu urteilen, mit Pathologisierung, Ferndiagnosen und Generalurteilen („kaputt“, „nur Therapie hilft“) – hilft niemandem. Sie verletzt. Und sie zeigt mir eher, dass du selbst noch in etwas verstrickt bist, das du nach außen projizierst.

Ich bin nicht auf der Suche nach einem Drama.
Ich bin auf der Suche nach einem Moment der Klarheit – mit mir, mit einem Menschen, der mir mal wichtig war.
Dass ich das nicht einfach wegwische, heißt nicht, dass ich schwach bin.
Es heißt, dass ich fühle. Und dass ich dabei nicht den Respekt verliere – auch nicht vor mir selbst.

Wenn du also wirklich helfen willst – dann bitte nicht, indem du mich analysierst.
Sondern indem du mir zuhörst, wie du selbst vielleicht auch mal gehört werden wolltest.

Ich möchte an dieser Stelle mal etwas Grundsätzliches sagen.

Es ist absolut legitim, dass man hier unterschiedliche Meinungen hat, Erfahrungen einbringt, auch kritische Perspektiven teilt.
Aber wie manche von euch das tun, hat mit ehrlichem Austausch nichts mehr zu tun – sondern mit emotionalem Hochmut, Zynismus und Herabsetzung.

Wenn jemand schreibt, dass ein Ex-Partner nach Jahren plötzlich auftaucht, dann ist das kein Aufruf zur Ironie-Parade.
Dann ist das eine Situation, die Unsicherheit auslöst, Fragen stellt – und manchmal eben auch Gefühle zurückholt, die man längst verdrängt hatte.
Dass einige hier sich dabei fühlen, als müssten sie das Ganze mit sarkastischen Untertönen („Seelenverwandter aus Übersee… real Love… wie im Film…“) kommentieren, finde ich einfach respektlos.

Ich bin kein Teenager auf der Suche nach Hollywood. Ich bin ein erwachsener Mensch, der etwas verarbeitet – offen, verletzlich und mit viel Reflexion.
Und es braucht schon ein gutes Maß an Arroganz, um sich über andere Menschen so wissend und überheblich zu stellen, während man sich selbst für „erfahren“ hält.

Es gibt einen Unterschied zwischen Klartext und Verachtung in hübsch verpackten Formulierungen.
Und ich finde, es ist an der Zeit, dass das hier wieder bewusst gemacht wird.

Zur ersten Frage: Ja, theoretisch hätte er auch einen Brief schreiben können. Oder eine Sprachnachricht. Oder einen Stein mit Nachricht in mein Fenster werfen.
Aber Menschen handeln selten rational, wenn Emotionen im Spiel sind.
Und ganz ehrlich: Ich fand die Geste trotz allem nicht übergriffig, sondern verwirrend – weil sie so direkt, so überraschend und gleichzeitig irgendwie schüchtern war.
Ich habe das nicht romantisiert, aber auch nicht als Angriff erlebt.
Dass er überhaupt zu dieser Handlung fähig war, sagt für mich eher, dass er emotional innerlich nicht abgeschlossen hatte.
Was daraus wird oder nicht wird, liegt ohnehin nicht mehr in meiner Hand – aber es verdient zumindest, nicht ins Lächerliche gezogen zu werden.

Zur zweiten Antwort: Ich danke dir für deine respektvolle Art, das anzusprechen.
Ich teile deine Sicht total – ein klärendes Gespräch kann auch darin bestehen, dass man sich in der Unterschiedlichkeit begegnet.
Ich gehe nicht in dieses Gespräch, weil ich auf ein Comeback hoffe. Ich gehe mit dem Wunsch nach Wahrhaftigkeit – in mir und zwischen uns.
Ob daraus Ruhe entsteht oder eine neue Perspektive: Ich weiß es nicht. Aber ich gehe offen – nicht blind.

Ich habe heute noch einmal ruhig nachgehakt, ob das Gespräch, das er letzte Woche vorschlug, überhaupt noch stattfinden wird.
Wenn es dazu kommt, würde ich vor allem verstehen wollen, was ihn zu dieser Geste bewegt hat – nicht im Sinne eines Vorwurfs, sondern aus dem Wunsch heraus, die Situation wirklich einordnen zu können.
Und falls es nicht dazu kommt, dann ist auch das eine Antwort. Und dann lasse ich es stehen.

@Wurstmopped

Ich verstehe den Gedanken hinter deinem Kommentar, aber ich möchte an dieser Stelle nochmal sagen:
Es gibt Dinge in meinem Leben – besonders, was meine aktuelle Beziehung betrifft – die ich ganz bewusst nicht im Detail öffentlich bespreche. Nicht aus Angst, nicht aus Verstecken, sondern aus Selbstschutz und Achtung vor der Komplexität der Situation.

Ich teile hier bereits sehr viel von meinem Inneren – mehr, als viele es vielleicht tun würden. Aber genau deshalb ziehe ich auch Grenzen, wo ich sie brauche.
Nicht alles muss im Forum auf dem Seziertisch landen, um authentisch oder „frei“ zu sein.
Freiheit zeigt sich nicht nur darin, was man erzählt – sondern auch darin, was man für sich behält.

Danke fürs Mitdenken – aber ich bitte darum, diese Entscheidung einfach zu respektieren.

Ich weiß nun wirklich nicht, was daran übergriffig sein soll, wenn man unangekündigt vor einer Tür steht. Das haben Menschen vor 2000 ständig gemacht als es keine Handys gab. Eine Tür ist da, zum da stehen, und eine Klingel zum klingeln.

Ich finde man kanns auch übertreiben mit Übergriffigkeit. - als hätte er damit ihre Persönlichkeitsrechte verletzt. Und mit Hollywood hat das nun auch wirklich nichts zu tun.

@chocomoko

Zitat von chocomoko:

Eine Tür ist da, zum da stehen, und eine Klingel zum klingeln.

Mitten in der Nacht und ohne in einer akuten Notlage zu sein?