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Dating einer Frau mit Antidepressiva

T
Zitat von Hansl:
10 mg Esc. ist eine gängige therapeutische Dosis. Absolut gängig und weit verbreitet. Zudem, um gleichmal die Experten aus der Diskussion zu nehmen: Es gibt keinerlei schwächere oder stärkere AD. Es gibt lediglich unterschiedlich Wirkungsformen. Dosen . Das einzige was man vielleicht bedenken muss ...

Nur um es kurz zu erwähnen: Ich bin Experte was dieses Thema betrifft, mehr als jeder andere hier.
Mehr sage ich jetzt nicht.

Tatsächlich kann es durchaus passieren, dass man das falsche AD bekommt, wenn es dumm läuft.
Deshalb darf da auch nur ein Psychiater (meistens auch Neurologen) ran und kein Hausarzt. Ist meine persönliche Meinung. Neurologen sind nicht automatisch Psychiater und Psychologen sind oft keine Ärzte, man muss da wirklich ein wenig aufpassen. Tatsächlich sind Psychiater auch Fachärzte für Psychotherapie aber das wissen die Wenigsten.
Warum dann Psychiater in der Regel nicht auch gleich Psychotherapie anbieten? Weil diese unbezahlbar wäre.

Das gängigste Antidepressivum (SSRI) ist Sertralin. Gut verträglich, kaum Nebenwirkungen, macht kaum müde und hilft wirklich recht gut. Zumal man über die Dosisanpassung durchaus viel erreichen kann, ganz gut bei Angststörungen aber auch gegen Zwangsstörungen.

Was schwächere oder stärkere ADs betrifft, so gibt es durchaus ADs, die etwas mehr Nebenwirkungen haben und auch anders wirken obwohl sie zur gleichen oder ähnlichen Wirkstoffgruppe gehören.

Grundsätzlich haben ADs in der Öffentlichkeit einen schlechten Ruf aber hierzu eine kurze Frage von mir: Was haben hier viele, die noch nie in Therapie waren aber dann doch gegangen sind, von Therapie und Menschen gehalten, die in Therapie waren? Versteht ihr, worauf ich hinaus will? Der Ruf von Psychotherapie und ADs ist oft recht schlecht und das absolut unbegründet.

Tatsächlich bräuchte vermutlich ein Großteil der Bevölkerung Psychotherapie (kein Witz!) und dem einen oder anderen würde ein AD sicherlich auch nicht schaden. Leider haben viele Menschen mehr Angst vor der Therapie (PT und/oder AD) als vor der psychischen Erkrankung selbst.

06.12.2022 17:59 • x 2 #46


G
Zitat von TomGT:
Ich bin Experte was dieses Thema betrifft, mehr als jeder andere hier.

Herr Kollege?

Zitat von Tin_:
Ich diskutiere das nicht mit dir.

Aber vielleicht mit mir - vorausgesetzt, Du kannst/willst/darfst mich wieder lesen.

Zitat von Tin_:
Benzodiazepine sind ein ganz anderes Kaliber - das sind hochwirksame und massive AD, die sehr viel stärker in einen Menschen eingreifen. Stell es dir so vor (ich glaube der Vergleich ist passend): Citalopram ist wie ein 200 Gramm Hammer, Benzodiazepine sind eher Vorschlaghammer.

Benzodiazepine sind keine Antidepressiva, sondern eine ganz andere Substanzklasse.
Sie sind sog. Anxiolytika, wirken also in der Hauptsache gegen Angst und angstbedingte Spannungzustände. Zudem sind es auch ggf. Notfallmedikamente, um akute Panikattacken oder einen Status epilepticus in den Griff zu kriegen.
Im Gegensatz zu AD gibt es allerdings bei Dauermedikation ein erhebliches Abhängigkeitsrisiko, selbst bei geringen Dosen.
Also Herr Hobby-Psychopharmakologe - bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

06.12.2022 18:03 • x 4 #47


A


Dating einer Frau mit Antidepressiva

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S
@TomGT
Zitat von TomGT:
Tatsächlich bräuchte vermutlich ein Großteil der Bevölkerung Psychotherapie (kein Witz!) und dem einen oder anderen würde ein AD sicherlich auch nicht schaden. Leider haben viele Menschen mehr Angst vor der Therapie (PT und/oder AD) als vor der psychischen Erkrankung selbst.

