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Der Blick in sich selbst

S
Hass ist eine sehr starke Emotion. So wie Liebe. Hass schadet allerdings dem Hassenden mehr als dem, den er hasst.

21.10.2020 08:07 • x 4 #76


Angel09
@Sturmhöhe
Das finde ich auch!
Ich will niemanden hassen.
Ich hoffe, ich komme nie in die Situation.

21.10.2020 15:46 • x 1 #77


A


Der Blick in sich selbst

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S
Zitat von Angel09:
@Sturmhöhe
Das finde ich auch!
Ich will niemanden hassen.
Ich hoffe, ich komme nie in die Situation.

Du solltest aber auch nicht immer so super nett sein.
Finde deine Krallen.

21.10.2020 15:47 • x 1 #78


Angel09
@Sturmhöhe
Ich muss nun doch schmunzeln, es ist nun das zweite Mal schon, dass Du mich bei meinen Schwächen gepackt hast, dabei habe ich noch gar nicht so viel geschrieben.
Ich denke schon, ich könnte manchmal etwas bissiger sein. Aber irgendwie ist es scheinbar nicht mein Naturell...
Sollte ich jemals wieder eine Partnerschaft eingehen, werde ich mehr darauf achten müssen meine eigenen Grenzen nicht ständig überschreiten zu lassen.
In Freundschaften jedoch, bekomme ich gerade jetzt in der Trennungsphase so viel zurück Das überwältigt mich.
Aber das ist nicht das Thema!
Das Trauer und Wut Kreativität auslöst, kann ich auch bestätigen. Vielleicht liegt es daran, dass man sowieso auf sich zurückgeworfen ist? Verletzt, bloß, offen?

21.10.2020 16:01 • x 3 #79


Z
Für mich ist Wut auch nicht (mehr) negativ belegt, sondern ich akzeptiere sie und sie darf da sein.
Auch traurig zu sein hat ja seinen Sinn, denke ich.
Ich finde es sehr interessant, dass andere Menschen sich selbst ganz anders erleben, wenn sie traurig oder wütend sind.
Sehr spannend.

Es gibt ja auch dieses Diagramm zu Emotionen. Ich kann es hier leider nicht einfügen.
Kennt ihr das?

https://images.app.goo.gl/1vZAyEMbwPynXvH7A

Jetzt hat es doch geklappt, glaube ich

22.10.2020 19:40 • x 4 #80


M
Ich finde nicht, dass ein Mensch, der von Natur weicher und empathischer ist, immer gezeungen sein soll die Krallen zu zeigen. Wenn man sich kennenlernt und liebt, dann muss man nicht zu jemandem werden, der man gar nicht ist oder sein möchte. Das allein finde ich schon grenzverletzend.

Warum soll sich ein härter gestrickter Partner nicht auch auf einen sanfteren Umgang einlassen (können)? Dabei ist auch vieles zu lernen. Sich immer nur auf eine kämpfende, laute und im Wettberwerb stehende Welt vorzubereiten macht manchen mürbe, der nicht so ist, oder irre ich mich da? Früher hieß es, was nicht tötet härtet ab. Und Schläge schaden keinem. Darüber sind wir gesellschaftlich doch auch weitgehend weg gekommen.

23.10.2020 11:11 • x 1 #81


Angel09
Ich möchte doch mal auf die Ausgangsfrage zurückkommen, die lautete, wie kann ich mich selbst finden, wie kann ich mich besser in den Focus nehmen.
Das finde ich natürlich auch manchmal insofern schwierig, weil - ich befinde mich ja gerade in einer Trennungsphase- es manchmal vielleicht gar nicht so gut für einen selbst ist, bestimmte Sachen zu fühlen bzw. Gefühle irgendwo auch verändern zu müssen. Bei einer Trennung eben z.B. die Liebe zum Partner.
Wenn man aber die Gefühle nur wegdrängt, verschwinden sie ja auch nicht einfach. Ich finde es dann schwierig die Waage zu finden zwischen Gefühle zulassen und Verstand einschalten. Trotzdem ist beides wichtig! Wenn man sich spürt ist das gut! Aber was mache ich damit? Und irgendwie will ich schon an mir arbeiten. Aus einem relativ friedfertigen Menschen wird vielleicht kein sehr bissiger. Trotzdem ist die Entdeckung und auch manchmal der Nutzen der eigenen Krallen wichtig! Veränderungen verunsichern zwar, weil wir Vertrautes verlassen müssen, aber nur so bewegen wir uns vorwärts und stehen nicht still.

23.10.2020 14:02 • #82


M
Ich finde die schwierigste Frage bei einer Trennung ist immer: Wer bin ich ohne ihn oder sie? Was haben wir emotional gemeinsam aufgebaut und was ist davon schon ein fester Bestandteil meiner Person? Eine Trennung, besonders wenn man verlassen wird, zerstört eine ganze Welt. Danach ist man auf sich zurückgeworfen und es fehlt so viel.

