Depressiver Partner trennt sich plötzlich

Zitat von Bergfichte:

Ich bin selber mit der Krankheit Depression leider sehr gut vertraut...weshalb er sagt, er könne wegen seiner Arbeit keine Medikamente nehmen, erschließt sich mir nicht, ich halte das eher für eine Ausrede. Medikamente können bei Depressionen auch lebensrettend sein, wenn sie gut anschlagen, dass man dadurch arbeitsunfähig wird, kenne ich so nicht.

Ich hatte zuletzt mit einer mittelschweren Episode zu tun und kam zum Glück ohne Medikamente aus.
Aber vor ein paar Jahren ging es mir extrem dreckig und ich war auf Antidepressiva angewiesen.
In der Zeit wo ich damit anfing war ich krankgeschrieben und wirklich froh darum, dann zusätzlich zum extrem miesen Allgemeinzustand hatte ich ganz schlimm mit Nebenwirkungen der Antidepressiva zu tun und hätte die erste Zeit auch nicht arbeiten können bis es sich eingependelt hat

Zitat von Kathrin_mit_h:

aber erstmal aufgrund seiner beruflichen Situation keine Medikamente nehmen kann

Was soll das für eine berufliche Situation sein, die man mit Depressionen bewältigen kann, aber mit adäquater Medikation dann nicht mehr?

Zitat von Blind-Meg:

Was soll das für eine berufliche Situation sein, die man mit Depressionen bewältigen kann, aber mit adäquater Medikation dann nicht mehr?

Vielleicht kamen die Depressionen von der beruflichen Situation und dies wird nicht erkannt?

Zitat von Worrior:

Vielleicht kamen die Depressionen von der beruflichen Situation und dies wird nicht erkannt?

Depressionen kommen selten durch nur einen einzigen Auslöser.
Mir ging es eher um die Aussage des Partners, dass er wegen der beruflichen Situation keine Medikamente nehmen könne. Aber mit Depression diese berufliche Situation aushalten könne er anscheinend schon. Wahrscheinlich hat er falsche Vorstellungen davon, wie die Medis wirken (haben die meisten Laien).

@alleswirdbesser

Zitat von alleswirdbesser:

Tut mir leid, dass die Diskussion so geendet hatte, das war sicher nicht meine Absicht.

Hi. Warum tut DIR das leid? Du hast nichts getan... ‍️

Zitat von alleswirdbesser:

dass manch ein Charakter sich einfach hinter dem Schild „bin krank, kann nichts dazu“ versteckt

Ja, das kenne ich auch als Aussage und das geht gar nicht ich habe auch einige Dinge an mir, die durch psychische Krankheiten nunmal leider so sind... ABER wenn ich weiß, dass das andere verletzt, muss ich darüber viel reden, muss versuchen, daran zu arbeiten und darf das nicht als Ausrede für schlechtes Verhalten nutzen...

Zitat von alleswirdbesser:

Dabei hatte ich immer offenes Ohr für ihn, war bereit mit ihm da durchzugehen. E

Und deswegen sage ich, dass es leider wie unter allen Menschen auch bei psychisch erkrankten Menschen wirklich schlimme Idioten gibt. Und oft hat das Eine mit dem Anderen auch nichts zu tun.

Zitat von alleswirdbesser:

Und natürlich war ich wohl keine gute Partnerin für ihn, mit dem Kurschatten läuft es möglicherweise viel besser,

Das hat aber nichts (!) damit zu tun, dass du ein schlechter Mensch wärst! Natürlich hilft es, wenn man mit selbst betroffenen Menschen reden kann. Das ist auch das, was mir in Kuren am besten gefällt. Das Verständnis, der Austausch, die Erfahrungen der anderen.

ABER das geht durchaus auf freundschaftlicher Basis! Da muss man nicht seine Freundin betrügen für

Ich finde es so so großartig!

Zitat von Kathrin_mit_h:

Nun will er sich morgen mit mir treffen um zu sprechen, ich denke es wird eine Verabschiedung werden. Ich habe fürchterliche Angst vor dem Treffen und keine Ahnung wie ich mich verhalten soll .

Ich würde ganz normal mit ihm reden, auch im Hinblick darauf, dass er sich offensichtlich nicht in der Lage fühlt, aktuell eine partnerschaftliche Beziehung zu führen.

Es ist natürlich für dich extrem verletzend, aber zumindest bekommst du Erklärungen für sein Verhalten und im besten Falles einen sauberen Abschied.

Somit hast du auch die Chance, es zu verarbeiten.

Zitat von Aline_8:

Ich finde es so so großartig!

Absolut

Zitat von Nordseeliebe:

ABER wenn ich weiß, dass das andere verletzt, muss ich darüber viel reden, muss versuchen, daran zu arbeiten und darf das nicht als Ausrede für schlechtes Verhalten nutzen...