06.12.2022 18:03 • #48


S
Zitat von gabehcuod:
Notfallmedikamente, um akute Panikattacken oder einen Status epilepticus in den Griff zu kriegen.
Im Gegensatz zu AD gibt es allerdings bei Dauermedikation ein erhebliches Abhängigkeitsrisiko, selbst bei geringen Dosen.

Meine Bedarfsmedikation soll nicht abhängig machen und ist weder AD noch Benzos so weit mir bekannt.
Und sediert dennoch zuverlässig.
Hier lernt man vllt. wieder was dazu .

06.12.2022 18:10 • #49


T
Zitat von TomGT:
Nur um es kurz zu erwähnen: Ich bin Experte was dieses Thema betrifft, mehr als jeder andere hier. Mehr sage ich jetzt nicht. ...

Und hier spricht ein ehemaliger Angstpatient (generalisierte Angststörung inkl. mittelschwerer Depression), der so einiges an verschiedenen AD bekommen hat und auch in stationärer Therapie viele Menschen erlebt hat inkl. dessen, was AD können aber auch anrichten können...
Von daher hat Hansl einfach unrecht und wenig Ahnung.

06.12.2022 18:10 • #50


HerrZ
Zitat von TomGT:
Tatsächlich bräuchte vermutlich ein Großteil der Bevölkerung Psychotherapie (kein Witz!)

Nicht? Komisch, ich dachte immer dass Menschen erstmal sein können und dürfen, wie sie wollen. So ganz unabhängig von Normen. Und wenn man einen Großteil behandeln möchte, hat das für mich was von Nomierung.

Zwischen brauchen und es könnte helfen ist ein Unterschied wie zwischen Müssen und Können.
Last but not least, es gibt gesellschaftliche Schichten und ganze Gesellschaften, in denen die Psychotherapie deutlich angenommen und akzeptierter ist als hier. Ich nehm mal die USA als Beispiel. Und läuft's da? Nö.

Zitat von TomGT:
Der Ruf von Psychotherapie und ADs ist oft recht schlecht und das absolut unbegründet

Der Ruf kann nicht absolut unbegründet sein - denn dann gäbe es überhaupt keinen. Vorurteile sind doof, genauso wie Klischees, aber haben eben oft einen wahren Kern.

06.12.2022 18:12 • x 2 #51


T
Zitat von Tin_:
Ich diskutiere das nicht mit dir.

Benzodiazepine sind nicht zur Therapie geeignet, weder bei Angststörungen noch bei Zwangsstörungen oder sonstiges.

Ausnahme: Z.B. schwere Depressionen mit Selbstmordgefahr, schwerer Schlafmangel (wenn man ein paar Tage am Stück nicht schlafen kann, ist das die Hölle) und ähnliches aber nur als Kurzzeitlösung, bis ADs und Psychotherapie wirken.

Benzodiazepine haben im Gegensatz zu den meisten ADs ein sehr hohes Suchtpotential, machen bereits nach 2 Wochen schon abhängig, ein Absetzen wird nach über 4 Wochen Einnahme schon sehr schwierig. Ich rate davon grundsätzlich ab.

Ein paar Tage ist kein Problem, ich würde diese aber eher punktuell einsetzen, also situationsabhängig und wirklich nur dann, wenn es nicht anders geht.

06.12.2022 18:13 • x 1 #52


T
Zitat von HerrZ:
Nicht? Komisch, ich dachte immer dass Menschen erstmal sein können und dürfen, wie sie wollen. So ganz unabhängig von Normen. Und wenn man einen Großteil behandeln möchte, hat das für mich was von Nomierung. Zwischen brauchen und es könnte helfen ist ein Unterschied wie zwischen Müssen und Können. ...