Es kann eine unvorstellbare Kraft kosten wieder aufzustehen. Erst wenn sich nach und nach herausstellt, dass man alleine stehen kann und sich eine Normalität eingestellt hat, dann erst kann man anfangen aufzuarbeiten. Davor kann man wohl nur versuchen sich einigermaßen an vernünftiges Essen zu erinnern oder auch in den ersten Tagen Hilfe anzunehmen, um nicht noch körperlich zusammenzubrechen. Dafür gibt es Freunde.

23.10.2020 20:09 • x 1 #83


Angel09
Es stimmt, eine Trennung kann für einen selbst eine wirkliche Vollkatastrophe bedeuten! Genau diese Fragen, was bin ich ohne ihn? Wie definiere ich mich neu? wie kann ich mit der Trennung zurechtkommen. Mir half auch da der Blick auf mich selber (allerdings mit Hilfe meiner Therapeutin).
Ich denke, da die Trennung jetzt auch nicht sooo überraschend war, habe ich mich schon recht lange innerlich getrennt. Und war auch schon recht lange neu aufgestellt. Ich fühle mich manchmal traurig, aber wenn ich ehrlich bin, nicht weil wir uns nun getrennt haben, sondern weil ein Lebenskonzept zusammengebrochen ist. Ich bin traurig, weil die Kinder- auch wenn sie schon älter sind- nicht mehr in Bullerbü aufwachsen, bzw. erwachsen werden. Das fühle ich und dann weiß ich, dass ich mich anders focussieren kann und darf. Ich fühle mich nicht leer, sondern auch befreit. Die Beziehung zu meinen Jungs konnte ich stark verbessern, weil nun die Familiengeheimnisse offen sind! Plötzlich haben sie keine Angst mehr Fragen zu stellen. Wir sind uns nah und das ist schön!

23.10.2020 21:11 • x 2 #84


M
Ich glaube, du sprichst da etwas Wichtiges an. Manche Dinge entwickeln sich nach und aus der Trennung. Bei dir hat sich das Verhältnis zu deinen Kindern verbessert. Man weiß vielleicht gar nicht wie es weitergeht, aber die ersten Schritte zu machen und nicht stehen zu bleiben, weil man Angst hat etwas falsch zu machen, das ist das Wichtigste.

Auch, wenn man sich furchtbar fühlt, in sich manifestieren, dass jeder Schritt, den man macht einen weiterbringt und vom Unglück fortführt.

23.10.2020 21:26 • x 2 #85


Z
Zitat von Angel09:
Es stimmt, eine Trennung kann für einen selbst eine wirkliche Vollkatastrophe bedeuten! Genau diese Fragen, was bin ich ohne ihn? Wie definiere ich mich neu? wie kann ich mit der Trennung zurechtkommen.

Zitat von mareikje:
Ich glaube, du sprichst da etwas Wichtiges an. Manche Dinge entwickeln sich nach und aus der Trennung


Empfindet ihr das so, dass sich die Dinge aus der Trennung entwickeln?
Ich habe bei mir den Eindruck, dass es weniger mit der Aktion zu tun hat, als mit dem, was es in mir auslöst.

Ich finde Dinge, die Einen auf sich selbst zurückwerfen sind immer sehr heftig, allerdings eben auch sehr lehrreich.

26.10.2020 22:55 • #86


Angel09
Ich habe mir ja oft auch vor der Trennung vorgestellt, wie es nach der Trennung sein wird. Ich habe z.B. falsch eingeschätzt, dass es mich so umhaut. Durch die neue Situation haben ich mich auch neu definieren müssen. Ja es ist heftig. Ich bin auch noch mitten im Prozess und habe noch keine Richtung.
Bin noch am Ordnen und sortieren...

26.10.2020 23:04 • x 1 #87


Z
@Angel09
Kannst du sagen was dich genau so umhaut?

26.10.2020 23:08 • x 1 #88


Angel09
@Zugaste
Ich beantworte morgen Deine Frage, weil ich darüber fast noch mal nachdenken muss. Ich merke gerade das frühe Aufstellung, verbunden mit der Zeitumstellung.
Gute Nacht an Dich und alle anderen!

26.10.2020 23:17 • x 1 #89


Angel09
Meine Antwort nun an Dich @zugaste.
Die Endgültigkeit haut mich um.
Die Erkenntnis, dass es kein Zurück mehr gibt.
Das Alleinsein ohne Partner.
Der Einsturz meines Lebenslügengebäudes.
Die Erkenntnis, dass wir uns nicht mehr lieben.

27.10.2020 07:07 • x 1 #90


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