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Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

GreenTara
@thegirlnextdoor
Zitat von thegirlnextdoor:
Aber ja, die Wertlosigkeit in den Augen eines eiskalten, knallharten Systems und die eigene Hilflosigkeit... das kann einem in so einer Situation schon zusetzen

Da hast du recht. Diese Kälte ist fühlbar, und es schützt kein Mantel davor.

23.02.2025 02:53 • x 2 #1021


Birkai
@thegirlnextdoor ich wünsche dir auch viel Kraft und das du schnell wieder auf die Beine kommst.

Zitat von thegirlnextdoor:
Und mich persönlich macht fertig dass er mir das immer wieder zum Vorwurf macht, dass ich nicht mehr gesund bin.

Menschen die so etwas tun, sind in meinen Augen ziemlich schwach. Denn es heißt eigentlich nur, dass sie nicht in der Lage sind mit der Situation umzugehen.

Zitat von thegirlnextdoor:
Es gab vor drei Jahren diesen Bruch als ich bei der OP fast gestorben bin. Seitdem ist etwas anders. Sehr anders. Und wurde niemals mehr wie vorher.

Vielleicht war das genau der Schlüsselmoment, wo sich Angst um eine geliebten Menschen zur Abschottung vor den eigenen Gefühlen geführt hat. Ebenso wie man im Liebeskummer gezwungen wird seine Gefühle loszulassen, kann Angst das gleiche Ergebnis haben.

Zitat von thegirlnextdoor:
Ok. Verstehe ich irgendwo: ich fühle mich ja selbst bescheiden genug und wertlos genug wegen der Erkrankung - sicher war es nicht meine Schuld dass ich krank geworden bin sondern Pech, aber es ist jetzt halt so.

Zitat von thegirlnextdoor:
Ich denke mir bezüglich meines Mannes auch... wenn er nicht sieht was ich trotz meiner Erkrankung noch leiste oder ihm emotional bieten kann, dann hat er es eben nicht verdient!

Ich denke es ist so wichtig zu erkennen, was man trotz einer Erkrankung alles leistet und nicht, was man nicht mehr leisten kann. Man verliert nicht automatisch an Wert nur weil man nicht mehr so leistungsfähig ist wie vorher. Wer definiert überhaupt den Wert eines Menschen?

Wichtig ist, dass du deinen eigenen Wert für dich nicht verlierst.

23.02.2025 08:26 • x 4 #1022


A


Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

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C
Ich drück' dich ich einfach mal ganz dolle und schicke Dir ein virtuelles Kraftpaket.

Und, never forget: Die medizinische Forschung macht permanent Fortschritte, gerade auf dem Gebiet der Immunologie passiert viel. Ich drücke dir die Daumen, dass bald auch etwas gefunden wird, was dir hilft. Gib da niemals auf!

23.02.2025 09:12 • x 6 #1023


Vienne
Zitat von Zaungast:
Warum hörst du dir das immer wieder an? Kannst du da kein Grenze setzen? Du bist halt im Moment krank. Das Gerede macht es doch nicht besser. Ich kann ja verstehen, dass es dir weh tut, wie er dich behandelt. Aber ich finde es erschreckender, wie du dich behandelst. Null auf dich achtend. Immer nur er, er, er. ...

Ich empfinde deinen Beitrag ehrlich gesagt ein wenig empathielos.

In so einer Lage ist es unmöglich, die Grenzen zu ziehen, die man eigentlich ziehen würde.

Es gibt nämlich einen entscheidenden Unterschied.

Hier hängen noch zwei kleine Kinder daran...

Da kann man nicht so entscheiden, wie als kranke Person, die alleine lebt.

@thegirlnextdoor hat verbal versucht, ihrem Mann Grenzen zu setzen.

Diese können aber in der derzeitigen Lage nicht so durchgesetzt werden, wie sie das als gesunde Person könnte.

Sie verschließt auch nicht ihre Augen.
Und es ist vollkommen normal, nach Erklärungen für sein empathieloses Verhalten zu suchen.
Das würde ich auch tun.
Entschuldigung sehe ich hier keine.

@thegirlnextdoor

Du bist jemand mit sehr viel Wärme und Empathie.
Du bist nicht wertlos...wirst es nie sein, da du unglaublich viel zu geben hast.
Ganz viel Herzenswärme.
Wie schön, dass es dich gibt ️
Ich schicke dir ein paar Sonnenstrahlen und viel Energie!