Ich gehe mal davon aus, Du hattest schlechte Erfahrungen mit Therapie? Oder wolltest erst gar keine?

06.12.2022 18:15 • #53


T
In meiner stationären Therapie war es das erste, was ich bekam (vorher Citalopram): Diazepam.
Davor Amineurin.

06.12.2022 18:16 • #54


T
Zitat von Tin_:
Und hier spricht ein ehemaliger Angstpatient (generalisierte Angststörung inkl. mittelschwerer Depression), der so einiges an verschiedenen AD bekommen hat und auch in stationärer Therapie viele Menschen erlebt hat inkl. dessen, was AD können aber auch anrichten können... Von daher hat Hansl einfach unrecht und ...

Du vergisst den Faktor Mensch, nämlich die Menschen, die verschreiben und therapieren. Da werden Fehler gemacht, ist aber nicht die Schuld der Medikamente oder der Therapieschemata.

06.12.2022 18:16 • #55


T
Zitat von Tin_:
In meiner stationären Therapie war es das erste, was ich bekam (vorher Citalopram): Diazepam. Davor Amineurin.

Diazepam? Du musstest also ruhig gestellt werden. Es gab einen Grund, warum Du stationär aufgenommen wurdest.
Egal, wir sollten das jetzt nicht hier ausdiskutieren, ist ein öffentliches Forum.

06.12.2022 18:17 • x 1 #56


L
Zitat von Tin_:
Benzodiazepine sind ein ganz anderes Kaliber - das sind hochwirksame und massive AD, die sehr viel stärker in einen Menschen eingreifen

Das ist falsch. Tranquilizer sind keine AD und sollten auf Grund ihrer Wirkweise und der Gefahr einer Abhängigkeit nicht als Dauermedikation genutzt werden und schon gar nicht mit AD in einen Topf geworfen werden.

06.12.2022 18:22 • x 2 #57


S
Zitat von Tin_:
Ich sage gerne, dass (es)citalopram eher wie Bonbons verschrieben werden. Es gilt als Stimmungsaufheller und wird meiner Erfahrung nach (auch wegen der Verträglichkeit) sehr schnell verschrieben. 10mg sind sehr überschaubar und werden an ihrer Persönlichkeit nichts ändern.

Seh ich auch so.
Zitat von Tin_:
Benzodiazepine sind ein ganz anderes Kaliber - das sind hochwirksame und massive AD, die sehr viel stärker in einen Menschen eingreifen

Wenn man das AD in dem Kontext weglässt,bzw durch den Begriff Meditation einsetzt,passt es inhaltlich wieder.

06.12.2022 18:25 • #58


T
Zitat von Lizzzy:
Das ist falsch. Tranquilizer sind keine AD und sollten auf Grund ihrer Wirkweise und der Gefahr einer Abhängigkeit nicht als Dauermedikation genutzt ...

Es ist korrekt, dass ich fälschlicherweise mein Diazepam als AD betitelt habe. Auch habe ich es fast 10 Wochen bekommen - keine Ahnung ob das Dauermedikation zu nennen ist. Richtig ist jedoch, dass es mich maximal sediert hat (ohne dass es von meiner Seite aus Grund gab, denn ich war ausgebrannt) und ich so eine Wirkung weder vom Citalopram noch vom Amineurin kannte.

06.12.2022 18:26 • #59


HerrZ
Zitat von TomGT:
Ich gehe mal davon aus, Du hattest schlechte Erfahrungen mit Therapie? Oder wolltest erst gar keine?

Wenn ein Großteil der Menschen pathologisiert wird, musst Du damit rechnen, dass ein Teil dieser Menschen Dir widerspricht. So ganz ohne dass deren Hintergrund wieder pathologisiert wird. Nice try, but failed.

06.12.2022 18:27 • #60


A


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