Da bin ich voll und ganz bei dir.

Krankheit ist schlimm, aber kein Freibrief für jede Form von fragwürdigen Verhaltensweisen.

Zitat von Wulf:

Weil ich dem Nochpartner der TE seine Deprigeschichte nicht abnehme stigmatisiere ich also ALLE Erkrankten? Gehts noch? Kann deinen Nochpartner ...

Sag mal, gehts noch? Was schlägst Du hier denn so um Dich? Behalte Deine kruden Theorien und Deinen Frust, der mit der TE hier überhaupt gar nichts zu tun hat, doch bitte für Dich.

Edit: habe Deinen Eröffnungspost in Deinem eigenen Faden gelesen. Oh Mann. Das passt ja schön ins Bild.

Zitat von Kathrin_mit_h:

@HeikoA13 na klar das mache ich gerne, wir sind beide Anfang 40. Als wir uns kennenlernten war er bereits fast 3 Jahre getrennt. Er hat aus seiner ...

Schütze dich bitte selbst und blockiere ihn. Das tut euch beiden nicht gut und du läufst Gefahr noch mehr schaden davon zu tragen.

Zitat von Wulf:

Weil ich dem Nochpartner der TE seine Deprigeschichte nicht abnehme stigmatisiere ich also ALLE Erkrankten? Gehts noch? Kann deinen Nochpartner ...

Du kennst den Menschen nicht und hast nicht das Recht ihm irgendwas abzusprechen. Das sind nur Vermutungen und zwar haltlose. Dein Benehmen hier ist unterste Schublade.

Liebe @Nordseeliebe,
vielen Dank für deine Antwort und das Teilen deines Blickwinkels. Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du schreibst und habe, würde ich sagen, mittlerweile ein Verständnis aufgebaut was ich vorher nicht hatte. Mir tut es nur auch sehr leid, dass ich die Zeichen nicht kommen sehen habe und nicht gemerkt habe, wie labil er die letzte Zeit wirklich war. So hat ihn dann doch im Nachhinein jede Unstimmigkeit schon sehr stark beschäftigt und aus der Bahn geworfen. Mehr als bei einem gesunden Menschen, der dann doch anders mit Kritik und schwierigen Situationen umgehen kann.

Und vielen Dank für deine virtuelle Umarmung und dein Verständnis.

Ich möchte noch ein kurzes Update hinzufügen:
Wir haben uns gestern zu einem Gespräch getroffen, welches es bis dato ja nicht gab. Die Initiative kam von ihm. Er war extrem aufgewühlt und hat sehr viel geweint, ich dagegen war sehr ruhig und habe versucht mit so wenig Emotionen wie möglich ihm zu begegnen.
Kurzum, er hat um eine zweite Chance gebeten. Jedoch bin ich sehr skeptisch ob das nicht einfach die Gefühle des Wiedersehens waren, die ihn irgendwie übermannt haben. Im Nachhinein mit etwas Abstand muss ich sagen, dass es wieder sehr viel um ihn ging, um seine Situation mit der Ex und den Kindern, um seine Überforderung mit mir, wenn ich unzufrieden bin etc. Er hat sich in dem Gespräch kein einziges Mal entschuldigt. Zudem hat er mir gesagt, dass er zwar Erstgespräche mit Therapeuten hat aber nicht weiß ob er eine Therapie anfangen kann, weil dies seiner beruflichen Entwicklung wohl im Wege steht. Das ist natürlich eine harte und maximal ungünstige Perspektive für mich. Abends nach dem Gespräch war er im Whatsapp wieder der Alte mit vielen Liebesbekundungen und sogar Urlaubsplänen. Ich muss dazu sagen, dass ich ihm gestern gesagt habe, ich möchte noch das Wochenende, damit wir beide reflektieren können und wirklich sagen können, wie es mit uns weitergehen könnte. Er scheint nichts zu verstehen oder auch meine Grenzen und Gedanken nicht anzunehmen .

Aktuell laugt mich die Situation dermaßen aus, dass ich mir wohl selbst am Besten eine Gesprächstherapie suche...

Ich würde dir um deiner Gesundheit Willen raten mit diesem Mann abzuschließen.
Er steckt mitten in der Scheidung und hat gar keinen Kopf für eine neue Beziehung. Er sollte seine Baustellen erstmal abarbeiten, die Trennung verarbeiten und reflektieren statt in eine neue Beziehung zu springen denn er zieht dich nur mit runter und in eine Verantwortung die mit dir gar nichts zutun hat.

Er ist emotional aktuell gar nicht in der Lage eine neue Partnerschaft zu führen.