23.02.2025 09:16 • x 6 #1024


Y
@thegirlnextdoor
Ich habe eine Zeitlang mit Palliativpatienten
gearbeitet. Einige davon baten nachhaltig, um die Spritze, die alles beendet , flehten uns an, wollten einfach nicht mehr.
Als es aber dann darum ging, dass sie in ein Hospiz mussten, waren sie entsetzt. Ob es wirklich schon soweit sei? Ob man das nicht noch hinauszögern könne?

Was ich daraus gelernt habe und weshalb ich das Beispiel anbringe:
Oft geht es nicht darum, alles zu beenden. Sondern den Schmerz zu beenden.

Dein Mann ist offensichtlich traumatisiert. Natürlich ist es falsch, dieses Trauma auf dich zu projizieren, aber es ist gleichzeitig nicht unnatürlich, machen wir sogar alle.

Es geht ihm nicht darum, dass DU etwas falsch machst, dass DU unbedingt gesund sein musst und funktionieren.

Die Erwartungshaltung und der Schmerz wird zwar an dich adressiert, aber im Grunde spricht daraus nur der Schmerz, dass er, genauso wie du ja auch, einfach die Situation nicht mehr aushält. Nicht mehr aushält regelmäßig in seinem Trauma getriggert zu werden. Nicht mehr aushält, dich leiden zu sehen. Nicht mehr aushält hilflos zu sein.

Etwas, das im Nachgang reflektiert werden kann, aber wenn man mittem im Trigger steckt, ist das nicht möglich. Allein physiologisch gesehen feuert da grade das gesamte Nervensystem in alle Richtungen.

Die Menschen, die mich um die erlösende Spritze baten, wollten nicht nicht mehr leben. Sie hielten nur den Schmerz, die Luftnot, Übelkeit und ganzen Symptome nicht mehr aus.

Dein Mann will nicht dich loswerden, sondern er erträgt die Krankheiten und den Schmerz, der damit ausgelöst wird, nicht mehr.

In eurer Konstellation gibt es zwei Opfer. Auch dein Mann leidet und er darf leiden. Auch er wurde vor drei Jahren schwer getroffen, auch sein Leben ist ein anderes, durch deine Erkrankungen.

Nicht auf dem gleichen Level des schier unerträglichen. Nein. Aber es ist auch Leid.

Euer Feind seid nicht einander , sondern die Krankheiten. Ihr aber wendet euch gegeneinander, sucht die Lösung im anderen. Wärest du doch weniger krank, könnte er doch besser damit umgehen...

Dabei ist es nach all dem, was IHR BEIDE durchgemacht habt, so wichtig liebevoll miteinander umzugehen, nachsichtig damit zu sein, wenn einer einfach nicht mehr kann, großzügig zu sein, wenn in dem Rahmen die Gefühle aufploppen, sich immer und immer wieder daran zu erinnern, dass beide diese Situation so nicht wollten und man nicht nur gemeinsam, sondern auch jeder für sich einen Kampf durchzustehen hat. Und sich Hilfe zu suchen.

In Nines Strang sprachen wir über Leistung und auch bei dir schimmert das immer wieder durch. Du bist darauf bedacht Leistung zu erbringen und forderst die auch ein.

Dabei ist es keine Leistung noch nie dem Sozialsystem auf der Tasche gelegen zu haben in deiner Situation. Sondern mangelnde Selbstliebe und Selbstfürsorge.

Du überlastest dich und du überlastest auch das System Familie. Fallen lassen bedeutet für dich wahrscheinlich ein absoluter Kontrollverlust. Dabei möchtest du gleichzeitig, dass dein Mann diesen ebenfalls nicht zulässt. Wer aber immer weiter gibt, tut und macht, obwohl die Ressourcen eigentlich schon längst verbraucht sind, der wird irgendwann fies. Lässt an den falschen Stellen nach. Kann auf einmal die einfachsten Dinge nicht mehr.

Ich weiß nicht, ob du nicht vielleicht übersiehst, dass es in deiner Ehe zwei erkrankte Menschen gibt? Deine Texte lassen den Schluss zu. Deine Erkrankungen sind so deutlich. So offensichtlich vordergründig. Seine Symptome springen mich zumindest aber auch gradezu an. Und damit meine ich nicht den Autismus. Ist in euer Familie überhaupt Platz dafür, dass er zusammenbricht? Dürfte er diesen Leistungseinbruch haben?

Ich habe den Eindruck, du siehst etwas gegen dich gerichtet, was gar nicht gegen dich geht. Und er richtet in seiner Not auch gegen dich, obwohl es eben nicht um dich geht. Vielleicht ist sein Gegen dich sein auch einfach ein Hilferuf?

23.02.2025 10:31 • x 6 #1025


MissNextDoor
Zitat von Yoffi:
Vielleicht ist sein Gegen dich sein auch einfach ein Hilferuf?

Ja, nur lehnt er JEDE Hilfe ab. Wirklich jede. Das macht es nicht leichter.

Das, was du schreibst, sehe ich schon. Aber mein Mann ist einer, der wirklich gar nichts will.
Ich habe schon lange gesagt trennen wir uns halt, dann musst du meinen Zustand nicht mehr ertragen - wollte er auch nicht...

Es ist wirklich schwierig.

Auf der anderen Seite IST er wenig empathisch und sagt das auch von sich selbst... es geht tatsächlich nicht nur um mich und meine Erkrankung... er hat da generell Schwierigkeiten.

Er wuchs in einem Umfeld auf, wo alle Emotionen weggelacht wurden und unter den Tisch gefallen sind... seine Muttter hätte sich lieber die Zunge abgeschnitten als einmal zu sagen, was sie wirklich denkt oder empfindet.
Baute sich ein sehr oberflächliches Leben auf und gab das auch so an die Kinder weiter.

Deswegen gefiel meinem Mann an mir von Anfang an, dass ich nicht so oberflächlich war und Emotionen immer einen Raum hatten/ich immer dafür war, ehrlich darüber zu sprechen.

Im Endeffekt hat mein Mann sehr viel Hilfe, da unsere Mütter auch viel helfen - jetzt, wo es mir so schlecht geht. Ich kenne viele Alleinerziehende, die nicht annähernd so viel Hilfe haben.
Nichts ist gut genug... nichts reicht.

Ich finde es sehr schwierig.

Ich glaube ihm schon, dass es ihn belastet und ihm nicht taugt, aber dann müsste man sich halt wirklich trennen anstatt dem Anderen, dem es wirklich schlecht geht, nonstop Vorwürfe zu machen.

Therapeutische Hilfe für sich selbst (selbst für eine Trennung etc.) lehnt er auch ab. Ich weiß beim besten Willen nicht, was ich da noch machen soll.

Verständnis hatte ich IMMER für ihn. Ich habe 20 Jahre mit Engelszungen auf ihn eingeredet wenn er mal depressive Phasen hatte.
Er würde jetzt nicht dasselbe für mich tun - sagt, das kann er nicht. Der Typ ist er nicht. (Ich hatte niemals Depressionen und es sind auch jetzt nur kleine Durchhänger.)


Zitat von Yoffi:
Die Menschen, die mich um die erlösende Spritze baten, wollten nicht nicht mehr leben. Sie hielten nur den Schmerz, die Luftnot, Übelkeit und ganzen Symptome nicht mehr aus.

Dabei ging es mir jetzt eiskalt den Rücken runter, den an dem Punkt war ich körperlich auch schon mehrmals. Wie grausam das ist, kann sich von außen keiner vorstellen.

23.02.2025 10:41 • x 7 #1026


MissNextDoor
Uff... ich muss gestehen dass es mir jetzt auf den Beitrag mit den Palliativpatienten hin richtig schlecht geht... weil ich körperlich selbst mehrmals schon an dem kritischen Punkt war und auch noch nicht sicher ist wie das alles ausgehen wird.
Ich gucke jetzt mal lieber für einen Tag nicht mehr rein - ist nicht böse gemeint, ich bin euch allen super dankbar! - aber meine Psyche ist tatsächlich das stabilste an mir und ich muss da jetzt sehr aufpassen....

Also bitte nicht übel nehmen wenn ich erst morgen oder übermorgen wieder hier schreibe, aber ich brauche jetzt dringend paar Vagusübungen um innerlich runter zu kommen und mein inneres Gleichgewicht wiederzufinden.

Danke für euer Verständnis.

23.02.2025 10:46 • x 10 #1027


Z
Zitat von Vienne:
Ich empfinde deinen Beitrag ehrlich gesagt ein wenig empathielos.


Mag sein, dass es etwas hart rüber kam. Sollte die Dringlichkeit dessen unterstreichen.

Empathielos ganz sicher nicht.
Zitat von Vienne:
In so einer Lage ist es unmöglich, die Grenzen zu ziehen, die man eigentlich ziehen würde.


Das halte ich für einen falschen Glaubenssatz.

Es gibt eine Mutter, da könnte man hin. Ist nur ungünstig, weil es weiter weg ist .
Es gibt die Möglichkeit, dass er gehen könnte, wenn er sich nicht zusammen reißt.

Doch sich mit einer schweren Krankheit jemanden auszusetzen, der nachtritt.
Halte ich für kein gute Lösung.
Nun weiß ich nicht, was es noch für Begleitumstände gibt.
Doch ich bin sicher, es gäbe Lösungen. Vielleicht weiter weg, als das momentane Vorstellungsvermögen hergeben würde, doch sie wären da.

Das mit geht nicht anders, zeigt deine Meinung.
Diese ist nicht die meinige.

23.02.2025 10:53 • #1028


MissNextDoor
Zitat von Zaungast:
Es gibt eine Mutter, da könnte man hin.

Nein, da kann man nicht hin. Leider. Ich wünschte man könnte.

23.02.2025 10:54 • x 2 #1029


Y
Zitat von thegirlnextdoor:
Uff... ich muss gestehen dass es mir jetzt auf den Beitrag mit den Palliativpatienten hin richtig schlecht geht... weil ich körperlich selbst ...

Hab dir eine Nachricht geschrieben.

23.02.2025 10:55 • x 1 #1030


Vienne
@Yoffi

Entschuldige bitte...das macht mich jetzt sprachlos...

Du magst mit Palliativ Patienten zu tun haben...
Vielleicht muss man sich da abgrenzen, um so etwas ertragen zu können.
Hut ab vor deiner Arbeit!
Aber die Empathie scheint dir für die TE zu fehlen.

Merkst du nicht, wie heftig dein Beitrag für jemanden in dieser Situation ist?

So dass sich @thegirlnextdoor zurückziehen muss aus dem Forum für heute?

Sie braucht unsere Unterstützung...zu Hause ist es schon schwierig genug!

Mann, Mann

Ich bin sicher, es war keine Absicht von dir...aber das ist leider wirklich kontraproduktiv

23.02.2025 11:04 • x 6 #1031


Vienne
Zitat von Zaungast:
Es gibt eine Mutter, da könnte man hin. Ist nur ungünstig, weil es weiter weg ist .


Das ist nicht der Fall.

Sonst wäre sie schon längst weg dahin.

23.02.2025 11:10 • x 3 #1032


T
Liebe @thegirlnextdoor
Ich wünsche dir, dass du etwas zur Ruhe kommen kannst, um Kraft zu sammeln, die du für dein weiteres Vorgehen und vor allem zur Genesung benötigst.
Ich drück dir ganz fest die Daumen. Fühl dich ganz fest umarmt.

23.02.2025 11:27 • x 3 #1033


Catalina
Liebe @thegirlnextdoor ,

es tut mir sehr leid zu lesen, wie mies es dir immer noch geht. Fühl dich mal lieb gedrückt.

Ich kann mir ansatzweise vorstellen, wie schrecklich die Situation sich für dich gerade anfühlen muss. Und wie enttäuscht du von deinem Mann sein musst, der dich emotional zumindest gerade völlig im Stich lässt. Ich kann deinen Mann auch ein bisschen verstehen, es muss schwer sein, den Partner leiden zu sehen und das über Jahre. Trotzdem und bei allem Verständnis ist es ein Unding, dass er dir deine Krankheiten vorwirft. Das ist menschlich einfach unterste Schublade.
Zitat von thegirlnextdoor:
aber er ist eben sehr frustriert und will das an mir auslassen.

Ja, ich kann sogar verstehen, dass er frustriert ist. Ist menschlich und nachvollziehbar. Sein Umgang damit aber zeigt seine Empathielosigkeit und Überforderung leider sehr deutlich.
Zitat von thegirlnextdoor:
Man ist als kranker Mensch in den Augen der Gesellschaft wertlos.

Ja, die Erfahrung hab ich leider auch gemacht. Wenn man nicht mehr leistungsfähig ist, wird man ganz schnell aussortiert.

Ach Mensch, ich schicke dir erstmal einen Sack voll Zuversicht und Hoffnung. Irgendwann muss es doch mal wieder besser werden...

23.02.2025 11:31 • x 5 #1034


U
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich weiß... damit triffst du absolut ins Schwarze... so sieht es aus. Ich hoffe, ich darf den Tag noch miterleben, an dem sich eine andere damit ...

Hier hast du deinen Motivator zum weiterkämpfen!

23.02.2025 11:48 • x 1 #1035


A


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